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Die Herren von Stein sind ein uradeliges Geschlecht das in Thuringen beheimatet war Stammsitz war die Burg Altenstein bei Bad Liebenstein im Thuringer Wald Einige ihrer Besitzungen lagen auch in der benachbarten Landgrafschaft Hessen 1 Der Zweig der Freiherren von Stein Liebenstein zu Barchfeld existiert bis heute Wappen derer von SteinNicht zu verwechseln sind sie mit den ebenfalls thuringischen Stein zu Lausnitz die sich auch auf einen Dudo von Stein urkundlich 1117 zuruckfuhren sowie mit dem unterfrankischen Rittergeschlecht Stein zu Altenstein von der Burg Altenstein bei Maroldsweisach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Stein zu Altenstein 1 2 Stein zu Liebenstein 1 3 Stein Liebenstein zu Barchfeld 1 3 1 Erbbegrabnis 2 Wappen 3 Bekannte Personen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenGeschichte BearbeitenStein zu Altenstein Bearbeiten nbsp Burg Altenstein um 1500 Das Geschlecht ist erstmals 1116 mit dem Burgmann Dudo von Stein Duodo de Steyn urkundlich nachweisbar 2 der sich nach seinem Sitz der Burg Stein spater Altenstein nannte Er sass dort als Lehnsmann der Abtei Fulda Der Standort lag am Rande der Mark Breitungen am Beginn der Schweinaer Strasse eines Transitweges uber den Thuringer Wald Beide verschafften der Burg eine strategische Bedeutung Eine behauptete Abstammung von dem frankischen Rittergeschlecht derer von Frankenstein die einen Lowen im silbernen Schilde fuhren ist nicht erwiesen Jedoch unterlagen die Altensteiner den Frankensteinern im 12 Jahrhundert und mussten ihnen den Altenstein uberlassen Gegenuber der Burg Stein wurde im 13 Jahrhundert von den Ludowingern am Bonifaciusfelsen die Errichtung einer weiteren Burg auch als der Neue Stein bekannt erzwungen Der Name Markgrafenstein deutet an dass die spateren Landgrafen aus dem Haus Wettin zum Zeitpunkt der Namensentstehung auch Markgrafen von Meissen waren 1736 errichteten sich dann die Sachsen Meininger Herzoge zu Fussen der beiden Burgruinen das Schloss Altenstein als Sommerresidenz 1257 ist das Geschlecht beurkundet mit der verwitweten Gertrud von Stein de Lapide die mit Einwilligung ihrer Sohne Poppo Heinrich und Tuto sowie ihres Erben Hermann von Stein dem Kloster Ichtershausen ihre Guter in Rudolfsleben jetzt Rudisleben nordlich von Arnstadt verkaufte 3 Ob zu dieser Familie Otto von Stein 1303 Kevernburger Burgmann zu Kevernburg gehort ist unklar Im 13 Jahrhundert uberschnitten sich im Gebiet zwischen Eisenach und Breitungen Werra die Machtinteressen der Landgrafen von Thuringen der Grafen von Henneberg des Wurzburger Bistums des Mainzer Erzbistums und der noch mit reichem Grundbesitz vertretenen Kloster Fulda und Hersfeld Dies hatte die Errichtung zahlreicher Burgen und Befestigungen zur Folge Die gestorte Machtbalance war auch ein Grund fur den Ausbruch des Thuringisch hessischen Erbfolgekrieges 1247 1264 4 Stein zu Liebenstein Bearbeiten nbsp Burg Liebenstein Wartburgkreis Nach der Ubergabe des Altensteins findet man die Ritter von Stein ab 1386 auf der Burg Liebenstein oberhalb von Bad Liebenstein sie begrundeten damit die Liebensteiner Linie von Stein zu Liebenstein Die Erbauung der Burg durfte in den Zeitraum von 1360 bis 1375 fallen Im Jahr 1406 taucht erstmals der Name Lybinstein auf Der Liebenstein war ab 1330 den Grafen von Henneberg als Lehnsherren zugehorig und fiel spater an die Wettiner Im Bauernkrieg 1525 konnte die Burg Liebenstein gerettet werden da Burgherr Lips von Stein sich den Bauern zum Schein unterwarf und seinen Besitz vor der Zerstorung und Plunderung retten konnte Ein Brand zerstorte 1567 Teile der Burg Er entstand bei der Einnahme des Liebensteins durch das Reichsexekutionsheer das zur Beilegung der Grumbachschen Handel auf dem Marsch nach Gotha war Noch bis 1599 reparierte Hermann von Stein an der Burg und empfahl seinen Lehnsherren Casimir die neu entdeckte Heilquelle 1610 in der Folge entstand um diesen Quellort die Siedlung Sauerbrunnen Nach dem Aussterben der Burginhaber von Stein diente der Liebenstein noch bis 1667 als Witwensitz Aller Grundbesitz fiel 1673 mit dem Aussterben der Liebensteiner Linie der Herren von Stein als erledigtes Lehen an Ernst den Frommen 5 Stein Liebenstein zu Barchfeld Bearbeiten nbsp Steinsches Schloss Barchfeld Die Familie Stein hatte inzwischen ausgedehnten weiteren Lehens und Allodialbesitz erworben u a in Schmalkalden Benshausen Brotterode und in Barchfeld wo sie seit 1318 ebenfalls als Lehnsnehmer der Grafen von Henneberg einen Sitz hatte In Barchfeld ab 1360 steinsches Lehen der Landgrafschaft Hessen Herrschaft Schmalkalden besassen sie eine 1387 erstmals erwahnte Wasserburg an deren Stelle sie 1571 1581 das Steinsche Schloss erbauten Ein Grossteil der Familienlehen ging 1567 verloren weil Asmus von Stein in den Grumbachschen Handeln auf der Seite des mit Reichsacht belegten ernestinischen Herzogs Johann Friedrich II gestanden hatte 6 Seine beiden Sohne teilten sich den verbliebenen Besitz des Vaters Georg erhielt Barchfeld Hermann erhielt Liebenstein Gegen Ende des 17 Jahrhunderts starb die Linie Stein zu Liebenstein im Mannesstamm aus Die Burg diente noch als Witwensitz und verfiel spater Barchfeld wurde 1721 auch zum Sitz der Landgrafen von Hessen Philippsthal Barchfeld einem 1721 aus der Nebenlinie Hessen Philippsthal hervorgegangenen Zweig der hessischen Landgrafen Sie errichteten sich unmittelbar neben dem Stein schen Schloss zwischen 1690 und 1732 das Schloss Wilhelmsburg sodass die Herren von Stein quasi Tur an Tur mit ihren Lehens und Landesherren lebten Die Linie Stein Liebenstein zu Barchfeld gehorte seit 1375 zu den Gefolgsleuten der hessischen Landgrafen und zur sachsen meiningenschen Ritterschaft 1845 wurde ihr von Sachsen Meiningen und im folgenden Jahre von Hessen Kassel der Freiherrenstand bestatigt Sie war ferner Mitglied der noch heute bestehenden Althessischen Ritterschaft Diese ruht jedoch seit durch die Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone 1945 der Besitz Barchfeld der Familie enteignet wurde Erbbegrabnis Bearbeiten nbsp Der Erbfriedhof 2007 Das Erbbegrabnis der Familie von Stein Liebenstein zu Barchfeld befindet sich in einem kleinen Waldstuck auf halbem Weg zwischen Bad Liebenstein und Barchfeld in der Nahe der Raboldsgrube 7 Es wurde im Jahre 1835 eingerichtet nachdem die Beisetzung in der alten Barchfelder Kirche wo auch Mitglieder der landgraflichen Nebenlinie von Hessen Philippsthal Barchfeld bestattet worden waren seit Ende des 18 Jahrhunderts nicht mehr statthaft war Zunachst hatte man die Verstorbenen des Hauses in einer separaten Ecke des Gemeindefriedhofs bestattet dann aber wurde der etwa 2200 m grosse Erbfriedhof in dem der Familie gehorenden Waldstuck angelegt Insgesamt 29 erkennbare Grabstellen befinden sich heute dort Die letzte Grablegung erfolgte in den 1930er Jahren Der kleine Friedhof verwahrloste in den Kriegs und Nachkriegsjahren und wurde erst nach 1989 von einem entfernten Verwandten derer von Stein Liebenstein gekauft und allmahlich wieder hergerichtet 8 Wappen BearbeitenDas Wappen zeigt in Silber zwei schwarze schraggestellte Balken Auf dem Helm mit schwarz silbernen Helmdecken ein offener auch geschlossener Flug mit den Schragbalken nbsp Wappen der thuringischen von Stein nbsp Wappen derer von Stein zu Liebenstein nbsp Wappen derer von Stein zu Liebenstein nbsp Wappen derer von Stein Liebenstein zu BarchfeldBekannte Personen BearbeitenDudo von Stein um 1100 Burgmann am Altenstein Wenzel von Stein war 1378 1379 Pfandinhaber der Burg Frankenberg bei Helmers Asmus von Stein um 1550 diente zwei Herren und endete in den Grumbachschen Handeln als tragische Figur Seine beiden Sohne erhielten je einen Teil seines Besitzes Georg erhielt Barchfeld Hermann die Burg Liebenstein Hermann von Stein zu Liebenstein um 1600 machte seinen Herrn Herzog Casimir auf die Liebensteiner Heilquelle aufmerksam und gilt somit als Grunder des Dorfes Sauerbrunnen durch dessen spatere Zusammenlegung mit dem benachbarten Grumbach die heutige Stadt Bad Liebenstein entstand Ferdinand von Stein Liebenstein zu Barchfeld 1832 1912 preussischer Generalleutnant Alexis von Stein Liebenstein zu Barchfeld 1864 1928 preussischer Generalmajor Ferdinand Wilhelm von Stein Liebenstein zu Barchfeld 1895 1953 deutscher Generalmajor der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg Wilm Freiherr von Stein Liebenstein 1869 1954 deutscher Richter und Politiker DNVP Siehe auch BearbeitenListe der anderen Adelsgeschlechter von SteinLiteratur BearbeitenKaspar Friedrich Gottschalck Die Ritterburgen und Bergschlosser Deutschlands Band 6 1825 S 288 books google de C Friederich Das Weltall ein geographischstatistisch naturhistorisches Handworterbuch mit Berucksichtigung des Wissenswurdigen aus der Weltgeschichte 1828 S 402 books google de Stein Liebenstein zu Barchfeld In Heinrich August Pierer Julius Lobe Hrsg Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit 4 Auflage Band 16 Sicilien Stuckgesell Altenburg 1863 S 730 731 Digitalisat zeno org Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1861 Elfter Jahrgang Justus Perthes Gotha S 783ff Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XIV Band 131 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Verlag Limburg Lahn 2003 ISSN 0435 2408 S 58 59 Sudthuringer Zeitung 5 September 2009 Memento vom 31 August 2010 im Internet Archive Weblinks BearbeitenDie von Stein zu Liebenstein im Schlossarchiv Wildenfels Memento vom 22 September 2018 im Internet Archive Burg Liebenstein Website der Natur und Heimatfreunde e V Bad Liebenstein Anmerkungen Bearbeiten Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines Deutsches adels lexicon im vereine mit mehreren historikern Neues allgemeines Deutsches Adels Lexicon Band 8 F Voight 1868 S 619 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Karl August Eckhardt Das Fuldaer Vasallengeschlecht vom Stein Marburg 1960 S 16 Johann Siebmacher Die Wappen des hessischen und thuringischen Adels Johann Siebmacher Hrsg J Siebmacher s grosses Wappenbuch Band 20 Bauer und Raspe Neustadt an der Aisch 1977 ISBN 3 87947 020 0 S 29 565 S eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Nachdruck der Ausgabe Nurnberg 1856 ff Werner Magdefrau Rainer Lammerhirt Dana Lammerhirt Thuringer Burgen und Wehranlagen im Mittelalter Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2001 ISBN 3 934748 43 0 S 184 Manfred Salzmann Hrsg Zwischen Ruhla Bad Liebenstein und Schmalkalden Werte unserer Heimat Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme in den Gebieten Ruhla und Schmalkalden Band 48 Akademie Verlag Berlin 1989 ISBN 3 05 000378 2 S 81 90 Kapitel Bad Liebenstein Grumbachsche Handel Website der Heimatfreunde Raboldsgrube Website der Heimatfreunde Barchfeld Die letzte Ruhestatte derer von Stein Memento vom 31 August 2010 im Internet Archive stz online de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stein thuringisches Adelsgeschlecht amp oldid 242533905