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Die Ruine Rifenstein liegt in der Nahe von Reigoldswil im Bezirk Waldenburg im Kanton Basel Landschaft in der Schweiz Ruine RifensteinStaat SchweizOrt ReigoldswilEntstehungszeit um 1200Burgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineGeographische Lage 47 24 N 7 42 O 47 400788888889 7 7016416666667 610 Koordinaten 47 24 2 8 N 7 42 5 9 O CH1903 619855 250030Hohenlage 610 m u M Ruine Rifenstein Kanton Basel Landschaft Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Anlage 3 Geschichte 4 Ruine 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Ruine der Hohenburg liegt zwischen Reigoldswil und Titterten bei 610 m auf einem Felsvorsprung auf dem Sudhang des Rifenstein 723 m Anlage Bearbeiten nbsp Blick vom Tal zur Ruine der Hohenburg nbsp Mauerreste in der BurgDie Ruine wird durch die Form des Felsens in drei Teile unterteilt den Wohnturm auf der Felsspitze eine ummauerte Terrasse im Osten und uberbaute Felsschlunde im Westen Ursprunglich hatte es beim Eingang vom Gegenhang her eine Brucke uber einen vorgelagerten Felszacken welche den Zugang zur Burg ermoglichte Eine Sage erzahlt dass einst bei einer Belagerung die angreifenden Kriegsleute so zahlreich uber die Brucke sturmten dass diese unter der grossen Last zusammenbrach Obwohl eine Sage ein solcher Handstreich musste damals vom Angreifer aus okonomischen Grunden mit lediglich 5 bis 20 Leuten gefuhrt werden hat die Thematik doch einen wahren Kern Das Interesse der Nachbarn an der Aneignung auch solch kleiner Guter war recht hoch s unten Wenn man durch das Tor geht gelangt man auf die ummauerte Terrasse Die Mauer folgt der unregelmassigen Linie der Felskante Im tiefer gelegenen sudlichen Teil der Terrasse befand sich sehr wahrscheinlich eine Zisterne Hier ist die originale Mauer fast komplett zerstort und das was man heute noch sieht nachtraglich wieder aufgemauert worden Ganz neu ist der Aufstieg auf den Wohnturm von hier aus Ursprunglich gab es an dieser Stelle nur eine Verbindung zu den uberbauten Felsschlunden Der schmale Weg fuhrte uber eine aufgemauerte Rampe um die Felsnase herum und nicht uber eine Brucke Auf den uberbauten Felsschlunden findet man an den Felswanden ausgemeisselte Balkenlager und verschiedene Mauerteile welche von einem uberdachten holzernen Gebaudekomplex stammen Von hier aus konnte man ursprunglich auch uber eine Treppe den Wohnturm betreten Der Turm bildet ein unregelmassiges Viereck mit einem Durchmesser von 11 bis 16 Meter und wird von einer 2 Meter dicken Mauer umgeben Der Eingang in den Turm war auf der gegenuber liegenden Seite vom heutigen Eingang Fur die Mauer des Turmes wurden viele grosse und unbearbeitete Steine verwendet Auf dem Turm hatte es eine Holzkonstruktion mit etwa drei Obergeschossen und einem Holzdach Geschichte BearbeitenDie Geschichte der Burg und des Geschlechtes der Rifensteiner ist noch sehr unklar Die Ausgrabungen sollten in den Jahren 2009 und 2010 weitergefuhrt werden um mehr Informationen zu erhalten und die vom Zerfall bedrohte Ruine zu konservieren Die Bodenfunde welche man bis jetzt entdeckte belegen eine Nutzung der Burg zwischen circa 1200 und 1350 In den schriftlichen Uberlieferungen werden die Burg bzw das ritterliche Geschlecht Rifenstein nur selten erwahnt so z B in Urkunden des Klosters Schonthal aus dem Jahre 1145 Die Wahrscheinlichkeit dass dieses Dokument gefalscht ist ist recht gross denn zu dieser Zeit ohne ein funktionierendes Rechtssystem im heutigen Sinne war die Nutzung von manipulierten Dokumenten ein wesentliches Instrument sich weitere Guter anzueignen Sollte der Felsen auf dem das heutige Rifenstein steht bereits um oder vor 1200 fur eine Festung genutzt worden sein so musste dies einem verschwundenen Vorgangerbau entsprechen die heute noch sichtbaren Mauerreste konnen nicht vor das 13 Jahrhundert datiert werden Die erwahnte durftige Quellenlage lasst vermuten dass das Geschlecht der Rifensteiner nur wenig Land besass wahrscheinlich selbst gerodetes Eigengut und nicht sehr einflussreich war Es lassen sich mehrfach Versuche der naheliegenden Ramsteiner nachweisen sich im Reigoldswilertal Guter und die damit verbundenen Rechte anzueignen Vermutlich waren sie damit im Falle von Rifenstein erfolgreich oder die Rifensteiner waren sogar den Ramsteinern zugehorig denn im Jahre 1394 ubergibt Thuring von Ramstein die Burg Rifenstein und einen Teil der immer noch damit verbundenen Rechte z B Gericht zu Reigoldswil und Lauwil an Herzog Leopold von Osterreich und erhalt es als Lehen zuruck Dieses Vorgehen entsprach einem damals gebrauchlichen Verfahren um die Guter und Rechte vor dem Zugriff anderer Landesherren in diesem Falle des Bischofs von Basel zu entziehen Uber den Untergang der Herren von Rifenstein gibt es nur Vermutungen Eine besagt dass der Ritter der Burg von einem Kreuzzug nicht mehr zuruckgekehrt sei In der Folge sei das Geschlecht ausgestorben und damit die Burg dem Zerfall uberlassen worden Diese Uberlieferung muss aber als sehr unwahrscheinlich eingestuft werden denn wie oben erwahnt bestand grosses Interesse anderer Adelssippen und des Bischofs am Reigoldswilertal so dass der Besitz sofort ubernommen worden ware Eine andere viel wahrscheinlichere Moglichkeit ist dass die Burg beim Basler Erdbeben 1356 Schaden erlitt Der Wiederaufbau wurde dann entweder mangels Geldmitteln des Besitzers oder wegen der Verschiebung der adligen Interessen in Richtung der Stadt Basel das Burgensterben in der Region war zu dem Zeitpunkt schon in vollem Gange nicht mehr in Angriff genommen Ruine BearbeitenDer Reigoldswiler Bildhauer Jakob Probst wollte die Ruine kaufen und diese in sein Atelier und Wohnsitz umbauen Doch sein Onkel Leo Zehntner war der damalige Gemeindeprasident und konnte Probsts Vorhaben verhindern Die Ruine wurde erstmals in den 1930er Jahren umfassend saniert Ab 2003 erarbeitete die Archaologie Baselland fur die Eigentumerin die Gemeinde Reigoldswil ein Sanierungskonzept Nachdem die Finanzierung gewahrleistet war wurde die Ruine von Bewuchs befreit und die Mauern umfassend saniert es waren neun Tonnen Steine und 3 440 Kilogramm Mortel notig die mit einem Helikopter zur Baustelle gebracht werden mussten Damit ist die Ruine Stand 2014 wieder zuganglich 1 Literatur BearbeitenWerner Meyer Burgen von A bis Z Burgenlexikon der Regio Herausgegeben von den Burgenfreunden beider Basel aus Anlass ihres 50 jahrigen Bestehens Druckerei Klingental Basel 1981 S 124 125 Siehe auch BearbeitenListe der Burgen und Schlosser in der Schweiz Liste der Kulturguter in ReigoldswilWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Rifenstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burgenwelt Burg RifensteinEinzelnachweise Bearbeiten 1 Archaologie Baselland Jahresbericht 2010 abgerufen am 24 Juni 2014Burgen und Schlosser im Kanton Basel Landschaft Aesch Alt Biederthal Alt Schauenburg Altenberg Angenstein Bannlifels Barenfels Burg Burghalden Binningen Birseck Bischofstein Bottmingen Ebenrain Engenstein Farnsburg Frohberg Furstenstein Gutenfels Hintere Birseck Holeeschlosschen Homburg Itkon Madeln Mittlere Birseck Munchenstein Munchsberg Neuenstein Neu Schauenburg Odenburg Pfeffingen Pratteln Ranggen Ramstein Reichenstein Riedfluh Rifenstein Schalberg Scheidegg Schonenberg Sissacherfluh Spitzburg St Arbogast Waldenburg Wartenberg Wild Eptingen Witwald Wild Eptingen Schanz Wildenstein Zeglingen Zwingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruine Rifenstein amp oldid 233359587