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In der Zeche Piesberg am Piesberg in Osnabruck Niedersachsen wurde bis 1898 und in den Notzeiten nach dem Zweiten Weltkrieg Steinkohle abgebaut die als Anthrazit einzustufen ist Das Gebiet zahlt zum Ibbenburener Steinkohlenrevier Schachte waren unter anderem der Haseschacht und der Stuveschacht Zeche PiesbergAllgemeine Informationen zum BergwerkDer Haseschacht heute Museum fur IndustriekulturForderung Jahr 153 085 t 1895 tInformationen zum BergwerksunternehmenBetreibende Gesellschaft Georgs Marien Bergwerks und HuttenvereinBeschaftigte 899Betriebsbeginn vor 1461Betriebsende 1899Nachfolgenutzung Museum Industriekultur Osnabruck Geforderte RohstoffeAbbau von SteinkohleMachtigkeit 80 cmMachtigkeit 52 cmMachtigkeit 154 168 cmMachtigkeit 76 cmGeographische LageKoordinaten 52 18 54 2 N 8 0 31 9 O 52 315059 8 008863 Koordinaten 52 18 54 2 N 8 0 31 9 OZeche Piesberg Niedersachsen Lage Zeche PiesbergStandort PyeKreisfreie Stadt NUTS3 OsnabruckLand Land NiedersachsenStaat DeutschlandRevier Ibbenburener Steinkohlenrevier Inhaltsverzeichnis 1 Lagerstatte 1 1 Floze 2 Geschichte 2 1 Fruher Bergbau 2 2 Die Stadt als Bergwerksunternehmer 2 3 Verpachtung des Betriebes 2 4 Unter der Regie Osnabrucks 2 5 Der Anfang des 19 Jahrhunderts 2 6 Pagenstecher als Bergmeister 2 7 Hasestollen 2 8 Tiefbau 2 9 Betrieb durch den Georgs Marien Bergwerks und Huttenverein 2 10 Grubenwasser 2 11 Wasserhaltungsprobleme 2 12 Uber Tage 2 13 Unter Tage 2 14 Stilllegung der Zeche 2 15 Kleinzeche Piesberg 3 Museum Industriekultur 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 Anmerkungen 8 EinzelnachweiseLagerstatte Bearbeiten nbsp Grubenfeld des Piesberges 1894Der Piesberg liegt im Nordwesten von Osnabruck Er ragte mehr als 100 m aus der Umgebung heraus seine Kuppe mass ursprunglich 176 m u NHN Diese wurde durch den Abbau des Piesbergsandsteins abgetragen Das Oberkarbonvorkommen erstreckt sich in Nordsudrichtung uber 1 2 km und in Ostwestrichtung uber 1 9 km Im Steinbruch gibt die Schichtfolge des Westfal D einen guten Einblick Der Piesberg entstand durch die Vertikalbewegung des Bramscher Plutons Die Aufwolbung hat im Westen ein Einfallen von 10 im Suden 30 bis 40 und im Norden und Osten einen Verwurf von 300 m Floze Bearbeiten nbsp Abbau in Floz Dreibanke 189616 Floze wurden im Piesberg bekannt Dieses sind im Westfal D die Floze in Reihenfolge der Tiefe Floz Itterbeck 10 cm Kohle unbauwurdig Floz Schmitzchen 15 cm unreine Kohle unbauwurdig Floz Johannisstein 80 cm sehr reiner Kohle wurde abgebaut 1 Floz Mittel 52 cm sehr feste Kohle wurde abgebaut Floz Dreibanke 154 168 cm mit Bergemittel und 105 115 cm reine Kohle wurde abgebaut Floz Bankchen 15 cm unreine Kohle unbauwurdig Grenze zum Westfal C in der Oberkante von Floz Zweibanke Floz Zweibanke 76 cm davon 68 cm reine und feste Kohle wurde abgebaut Unterhalb von Floz Zweibanke ist kein Abbau mehr erfolgt Floz Kohlebankchen 38 cm unreine Kohle Floz Zwilling I 53 cm Kohle Floz Zwilling II 56 cm Kohle 5 unbenannte Floze 10 50 15 13 11 cm Floz Vierbanke 160 cm KohleDie Kohle des Piesberges besitzt einen hohen Inkohlungsgrad bedingt durch die Aufheizung des Gebirges aufgrund des Bramscher Plutons Maximal 1 9 fluchtige Bestandteile und Armut an Asche und Schwefel kennzeichnen die hohe Gute der Kohle Durch den Steinbruchbetrieb wurden in den letzten Jahrzehnten immer wieder Restpfeiler vom Kohleabbau erschlossen Beruhmt geworden sind die Baumwurzeln aus den Hangen des Flozes Zweibanke von denen sich je ein Exemplar in Naturkundemuseum Osnabruck und im Bergbaumuseum Bochum befindet Geschichte BearbeitenFruher Bergbau Bearbeiten nbsp Pinge des fruhen Bergbaus in der Nahe der JohannissteineDie ersten urkundlichen Erwahnungen des Bergbaus am Piesberg gehen in das Jahr 1461 zuruck es wird ein Kohlebrecher R Nolleke erwahnt der in der Neustadt wohnhaft war Fur den Festungsbau 1540 wurden die Kalkofen mit Piesberger Steinkohle befeuert Die Piesberger Steinkohle schien fur Schmiedefeuer jedoch ungeeignet Besser geeignet war die Ibbenburener und Borgloher Steinkohle im Gemisch mit der Piesberger 2 3 Die Stadt als Bergwerksunternehmer Bearbeiten Die Stadt Osnabruck betrieb von 1568 bis 1647 die Kohlegruben und die Kalkofen am Piesberg auf eigene Rechnung Da die Kohle ausschliesslich fur das Kalkbrennen verwendet wurde war der Umfang der Kohlegruben ausserst gering Das Jahresgehalt des Meisters und der Kohlebrecher betrug 1645 durchschnittlich 142 Reichsthaler Um den Betrieb zu vergunstigen wurden Leistungsvertrage abgeschlossen indem die Materialien und das Geleuchte von der Stadt getragen wurde Ein erster Schacht wurde im Jahr 1540 erwahnt der jedoch wegen ungunstiger Wasserzuflusse kein langes Leben hatte Erst als 1577 ein Wasserlosungsstollen zum Wallenhorster Moor geschaffen wurde wurde der Betrieb wieder aufgenommen Dieser Stollen wurde im 19 Jahrhundert wiederentdeckt Er hatte den Namen Pinkloch oder Pinkholl Stollen und befand sich 300 m sudostlich des Stuveschachtes Pink Klang des Schlagels beim Schlag auf das Eisen Verpachtung des Betriebes Bearbeiten Da die wirtschaftliche Lage der Kohlegruben schlecht war beschloss die Stadt die Kohlegruben ab 1647 fur jeweils vier Jahre zu verpachten Pachter war ausschliesslich die Familie Pagenstecher lediglich 1675 pachtete ein gewisser Saatkamp die Gruben Um Pachterhohungen vorzubeugen wurden der Stadt wiederholt die hohen Kosten zum Betrieb der Gruben vorgehalten Der Aufschluss tiefer gelegener Kohlen gestaltete sich schwierig so dass 1727 die Stadt den Bergmeister Huisken der Borgloher Grube beauftragte einen neuen Stollen anzulegen Pagenstecher missfiel der Vorschlag des Bergmeisters und er versuchte einen sieben Lachter hoher angesetzten Stollen zu bauen um schneller an das Kohlenfloz zu gelangen Die Stadt stimmte dem Vorschlag des Bergmeisters zu und erteilte Pagenstecher eine Absage Der Stollen wurde am 30 Juni 1727 begonnen und wurde mit Lutticher Bergleuten die den Umgang mit Schiesspulver kannten an der Nordseite des Berges aufgefahren Spater erhielt der Stollen den Namen Lucker Stollen Da der Erfolg ausblieb man hat kein Floz angetroffen und zum Uberfluss die Schmiede am Stollenmundloch einem Brand zum Opfer fiel wurde der Vortrieb 1728 eingestellt Das Stollenprojekt von Pagenstecher wurde wieder aufgegriffen und mit Bergleuten aus dem Oberharz wurde der Stollen vorangetrieben Er erhielt nach dem Bergmann Mauersberg den Namen Mosbergerstollen Doch auch dieses Stollenprojekt wurde 1730 aufgegeben da man an einer gunstigeren Stelle mit einem Schacht Kohle fordern konnte und Kosten ersparen wollte Unter der Regie Osnabrucks Bearbeiten Ab 1730 ubernahm wieder die Stadt die Regie Die geforderte Menge blieb weiterhin niedrig Ab 1740 wurde auf Drangen von Mauersberg der Vortrieb des Mosberger Stollens aufgenommen und erreichte das Floz Johannisstein Bald war der Betrieb jedoch wieder sehr heruntergekommen und die Mansfelder Bergleute Wohlgemuth und Huck forderten erfolglos den weiteren Vortrieb des Lucker Stollens Es entwickelte sich mehr und mehr ein Lese und Raubbau der restlichen Kohlepfeiler Auch weitere Gutachten 1780 und 1783 wiesen keinen Erfolg aus Es wurden 1783 sogar Plane zum Bau von Pumpen vorgelegt welche durch Windmuhlen angetrieben wurden Dies erschien dem Bergwerksmeister jedoch zu phantastisch und wurde abgelehnt Als der Salzschreiber Rausch in den bergtechnischen Beirat gewahlt wurde besserten sich 1792 die Zustande Er trieb den Vortrieb der Stollen voran forderte bessere Ubung der Bergleute beim Abbau bessere Geratschaften und Akkord anstelle von Tagelohn Die Abrechnung der Kohlegruben und der Kalkofen war von nun an getrennt Im Jahr 1794 erreichte der Stollen das Floz Johannisstein Kurz vor seiner Versetzung 1799 nach Sulbeck forderte er einen tieferen Stollen aufzufahren um die Kohlevorrate zu sichern Der Stollen sollte von der Hase aus aufgefahren werden Der Anfang des 19 Jahrhunderts Bearbeiten nbsp Zechenbahn zum PiesbergAb 1806 fiel Osnabruck fur einige Monate vom Konigreich Hannover an Preussen und schliesslich an Frankreich Preussen forderte einen umfangreichen Bericht an in dem die Lage des Bergbaus geschildert werden sollte Wahrend der Franzosenzeit wurde der Obersteiger Herold aus Minden Betriebsleiter Das Projekt des Hasestollen wurde zuruckverlegt und im Sattelfeld des Flozes Johannisstein Kohle gewonnen Der jahrliche Uberschuss stieg in den kommenden Jahren von unter 1000 Talern jahrlich auf 5000 bis 7000 Taler Fur Arger sorgte nur dass Herold den Hasestollen 1827 ohne Zustimmung und ohne Genehmigung des Magistrats begonnen hatte Es wurde empfohlen Pagenstecher einen jungen Obersteiger zur Seite Herolds zu stellen Da die Zusammenarbeit wenig erfreulich verlief wurde das Revier in ein ostliches das Pagenstecher unterstand und ein westliches unter Herold getrennt Im ostlichen Revier wurde ein Schurfschacht und 1830 der Lechtinger Oberstollen aufgefahren Alle bisherigen Stollen waren zur Wasserlosung aufgefahren worden Gefordert wurde aus bis zu 16 Schachten die auf den Stollen geteuft waren Diese trugen Namen wie Franz Gluck Auf August und Neugluck Letzterer besass eine beheizbare Zechenstube zum Wechseln der Wasche Bergmeister Herold dem der Bergbau in Osnabruck viel zu verdanken hat starb 1833 Pagenstecher als Bergmeister Bearbeiten nbsp Ausfahrt der BergleuteNach der Ubernahme des Betriebs schickte Johann Rudolf Pagenstecher 1808 1891 Bergleute ins Ruhrgebiet die dort lernen sollten 1833 liess er deutsche Forderwagen einfuhren die auf holzernen Schienen liefen Er anderte die Schichtzeiten und fuhrte die Schichtglocke ein Schlepper konnte man nun erst mit 15 Jahren und Lehrhauer mit 19 Jahren werden Bis 1835 verlagerte sich der Abbau auch auf die anderen drei Floze Der Absatz von Kohle stieg von 1833 mit 3 817 t auf 12 432 t im Jahr 1840 und auf 27 733 t im Jahr 1853 Der Hauptabsatz verlagerte sich vom Kalkbrennen zum Hausbrand und zur Industrie Es wurde eine Zementfabrik am Piesberg projektiert die jedoch nicht gebaut wurde 1850 wurde der Lechtinger Tiefer Stollen angelegt Dieser lag 20 Meter unter dem gleichnamigen Oberstollen Das Floz Dreibanke wurde 1852 erreicht Im Abbau wurde streichender Pfeilerbau verwendet bei flacherer Lagerung auch diagonaler Pfeilerbau Strebbau der versuchsweise eingefuhrt wurde bewahrte sich jedoch nicht Der Bau der Eisenbahn in den 50er Jahren des 19 Jahrhunderts erwies sich als Glucksfall fur die Gruben Da der Bau der Bahn von Osnabruck uber Bramsche nach Oldenburg zunachst scheiterte und der Bau der Bahn Lohne Osnabruck Rheine nicht nahe dem Bergwerk verwirklicht wurde musste eine Zweigbahn gebaut werden Deswegen wurde der Hasestollen endlich weiter vorangetrieben Die Kosten einschliesslich Bau der Brucke uber die Hase wurden mit 100 000 Talern angegeben Die Eisenbahn wurde 1852 in Betrieb genommen die Zweigbahn am 1 September 1857 Die moglichen Absatzgebiete erweiterten sich und somit auch die Forderung 1867 wurden bereits 62 576 t gefordert Hasestollen Bearbeiten nbsp Stollenmundloch des HasestollensDer Hasestollen benannt nach dem nahegelegenen Fluss Hase 4 lag 21 12 m unter dem Lucker Stollen 30 73 m unter dem Lechtinger Tiefenstollen 36 49 m unter dem Mosberger Stollen und 50 m unter dem Lechtinger Oberstollen Die erschlossenen Vorrate uber der Stollensohle erreichten jedoch nur eine geringe Lebensdauer bei steigender Forderung so sollte schon bald ein Tiefbauschacht geteuft werden 5 Tiefbau Bearbeiten Der Tiefbau begann 1868 mit dem Teufen von Schacht 4 von der Stollensohle aus Die nun erforderliche maschinelle Wasserhaltung und die Steigerforderung bereiteten der Stadt einiges Kopfzerbrechen Schacht 4 wurde wegen zu grosser Wasserstrome die beim Teufen erschlossen wurden aufgegeben Am Furstenauer Weg wurde nun der Haseschacht geteuft zunachst bis zur Stollensohle ab 1872 auch tiefer Pagenstecher schied 1872 als Direktor und 1879 ganz aus dem Dienst am Bergbau aus 1872 war die Belegschaft bereits auf 600 Mann angewachsen und 80 000 t Anthrazitkohle wurden gefordert Der 210 m tiefe Stuveschacht wurde als zweiter Tiefbauschacht 1873 begonnen Am 26 September 1876 brachen grosse Wassermassen in den Stuveschacht ein und brachten den Betrieb zum Erliegen Der Schacht wurde nach dem Osnabrucker Burgermeister Johann Carl Bertram Stuve benannt nbsp Der Stuveschacht 1896Der Schacht wurde gesumpft und 1884 eine zweite Wasserhaltungsmaschine aufgestellt Am Hasestollen wurde 1880 eine Aufbereitung in Betrieb genommen Der Verkauf gestaltete sich immer schwieriger da der Kohlepreis seit 1867 von 40 Pfennig pro Zentner auf 30 Pfennig im Jahr 1884 sank Der 1871 empfohlene Verkauf der Grube wurde 1889 vollzogen Das Bergwerk ging an den Georgs Marien Bergwerks und Huttenverein GMV Betrieb durch den Georgs Marien Bergwerks und Huttenverein Bearbeiten nbsp Pferdeforderung durch eine WetterturDer Georgs Marien Bergwerks und Huttenverein betrieb seit 1870 Versuche mit Piesberger Steinkohle als Kesselkohle da sie zum Hochofeneinsatz nicht geeignet war Durch den Wegfall der Borgloher Kohle Stilllegung wurde Zukauf notig Am 27 Juli 1889 entschloss sich der Georgs Marien Bergwerks und Huttenverein das Bergwerk zu kaufen Der Preis betrug 3 535 835 Mark Am 2 August 1889 wechselte das Bergwerk den Eigentumer Die Stadt konnte den zunachst geforderten Preis von funf Millionen Mark nicht durchsetzen Die Forderung sollte auf 500 t pro Tag und spater auf 700 bis 800 t pro Tag ausgebaut werden Die Forderung und die Belegschaft verdoppelten sich bis 1895 nahezu auf 899 Mann und 153 085 t Kohle Die grosste Fordermenge wurde 1897 mit 186 734 t erreicht Bis zur Ubernahme durch den Georgs Marien Bergwerks und Huttenverein war die Kohle nur oberhalb der ersten Tiefbausohle abgebaut worden 1892 wurde im Stuveschacht die zweite Tiefbausohle bei 103 m unter der ersten Sohle angesetzt Grubenwasser Bearbeiten nbsp Pumpenkammer unter Tage am StuveschachtWegen des fehlenden Deckgebirges hatte die Steinkohlenzeche von Beginn an mit starken Wasserzuflussen zu kampfen In fruheren Zeiten war das Wasser mit Haspelschachten von Hand gehoben worden Spater wurden Wasserlosungsstollen ins Gebirge getrieben und entwasserten das Grubengebaude wesentlich wirtschaftlicher Das Wasser wurde stets der Hase zugefuhrt Schon 1794 wurde von Lucker Stollen ein Graben zur Hase dem grossten Nebenfluss der Ems angelegt Das Grubenwasser war schon zu dieser Zeit von so schlechter Qualitat und stark saurehaltig dass Lederschuhe die in der Grube getragen wurden nach kurzer Zeit zerfielen In den Ableitungsgraben lagerte sich stark Ocker ab Die Vegetation starb in bis zu zwei Meter Entfernung ab Ursache waren die im Gebirge vorhandenen Nebengesteine und Mineralien wie Pyrit und Markasit Schwefelmineralien Durch den Tiefbau wurde die schlechte Wasserqualitat nun durch hohe Salzanteile Natriumchlorid begleitet Bis 1897 war der Grubenwasserzufluss auf 40 Kubikmeter pro Minute angewachsen Der Salzgehalt betrug durchschnittlich 4 63 Gew Das ergab eine tagliche Salzforderung von 2 670 t Unterhalb der ersten Tiefbausohle machte sich der hohe Kohlensauregehalt des Wassers unangenehm bemerkbar Die Zuflusse konnten nicht alleine aus dem kleinen Gebiet des Piesberges stammen sondern mussten ein viel grosseres Einzugsgebiet haben Man vermutete dass durch die Schichten des Trias das stark zerkluftet war das Oberflachenwasser leicht in das Oberkarbon eindringen konnte nbsp Haseschacht 1896Bis 1889 war das Wasser ohne jegliche Vorklarung in die Hase eingeleitet worden Die Anwohner der Hase die seit 1869 Rieselwiesen angelegt hatten klagten gegen den Georgs Marien Bergwerks und Huttenverein Ein Vergleich hatte zum Ergebnis dass das Wasser durch einen Kanal direkt in die Ems geleitet werden sollte Verschiedene Plane wurden ausgearbeitet und die erforderliche Lange auf 53 63 km bis 69 7 km errechnet Zunachst wurde ein Sammelteich angelegt der das teure Projekt abwenden sollte Dieser wurde 1891 angelegt Er umfasste Klar und Sammelteich mit einem Fassungsvermogen von 510 000 Kubikmetern auf einer Flache von 30 ha So konnte das Wasser drei Wochen lang gespeichert werden In dieser Zeit konnten die Rieselwiesen mit Hasewasser beschickt werden Da noch weitere Wiesenbesitzer klagten sollte das Kanalprojekt vorangetrieben werden Der Kanal sollte entlang der geplanten Tecklenburger Nordbahn fuhren und bei Horstel in den Dortmund Ems Kanal eingeleitet werden Dieses verweigerte die konigliche Kanalkommission jedoch die Einleitung in die Ems wurde jedoch erlaubt Wahrend der Rieselzeit durfte der Salzgehalt der Ems 0 5 g l nicht uberschreiten ausserhalb der Rieselzeit 1 g l Dieses Projekt musste laut Bezirksregierung bis zum 1 Oktober 1899 verwirklicht sein So wurden die Klagen zuruckgezogen Der Duker unter dem DEK wurde 1897 rechtzeitig fertiggestellt Jedoch konnten aufgrund des Wassereinbruchs die Salzwerte nicht mehr eingehalten werden Es blieb nur die Moglichkeit das Wasser 22 km flussabwarts in die dort wasserreichere Ems abzuleiten Die zusatzlichen Kosten wurden mit 1 315 000 Mark angegeben Wasserhaltungsprobleme Bearbeiten nbsp Der Haarmannsbrunnen in Osnabruck setzt dem Beruf des Bergmanns ein DenkmalDer Wassereinbruch am Stuveschacht 1876 sollte nicht der letzte bleiben Bei der Ubernahme des Betriebes durch den Georgs Marien Bergwerks und Huttenverein lagen die Wasserzuflusse noch unter 15 m min Einen weiteren schweren Wassereinbruch gab es als am 1 September 1893 am Stuveschacht an der Mittelsohle in 55 m Tiefe ein Wetteruberhauen ANM 1 angelegt werden sollte Etwa 10 m von Schacht entfernt im Floz Zweibanke ereignete sich der Wassereinbruch mit derartiger Gewalt dass sich das Wasser sofort in den Schacht ergoss Auf der zweiten Tiefbausohle arbeiteten 14 Bergleute die der Anschlager aufforderte den 21 Mann fassenden Forderkorb zu besteigen Als funf Arbeiter im Korb waren gab er das Signal zum Ausfahren und blieb mit den restlichen acht Bergleuten zuruck Fur den zweiten Korb gab es kein Auffahrsignal oben kam er leer an Auch auf den weiteren Fahrten kamen keine Leute zutage Die stark zustromende Kohlensaure machte Rettungsversuche unmoglich Da die am Schachtiefsten aufgestellten Pumpen durch Steinfall zerstort waren stieg das Wasser im Schacht Erst mit Aufstellung von Hilfspumpen und dem beginnenden Sumpfen im Januar 1894 was bis Marz dauerte konnten die Opfer geborgen werden Sie wurden am Karfreitag auf dem Hasefriedhof in einem Gemeinschaftsgrab beigesetzt Beim Vortrieb des Querschlages zum Haseschacht wurde weiter Grubenwasser erschroten Die Gesamtmenge stieg bis Mitte 1897 bis auf 35 m min an Die Kohlensaure zwang zum Einstellen des Vortriebes Aber es kam noch schlimmer als am 25 November 1897 ein Wasserdurchbruch mit 47 m min erfolgte Der Salzgehalt stieg auch auf 4 3 4 5 Gew Der ganze Nordflugel des Stuveschachtes musste abgemauert werden Die Kohleforderung ging von 700 t auf 450 t am Tag zuruck In Osnabruck liess der Stahlwerksdirektor August Haarmann im Jahr 1909 den Haarmannsbrunnen errichten der in der Stadt vielfach als Denkmal fur die 1893 umgekommenen Bergleute verstanden wird Dieser Zusammenhang ist jedoch nicht belegt Haarmann der aus einfachen Verhaltnissen stammte hatte sich sein Studium als Bergmann verdient Uber Tage Bearbeiten nbsp Fordermaschine am SchachtAm Hasestollen befanden sich der Anschluss der Zweigbahn die Aufbereitung Zentralwerkstatt Maschinen und Kesselhaus Wasserstation Burogebaude und Pferdestall Die alte Aufbereitung wurde durch eine neue mit Setzmaschine 1892 ersetzt Zum Antrieb wurde eine 140 PS Dampfmaschine aufgestellt Eine weitere mit 35 PS in der Wasserstation versorgte die Betriebe mit Frischwasser aus der Hase Die Beleuchtung war bereits elektrisch Der Haseschacht 92 m tief war uber seine erste Tiefbausohle mit dem Stuveschacht verbunden Das Tieferteufen bis zur zweiten Tiefbausohle konnte nicht mehr vollendet werden Die Fordermaschine hatte 132 PS Noch 1897 erhielt er ein eisernes Fordergerust Die Wasserhaltung erfolgte mit zwei Dampfmaschinen von 450 und 64 PS Unter Tage war eine mit 340 PS installiert die 27 m min schaffte nbsp Hasestollen 2008Der Stuveschacht 210 m tief hatte eine zweite Tiefbausohle bei 198 m Die Forderung ubernahm eine 250 PS Fordermaschine Es gab zwei Woolsche Wasserhaltungsmaschinen mit je 650 PS und unter Tage eine mit 600 PS Die Kapazitat betrug 39 m min Es befanden sich hier Kaue Magazin Schmiede und Schreinerei Ein neben dem Stuveschacht geteufter Wetterschacht 1897 konnte nicht mehr vollendet werden Von Tage aus hatte er die erste Tiefbausohle erreicht 105 m Unter Tage Bearbeiten In den letzten Betriebsjahren wurde die Kohle aus dem nordlichen Feldsteilen in den Floze Johannisstein Dreibanke und Zweibanke gewonnen Ein Sumpf Querschlag vom Stuve zum Haseschacht wurde nicht mehr fertig gestellt Die Streckenforderung ubernahmen Pferde mit Wagenlangen von bis zu 12 Wagen Im Hasestollen wurde mit einer Kettenforderanlage die Wagen zu Tage gebracht Der Abbau anderte sich in den folgenden Jahren von Pfeilerbau auf Bruchbau mit Streben Stilllegung der Zeche Bearbeiten nbsp Stuveschacht 2008Nach dem Wassereinbruch im November 1897 kam die Frage auf ob man die im Nordteil fur 25 Jahre erschlossenen Vorrate wirtschaftlich abbauen konnte Vorhersagen dass die Wasserzuflusse bis auf 80 m min steigen konnten und die Rentabilitat allenfalls gering ware veranlassten den Georgs Marien Bergwerks und Huttenverein eine Generalversammlung der Aktionare abzuhalten Der seit dem 12 April 1898 andauernde Streik der Bergleute wirkte sich nicht fordernd auf die Abstimmung aus So wurde am 18 Juni 1898 die Stilllegung mit 2 272 Stimmen von insgesamt 2 289 Stimmen beschlossen Das Ergebnis wurde sofort telefonisch zum Piesberg ubermittelt Noch am selben Abend wurde die Wasserhaltung ausser Betrieb genommen Mehr als 100 Bergleute wurden arbeitslos Zur Sicherung der Steinkohleforderung errichtete der Georgs Marien Bergwerks und Huttenverein ein Jahr spater in Werne Nordrhein Westfalen ein neues Bergwerk das ab 1902 als Zeche Werne Kohle forderte Durch den Kohlenmangel nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde 1919 wiederholt die Reaktivierung des Bergwerks gefordert Dieses scheiterte neben den zu erwartenden hohen Grubenwassermengen bis zu 46 m min auch an dem hohen Salzgehalt des Wassers So verweigerten zustandige Ministerien die Einleitung des Wassers in Hase und Stichkanal 6 Kleinzeche Piesberg Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg baute man oberhalb der Hasestollensohle nochmals Restpfeiler ab Die Kleinzeche Piesberg forderte jeweils von 1947 bis 1950 im Floz Dreibanke 1950 1951 im Floz Johannisstein und 1951 1952 im Floz Zweibanke Kohle Erschlossen war sie uber einen 35 m tiefen Hilfsschacht in der Nahe des Stuveschachtes 7 Museum Industriekultur Bearbeiten nbsp Historisches Werbeplakat aus dem Industriemuseum OsnabruckAn die Geschichte der ehemaligen Steinkohlezeche am Piesberg erinnert das Museum Industriekultur im Haseschachtgebaude und zugehorigen Bauwerken Vom Haseschachtgebaude haben Besucher Zugang zu einem Bergwerksstollen in 30 Meter Tiefe der auf einer Lange von 280 Metern begangen werden kann Siehe auch BearbeitenListe von Schachten im Ibbenburener SteinkohlerevierLiteratur BearbeitenHans Rohrs Erz und Kohle Bergbau und Eisenhutten zwischen Ems und Weser Ibbenburen 1992 ISBN 3 921290 62 7Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zeche Piesberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bilder vom Haseschacht Bilder vom HasestollenAnmerkungen Bearbeiten Als Wetteruberhauen bezeichnet man einen im Floz von unten nach oben erstellten Grubenbau der zur Bewetterung dient Quelle Tilo Cramm Joachim Huske Bergmanssprache im Ruhrrevier Einzelnachweise Bearbeiten Floz Johannesstein Kohle am Piesberg NOZ vom 19 November 2010 http www untertage com publikationen 13 niedersachsen 156 osnabruecker bergland steinkohlenzeche piesberg html Aufsatz der GAG zur Zeche Piesberg Hasestollen Haseschacht Joachim Dierks Wie Osnabruck vor 100 Jahren unter dem Mangel an Kohle litt In noz de Neue Osnabrucker Zeitung 29 November 2019 abgerufen am 6 Juli 2023 Notbergbau nach dem 2 Weltkrieg 1947 1952 In untertage com Grubenarchaologische Gesellschaft abgerufen am 27 Januar 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zeche Piesberg amp oldid 240684144