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Dieser Artikel beschreibt die Schweizer Gemeinde Fur weitere gleichnamige Bedeutungen siehe Vrin Begriffsklarung Vrin vʁin ist ein Dorf in der Gemeinde Lumnezia Kanton Graubunden Schweiz Es liegt in der Val Lumnezia Lugnez rund 21 Kilometer sudwestlich von Ilanz VrinWappen von VrinStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Graubunden Graubunden GR Region SurselvaPolitische Gemeinde Lumneziai2Postleitzahl 7149fruhere BFS Nr 3606Koordinaten 727161 168431 46 655 9 1 1448 Koordinaten 46 39 18 N 9 6 0 O CH1903 727161 168431Hohe 1448 m u M Flache 71 25 km Einwohner 242 31 Dezember 2012 Einwohnerdichte 3 Einw pro km Website www lumnezia chOrtskern von Vrin Ortskern von VrinKarteVrin Schweiz wwwGemeindestand vor der Fusion am 1 Januar 2013Bis Ende 2012 bildete Vrin eine eigene politische Gemeinde Am 1 Januar 2013 fusionierte sie mit den damaligen Gemeinden Cumbel Degen Lumbrein Morissen Suraua Vignogn und Vella zur neuen Gemeinde Lumnezia Inhaltsverzeichnis 1 Wappen 2 Geografie 3 Geschichte 4 Modellprojekt 5 Bevolkerung 6 Sehenswurdigkeiten 7 Sonstiges 8 Personlichkeiten 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseWappen BearbeitenBlasonierung In Rot ein silbernes weisses Agnus Dei Gotteslamm ein goldenes gelbes Kreuz tragend uberhoht von einem goldenen sechsstrahligen SternDie Figuren weisen auf das Doppelpatrozinium der Pfarrkirche hin das Gotteslamm auf Johannes den Taufer und der Stern auf Maria Geografie BearbeitenDas Bergdorf liegt auf einer Terrasse am Talschluss des Lugnez und im Quellgebiet des Glenners umgeben von steilen Graswiesen und Alpweiden Vrin ist Ausgangsort fur Passwanderungen uber die Fuorcla da Patnaul nach Vals und uber den Diesrutpass und die Greina ins Tessin Das Klima ist im Vergleich zum ubrigen Lugneztal eher rau und wird von den sudlichen Wetterlagen beeinflusst Im Durchschnitt fallen jahrlich an 121 Tagen rund 1143 mm Niederschlage Der nasseste Monat ist je nach Klimajahr ein Hochsommermonat mit etwa durchschnittlich 139 mm Regen Die trockensten Monate des Jahres sind Februar und Marz mit einem Durchschnitt von 59 mm Niederschlag bei 12 7 Tagen oft mit viel Sonnenscheindauer Das ehemalige Gemeindegebiet von 7156 ha reichte von der Dorfkernzone bis in die hochalpine Lage der Bergkette rund um den Piz Terri und bis auf die Greina Grossere Waldgebiete befinden sich auf der rechte Talseite des Glenners wahrend an den Abhangen sudostlich des Piz da Vrin 2564 m grossflachige Alp und Heuwiesen durch die Berglandwirtschaft gepflegt werden Zum Bergdorf gehoren die Siedlungen Vrin Dado Vrin Dadens Kerndorf auf einer Meereshohe von 1448 m Cons Ligiazun und Sogn Giusep Die Alpsiedlung Vanescha am Fusse des Piz Terri ist nur im Sommer bewohnt Ausgangsort fur den Passweg uber die Greina ist Sogn Giusep das nur uber eine enge geteerte Strasse erreichbar ist Vrin ist ein Bergbauerndorf mit riesigen Alpweiden das von der stetigen Abwanderung betroffen ist 1982 wurde eine Gutermelioration beschlossen Nach Kontroversen verzichtete das Konsortium Greina Wasserkraftwerke 1986 auf die Nutzung der Greinaebene was der Gemeinde Entschadigungen einbringt Das Projekt eines Naturschutzparks Parc Adula fand in der Neuzeit keine Anhanger In Planung sind die Nutzung der frei fliessenden Wildbache der touristische Ausbau und die Forderung der einheimischen Kultur zur Stutzung und Bewahrung der alpinen Siedlung Geschichte BearbeitenVrin wurde von Siedlern die im Hoch und Spatmittelalter von Lumbrein her kamen gegrundet Die Herkunft und die Bedeutung des Ortsnamens konnen allerdings nicht uberzeugend erklart werden 1 Erstmals erwahnt findet sich Vrin 1208 oder 1209 in einem Brief von Papst Innozenz III Im 13 Jahrhundert besass dort das Churer Kloster St Luzi gewisse Rechte Als Lehen des Bistums unterstand Vrin in den Urkunden wahrend des ganzen Mittelalters Varin genannt bis zum Auskauf 1538 den Freiherren von Belmont nach 1371 den von Montalt und ab 1390 den von Sax Misox Im 15 Jahrhundert erwarben die Blenieser diesseits des Alpenkamms die Alpen Blengias 1447 Scharboden 1478 und Greina 1494 1597 loste sich Vrin von der Talkirche St Vincenz in Pleif Vella und wurde damit kirchlich selbstandig Der alpine Handel und der Viehtrieb uber die Passe vorab uber die Greina ins benachbarte Bleniotal beeinflussten die Dorfgemeinschaft bis ins 19 Jahrhundert 1887 wurde eine fahrbare Strasse nach Ilanz gebaut worauf sich Vrin wirtschaftlich vermehrt nordwarts Richtung Ilanz Glion orientierte Erste touristische Einflusse im 19 Jahrhundert durchbrachen die Isolation des Bergdorfes In der Neuzeit hatte das Dorf mit seinen ursprunglich kinderreichen Bergbauernbetrieben mit der Abwanderung der jungen Bevolkerung zu kampfen Modellprojekt BearbeitenDer Ort der uber das gesamte 20 Jahrhundert hinweg Einwohner verloren hatte wurde in den 1980er und 1990er Jahren zu einem Modellprojekt der Stiftung Pro Vrin der Gemeinde Gemeindebehorde der Meliorationsgenossenschaft der kantonalen Denkmalpflege und der ETH Zurich fur die Starkung dorflicher Infrastruktur und Wiederansiedlung 2 Die Einwohner kauften anfangs der achtziger Jahre alles freie Bauland auf und entzogen den Ort damit jeglicher Spekulation Wiesen wurden im Verhaltnis 1 5 zusammengelegt ein Metzger angesiedelt eine Genossenschaft gegrundet Mehrere Gebaude die meisten als Blockhaus aus Holz in Strickbauweise wurden neu gebaut Der Ort und das Projekt finden uberregional Beachtung da das Problem der Landflucht weltweit bedeutend ist 1998 erhielt Vrin den Wakkerpreis fur seine Dorferneuerung fur die sorgfaltige Integration neuer landwirtschaftlicher Okonomiegebaude ins Dorfbild Der Vriner Bauernsohn und Architekt Gion A Caminada erstellte in Vrin eine Reihe von Gebauden die die Tradition des Holzbaus weiterentwickeln Renoviert oder neu gestaltet wurden z B das Gemeindehaus die angrenzende Telefonkabine die Metzgerei und die Totenstube unterhalb der Dorfkirche 3 4 Bevolkerung BearbeitenBevolkerungsentwicklungJahr 1850 1900 1950 2000 2012Einwohner 466 366 441 249 242Gemass Volkszahlung 2000 ist Vrin eine der wenigen Bundner Ortschaften in der praktisch alle Einwohner Ratoromanisch sprechen 99 als gesprochene Sprache bzw 96 als Hauptsprache nur 4 Deutsch Die ehemalige Gemeinde lebt heute von Bundessubventionen subventionierter Landwirtschaft dem Kleingewerbe und dem Tourismus Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Lumnezia Katholische Pfarrkirche Marias Geburt und Johannes Baptist 5 Gebaude von Gion A Caminada Stalle Metzgerei 1994 2000 6 Sagerei 2006 7 Totenstube 2002 8 Schlachthof Mazlaria 9 Bauten von Gion A Caminada nbsp Stall in Vrin nbsp Telefonzelle in Vrin nbsp Totenstube bei der Kirche nbsp WohnhausSonstiges BearbeitenAus Vrin stammt das Marchen vom Mann von Salischina Der Erforscher der Bundner Sagenwelt Arnold Buchi zeichnete im 20 Jahrhundert zahlreiche romanische Sagen in Vrin und im Lugnez auf Diese Zeugnisse ratoromanischer Kultur finden sich heute auch in den Churer Archivbestanden der Ratoromanischen Chrestomathie Personlichkeiten BearbeitenChristian Caminada 1876 1962 Bischof von Chur und Publizist Gion A Caminada 1957 Architekt und Professor fur Architektur an der ETH Zurich John Peter Casanova 1895 Amerika Auswanderer und Filmemacher fur Fox News Pia Soler 1971 Alphirtin Schriftstellerin nbsp Vrin in der Val Lumnezia nbsp Vrin mit der Dorfkirche nbsp Casa da Vrin von 1758 nbsp Vrin Puzzatsch nbsp Vrin Cons nbsp Kapelle von Sogn Giusep nbsp Vrin Sogn Giusep mit Blick auf den Piz Ault nbsp Alphutte bei VrinLiteratur BearbeitenAdolf Collenberg Vrin In Historisches Lexikon der Schweiz Dezember 2016 Duri Blumenthal Armin Caduff u a Kulturfuhrer Val Lumnezia Chur Vella 2000 Caduff Christian Vrin Gemeindeportrait in Bundner Zeitung vom 29 Dezember 1984 Lechner Ernst Graubunden Illustrierter Reisebegleiter durch die Thalschaften Chur 1903 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vrin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde Lumnezia Vrin Tourismus auf surselva info Bundesamt fur Kultur Vrin im Inventar der schutzenswerten Ortsbilder der Schweiz Pro Vrin auf data history com Il project Vrin Das Vrin Projekt Film von Christoph Schaub CH 1999 Vrin auf eLexikonEinzelnachweise Bearbeiten Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Hrsg vom Centre de Dialectologie an der Universitat Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol Frauenfeld Lausanne 2005 S 941 Vrin Gesamtentwicklung eines Dorfes Memento des Originals vom 4 Dezember 2008 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www cipra org Infoservice alpMedia Gion A Caminada Ausstellung zur Stiva da morts von Gion A Caminada Der Totenstube geweiht Memento des Originals vom 10 Januar 2005 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ethlife ethz ch ETH Life 15 Januar 2003Ausstellung Stiva da morts Gion A Caminada Vrin Institut GTA ETH Zurich 16 Januar 2003 bis 20 Marz 2003 Zwei Dorfer unterschiedliche Probleme Memento des Originals vom 6 Juli 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www arch ethz ch Vals und Vrin ETH Zurich Assistenzprof Gion A Caminada 2000 Katholische Pfarrkirche Maria Geburt und Johannes Baptist Foto auf baukultur gr ch Stalle Metzgerei Foto auf baukultur gr ch Sagerei Foto auf baukultur gr ch Totenstube Foto auf baukultur gr ch Schlachthof Mazlaria Foto auf baukultur gr ch Politische Gemeinden in der Region Surselva Breil Brigels Disentis Muster Falera Ilanz Glion Laax Lumnezia Medel Lucmagn Obersaxen Mundaun Safiental Sagogn Schluein Sumvitg Trun Tujetsch ValsEhemalige Gemeinden Andiast Camuns Castrisch Cumbel Degen Duvin Flond Ilanz Ladir Lumbrein Luven Morissen Mundaun Obersaxen Peiden Pigniu Pitasch Riein Rueun Ruschein Safien Schlans Schnaus Sculms Sevgein Siat St Martin Strada Suraua Surcasti Surcuolm Tenna Tersnaus Uors Uors Peiden Valendas Vella Versam Vignogn Vrin Waltensburg VuorzKanton Graubunden Regionen des Kantons Graubunden Gemeinden des Kantons Graubunden Normdaten Geografikum GND 4269591 0 lobid OGND AKS LCCN n2004006206 VIAF 138576711 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vrin amp oldid 237919253