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Die romisch katholische Pfarrkirche St Petrus auch Peterskirche genannt in Grammelkam einem Ortsteil der Gemeinde Kumhausen im niederbayerischen Landkreis Landshut ist eine spatromanische Chorturmkirche die gegen Ende des 12 Jahrhunderts entstanden sein durfte Sie ist als Baudenkmal mit der Nummer D 2 74 146 7 beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege eingetragen Seit 1979 gehort die Pfarrei Grammelkam zum Pfarrverband Achdorf Kumhausen mit Sitz in Landshut St Margaret Aussenansicht der Pfarrkirche St Petrus von Sudosten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 3 1 Orgel 3 2 Glocken 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie heutige Pfarrkirche geht im Kern auf einen spatromanischen Bau zuruck der wohl gegen Ende des 12 Jahrhunderts entstanden ist Fur die Bauzeit typisch sind die gedrungene Gestalt des Langhauses und der diesem auf der Ostseite vorgesetzte Chorturm Es ist anzunehmen dass bereits einige Jahrhunderte zuvor an gleicher Stelle eine Vorgangerkirche erbaut worden war da Grammelkam im Jahr 820 erstmals urkundlich erwahnt wurde Die erste urkundliche Erwahnung von St Petrus datiert auf das Jahr 1315 als die Freisinger Diozesanmatrikel in Grammelkam eine Pfarrkirche samt Friedhof erfasste 1 In der Barockzeit fand eine durchgreifende Umgestaltung statt So wurden beispielsweise die Langhausmauern erhoht die Fensteroffnungen entsprechend vergrossert ein auf Pilastern ruhendes Schalgewolbe sowie eine Doppelempore eingezogen und eine vollig neue Kirchenausstattung geschaffen Weitere Renovierungsmassnahmen fanden in den Jahren 1902 1903 1976 und 1996 statt Bei letzterer Massnahme wurden die 1903 vom Kirchenmaler Irl geschaffenen Deckengemalde nach alten Vorlagen erneuert Daneben wurden die uberwiegend aus dem 17 und 18 Jahrhundert datierenden Ausstattungsstucke restauriert 1 Architektur BearbeitenDie spatromanische Baugestalt der Pfarrkirche St Petrus hat sich erhalten Davon zeugen insbesondere das gedrungene dreijochige Langhaus sowie der ostlich vorgesetzte Chorturm dessen Erdgeschoss den Altarraum enthalt Das noch aus der Erbauungszeit datierende rundbogige Sudportal mit zweifach gestuftem Naturstein Gewande wurde 1976 wieder geoffnet nachdem es zuvor lange Zeit zugesetzt gewesen war Heimatkundliche Forschungen haben ergeben dass es grosse Ahnlichkeiten mit dem Portal der alten Landshuter Martinskirche besitzt Beide Kirchenbauten durften etwa um die gleiche Zeit entstanden sein Ein weiteres im 19 oder fruhen 20 Jahrhundert geschaffenes Kirchenportal befindet sich auf der Westseite Die Fensteroffnungen in Langhaus und Chor wurden barock verandert und schliessen nach oben hin mit Rundbogen ab Auf der Ost und Sudseite des Turmes sowie auf der Westseite des Langhauses befinden sich zugesetzte romanische Rundbogenfensterchen Der noch im fruhen 20 Jahrhundert unverputzte Backsteinbau ist heute weiss getuncht 1 2 Der sattelgedeckte Chorturm uber nahezu quadratischem Grundriss ist am Erdgeschoss auf der Sud und Nordseite mit einem einfachen romanischen Rundbogenfries auf gekehlten Konsolsteinen verziert Dieses Muster wird jeweils von den barocken Chorfenstern unterbrochen Die spitzbogigen Schalloffnungen wiederum mit Spitzbogenblenden hinterlegt und die runde Masswerkblende in dem getreppten Giebel wurden im 19 Jahrhundert im neugotischen Stil ausgefuhrt 2 Ausstattung BearbeitenDer barocke Hochaltar dessen Aufbau von vier gewundenen Saulen getragen wird wurde laut der Pfarreibeschreibung von 1874 im Jahr 1686 von Pfarrer Kapetta gestiftet Das Altarblatt schuf der Landshuter Maler Georg Franz Fischer um 1730 im Stil des fruhen Rokoko Es zeigt wie Jesus Christus dem Kirchenpatron Petrus die Schlussel uberreicht Die Assistenzfiguren uber den seitlichen Durchgangen stellen die Heiligen Paulus und Andreas dar Im Auszug befindet sich ein Bild von Gott Vater 1 Die neugotischen Seitenaltare um 1860 geschaffen wurden 1909 durch neobarocke Altare ersetzt Diese wiederum wurden um 1970 entfernt An deren Stelle stehen heute Renaissancealtarchen auf einer einfachen Mensa Diese zeigen Figuren der Heiligen Stephanus und Josef Volksaltar und Ambo wurden in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts von einem Nachbarn gestiftet 1 Die Kanzel wurde gegen Ende des 18 Jahrhunderts im Zeitalter des Klassizismus geschaffen Vom Stil her erinnert sie an die Ausstattung der Pfarrkirche St Nikolaus in Altfraunhofen Der Kreuzweg ist eine Arbeit im Nazarenerstil Das Vortragekreuz ist das wahrscheinlich einzig erhaltene Stuck dieser Art von dem beruhmten Landshuter Rokokobildhauer Christian Jorhan d A Eine Besonderheit trat bei der Beerdigung des letzten Grammelkamer Pfarrers Polland zutage als eine alte Ziegeltreppe die unter die Kirche fuhrt entdeckt wurde 1 Orgel Bearbeiten Die Orgel wurde im Jahr 1906 von Franz Borgias Maerz aus Munchen geschaffen Auch der neobarocke Prospekt stammt aus dieser Zeit Das pneumatische Kegelladeninstrument mit freistehendem Spieltisch umfasst funf Register auf einem Manual und Pedal Die Disposition lautet folgendermassen 3 I Manual C f3Principal 8 Salicional 8 Gedackt 8 Fugara 4 Pedal C d1Subbass 16 Koppel I P Super I Spielhilfe TuttiGlocken Bearbeiten Vor der Beschlagnahme zu Kriegszwecken im Jahr 1917 befand sich im Turm von St Petrus eine Glocke aus dem 15 Jahrhundert Diese besass einen Durchmesser von 62 Zentimetern und trug die Inschrift sancti spiritvs assit nobis gratia hilf got dvrch sand peter vnd sand pauls amen in gotischen Minuskeln Die Worttrennung erfolgte durch stilistierte Lilien Auch die 176 Kilogramm schwere Petersglocke aus dem Jahr 1856 wurde 1917 beschlagnahmt und eingeschmolzen Im Jahr 1930 erhielt die Pfarrkirche drei Glocken die von Johann Hahn aus Landshut gegossen wurden Zwei dieser Glocken mussten im Jahr 1942 wiederum fur Kriegszwecke abgefuhrt werden Heute sind erneut drei Glocken vorhanden eine von 1930 mit Reliefdarstellung der Maria mit Kind unter einem Baldachin und der Inschrift Fulgura frango mortuos plango lat Blitze breche ich Tote beklage ich eine von 1949 mit halbfigurigen Christusdarstellung eine von 1963 mit einem Relief des heiligen Petrus und der Inschrift vivos voco lat Lebende rufe ich Fortsetzung der Inschrift von 1930 Weblinks BearbeitenInternetauftritt des Pfarrverbandes Achdorf KumhausenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Franz Attenkofer Erich Stahleder Die Pfarrkirche St Peter in Grammelkam Online auf www erzbistum muenchen de abgerufen am 9 Mai 2020 a b Anton Eckardt Hrsg Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern Bezirksamt Landshut Oldenbourg Munchen 1914 S 106 108 Digitalisat Orgeldatenbank Bayern online 48 48287 12 15615 Koordinaten 48 28 58 3 N 12 9 22 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Petrus Grammelkam amp oldid 235556443