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Stein ist eine Studie 1 die Ricarda Huch in ihren Munchner Jahren A 1 uber den preussischen Verwaltungsreformer Karl Reichsfreiherr vom Stein schrieb Der Aufsatz 2 erschien 1925 bei Karl Konig in Wien Johann Christoph Rincklake 1804 Freiherr vom SteinStein 1757 in Nassau geboren und 1831 in Cappenberg gestorben unterliegt im Kampf gegen seine Feinde 3 die beiden Zerstorer des Heiligen Romischen Reiches Deutscher Nation also in erster Linie gegen die deutschen Territorialfursten und dann auch gegen Napoleon Zwar bedeutet Stein die Franzosische Revolution nicht viel 4 doch sie erweist sich als die eigentliche Ursache fur sein wechselvolles Leben Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Rezeption 3 Buchausgaben 4 Literatur 5 Anmerkung 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseInhalt Bearbeiten1 Grundlagen und AnfangeDas Geschehen dreht sich in diesem Essay hauptsachlich um die Franzosische Revolution und deren Spatfolgen fur Deutschland Stichwort Napoleon Aber weil der Reichsgedanke im Text eine tragende Rolle spielt beginnt Ricarda Huch mit einem leitmotivischen Bilde vom Sieg des Partikularismus uber den Zentralismus Anno 1523 die Fursten von Hessen Trier und der Pfalz umstehend triumphierend das Sterbebett des Reichsritters Franz von Sickingen Nach diesem Kurzausflug in die Zeit der Reformation und der Bauernkriege wird Steins Lebensweg abgeschritten Der adelige Stein ein geborener Herrscher 5 wird nicht Offizier sondern studiert Jura und sieht sich dann in Sachen Verwaltung des Deutschen Reiches in Regensburg und Wetzlar um Auf seinen Reisen lernt er darauf den mecklenburgischen Edelmann der seine Bauern legt verachten Uberhaupt gilt Steins Sympathie unter den Reichsstanden keinesfalls den Herren sondern den Bauern und den mittleren Burgern Trotzdem tut er es weder den Ahlefeld noch den Rantzau nach Stein befreit seine Bauern nicht Ricarda Huch schreibt Von einem armen Adel wollte er nichts wissen 6 Ab 1784 obliegt dem noch ledigen preussischen Beamten in Wetter Ruhr als Bergamtsdirektor die Uberwachung der Industriebetriebe in der Grafschaft Mark 2 Der preussische MinisterRheinbundfursten biedern sich bei Napoleon an weil sie auf Libertat hoffen Blucher nimmt Munster fur Preussen in Besitz In seinem Gefolge zieht Stein im September 1802 dort auf dem Schloss als neuer Herr ein Preussen mit seinem Ausdehnungstrieb zieht Stein an obwohl ihn manche Charaktereigenschaft des Konigs abstosst seine Winkelzuge seine Vorliebe fur Mehrdeutigkeiten und mancher Wortbruch Zwar hat auch Friedrich Wilhelm III nicht viel fur Stein ubrig 7 trotzdem macht er ihn 1804 zum Nachfolger des verstorbenen Struensee Nach dem Fiasko von Jena und Auerstedt entlasst der Konig einen widerspenstigen trotzigen hartnackigen und ungehorsamen Staatsdiener 8 Stein Napoleon der Geld braucht und Stein fur einen Franzosenfreund halt drangt den Konig zur erneuten Berufung des Entlassenen Friedrich Wilhelm III gibt nach Ricarda Huch schreibt in dem Zusammenhang uber den preussischen Reformer Stein Nur der vollstandige Zusammenbruch Preussens vor dem ausseren Feind gab den Reformatoren die Moglichkeit ihre Ideen zu verwirklichen 9 Manches Steinsche Vorhaben wie zum Beispiel die Landgemeindeordnung stosst im Osten Preussens auf den Widerstand des verdorbenen habgierigen eigennutzigen starrsinnigen unfahigen und nur auf das eigene Wohlergehen bedachten Landadels 10 Schlesische Bauern sehnen die Franzosen herbei weil sie Spiessruten laufen mussen Besonders Steins Oktoberedikt ist dem Adel ein Dorn im Auge 3 Der VerbannteIn einem Brief der den Franzosen in die Hand fallt gibt sich Stein als Franzosenhasser zu erkennen Darauf fallt der undiplomatische Schreiber mit Napoleons Madrider Dekret vom 16 Dezember 1808 in Acht und Bann und flieht vor der drohenden Erschiessung nach Osterreich Im Lande des Kaisers von Osterreich und Metternichs steht der Revolutionar unter Polizeiaufsicht Zum Beispiel in Prag ist ihm der Aufenthalt erlaubt Varnhagen trifft ihn dort Stein drangt den preussischen Konig zu einem Bundnis mit Russland Friedrich Wilhelm III schliesst sich Napoleon zur Heeresfolge gegen den Zaren an In Osterreich kann Stein nicht bleiben Amerika ist zwar das Land seiner Traume doch der Familie wegen nimmt er eine Einladung des Zaren an 4 Der Lenker des ZarenStein will den weichen und schwachen Alexander I starkmachen im Kampf gegen Napoleon Preussen muss nach Steins Ansicht in diesen Krieg hineingezogen werden damit Deutschland befreit werden kann Von einem Krieg des deutschen Volkes gegen Napoleon wie er Stein vorschwebt wollen die vor den Franzosen nach Russland gefluchteten deutschen Militars nichts wissen Deshalb schlagt Stein dem Zaren vor er solle sich zunachst mit England und Osterreich gegen Napoleon verbunden und Preussen solle schliesslich in die Auseinandersetzungen hineingerissen werden Beinahe so kommt es schliesslich 1813 kehrt Stein mit Arndt nach Konigsberg zuruck York kann nicht anders er schliesst sich der russischen Armee im Kampf gegen Napoleon an Vom preussischen Konig gemieden wird der an Podagra leidende Stein in Breslau vom Zaren aufgesucht 5 Der heimliche KaiserRicarda Huch schreibt Nach der Schlacht bei Leipzig wurde Stein an die Spitze der Zentralverwaltung gestellt welche die dem Feinde wieder entrissenen Lander einstweilen regierte er beherrschte also tatsachlich das Reich das heisst beinahe die ganze deutsche Landermasse ausser Osterreich und Preussen 11 Aber selbst Arndt sieht in dem launischen Furstenfeind Stein nicht den Retter Deutschlands Ricarda Huchs Kommentar dazu Stein habe die Reichskrone gesehen aber nicht nach ihr gegriffen 6 Der TribunHardenberg und Humboldt sind gegen Steins Vorschlag mit einem deutschen Kaiser die Furstenwillkur zu beschranken Eilig sichern sich Preussen Bayern und Wurttemberg vertraglich die Souveranitat Mehr noch dreist erhebt der Adel das Haupt will seine Despotenstellung behalten Im Kampf gegen die drohende Kleinstaaterei wird der Rheinische Merkur Steins Sprachrohr Mit dem fanatischen Gorres 12 und dem Traumer Arndt 13 hat sich der zunehmend machtlose Tribun Stein Verbundete gewahlt mit denen er gegen die Partikularisten unterliegt Das deutsche Volk auf das Stein eigentlich setzt lasst sich noch zu sehr von dem besiegten Frankreich blenden von dessen Despoten Napoleon der dies und das fur eine freiheitlichere Ordnung in deutschen Landen durchgesetzt hatte zum Beispiel die Offentlichkeit des Gerichts Mit Demokratie meint Stein die Herrschaft der Gesamtheit des Volkes Hingegen die Herrschaft der ungebildeten Klassen lehnt er als jakobinisch und sanskulottisch ab 7 Enttauschungen und MissverstandnisseStein zieht sich auf Schloss Cappenberg zuruck und verfolgt als Privatmann wie die Territorialfursten freiere Verfassungen einschranken Stein erkennt wohl dass nicht die junge Generation an den Einschrankungen Schuld tragt wie zum Beispiel nach dem Fall Sand sondern eben die Fursten 8 Tragisches EndeStein registriert die deutschen Missstande kann aber langst nichts mehr dagegen tun Eine Peitsche Gottes fur Deutschland sei zum Beispiel das zahllose Beamtenheer Ricarda Huch gibt eine Anekdote zum Besten Stein sagt zu Niebuhr in Rom zwar hasse er den Grafen Metternich nicht doch er wurde wenn er konnte ihm ins Gesicht spucken 9 Stein Napoleon und BismarckBeim Vergleich Steins mit Napoleon verallgemeinert Ricarda Huch zunachst Herrschsucht ist die Leidenschaft der Romanen Freiheit die der Germanen 14 Gleich darauf relativiert sie ihre Behauptung Bismarck kommt bei dem Vergleich mit Stein schlecht weg Im Gegensatz zu Stein habe Bismarck uberhaupt keine eigene Idee gehabt Allerdings habe Bismarck sehr erfolgreich die Interessen der Bankiers und Fabrikanten also der Sieger uber die Revolutionare von 1848 durchgesetzt Bismarck habe wie Stein Erfolge durch seine Geradheit errungen ganz im Gegensatz zum biegsamen schmeichlerischen diensteifrigen Adel 10 Stein und das MittelalterStein habe ein Deutsches Reich in den Grenzen des 13 Jahrhunderts vorgeschwebt also mit dem Elsass der Niederlande und der Schweiz 15 Mit dieser Utopie steht er allein auf weiter Flur und muss fallen 11 Deutscher CharakterRicarda Huch schreibt Stein selbst war ein Mann der das was er war nicht seinem Stande sondern in erster Linie seinem Charakter zu danken hatte frei von Hochmut gegenuber den anderen Standen 16 Abschliessend bietet Ricarda Huch noch eine Anekdote Arndt habe Stein 1813 auf der Fahrt von Russland nach Ostpreussen seine Verwunderung daruber ausgedruckt dass die geschlagenen napoleonischen Offiziere unbehelligt durch Russland gekommen waren Hatte ein russischer Anfuhrer zum Angriff geblasen waren die Verlierer alle ziemlich muhelos niedergemacht worden Darauf Stein Ich glaube doch ich hatte blasen lassen 17 Rezeption BearbeitenPeter Czoik 18 meint zur Erzahlabsicht Ricarda Huch habe politische und geistige Krafte des Mittelalters fur ihre Gegenwart erwecken wollen Dorit Krusche 19 erkennt in Texten wie Stein Ricarda Huch als politische Denkerin Buchausgaben BearbeitenErstausgabe Ricarda Huch Stein Mit 1 Faksimile und 26 Abbildungen 144 Seiten Verlag Karl Konig Wien und Leipzig 1925 verwendete Ausgabe Andere Ausgaben Ricarda Huch Stein Der Erwecker des Reichsgedankens 215 Seiten Atlantis Verlag Berlin 1932Literatur BearbeitenMarie Baum Leuchtende Spur Das Leben Ricarda Huchs 520 Seiten Rainer Wunderlich Verlag Hermann Leins Tubingen und Stuttgart 1950 6 11 Tausend Helene Baumgarten Ricarda Huch Von ihrem Leben und Schaffen 236 Seiten Hermann Bohlaus Nachfolger Weimar 1964Anmerkung Bearbeiten 1918 bis 1927 hielt sich Ricarda Huch mit Zwischenaufenthalten in Padua in Munchen auf Baumgarten S 235 Weblinks BearbeitenDNB Eintrag HEIDI Eintrag WorldCat Eintrag HathiTrust EintragEinzelnachweise Bearbeiten Baumgarten S 156 5 Z v o Baum S 290 7 Z v o Verwendete Ausgabe S 19 4 Z v o Verwendete Ausgabe S 23 6 Z v o Verwendete Ausgabe S 19 8 Z v o Verwendete Ausgabe S 86 2 Z v u Verwendete Ausgabe S 30 13 Z v o Verwendete Ausgabe S 32 12 Z v u Verwendete Ausgabe S 34 10 Z v u Verwendete Ausgabe S 39 1 Z v o Verwendete Ausgabe S 72 7 Z v u Verwendete Ausgabe S 80 4 Z v o Verwendete Ausgabe S 80 6 Z v o Verwendete Ausgabe S 116 6 Z v u Verwendete Ausgabe S 120 1 Z v o Verwendete Ausgabe S 88 5 Z v o Verwendete Ausgabe S 120 1 Z v o Peter Czoik Dorit Krusche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stein Ricarda Huch amp oldid 235895299