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Das Timuridenreich war das von den turko mongolischen Timuriden eroberte und beherrschte Reich das von 1370 bis 1507 unter anderem im Gebiet der heutigen Staaten Afghanistan Iran und Usbekistan bestand Begrunder und bekanntester Herrscher war Timur Hauptstadt war anfangs Samarkand spater Herat Nach Timurs Eroberungszugen war das Reich unter seinen Nachfahren durch eine weitgehend friedliche Herrschaft gepragt Es kam zu einer bedeutenden Blute von Kunst Kultur und Wissenschaft die auch als timuridische Renaissance bezeichnet wird Ausdehnung des Reiches bei Timurs Tod 1405 Aus William R Shepherds Historischem Atlas 1923 Inhaltsverzeichnis 1 Timur 2 Schah Ruch und Ulugh Beg 3 Abu l Qasim Babur und Abu Sa id 4 Husain ibn Mansur ibn Baiqara und Sultan Ahmad ibn Abi Said 5 Das Ende 6 Wirtschaft Kultur und Kunst 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseTimur Bearbeiten nbsp Timurs Kronung in Balch AfghanistanBegrunder und Namensgeber der Dynastie war Timur eigentlich Temur genannt Timur i Lang Timur 1336 1405 der im Bundnis mit verschiedenen Machthabern 1365 die Mongolen schlug und danach Transoxanien eroberte 1 1370 in Balch zum Emir gekront und allgemein als Herrscher von Transoxanien anerkannt regierte er im Namen zweier Tschagatai Khane die aber vollig entmachtet wurden bis 1402 03 Nachdem Timur das Tschagatai Khanat und Choresmien unterworfen hatte begann seit 1380 die Eroberung des Sudens von Chorasan Mittel und West Persiens und des Iraks wobei lokale Dynastien wie die Kartiden Sarbadaren Muzaffariden und Dschalairiden beseitigt wurden Er schlug 1394 1395 die Goldene Horde 1400 die agyptischen Mamluken und 1402 die Osmanen Schlacht bei Ankara und sicherte dadurch das Reich einige Zeit gegen machtige Gegner Auch das Sultanat von Delhi wurde durch die Eroberung von Delhi 1398 erheblich geschwacht Wahrend Timurs Feldzuge zu erheblichen Zerstorungen fuhrten wurde die Hauptstadt Samarkand prachtig ausgebaut und durch die Forderung von Kunst und Kultur zu einem bedeutenden Kulturzentrum in Mittelasien Timurs Verwaltungstatigkeit entsprach aber nicht dem Ausmass seiner Eroberungen und Zerstorungen in den Nachbarlandern In mehreren Staaten und Gebieten begnugte er sich mit der Einsetzung eines ihm genehmen Herrschers oder mit der Anerkennung seiner Oberherrschaft Wirtschaftliche Uberlegungen und Planungen lassen sich nicht erkennen abgesehen von der Fursorge fur einige transoxanische Stadte oder der gelegentlichen Wiederherstellung zerstorter Bewasserungsanlagen Selbst das Empfinden fur die Notwendigkeit einer langerfristig orientierten Verwaltung scheint bei ihm nicht sonderlich ausgepragt gewesen zu sein Als Ersatz fur derartige Massnahmen diente ihm die Furcht vor dem Terror mit dem die Unterworfenen im Falle einer Auflehnung zu rechnen hatten Trotzdem verzeichnet man in Iran und Transoxanien eine Verwaltung besetzt mit Timurs Sohnen und Enkeln oder auch verdienten Militarfuhrern Sie war uneinheitlich bemessen und organisiert So gab es grosse und kleine Statthalterschaften erblich oder auch nur auf Zeit verliehen steuerbefreit oder auch nicht Die Organisation liess dem Herrscher auch weitreichende Eingriffsmoglichkeiten offen z B indem den Statthaltern nur kleine Kontingente der jeweils ausgehobenen Truppen unterstellt wurden Mit dem Ableben Timurs wurde die Schwache seines Herrschaftssystems sofort offensichtlich Obwohl er einen Nachfolger bestimmt hatte konnten mehrere Prinzen Anspruche auf den Thron anmelden und zwar einfach deswegen weil die Herrschaft eine private Verfugungsgewalt war und keiner von der Bevolkerung getragenen politischen Organisation unterlag Dieses Manko rucksichtslosen Familienstreits konnten die Timuriden nie beseitigen Schah Ruch und Ulugh Beg Bearbeiten nbsp Mausoleum des Mystikers ʿAbdallah al Ansari in Herat erbaut im Auftrag von Schah RuchTimur Lenks Sohn Schah Ruch obwohl zunachst als zu friedfertig fromm und bescheiden eingeschatzt konnte sich ab 1405 in Chorasan und im Mai 1409 gegen Chalil Sultan ibn Miran Schah 1384 durchsetzen Schah Ruch verbesserte die Organisation in seinem Reich um ein Auseinanderbrechen zu verhindern Er machte Herat zu seiner Hauptstadt kummerte sich hauptsachlich um Chorasan und ernannte Persisch zur Amtssprache Er musste sich mit Timurs alten Gegnern den Qara Qoyunlu auseinandersetzen die 1408 von Miran Schah bei Tabris besiegt wurden und zwei Jahre spater Bagdad von den Dschalairiden erobert hatten Sie erkannten schliesslich seine Oberherrschaft an blieben aber trotzdem unruhig Die unzuverlassigen Timuridenprinzen versetzte Schah Ruch wiederholt von einem Statthalterposten auf den nachsten Trotzdem kam es beispielsweise in Fars und in Kirman zu Rebellionen Im Marz 1447 drei Monate nach der Bekampfung eines Aufstandes seines Enkels Sultan Muhammad verstarb Schah Ruch durch Krankheit in seinem Winterlager in Rey 2 Schah Ruchs vier Jahrzehnte andauernde Regierungszeit gilt als erfolgreich und uberwiegend friedlich Kunst und Kultur erbluhten so Architektur Malerei und Kalligraphie Dichtkunst Mathematik und Astronomie Recht und Theologie Herats Beiname das Florenz Asiens geht auf diese Jahre zuruck Die kulturelle Entwicklung ist allerdings nicht allein dem Herrscher zuzuschreiben sondern auch seiner einflussreichen Frau Gauhar Schad die zahlreiche Gebaude aus eigenen Mitteln errichten liess und an ihrem Hof Literatur und Malerei forderte Umfassende diplomatische und wirtschaftliche Kontakte nach Agypten Indien Ming China und zur Goldenen Horde wurden geknupft Schah Ruch zeigte im Gegensatz zu seinem Vater und seinem Sohn Ulugh Beg keine Neigung zur mongolischen Tradition und bevorzugte die islamische Rechtsprechung Laut Thomas W Lentz und Glenn D Lowry wird Schah Ruch in dynastischen Chroniken als vorbildlicher muslimischer Herrscher gepriesen der einen Grossteil der durch seinen Vater angerichteten physischen und psychologischen Schaden wiedergutmachte 3 Die alte Hauptstadt Samarkand hatte Schah Ruch seinem Sohn Ulugh Beg uberlassen der dort als halbautonomer Landesfurst regierte jedoch nach Streitigkeiten mit seinem Sohn Abd al Latif gesturzt und im Herbst 1449 ermordet wurde Abu l Qasim Babur und Abu Sa id Bearbeiten nbsp Bild von Abu Sa id aus dem 18 JahrhundertBeim Sturz Ulugh Begs und der Ermordung Abd al Latifs im Mai 1450 zeigte sich wieder die problematische innere Situation des Timuridenreiches mehrere Thronanwarter standen innerhalb weniger Jahre gegeneinander In Buchara wurde Abu Sa id b Muhammad b Miran Schah reg 1451 1469 zum Herrscher ausgerufen und konnte sich mit Hilfe des usbekischen Herrschers Abu l Chair in Transoxanien durchsetzen In Herat herrschte nun Abu l Qasim Babur ibn Baisonqur ibn Schah Ruch reg 1447 1457 Beide einigten sich nach einem Vorstoss auf Balch und einem Gegenangriff auf Samarkand 1454 auf eine gemeinsame Grenze am Amudarja Bereits im Herbst 1452 hatte Abu l Qasim Babur den Westen und den Suden Persiens an die Qara Qoyunlu verloren Nach seinem Tod 1457 kam es zu Wirren die Abu Sa id auszunutzen versuchte Zunachst jedoch schlug der Qara Qoyunlu Furst Dschahan Schah den in Chorasan herrschenden Timuridenfursten Ibrahim und besetzte im Juni 1458 Herat dass er jedoch wieder aufgeben musste Abu Sa id eroberte im Folgejahr Herat und verlagerte seinen Regierungssitz dorthin Der Timuridenprinz Husain ibn Mansur ibn Baiqara ein in Choresm lebender Urenkel Umar Schaichs belagerte 1461 Herat als Abu Sa id gerade in Transoxanien weilte Ebenso unerfreulich waren die regelmassigen Angriffe des Usbeken Chans Abu l Chair insbesondere als er 1454 55 den rebellierenden Prinzen Uwais unterstutzte Die Herrschaft Abu Sai ds wird gunstig bewertet da es dem Herrscher gelang sich einige Zeit zu behaupten Er stand den Derwischen nahe insbesondere Ubaidullah Ahrar gest 1490 welcher sein wichtigster Berater wurde und ihn unter anderem zur Abschaffung der Handels und Gewerbesteuer bewog Sein Wesir Qutb ad Din Simnani bemuhte sich um die Landwirtschaft doch scheint dieses Interesse erst durch bauerliche Rebellionen ausgelost worden zu sein Abu Saids Hauptstutze war ein Turkmenenstamm aber er band auch Leute unterschiedlicher Herkunft an sich indem er nicht erbliche Lehen in grosser Zahl vergab Im Fruhjahr 1468 zog Abu Sa id nach Aserbaidschan nachdem Dschahan Schah bei einer Auseinandersetzung mit anderen Turkmenen den Aq Qoyunlu Uzun Hasans ums Leben gekommen war Abu Sa id fand zwar Verbundete unter den Turkmenenfursten aber der Feldzug erfolgte so ungestum dass er abgeschnitten wurde und sein Heer in einem harten Winter zugrunde ging Er wurde gefangenen genommen einem gegnerischen Timuridenprinzen ausgeliefert und hingerichtet Februar 1469 Husain ibn Mansur ibn Baiqara und Sultan Ahmad ibn Abi Said Bearbeiten nbsp Der Timuridenfurst Husain ibn Mansur ibn Baiqara gest 1506 In Herat d h in Chorasan kam nach Abu Sa ids Tod Husain ibn Mansur ibn Baiqara kurz Husain Baiqara reg 1470 1506 an die Macht Er besetzte im Marz 1469 Herat und wies nach einem anfanglichen Misserfolg die Einmischung des Aq Qoyunlu Fursten Uzun Hasan reg 1453 1478 zuruck der 1470 den Timuriden Yadgar Muhammad auf den Herater Thron gesetzt hatte Danach waren beide Seiten auf gutnachbarliche Beziehungen bedacht Gegen Ende seines Lebens bekam er Probleme mit seinen Sohnen Sie erhoben sich und 1499 belagerte der Alteste Herat Der gleichzeitige Aufstieg der Usbeken und Safawiden um 1500 beunruhigte Husain und er suchte die Konfrontation so lange wie moglich hinauszuschieben Husains Herrschaft wird als friedlich eingeschatzt und gilt als Hohepunkt der kunstlerischen und kulturellen Entwicklung der Timuridenzeit wofur besonders der Name Mir Ali Scher Nava i gest 1501 steht ein Staatsbeamter und Dichter dessen Beziehung zum Herrscher allerdings nicht ungetrubt war Weitere bekannte Namen sind der Dichter Dschami und der Miniaturmaler Behzad Samarkand d h Transoxanien fiel an Abu Saids Sohn Sultan Ahmad reg 1469 1494 und danach an dessen Bruder Mahmud reg 1494 95 Sultan Ahmad war nicht in der Lage sich der Einmischung des Tschagatai Chans Yunus reg 1462 1487 zu entziehen Yunus unterstutzte Sultan Ahmads Bruder Umar Schaich der Vater Baburs der sich im Ferghanatal festgesetzt und eine seiner Tochter geheiratet hatte Das Ende Bearbeiten nbsp Der Garten Bag e Babur in KabulNach Sultan Ahmads Tod 1494 kam es zu Thronstreitigkeiten die zu mehreren Machtwechseln in Samarkand fuhrten und von Muhammad Schaibani ausgenutzt wurden im Jahr 1500 eroberte er die Stadt Dem Timuridenprinzen Babur gelang es 1500 01 nur kurz Samarkand in einem Handstreich zuruckzuerobern Husain in Herat starb im Mai 1506 noch vor der Konfrontation mit Muhammad Schaibani Weder Husains Sohne noch Babur waren dem neuen Eroberer gewachsen sodass die Timuridenherrschaft im Folgejahr auch in Herat zu Ende ging Babur ging zunachst nach Afghanistan und machte Kabul zu seiner Hauptstadt 1526 eroberte er das Sultanat von Delhi und begrundete das Reich der Grossmoguln Er starb 1530 in Agra und wurde 1547 in seine Lieblingsstadt Kabul uberfuhrt wo fur ihn in seinem Garten Bagh e Babur ein Mausoleum errichtet wurde Wirtschaft Kultur und Kunst Bearbeiten nbsp Sufi Tanz Sama Miniatur von Behzad etwa 1490 Als zentrale Gestalt im Hintergrund ist Dschami abgebildet Bei der Gestalt links daneben mit Stock handelt es sich vermutlich um Mir ʿAli Schir Nawaʾi 4 nbsp Der Registan Platz in Samarkand nbsp Gauhar Schads Mausoleum aus dem Jahr 1432 links vor jenem Nawa is mittig und den Minaretten der 1492 93 errichteten Madrasa des Husain ibn Mansur ibn Baiqara rechts nbsp Die unter Baiqara erbaute Blaue Moschee in Masar e ScharifTimur wird zwar als grausamer und zerstorungswutiger als die Mongolenfursten eingeschatzt aber sein Verhalten war nicht nachhaltig denn unter seinen Nachkommen erfolgte keine Umwandlung von Acker in Weideland auch zeigten die Timuriden keine Verachtung der Landwirtschaft im Gegenteil Nach Wiederherstellung der offentlichen Ordnung blieben so die wirtschaftlichen Voraussetzungen fur einen Wiederaufbau der Zerstorungen die Instandsetzung der Bewasserungsanlagen und die allgemeine Entwicklung der Gebiete erhalten Schon bald bemuhte sich jeder Teilfurst seine Hofhaltung und seinen Herrschaftsbereich zum Erbluhen zu bringen Dennoch waren die Lebensbedingungen der Bevolkerung im 15 Jahrhundert aufgrund der Einfalle von Turkmenen und Usbeken sowie durch militarische Auseinandersetzungen im Rahmen von Erbfolgestreitigkeiten belastet Die Naturalabgaben Handels und Gewerbesteuern wurden zwar oft ermassigt aufgehoben oder einfach nur umbenannt aber sie waren weiterhin vorhanden und die Erleichterungen hielten nicht lange an Die unsicheren Lebensverhaltnisse erzeugten einen Ruckgang der Bevolkerungsdichte in Chorasan wovon eine Vergrosserung der Verwaltungseinheiten zeugt Unter den Timuriden kam es zu einem erheblichen kulturellen Aufschwung in Mittelasien und Chorasan Insbesondere durch ihre literarisch interessierte Geisteshaltung vermischten sich die turkomongolischen Traditionen mit der iranisch islamischen Kultur Es entstand Literatur in Persisch und Tschagataisch den beiden linguae francae der timuridischen Elite sowie in Arabisch der traditionellen Sprache der islamischen Welt Offizielle Hof Administrations und Gelehrtensprache der Timuriden war aber Persisch An den Dichtern der ostturkischen Sprache sind Sakkaki Hofdichter Chalil Sultans und Ulugh Begs Lutfi gest 1463 und vor allem Mir Ali Scher Nawa i gest 1501 zu nennen Zu den Dichtern der persischen Sprache siehe Persische Literatur Hervorzuheben ist hier ganz besonders Dschami gest 1492 Die turkischsprachigen Autoren haben in der Regel auch persische Arbeiten vorzuweisen sodass von einer Konkurrenz keine Rede sein kann Ausser der Sprache gibt es praktisch keine Unterschiede in Themenwahl und Form abgesehen von einer starkeren Vorliebe fur Themen der Volksliteratur im Turkischen Beliebte Themen waren das romantische Epos und das Heldenepos sowie Liebeslyrik Verzeichnet wird auch eine Zunahme der mystischen Dichtung Nimat Allah i Vali gest 1431 und Qasim al Anwar gest 1433 4 Das war bedingt durch das Aufkommen religioser Orden in den Noten der Zeit und die Nahe vieler Timuriden zum Sufismus Eine besonders grosse Rolle am Herater Hof spielte der Naqschbandiya Orden Die Anfange der kulturellen und kunstlerischen Blute unter Timur werden auch mit der Verschleppung hunderter Kunstler Handwerker und sonstiger nutzlicher Personen aus allen eroberten Landern begrundet Die bildende Kunst zur Timuridenzeit zeigt nicht zuletzt deswegen noch Einflusse mehrerer Kulturen auch wenn der persische Geschmack z B Herater Handschriften aus Schah Ruchs Zeit Behzads Miniaturen insgesamt vorherrschend war und sich dann auch auf die Usbekenzeit vererbte Ein Beispiel fur die vielen Einflusse sind mittelasiatische Kopien chinesischer Motive in der Malerei fliegende Drachen Lohans mit Hund Kranich und der chinesische Stil im Keramik Dekor von Nisa und Samarkand Die Damonenszenen und Nomadenbilder in den Siyah Kalam Miniaturen des 15 Jahrhunderts haben dagegen keine chinesischen oder islamischen Vorlagen sondern unterscheiden sich in Grundidee und Stil von ihnen und verweisen eher auf die Nordvolker z B Qara Chitai Eine herausragende Rolle als Kalligraf und Mazen spielte der Timuridenprinz Baisonqur 5 der Sohn von Schah Ruch und Bruder Ulugh Begs Beherrschend unter den erhaltenen Kulturgutern ist die Architektur in Stadten wie Herat Maschhad oder Samarkand In Samarkand stehen z B noch die Palastmoschee Bibi Chanums die Medresen am Registan Platz und die Graberstrasse von Schah i Sinda Fur Herat ist der Musalla Komplex zu nennen Der Auftraggeber war vor allem der Hof in Herat zunachst Gauhar Schad und ihr Sohn Baisonqur spater auch der Staatsmann und Dichter Mir Ali Scher Nava i Es gab zur Timuridenzeit eine Stadtplanung mit den wichtigsten Gebauden im befestigten Stadtkern mit Vorstadten ausgebauten Hauptstrassen wenngleich auch chaotischen Wohnvierteln und einer aufwendigen Wasserversorgung Kanale Wasserleitungen unterirdische Reservoire Bei den Baumassnahmen waren spezialisierte Handwerker Gilden am Werk Kennzeichnend fur die Bauten der Timuridenzeit ist eine Neigung zur Prachtentfaltung die sich aufwendigen Oberflachendekor spiegelte konkret der Verwendung von glasierten Kacheln und Ziegeln die bis zu sieben Farben enthielten Es existierte eine reiche Wandmalerei von der aber nur bescheidene Reste erhalten sind Ublich waren Kuppeln und Minarette viele Gewolbe und eine vermehrte Zahl der Raume sehr hohe Bogen und Fassaden sowie einige neue konstruktive Details z B Portale mit Stalaktiten Der Gartenbau wies geometrische Formen auf beinhaltete Wasserspiele Parks und Wald und bildete spater die Anregung fur die Mogulgarten in Indien Neben der Baukunst Dichtung und Malerei erlebte auch die Wissenschaft eine Hochblute Bekannt war unter anderem der Astronomenprinz Ulugh Beg der Sohn Schah Ruchs welcher die Wissenschaft uber den Glauben stellte vgl Blutezeit des Islams und deswegen unter massgeblicher Beteiligung der Geistlichkeit gesturzt bzw ermordet wurde Ulugh Begs Observatorium mit seinem riesenhaften Sextanten 40 m Durchmesser zur Aufstellung der Sternenpositionstabellen ist 1908 ausgegraben und seitdem rekonstruiert worden Literatur BearbeitenRalph Kauz Politik und Handel zwischen Ming und Timuriden China Iran und Zentralasien im Spatmittelalter Reichert Wiesbaden 2005 ISBN 3 89500 388 3 Iran Turan 7 Zugleich Munchen Univ Habil Schr 2002 Rezension von N Purnaqcheband Tilman Nagel Timur der Eroberer und die islamische Welt im spaten Mittelalter Beck Munchen 1993 ISBN 3 406 37171 X Hans Robert Roemer Persien auf dem Weg in die Neuzeit Iranische Geschichte von 1350 1750 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1989 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Timuridenreich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Marion Linska Andrea Handl und Gabriele Rasuly Paleczek Einfuhrung in die Ethnologie Zentralasiens Skriptum Wien 2003 abgerufen am 18 Januar 2020 Hans Robert Roemer Die Nachfolger Timurs Abriss der Geschichte Zentral und Vorderasiens im 15 Jahrhundert Originalbeitrag erschienen in Islamwissenschaftliche Abhandlungen Fritz Meier zum sechzigsten Geburtstag Wiesbaden Steiner 1974 S 226 262 PDF Datei 4 03 MB abgerufen am 10 Oktober 2019 The Timurid Dynasty Memento vom 8 Oktober 2009 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Marion Linska Andrea Handl und Gabriele Rasuly Paleczek S 66 Jackson Peter Lockhart Lawrence 1986 The Cambridge History of Iran Vol VI Cambridge University Press p 103 ISBN 978 0 521 20094 3 Lentz Thomas W Lowry Glenn D 1989 Timur amp Princely Vision Smithsonian p 80 ISBN 978 0 87474 706 5 Ebadollah Bahari Bihzad Master of Persian Painting London u a Tauris 1996 S 94 f vgl Baysonqor Baysonḡor in Encyclopaedia IranicaNormdaten Geografikum GND 4443495 9 lobid OGND AKS VIAF 248263166 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Timuridenreich amp oldid 235940443