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Lumbrein lʊmˈbʁɛɪ n ist eine Ortschaft in der Gemeinde Lumnezia Kanton Graubunden Schweiz Das Dorf liegt in der Val Lumnezia Lugnez rund 15 km von Ilanz entfernt Die Weiler auf der Sudseite des Glenners heissen Surin und Silgin LumbreinWappen von LumbreinStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Graubunden Graubunden GR Region SurselvaPolitische Gemeinde Lumneziai2Postleitzahl 7148fruhere BFS Nr 3595Koordinaten 729644 171633 46 683326 9 133337 1405 Koordinaten 46 41 0 N 9 8 0 O CH1903 729644 171633Hohe 1405 m u M Flache 37 86 km Einwohner 361 31 Dezember 2012 Einwohnerdichte 10 Einw pro km Website www lumnezia chLumbrein nach Norden Lumbrein nach NordenKarteLumbrein Schweiz wwwGemeindestand vor der Fusion am 1 Januar 2013Bis Ende 2012 bildete Lumbrein eine eigene politische Gemeinde Am 1 Januar 2013 fusionierte es mit den Gemeinden Cumbel Degen Morissen Suraua Vignogn Vella und Vrin zur neuen Gemeinde Lumnezia Inhaltsverzeichnis 1 Wappen 2 Geschichte 3 Bevolkerung und Sprache 4 Sehenswurdigkeiten und touristische Hotspots 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseWappen BearbeitenBlasonierung In Grun ein silberner weisser Wellenpfahl Das Wappen stellt die Teilung der ehemals selbststandigen Gemeinde durch den Fluss Glenner dar Abgeleitet ist es vom Wappenschild der Herren von Lumerins deren Burgturm im Dorf noch besteht Geschichte BearbeitenDer Name Lumbrein erscheint erstmals im Jahre 830 als in ville Lamarine im kaiserlichen Reichsurbar Kopie des 16 Jahrhunderts Herkunft und Bedeutung des Namens sind sehr unsicher 1 Die alteste Siedlung auf dem Gebiet der Gemeinde ist die um 1500 v Chr bewohnte Hugelsiedlung Crestaulta beim Weiler Surin Die dort gemachten archaologischen Funde heute im Ratischen Museum in Chur zu besichtigen weisen auf eine lange Besiedlungsgeschichte hin 1961 wurde sudwestlich von Lumbrein in Sietschen eine Stele mit anthropomorpher Menschendarstellung gefunden Aufgrund von vergleichbaren Stelen aus Oberitalien wurde sie von italienischen Forschern ins Spatneolithikum datiert Spuren eines historischen Bergbaus am Ausgang der Val Miedra zeugen vom erfolglosen Bemuhen Bodenschatze abzubauen Gut dokumentiert ist eine grosse Anzahl von ehemaligen Bewohnern die das Bergdorf verliessen um in der Fremde eine Existenz aufzubauen Haufiger Familienname in Lumbrein ist das Geschlecht der Capaul Im fruhen Mittelalter war die Ortschaft frankisches Reichsgut Die im Spatmittelalter zugezogenen Walser und Blenieser Bewohner des Bleniotals siedelten vor allem am rechten Glennerufer und wurden romanisiert Zwischen ihren Hofen und den Bewohnern rechts des Glogns Glenners kam es haufig zu Auseinandersetzungen um Nutzungsrechte Um 1350 gehorte Lumbrein zur Vogtei der Herren von Belmont nach 1371 zu den Herren von Lumbrein Ab 1390 erscheinen wie in den Nachbarorten die Freiherren von Sax als Grundherren Dies wohl in der Absicht die Passverbindungen Richtung Suden uber den Valserberg und die Greina zu beherrschen Ab 1395 ist Lumbrein als Glied der Gerichtsgemeinde Lugnez dokumentiert 1538 wurden die bischoflichen Rechte ahnlich den umliegenden Orten ausgekauft Die Kirche St Martin war eine Filialkirche der katholischen Kirche Pleif in Vella 1646 baute man die heutige Pfarrkirche die 1345 erstmals erwahnt wurde im barocken Stile um Bekannt wurde Lumbrein fur seine jahrlich stattfindenden Prozessionen am Kirchweihfest romanisch Pardanonza im Oktober Lumbrein war im letzten Jahrhundert ein traditionelles Bauerndorf doch ging die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ab den 1950er Jahren stark zuruck Damit verbunden waren auch ein Bevolkerungsruckgang und eine starke Abwanderung 1976 2005 erfolgte eine Gesamtmelioration der stark alpin gepragten Berglandwirtschaft Es folgte eine starke Mechanisierung und Modernisierung der Bauernbetriebe Um 1970 setzte in bescheidenem Mass der Tourismus ein der bis heute einen Haupterwerb fur viele Einwohner bildet Lumbrein verfugt uber ein eigenes Kleinkraftwerk und damit uber eine eigene Energieversorgung Die hohe Sonneneinstrahlung im Lugnez begunstigt zudem die Energieversorgung mittels Solarenergie welche im Tal stark gefordert wurde Umstritten und wegen Protesten des Natur und Landschaftsschutzes aufs Eis gelegt ist ein geplanter Windpark im Alpgebiet von Staviala vedra und in der Val Cavel Von Naturschutzkreisen verhindert wurde ebenfalls ein Kraftwerkprojekt das den noch frei fliessenden Talfluss Glenner und seine Seitenbache zur Energieversorgung vorsah Am Fusse des Glenners besteht eine private Fischzuchtanstalt mit dem Ziel die heimische Berglandwirtschaft mittels eines neuen Erwerbszweiges zu starken Bevolkerung und Sprache BearbeitenBevolkerungsentwicklungJahr 1850 1900 1930 1950 2000 2 2012Einwohner 529 531 475 584 399 361Rund 90 Prozent der Einwohner beherrschen das Ratoromanisch Die Veranderungen in der Bevolkerungsstruktur und die wirtschaftliche und soziale Situation beeinflussen die ratoromanisch sprechende Minderheit sehr stark gepaart mit weiteren Einflussen der Moderne wie den omniprasenten deutschsprachigen Medien Eine Krise in der Landwirtschaft von 1950 bis 1970 reduzierte u a die Einwohnerzahl der ehemaligen Gemeinde um einen Viertel Um 1960 begann eine starke Abwanderung von Ratoromanen in die wirtschaftlich starken Zentren des Schweizer Mittellandes Die Zuwanderung von deutschsprachigen Zweitwohnungsbesitzern und die Einflusse des einhergehenden Tourismus liessen danach die Einwohnerzahl zeitweise stabilisieren Eine Reduktion der Geburtenrate und ahnliche Strukturprobleme wie im ubrigen Lugnez fuhrten in der Moderne jedoch ab 2016 zur Fusion mit anderen Nachbarschaften und zu der durch die kantonalen Behorden geforderten Einheitsgemeinde Lumnezia Sehenswurdigkeiten und touristische Hotspots BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Lumnezia Lumbrein wurde wegen seines kompakten Dorfbildes und der gut erhaltenen historischen Bauten ins Inventar der schutzenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgenommen Sehenswert Der bronzezeitliche Siedlungsplatz Crestaulta Katholische Pfarrkirche Sankt Martin 3 Kapelle Sankt Andreas Kapelle Sogn Roc Lumbrein Kapelle Sankt Sebastian im Ortsteil Silgin 4 Wohnturm Chisti heute privat um 1315 erbaut und einst vermutlich der Stammsitz der Herren von Lumerins Wohnturm Casaulta Holzbrucke Silgin uber den Glogn Glenner die Lumbrein und Silgin verbindet Casa d Angel Dorfmuseum und Kulturhaus im alten Gemeindegebaude mit sehenswertem Kristallfund Maiensasslandschaft am Auslaufer des Piz Sezner Skitourengebiet auf den Umsu und in die Val CavelPersonlichkeiten BearbeitenJames Caviezel 1968 Schauspieler sein nach Amerika ausgewanderter Grossvater stammte aus Lumbrein Armin Capaul Bergbauer und Initiant der Eidgenossischen Volksinitiative Fur die Wurde der landwirtschaftlichen Nutztiere Hornkuh Initiative Gion Bistgaun Capaul 1841 1917 Bundner Lokalpolitiker Giachen Giusep Casaulta 1919 1995 Bundner Lokalpolitiker Clara Capaul Hunkeler 1926 2010 Zahnarztin und Vorsteherin der Kunst Stiftung Capauliana nbsp Lumbrein Holzhauser nbsp Stele von Sietschen nbsp Der Weiler von Surin nbsp Hugel von Crestaulta nbsp Wohnturm Casaulta aus dem 14 Jahrhundert nbsp Wohnturm ChistiLiteratur BearbeitenDuri Blumenthal u a Kulturfuhrer Val Lumnezia und Vals Vella 2000 S 164 80 Curdin Capol Ratoromanisch und das Romanentum in Graubunden Studie zum Zustand und zur Zukunft der Ratoromanen Beitrag zum Schutz alpiner Kultur und Sprachraume Wil 2010 Hans Jenny Kunstfuhrer durch die Schweiz 5 Auflage Wabern 1971 S 244 f Jurg Rageth Adolf Collenberg Lumbrein In Historisches Lexikon der Schweiz 15 Marz 2017 Willy Zeller Kunst und Kultur in Graubunden 2 Auflage Bern 1976 S 72 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lumbrein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Webseite der Gemeinde Lumnezia Unterwegs im Lugnez Kleiner Fuhrer durch die Val Lumnezia Burgenwelt Casti da Lumbrein Chisti Burgenwelt Casaulta Ortsmuseum Casa d Angel Stiftung Capauliana Val Lumnezia Bundesamt fur Kultur Lumbrein im Inventar der schutzenswerten Ortsbilder der Schweiz Val Lumnezia In Lexicon Istoric Retic ratoromanisch Einzelnachweise Bearbeiten Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Hrsg vom Centre de Dialectologie an der Universitat Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol Frauenfeld Lausanne 2005 S 550 Jurg Rageth Adolf Collenberg Lumbrein In Historisches Lexikon der Schweiz 15 Marz 2017 Katholische Pfarrkirche Sankt Martin Foto auf baukultur gr ch Kapelle Sankt Sebastian Foto auf baukultur gr ch Politische Gemeinden in der Region Surselva Breil Brigels Disentis Muster Falera Ilanz Glion Laax Lumnezia Medel Lucmagn Obersaxen Mundaun Safiental Sagogn Schluein Sumvitg Trun Tujetsch ValsEhemalige Gemeinden Andiast Camuns Castrisch Cumbel Degen Duvin Flond Ilanz Ladir Lumbrein Luven Morissen Mundaun Obersaxen Peiden Pigniu Pitasch Riein Rueun Ruschein Safien Schlans Schnaus Sculms Sevgein Siat St Martin Strada Suraua Surcasti Surcuolm Tenna Tersnaus Uors Uors Peiden Valendas Vella Versam Vignogn Vrin Waltensburg VuorzKanton Graubunden Regionen des Kantons Graubunden Gemeinden des Kantons Graubunden Normdaten Geografikum GND 4275473 2 lobid OGND AKS VIAF 246646154 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lumbrein amp oldid 237919210