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Die romisch katholische Pfarr 1 und Wallfahrtskirche Unsere Liebe Frau im Moos in Kicklingen einem Stadtteil von Dillingen an der Donau im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben geht auf das Jahr 1702 zuruck Um 1760 erhielt der Chorraum eine Ausstattung im Stil des Rokoko und Skulpturen des Dillinger Bildhauers Johann Michael Fischer Die Kirche gehort zu den geschutzten Baudenkmalern in Bayern 2 Pfarrkirche Unsere Liebe Frau im MoosKirchenschiff mit Blick zum Chor Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 3 1 Aussenbau 3 2 Innenraum 4 Stuck und Deckenbilder 5 Ausstattung 6 Orgel 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Kirche liegt am westlichen Rand des ehemaligen Dorfes in einem ummauerten Friedhof Geschichte Bearbeiten1387 wurde zum ersten Mal eine Kapelle im Weiler Kirstatt Kirchstatt beim Pfarrdorf Kicklingen urkundlich erwahnt Fur das Jahr 1441 sind zwei Gasthauser neben dem Gotteshaus bezeugt was als Hinweis fur eine Wallfahrt vermutlich zu einem Gnadenbild des wundertatigen Jesuskindes gedeutet wird Uber die Ursprunge der Wallfahrt ist nichts bekannt In der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts als Kicklingen und Kirchstatt zusammengewachsen waren wurde der Pfarrsitz von Kicklingen nach Kirchstatt verlegt und die ehemalige Filialkirche wurde Pfarrkirche Urkunden von 1410 und 1425 belegen eine dem Patronat des heiligen Ulrich von Augsburg unterstellte Pfarrkirche in Kicklingen die vermutlich bis zum Dreissigjahrigen Krieg bestand 1485 wird erstmals die Pfarrei Kirchstatt genannt Ab 1425 gehorte Kirchstatt zum Kartauserkloster Christgarten Als sich das Kloster der Reformation anschloss wurde 1558 in der Pfarrei Kicklingen Kirchstatt ein evangelischer Pfarrer eingesetzt und die Wallfahrt kam zum Erliegen Das Gnadenbild wurde dem Dominikanerinnenkloster in Dillingen verkauft 1618 gab es in der Pfarrei wieder einen romisch katholischen Pfarrer und 1626 kehrte das Gnadenbild zuruck worauf die Wallfahrt wieder aufbluhte Aus der ursprunglichen Wallfahrt zum Jesuskind wurde eine Marienwallfahrt Nach der Aufhebung der Kartause 1649 fiel Kicklingen Kirchstatt in den Besitz der Grafen von Oettingen Oettingen die es 1701 an die Kartauser von Buxheim verkauften Diese begannen bereits im folgenden Jahr den Neubau einer grossen Wallfahrtskirche von der allerdings nur der Chor fertiggestellt wurde 1718 wurde das Dillinger Bartholomaerinstitut in deren Besitz die Kirche bis zur Sakularisation blieb neuer Eigentumer Wahrend dieser Zeit erhielt der Chorraum seine Rokokoausstattung und Johann Michael Fischer schuf den Grossteil der Skulpturen 1884 wurde der Turm erhoht und wahrend des Ersten Weltkrieges das 1672 73 erweiterte Langhaus durch das heutige Kirchenschiff ersetzt Die Deckenfresken wurden 1940 bis 1942 ausgefuhrt Architektur Bearbeiten nbsp PilasterkapitellAussenbau Bearbeiten Im nordlichen Chorwinkel erhebt sich der sechsgeschossige mit einem Spitzhelm gedeckte Turm dessen Unterbau aus Bruchsteinmauerwerk noch aus spatgotischer Zeit stammt Der obere Teil des Turmes ist auf vier Seiten von Zwillingsklangarkaden durchbrochen uber denen ein neoromanischer Rundbogenfries verlauft Der Eingang an der Nordseite ist mit einem Vorzeichen versehen Ein weiterer Eingang befindet sich an der Sudseite der Kirche Innenraum Bearbeiten Der einschiffige Kirchenraum ist in vier Achsen unterteilt Im Osten schliessen sich die drei Joche des um eine Stufe erhohten halbrund geschlossenen Chores an Sein Tonnengewolbe wird von Gurtbogen unterfangen Die Wande sind durch gestufte Pilaster mit ionisierenden Kapitellen gegliedert Den westlichen Abschluss bildet eine Doppelempore die auf Stuckmarmorsaulen aufliegt und die Orgel tragt Stuck und Deckenbilder BearbeitenDer Stuckdekor des Chores der 1702 von Hieronymus Mair aus Dillingen geschaffen wurde ist nur noch an den Turgewanden und den Pilasterkapitellen erhalten Die Deckenbilder wurden wahrend des Zweiten Weltkrieges von Josef Albrechskirchinger und Johann Michael Schmid geschaffen Zentrales Thema ist Maria Konigin des Himmels umgeben von Heiligen Ausstattung Bearbeiten nbsp HauptaltarDer Hauptaltar ist ein Werk des Dillinger Bildhauers Johann Michael Fischer aus dem Jahr 1760 In der Mitte thront Maria die wie das Jesuskind auf ihrem Schoss eine Krone tragt Das Gnadenbild des Jesuskindes wird Johann Baptist Libigo zugeschrieben der es 1683 noch fur die Vorgangerkirche geschaffen haben soll Libigo wird auch die Figur der heiligen Anna zugeschrieben die rechts am Altar steht Links aussen steht die heilige Elisabeth mit ihrem Sohn Johannes dem Taufer als Kind dem die Attribute Lamm und Kreuz beigegeben sind Die beiden inneren Figuren stellen Zacharias mit Rauchfass und den heiligen Josef mit einem bluhenden Stab dar Sechs Saulen mit korinthischen Kapitellen tragen einen Baldachin auf dem Gottvater mit Zepter und Weltkugel sitzt Dahinter befindet sich eine Kreuzigungsgruppe mit Maria Johannes und Maria Magdalena Auf dem linken Seitenaltar steht die Figur einer Schmerzensmutter von 1770 von Johann Michael Fischer Die Skulptur von 1944 neben dem Altar stellt den heiligen Dominikus dar mit seinem Attribut einem Hund mit einer brennenden Fackel im Maul Uber dem rechten Seitenaltarbild steht die Figur des heiligen Sebastian von Johann Baptist Libigo von 1680 Die Skulptur des heiligen Leonhard stammt aus dem ersten Viertel des 18 Jahrhunderts Die Skulpturen des heiligen Johannes Nepomuk des heiligen Franz Xaver wurden um 1730 von Stephan Luidl geschaffen Die Kanzel ist wie die gesamte Ausstattung des Langhauses eine barocke Nachahmung und stammt aus dem 20 Jahrhundert Fur die Bekronung des Schalldeckels wurde eine Holzfigur des Erzengels Michael von 1750 60 von Johann Michael Fischer wiederverwendet Das Taufbecken eine Kalksteinmuschelschale mit oktogonalem Rand auf einem quadratischen Sockel wird in das Jahr 1702 datiert nbsp Heiliger Leonhard nbsp Heilige Anna nbsp Heilige Elisabeth mit Johannes dem Taufer nbsp Erzengel MichaelOrgel BearbeitenDie Orgel wurde 1922 von der Firma G F Steinmeyer amp Co aus Oettingen eingebaut Literatur BearbeitenXaver Kaser Kurzfuhrer durch die Pfarr und Wallfahrtskirche Unsere Liebe Frau im Moos in Kicklingen o J Werner Meyer Bearb Die Kunstdenkmaler von Bayern Die Kunstdenkmaler von Schwaben Bd VII Die Kunstdenkmaler des Landkreises Dillingen an der Donau R Oldenbourg Verlag Munchen 1972 ISBN 3 486 43541 8 S 486 495 Georg Worishofer Alfred Sigg Reinhard H Seitz Stadte Markte und Gemeinden In Der Landkreis Dillingen a d Donau in Geschichte und Gegenwart Landkreis Dillingen a d Donau Hrsg 3 neu bearbeitete Auflage Dillingen an der Donau 2005 S 232 236 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Unsere Liebe Frau im Moos Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Unsere Liebe Frau im Moos Bistum Augsburg Denkmalliste fur Dillingen PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Denkmalnummer D 7 73 125 305 Kirchen in Dillingen an der Donau Basilika St Peter St Blasius Heilig Geist Katharinenkirche Klosterkirche Maria Himmelfahrt Studienkirche Maria Himmelfahrt Maria Reinigung St Peter und Paul St Ulrich St Vitus Unsere Liebe Frau im Moos St Wolfgang 48 5678 10 5992 Koordinaten 48 34 4 1 N 10 35 57 1 O Normdaten Geografikum GND 4565345 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Unsere Liebe Frau im Moos Kicklingen amp oldid 219285551