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Venzone furlanisch Vencon slowenisch Pusja vas deutsch Peuscheldorf beziehungsweise Peuschelsdorf ist eine italienische Gemeinde mit 1953 Einwohnern Stand 31 Dezember 2022 in der Region Friaul Julisch Venetien am Eingang in das Canale del Ferro Eisental der Fortsetzung des Kanaltals Venzone Venzone Italien Staat ItalienRegion Friaul Julisch VenetienKoordinaten 46 20 N 13 8 O 46 33363 13 13954 Koordinaten 46 20 1 N 13 8 22 OFlache 54 km Einwohner 1 953 31 Dez 2022 1 Postleitzahl 33010Vorwahl 0432ISTAT Nummer 030131Website VenzoneVenzone ist Mitglied der Vereinigung I borghi piu belli d Italia 2 Die schonsten Orte Italiens Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Erdbeben 1976 3 Sehenswurdigkeiten 4 Regelmassige Veranstaltungen 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie gunstige geographische Lage am Eingang zu den Alpentalern machte Venzone schon zur Zeit der Kelten 500 v Chr zu einem wichtigen Grenzort Den Kelten folgten die Romer die aus Venzone ihr statio entlang der Via Julia Augusta die von Aquileia in den nordlichen Markten fuhrte machten Verschiedene archaologische Funde die wahrend der Restaurierungsarbeiten am Dom gefunden wurden bestatigen die Prasenz eines romischen Gebaudes an diese Stelle nbsp Ringmauer und WassergrabenIn den darauf folgenden Jahrhunderten zogen Markomannen Westgoten Hunnen Ostgoten Byzantiner Langobarden und Karolinger durch das Gebiet Wahrend der Herrschaft der Karolinger 776 952 wurde die erste stadtebauliche Einheit in Venzone geschaffen 923 wurde Venzone erstmals offiziell im Clause de Abintione erwahnt Im Jahre 1077 wurde Venzone unter das Patriarchat von Aquileia gestellt Von nun an war die Kontrolle des Handelsverkehrs wichtigste Aufgabe des Ortes Im Jahre 1200 ubergab das Patriarchat von Aquileia der Familie Mels Venzone als Lehen Der Familie Mels ist es zu verdanken dass im Jahre 1247 Venzone Gemeinde wurde und 1252 das Recht erhielt einen Wochenmarkt abzuhalten 1258 liess Glizolio di Mels eine doppelte Stadtmauer samt tiefem Festungsgraben errichten Im Jahre 1336 kam Venzone nachdem das Gemeindelehen im Jahr zuvor dem Grafen von Gorz abgetreten worden war unter Patriarch Bertram von St Genesius wieder unter die Herrschaft des Patriarchats von Aquileia Vom Erdbeben von Friaul 1348 gibt es glaubhafte Berichte schwerer Schaden 3 1420 schliesslich wurde Venzone in die Republik Venedig eingegliedert Damit begann fur den Ort der wirtschaftliche Niedergang vor allem deshalb weil der Handelsverkehr der uber Jahrhunderte die einzige Einnahmequelle darstellte nun andere Wege bevorzugte Im Jahre 1797 wurde Venzone von franzosischen Truppen Napoleons erobert nach dem Frieden von Campo Formio kam es bis 1866 unter osterreichische Herrschaft 1965 wurde es inzwischen zur italienischen Provinz Udine gehorend zum Nationalmonument erklart Erdbeben 1976 BearbeitenAm 6 Mai 1976 wurde der Ort nahezu komplett zerstort als um 20 59 Uhr ein Erdbeben 56 Sekunden lang Friaul erschutterte Die Erdstosse erreichten eine Intensitat von VIII bis IX auf der zwolfstufigen Mercalliskala und wurden als zerstorend bis verwustend klassifiziert In Venzone gab es 47 Todesopfer Bereits in den ersten Tagen nach der Katastrophe organisierte ein Bergungsausschuss die Bergung der beweglichen Kulturguter Venzone war schwer betroffen jedoch nicht ausgeloscht Die vollstandige Zerstorung der Altstadt der Festungsmauern und des Doms verursachte ein Nachbeben am 15 September 1976 Die Bevolkerung schloss sich 1977 zu einem Burgerkomitee zusammen und forderte den luckenlosen Wiederaufbau des Dorfes Das zustandige Ministerium war aber auch mit einer zweiten Eingabe befasst Das Bauburo der Gemeinde wollte alle Gebaudereste beseitigen und Venzone mit Fertigbau Elementen neu aufbauen lassen Es wurden jedoch die Plane des Burgerkomitees ubernommen Man entschied die zerstorten Hauser nicht einfach zu ersetzen sondern samtliche Trummer wieder so zusammenzusetzen wie sie vor der Katastrophe angebracht waren Um dieses Vorhaben umsetzen zu konnen wurden Fotos des Ortes zusammengetragen um einzelne herumliegende Mauerstucke identifizieren zu konnen Weiter beschloss man an den erfolgreich rekonstruierten Stellen keine neuen Fassaden anzubringen Lediglich die Stellen die nicht mehr aus den Trummern wiederhergestellt werden konnten wurden mit einer Fassade versehen Dank dieser Entscheidung kann man sich heute als Besucher des Ortes ein Bild der menschlichen Hochstleistung machen die die Einwohner Venzones im Zuge des Wiederaufbaues ihres Ortes erbrachten Auch grosse Teile des Doms konnten auf diese Weise rekonstruiert werden Die kahlen Mauerstucke innen und aussen zeigen die Verluste Im offenen Rathaus Palast erinnert eine Bilddokumentation an die Katastrophe und den Wiederaufbau Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Innenansicht des Domes nbsp Blick gegen die OrgelemporeDer Dom des Heiligen Apostels Andreas il Duomo di Sant Andrea Apostolo Der Bau wurde 1300 begonnen Am 2 August 1338 wurde der Dom vom Patriarchen von Aquilea Bertrando geweiht Das Tympanon des romanischen Hauptportals im Westen zeigt eine Kreuzigungsszene Das Original aus dem 14 Jahrhundert hangt in der Kirche Der Innenraum hat einen kreuzformigen Grundriss mit einer Haupt und zwei Nebenapsiden an den Kreuzarmen im Osten In der linken nordlichen Apsis sind Fresken des 14 Jahrhunderts zu sehen Dargestellt sind die Weihe des Domes der hl Martin und der Bettler der hl Georg bewahrt die Prinzessin vor dem Drachen links daneben ein Gnadenstuhl nbsp Original des Hauptportal Tympanons nbsp Fresko Weihe des Domes nbsp Fresken mit dem hl GeorgIn der sudlichen Apsis steht zwischen zwei Apostelstatuen eine farbig gefasste Pieta aus Sandstein fruhes 14 Jahrhundert aus dem deutschsprachigen Raum Das Holzkruzifix 15 Jahrhundert stammt von einer friulanischen Schule In der Cappella del Gonfalone ist eine Beweinung Christi von Giovanpietro da Mure zwischen 1514 und 1521 aus Lindenholz angefertigt aufgestellt Zu sehen sind Konsolstatuen des hl Andreas Ende 15 Jahrhundert des hl Mauro 17 Jahrhundert und des Patriarchen Bertrando 1985 Ein Taufstein und zwei Weihwasserbecken sind Werke von Bernardino da Bissone 16 Jahrhundert Eine moderne Holzskulptur wurde 1996 geschnitzt Die Orgel wurde 1792 von Gaetano Callido gebaut nbsp Pieta nbsp Beweinung Christi nbsp Hl Andreas nbsp Hl Mauro nbsp Taufstein nbsp HolzskulpturIn der Cappella di San Michele sind historische Mumien zu sehen Die Ursache der Mumifizierung wird einem raschen Wasserentzug durch den Pilz Hypha bombycina Pers und dem hohen Gehalt an Calciumsulfat im Boden zugeschrieben eindeutige Nachweise fehlen aber 4 5 Nach einer Legende soll sich Napoleon bei seinem Durchmarsch durch Venzone gewunscht haben hier begraben zu werden um so der Nachwelt erhalten zu bleiben Die Fresken stammen von einer friulanischen Schule nbsp Romanische Kapelle San Michele nbsp Mumie nbsp Rathaus Palast aus dem 14 und 15 JahrhundertAm Hauptplatz befinden sich die Casa Calderari und das Rathaus 1390 1410 das Erdgeschoss mit einer geoffneten Loggia und mit Fresken von Pomponio Amalteo 15 Jahrhundert und das Obergeschoss das uber eine Aussentreppe erreichbar ist mit einer Reihe von zweibogigen Fenstern Auf einem Turmchen an der Ecke ist eine Uhr und eine Skulptur mit dem Lowen von San Marco angebracht dem Wahrzeichen Venedigs In der Mitte des Platzes befindet sich vor dem Palazzo Radiussi mit seinen unechten gotischen dreibogigen Fenstern und dem Renaissanceportal ein Brunnen aus dem Jahr 1878 Von der Kirche des Hl Giovanni Battista aus dem 14 Jahrhundert ist heute nur noch die Fassade zu sehen Folgt man der Hauptstrasse weiter zur anderen Seite des Ortes erreicht man die Porta San Genesio 1309 Dies ist das einzige Stadttor das all die Jahre und Erdbeben unversehrt uberstanden hat Durch diese Hauptstrasse kommt man noch zum Palazzo Orgnani Martina 16 Jahrhundert Regelmassige Veranstaltungen Bearbeiten Festa della Zucca Kurbisfest im Oktober 6 nbsp Kurbisfest Festa della Zucca nbsp Maske auf dem mittelalterlich gepragten KurbisfestPersonlichkeiten BearbeitenFrancesco Mantica 1534 1614 KardinalLiteratur BearbeitenFurio Bianco Aldino Bondesan Paolo Paronuzzi Michele Zanetti Adriano Zanferrari Il Tagliamento Copyright 2006 Universitat Udine Cierre Verlag Sommacampagna 2006 ISBN 88 8314 372 8 italienisch Roberta Costantini Fulvio Dell Agnese Micol Duca Antonella Favaro Monica Nicoli Alessio Pasian Friuli Venezia Giulia I luoghi dell arte Bruno Fachin Editore Triest 1999 ISBN 88 85289 57 6 S 297 299 G Pilgram W Berger W Koroschitz A Pilgram Ribitsch Die letzten Taler Wandern und Einkehren in Friaul Drava Verlag Klagenfurt Celovec 2008 ISBN 978 3 85435 532 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Venzone Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022 ISTAT Abgerufen am 14 Mai 2023 Bevolkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica Stand 31 Dezember 2022 I borghi piu belli d Italia Borghipiubelliditalia it abgerufen am 5 August 2017 italienisch emidius mi ingv it Die Mumien von Venzone In utdooractive com Abgerufen am 7 Marz 2019 Georg Lux Helmuth Weichselbraun Vergessen amp verdrangt Dark Places im Alpen Adria Raum Styria Wien Graz Klagenfurt 2019 ISBN 978 3 222 13636 8 S 78 85 ORF Karnten Das Kurbisfest Memento vom 19 Oktober 2008 im Internet Archive Gemeinden in der autonomen Region Friaul Julisch Venetien Aiello del Friuli Amaro Ampezzo Andreis Aquileia Arba Arta Terme Artegna Attimis Aviano Azzano Decimo Bagnaria Arsa Barcis Basiliano Bertiolo Bicinicco Bordano Brugnera Budoia Buja Buttrio Camino al Tagliamento Campoformido Campolongo Tapogliano Caneva Capriva del Friuli Carlino Casarsa della Delizia Cassacco Castelnovo del Friuli Castions di Strada Cavasso Nuovo Cavazzo Carnico Cercivento Cervignano del Friuli Chions Chiopris Viscone Chiusaforte Cimolais Cividale del Friuli Claut Clauzetto Codroipo 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Porpetto Povoletto Pozzuolo del Friuli Pradamano Prata di Pordenone Prato Carnico Pravisdomini Precenicco Premariacco Preone Prepotto Pulfero Ragogna Ravascletto Raveo Reana del Rojale Remanzacco Resia Resiutta Rigolato Rive d Arcano Rivignano Teor Romans d Isonzo Ronchi dei Legionari Ronchis Roveredo in Piano Ruda Sacile Sagrado San Canzian d Isonzo San Daniele del Friuli San Dorligo della Valle San Floriano del Collio San Giorgio della Richinvelda San Giorgio di Nogaro San Giovanni al Natisone San Leonardo San Lorenzo Isontino San Martino al Tagliamento San Pier d Isonzo San Pietro al Natisone San Quirino San Vito al Tagliamento San Vito al Torre San Vito di Fagagna Santa Maria la Longa Sappada Sauris Savogna d Isonzo Savogna di Cividale Sedegliano Sequals Sesto al Reghena Sgonico Socchieve Spilimbergo Staranzano Stregna Sutrio Taipana Talmassons Tarcento Tarvis Tavagnacco Terzo d Aquileia Tolmezzo Torreano Torviscosa Tramonti di Sopra Tramonti di Sotto Trasaghis Travesio Treppo Grande Treppo Ligosullo Tricesimo Triest Trivignano Udinese Turriaco Udine Vajont Valvasone Arzene Varmo Venzone Verzegnis Villa Santina Villesse Visco Vito d Asio Vivaro Zoppola Zuglio Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Venzone amp oldid 236023690