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Dieser Artikel behandelt die Johanneskirche in Halle Westf Siehe auch St Johannes Halle Halle Saale Die im gotischen spat und neogotischen Stil erbaute Kirche St Johannis in Halle Westf liegt im Ortskern im sogenannten Haller Herz Sie ist die Heimat der evangelisch lutherischen Kirchengemeinde der Stadt St Johannis St Johannis in Halle Westf St Johannis in Halle Westf BasisdatenKonfession evangelisch lutherischOrt Halle Westf DeutschlandLandeskirche Evangelische Kirche von WestfalenWidmung Johannes der TauferBaubeschreibungBautyp HallenkircheFunktion und TitelPfarrkircheKoordinaten 52 3 38 N 8 21 44 2 O 52 060565 8 362291 Koordinaten 52 3 38 N 8 21 44 2 OEvangelische Kirche von Westfalen TurmansichtGrundriss vor dem AnbauSie wird erstmals am 9 Mai 1246 in einer Tauschurkunde erwahnt Hintergrund des beurkundeten Tausches der Kirchen von Halle und Rheda war dass Bischof Engelbert von Osnabruck eine widerrechtliche Aneignung der Kirche in Rheda durch den Bischof von Paderborn verhindern wollte Er gab dem Kloster Iburg fur den Besitzerwerb an der Kirche in Rheda mit allen damit verbundenen Rechten und Einkunften das am Sudrand seines Bistums gelegene tor Halle mit allen Rechten und Zubehor Nachdem sich in den Jahren 1540 bis 1595 durch die Etablierung der Herrschaft der Grafschaft Ravensberg die Reformation in Halle vollzogen hat wurde die Kirche von der evangelischen Gemeinde genutzt Den verbliebenen Burgern katholischen Glaubens stand bis zur Fertigstellung der Herz Jesu Kirche im Jahr 1907 in Halle uber 300 Jahre lang nur die Kirche in Stockkampen zur Verfugung Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Ausstattung Auswahl 2 1 Altar 2 2 Balustrade 2 3 Kanzel 2 4 Sakramentsnische 2 5 Taufstein 2 6 Osterleuchter 2 7 Fenster 2 8 Orgel 2 9 Gewolbe und Wandmalereien 2 10 Tauschurkunde 3 Turm 3 1 Archivfotos 3 2 Glocken 4 Kirchhof 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenEtwa auf die Mitte des 13 Jahrhunderts werden die Entstehung des Turms des zweijochigen Mittelschiffs und des Chorraums datiert Um 1450 wurde die Kirche durch einen dreijochigen Anbau zu einer zweischiffigen Hallenkirche erweitert 1886 erfolgte der Anbau des nordlichen Seitenschiffs In den Jahren 1961 62 und 1991 92 wurden umfangreiche Restaurierungen durchgefuhrt die unter anderem zum Ziel hatten die gotische Architektur wieder zur Geltung zu bringen Eine Begehung des Turms und damit einhergehend eine Besichtigung des Deckengewolbes von oben ist nach Vereinbarung moglich Ausstattung Auswahl Bearbeiten nbsp AltarAltar Bearbeiten Vier Kreuze in der Sandsteinplatte weisen darauf hin dass der Altar einer Reliquie geweiht ist Dies bezeugt dass der Altar bereits vor der Reformation geschaffen wurde und damit mindestens etwa 400 Jahre alt ist 1961 62 wurde das Kruzifix aus Bronze erganzt geschaffen von Ursula Querner aus Hamburg nbsp AltaraufsatzAltaraufsatzDas im Turm aufbewahrte Bild Christus mit ausgebreiteten Handen war bis zur Restaurierung 1961 62 Teil des Altars im Chorraum und wurde dann in den Turm verbracht Zwischenzeitlich befindet es sich rechts des Eingangs zur Kirche Das Bild stammt aus der Mitte des 19 Jahrhunderts und ist im Stil der Nazarener gemalt nbsp Reste der BalustradeBalustrade Bearbeiten Links neben dem Altar sind an der Empore Reste der Balustrade von 1661 erhalten und in das Gelander integriert worden Sie lassen eine einstmals reiche Ornamentik erahnen nbsp KanzelKanzel Bearbeiten An der 1716 aus Sandstein gearbeiteten Kanzel schrag links vor dem Altar sind um die Christusfigur herum Figuren der vier Evangelisten mit ihren Symbolen angeordnet Matthaus mit Symbol Mensch die Figur wurde vor Jahren entwendet Markus mit Symbol Lowe Lukas mit Symbol Stier Johannes mit Symbol Adler Die Kanzel wurde sowohl bei den Bauarbeiten 1886 als auch bei den Restaurierungen 1961 62 verandert nbsp SakramentsnischeSakramentsnische Bearbeiten Die Sakramentsnische hinter dem Altar ist aus der Zeit vor der Reformation erhalten geblieben Die Bronzetur mit einem aufgebrachten stilisierten Kreuz wurde ebenfalls von Ursula Querner geschaffen und 1961 62 aufgestellt Die Darstellung des auferstandenen Jesus mit den Emmausjungern die zusammen das Brot brechen soll auf den fruheren Verwendungszweck des Schrankes hindeuten Taufstein Bearbeiten Auch der Taufstein rechts abseits des Altars wurde nach der Restaurierung in den Jahren 1961 62 aufgestellt Er basiert auf einem Entwurf von Karl Ehlers aus Detmold Seine Form und Bearbeitung tragen trinitarische Anmutungen nbsp OsterleuchterOsterleuchter Bearbeiten Der Leuchter ist eine Dankesgabe fur wunderbare Bewahrung bei einem schweren Unfall Er tragt die Initialen der bei diesem Unfall bewahrten Kinder und wurde 1992 aufgestellt Der Leuchterschaft ist aus Bronze gearbeitet Er stellt die Auferstehung Christi die Begegnung von Emmaus und die Himmelfahrt Christi dar Fenster Bearbeiten Von der ursprunglichen Verglasung sind nur die Scheiben des dreibahnigen Fensters an der ostlichen Stirnwand des sudlichen Seitenschiffs erhalten Die restlichen Fenster wurden 1961 1962 neu gestaltet Das dreiteilige Chorfenster mit Hinweisen auf Weihnachten Passion Ostern und Pfingsten wurde von Vinzenz Pieper aus Angelmodde bei Munster entworfen Orgel Bearbeiten Nach dem Anbau des nordlichen Seitenschiffs wurde im Jahr 1886 auch eine neue Orgel durch Ernst Klassmeier aufgestellt 1 Detlef Kleuker errichtete nach der 1961 1962 ausgefuhrten Restaurierung eine neue Orgel die uber 28 Register auf 2 Manualen und Pedal verfugte An ihrer der Konzeption wirkten Arno Schonstedt und Burghard Schloemann mit der seit 1961 Kantor der Kirche war 2 Bereits im Rahmen der 1991 92 durchgefuhrten Kirchenrestaurierung wurde diese Orgel erneut ersetzt Die Orgelbaufirma Heintz aus Schiltach erbaute auf Basis eines Entwurfs von Kirchenmusikdirektor Burkhart Goethe Orgelbauer und Kantor aus Schwabisch Hall ein neues Instrument Die Orgel ist im elsassischen Stil nach Andreas Silbermann erbaut Ihre 34 Register die auf 3 Manuale und Pedal verteilt sind umfassen 2198 Pfeifen diese stehen auf Schleifladen mit mechanischer Traktur 3 I Hauptwerk C g31 Principal 16 2 Principal 8 3 Hohlflote 8 4 Octave 4 5 Quinte 2 2 3 6 Superoctave 2 7 Mixture V 2 8 Cornett V ab b0 8 9 Trompete 8 II Schwellwerk C g310 Principal 8 11 Bourdon 8 12 Bifara ab fis0 8 13 Principal 4 14 Blockflote 4 15 Nazard 2 2 3 16 Flageolet 2 17 Terz 1 3 5 18 Plein jeu IV 1 1 3 19 Trompete 16 20 Basson Hautbois 8 Tremulant III Continuo Echowerk C g321 Gedeckt 8 22 Flute 4 23 Quinte 2 2 3 24 Doublette 2 25 Terz 1 3 5 26 Krummhorn 8 Pedal C f127 Principal 16 28 Subbass 16 29 Octavbass 8 30 Spitzflote 8 31 Prestant 4 32 Bombarde 16 33 Trompete 8 34 Clairon 4 Koppel Orgel II I III I III II I P II P III P Spielhilfen Prinzipale an aus Mixutren an aus Anches an aus nbsp Christus in der MandorlaGewolbe und Wandmalereien Bearbeiten Die Malereien sind nur noch in Resten erhalten und schlecht erkennbar Auch die an prominenter Stelle im Gewolbe des Chorraums befindliche Darstellung des Christus in der Mandorla Mandorla mandelformiger Heiligenschein ist nur unvollstandig erhalten und wenig detailreich da nur noch die Symbole der Evangelisten Markus als geflugeltem Lowen und Lukas als Stier auszumachen sind nbsp Replik der TauschurkundeTauschurkunde Bearbeiten Im Kirchenvorraum ist die originalgetreue Nachbildung und die deutsche Ubersetzung der oben genannten Tauschurkunde zu sehen Turm BearbeitenArchivfotos Bearbeiten Im Turm zeigen Archivfotos die Innenansicht der Kirche vor den Restaurierungsmassnahmen 1961 62 nbsp Grosse GlockeGlocken Bearbeiten Zur Wende vom 18 zum 19 Jahrhundert besass die Kirche drei Bronzeglocken Davon wurden zwei wahrend des Ersten Weltkrieges fur Rustungszwecke eingezogen Bis heute blieb die sogenannte Burgerglocke von 1682 die von M Joh Fricke gegossen wurde erhalten Ihr Schlagton ist das a1 1921 goss der Bochumer Verein drei Gussstahlglocken in den Schlagtonen h0 d1 und e1 nach der neutestamentlichen Trias Glaube Liebe Hoffnung genannt sodass die Kirche heute uber vier Glocken verfugt Kirchhof BearbeitenDer die Kirche umgebende Kirchhof war vom 13 Jahrhundert bis zum 15 April 1828 Friedhof Seitdem wurden hier keine Beerdigungen mehr vorgenommen und der Kirchhof wurde nach und nach zum Kirchplatz umgestaltet Sein jetziges Aussehen mit vielen einzeln stehenden Linden wurde im Jahr 1974 geschaffen Literatur BearbeitenWalter Hempelmann Pfarrer Ev luth St Johanniskirche Halle Westf In Schnell Kunstfuhrer Band 2233 Schnell amp Steiner Regensburg 1996 ISBN 3 7954 5984 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johanniskirche Halle Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag in der Datenbank von Hans Dieter Weisel Memento vom 11 Juli 2017 im Internet Archive Version 20 Stand 1 Januar 2008 Beschreibung und Foto der Kleuker Orgel Online auf orgbase nl Abgerufen am 12 Oktober 2019 Beschreibung und Fotos der Heintz Orgel Online auf orgbase nl Abgerufen am 12 Oktober 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johannis Halle amp oldid 235992342