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Die romisch katholische Spitalkirche Heilig Geist in Dillingen an der Donau einer Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben ist ein spatgotischer Bau aus der Zeit um 1500 1687 wurde die Kirche im Stil des Barock umgestaltet und mit Wessobrunner Stuck ausgestattet Spitalkirche Heilig Geist in DillingenDachreiter mit Zwiebelhaube Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Stuck 4 Orgel 5 Ausstattung 6 Literatur 7 WeblinksGeschichte BearbeitenDas Dillinger Spital eine Stiftung des Grafen Hartmann IV von Dillingen und seines Sohnes Hartmann V Bischof von Augsburg wurde 1257 in einer Schenkungsurkunde erstmals erwahnt Darin statteten die beiden Grafen das Spital mit Gutern in Dillingen und Wittislingen aus Bis um 1300 stand das Spital unter der Leitung von Augustiner Chorherren an deren Stelle nach ihrer Auflosung ein Spitalmeister trat Zwar nimmt man an dass das Spital bereits bei der Grundung eine dem Heiligen Geist geweihte Kapelle besass eine Spitalkirche ist jedoch erst 1448 schriftlich bezeugt als das in Wertingen gelegene Kloster Weihenberg inkorporiert wurde Unter Furstbischof Friedrich II von Zollern 1486 1505 wurden die Spitalgebaude vergrossert und in die Stadtbefestigung miteinbezogen Die Spitalkirche erhielt in dieser Zeit ihre heutige aussere Gestalt 1687 erfolgte die Barockisierung des Innenraums unter dem Furstbischof Johann Christoph von Freyberg 1665 1690 Die Arbeiten wurden vermutlich von Johann Schmuzer geleitet der mit seinen Wessobrunner Stuckateuren den schweren Stuckdekor schuf 1746 47 errichteten Franz Xaver Kleinhans und Balthasar Suiter das Obergeschoss der Sakristei Das Turmoktogon wurde um 1756 von Johann Michael Suiter aufgebaut 1995 wurde eine Aussenrenovierung durchgefuhrt Bei der Innenrenovierung von 1998 99 wurde die 1934 wiederhergestellte barocke Farbgebung die zwischenzeitlich von einer Weiss Grau Deckung uberzogen worden war wieder freigelegt Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Uber dem Mittelrisalit der Westfassade erhebt sich der hoch aufragende schlanke Dachreiter mit doppelter kupferblechgedeckter Zwiebelhaube Der oktogonale Aufbau sitzt auf einem umlaufenden Sockelgesims seine abgeschragten Ecken werden von toskanischen Pilastern verstarkt An vier Seiten offnen sich grosse segmentbogige Klangarkaden uber denen an der Nord und Sudseite Uhrzifferblatter angebracht sind Das Attikageschoss ist von querovalen Offnungen durchbrochen und nach unten und zum Dach durch ein reich profiliertes Gesims abgegrenzt In den Turmrisalit ist das aussen spitzbogige Westportal eingeschnitten Die Westfassade ist unten von zwei runden Fenstern und auf Emporenhohe von zwei Spitzbogenfenstern durchbrochen uber denen sich kleine spitzbogige Blendfelder befinden nbsp InnenraumInnenraum Bearbeiten Das einschiffige Langhaus ist in vier Joche unterteilt und weist einen unregelmassigen Grundriss auf Es wird von einer mit Gurtbogen unterfangenen Korbbogentonne gedeckt Die Wande gliedern flache toskanische Doppelpilaster die mit dem Kranzgesims der Langsseiten verkropft sind Unter dem Kranzgesims verlauft ein Eierstabfries Ein gestelzter Rundbogen mit profilierten Kampfern offnet das Langhaus im Osten zu dem stark eingezogenen rechteckigen Chor der um eine Stufe erhoht ist und von einer Stichkappentonne gedeckt wird Die aussen spitzbogigen Fenster des Langhauses wie des Chores sind innen rundbogig Den westlichen Abschluss bildet eine auf Eisensaulen aufliegende Empore aus der Zeit um 1880 deren geschweifte Brustung mit flachen Blendfeldern verziert ist Ein schmiedeeisernes Gitter aus der gleichen Zeit trennt den Raum unter der Empore vom restlichen Kirchenschiff Im Nordwesten offnet sich unter der Empore die rechteckige Kerkerkapelle die ein Kreuzgratgewolbe deckt und in deren Rundbogennische sich die Skulptur Christus an der Geisselsaule um 1730 von Johann Georg Bschorer und zwei Engelsputten von Joseph Anton Libigo von 1706 befinden nbsp Stuckdekor mit Wappen und der Jahreszahl 1687Stuck BearbeitenIn Stuckkartuschen uber dem Chorbogen ist links das Wappen des Stifters des Spitals des Bischofs Hartmann V rechts das Wappen des Auftraggebers des Umbaus des Furstbischofs Johann Christoph von Freyberg untergebracht In der Mitte steht die Jahreszahl MDCLXXXVII 1687 das Jahr der barocken Umgestaltung An der Decke des Langhauses finden sich in Medaillons aus Blattwerk die Monogramme von Maria Christus und Joseph Geometrischer Rahmenstuck gliedert das Gewolbe in Felder die mit Blattrosetten geflugelten Engelskopfen mit Fruchtkorben und kraftigen Akanthusranken gefullt sind Orgel BearbeitenDie heutige Orgel wurde 1972 bei der Restaurierung der Spitalkirche von der Orgelbaufirma Sandtner aus Dillingen eingebaut Diese Orgel war 1886 von dem Orgelbauer Balthasar Probstl ursprunglich fur die Kirche Maria Himmelfahrt die Klosterkirche der Dillinger Franziskanerinnen angefertigt worden Als die Klosterkirche eine neue Orgel erhielt ubernahm die Firma Sandtner die Probstl Orgel restaurierte sie und verwendete sie als Leihorgel Ausstattung Bearbeiten nbsp Stifterbild aus der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts Graf Hartmann V Bischof von AugsburgDas Holzkruzifix an der Nordwand wird um 1500 datiert Die Figur der Schmerzensmutter unter dem Kreuz wurde von Johann Michael Fischer 1784 85 geschaffen An der Emporenbrustung befindet sich ein Relief mit der Darstellung der Anna Selbdritt eine Arbeit der Ulmer Schule aus dem Umfeld von Jorg Syrlin dem Jungeren die um 1510 datiert wird Die Figurengruppe Heiliger Wandel oder Heilige Familie auf Wanderschaft ist um 1690 entstanden und stellt Maria Josef und Jesus als Kind mit Wanderstaben ausgerustet dar Uber dem Heiligen Wandel schwebt Gottvater mit einer Weltkugel in der Hand auf einer Wolke aus der ein Engelskopf ragt eine Skulptur des Bildhauers Stephan Luidl von 1733 Das Stifterbild mit der Darstellung des Bischofs Hartmann V stammt aus der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts Es ist einem Vorbild des 17 Jahrhunderts nachempfunden Literatur BearbeitenLudwig Haring Die Spitalkirche zum Heiligen Geist Hospital Stiftung Dillingen a d Donau Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2007 ISBN 978 3 89870 372 7 Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben Bearb Bruno Bushart Georg Paula 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 1989 ISBN 3 422 03008 5 S 252 253 Georg Worishofer Alfred Sigg Reinhard H Seitz Stadte Markte und Gemeinden In Der Landkreis Dillingen a d Donau in Geschichte und Gegenwart Hrsg Landkreis Dillingen a d Donau 3 neu bearbeitete Auflage Dillingen an der Donau 2005 S 207 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Spitalkirche Heilig Geist Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Spitalkirche Heilig Geist Heilig Geist Stift DillingenKirchen in Dillingen an der Donau Basilika St Peter St Blasius Heilig Geist Katharinenkirche Klosterkirche Maria Himmelfahrt Studienkirche Maria Himmelfahrt Maria Reinigung St Peter und Paul St Ulrich St Vitus Unsere Liebe Frau im Moos St Wolfgang 48 575933 10 497273 Koordinaten 48 34 33 N 10 29 50 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spitalkirche Heilig Geist Dillingen an der Donau amp oldid 229276698