www.wikidata.de-de.nina.az
Shortit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Carbonate und Nitrate ehemals Carbonate Nitrate und Borate mit der chemischen Zusammensetzung Na2Ca2 CO3 3 2 und damit chemisch gesehen ein Natrium Calcium Carbonat ShortitLeuchtend gelbe Shortitkristalle als Hohlraumfullung in Gonnardit aus dem Steinbruch Poudrette Mont Saint Hilaire Kanada Grosse 3 5 2 1 2 0 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Sot 1 Chemische Formel Na2Ca2 CO3 3 2 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Carbonate und Nitrate ehemals Carbonate Nitrate und Borate System Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana Vb A 05 V B 05 070 4 5 AC 25 14 04 01 01Kristallographische DatenKristallsystem orthorhombischKristallklasse Symbol orthorhombisch pyramidal mm2 5 Raumgruppe Amm2 Nr 38 Vorlage Raumgruppe 38 2 Gitterparameter a 4 95 A b 11 03 A c 7 11 A 2 Formeleinheiten Z 2 2 Haufige Kristallflachen 100 1 00 011 01 1 001 6 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 bis 4 5 6 Dichte g cm3 gemessen 2 629 berechnet 2 620 6 Spaltbarkeit deutlich nach 010 6 Bruch Tenazitat muschelig 6 Farbe farblos weiss hellgelb bis dunkelgelb grunlichgelbStrichfarbe Bitte erganzen Transparenz durchsichtigGlanz GlasglanzKristalloptikBrechungsindizes na 1 531 7 nb 1 555 7 ng 1 570 7 Doppelbrechung d 0 039 7 Optischer Charakter zweiachsig negativWeitere EigenschaftenChemisches Verhalten wasserloslichBesondere Merkmale hellbernsteinfarbene Fluoreszenz unter kurzwelligem UV LichtShortit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem und entwickelt tafelige bis kurzprismatische Kristalle von mehreren Millimetern Dicke mit einem typischerweise hemimorphen keilformigen oder auch schneidenartigen Habitus In reiner Form ist Shortit farblos und durchsichtig mit einem glasahnlichen Glanz Durch vielfache Lichtbrechung aufgrund von Gitterfehlern oder polykristalliner Ausbildung kann er aber auch durchscheinend weiss sein und durch Fremdbeimengungen eine hellgelbe bis dunkelgelbe oder grunlichgelbe Farbe annehmen Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Shortit in der Green River Formation im Sweetwater County des US Bundesstaates Wyoming Das Typmaterial wurde den aus dem Tonschiefer entnommenen Bohrkernen mit der Bezeichnung John Hay Jr Well No 1 entnommen die aus einer Tiefe zwischen 1258 und 1805 Fuss stammen entspricht etwa 383 bis 550 Meter Die Analyse und Erstbeschreibung erfolgte 1939 durch Joseph John Fahey 1901 1980 8 der es nach Professor Dr Maxwell N Short von der University of Arizona benannte Klassifikation BearbeitenIn der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte Shortit zur gemeinsamen Mineralklasse der Carbonate Nitrate und Borate und dort zur Abteilung Wasserfreie Carbonate ohne fremde Anionen wo er zusammen mit Burbankit Butschliit Carbocernait Eitelit Fairchildit Nyerereit und Sahamalith die Eitelit Sahamalith Gruppe mit der Systemnummer Vb A 05 bildete Im zuletzt 2018 uberarbeiteten Lapis Mineralienverzeichnis das sich im Aufbau noch nach der alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineralnummer V B 05 070 In der Lapis Systematik entspricht dies ebenfalls der Abteilung Wasserfreie Carbonate CO3 2 ohne fremde Anionen wo Shortit zusammen mit Butschliit Eitelit Fairchildit Gregoryit Juangodoyit Nyerereit und Zemkorit eine unbenannte Gruppe mit der Systemnummer V B 05 bildet 4 Auch die von der International Mineralogical Association IMA zuletzt 2009 aktualisierte 9 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Shortit in die Abteilung der Carbonate ohne zusatzliche Anionen ohne H2O ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der Elementgruppenzugehorigkeit der Kationen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Alkali und Erdalkali Carbonate zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 5 AC 25 bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Shortit wie die alte Strunz Systematik in die Klasse der Carbonate Nitrate und Borate und dort in die Abteilung der Wasserfreien Carbonate ein Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 14 04 01 innerhalb der Unterabteilung der Wasserfreien Carbonate mit zusammengesetzter Formel A2 B2 2 CO3 4 zu finden Kristallstruktur BearbeitenShortit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe Amm2 Raumgruppen Nr 38 Vorlage Raumgruppe 38 mit den Gitterparametern a 4 95 A b 11 03 A und c 7 11 A sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Eigenschaften BearbeitenUnter kurzwelligem UV Licht zeigen manche Shortite eine hellbernsteinfarbene Fluoreszenz Zudem ist Shortit stark pyroelektrisch 6 In Wasser zersetzt sich Shortit langsam wobei CaCO3 zuruckbleibt 6 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Farbloser Shortit in Sandstein aus der Green River Formation Wyoming USA Gesamtgrosse der Stufe 7 6 4 cm Shortit bildet sich in salzfuhrenden Schichten von dolomitischem Mergel Green River Formation USA kommt aber auch in Kimberlit Dykes Kanada Karbonatiten und alkalischen Massiven Halbinsel Kola Russland vor Als Begleitminerale treten unter anderem Albit Apatit Barentsit Calcit Magnetit Nahcolith Natrit Natrolith Olivin Perowskit Phlogopit Pyrit Trona und Villiaumit auf 6 Als seltene Mineralbildung konnte Shortit bisher Stand 2012 nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden wobei rund 30 Fundorte als bekannt gelten 10 Neben seiner Typlokalitat Green River Formation in Wyoming trat das Mineral in den Vereinigten Staaten noch in den angrenzenden Bundesstaaten Colorado und Utah auf wo es in mehreren Bohrkernen gefunden wurde die an verschiedenen Orten des Piceance Becken bzw der darin liegenden Green River Formation und des Indian Canyon entnommen wurden 7 Weitere Fundorte sind die Upper Canada Gold Mine nahe Gauthier Ontario und der Steinbruch Poudrette am Mont Saint Hilaire Quebec in Kanada die Anpeng Mine im Kreis Tongbai in der chinesischen Provinz Henan der Venkatampalle Kimberlit im indischen Distrikt Anantapur Daldyn in Ostsibirien mehrere Fundpunkte auf der russischen Halbinsel Kola der Gletscher Dara i Pioz auch Darai Pioz im Alai Gebirge in Tadschikistan und Sukulu in Uganda 7 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenJoseph J Fahey Shortite a new carbonate of sodium and calcium In American Mineralogist Band 24 1939 S 514 518 rruff info PDF 265 kB abgerufen am 27 November 2023 F E Wickman The crystal structure of shortite Ca2Na2 CO3 3 In Arkiv for Mineralogi och Geologi Band 1 Nr 4 1949 S 95 101 englisch B Dickens A Hyman W E Brown Crystal structure of Ca2Na2 CO3 3 shortite In Journal of Research of the National Bureau of Standards A Physics and Chemistry 75A 1971 S 129 135 doi 10 6028 jres 075A 013 englisch nvlpubs nist gov PDF 13 1 MB abgerufen am 27 November 2023 Helmut Schrocke Karl Ludwig Weiner Mineralogie Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 006823 0 S 542 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Shortite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Shortit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 27 November 2023 IMA Database of Mineral Properties Shortite In rruff info RRUFF Project abgerufen am 27 November 2023 englisch Shortite search results In rruff info Database of Raman spectroscopy X ray diffraction and chemistry of minerals RRUFF abgerufen am 27 November 2023 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Shortite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 27 November 2023 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 291 englisch Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated November 2023 PDF 3 8 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero November 2023 abgerufen am 27 November 2023 englisch a b Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 David Barthelmy Shortite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 27 November 2023 englisch a b c d e f g h Shortite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 54 kB abgerufen am 27 November 2023 a b c d e f Shortite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 27 November 2023 englisch Michael Fleischer Memorial to Joseph John Fahey 1901 1980 PDF 841 kB In Memorials Geological Society of America Mai 1984 abgerufen am 27 November 2023 englisch Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 9 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 27 November 2023 englisch Localities for Shortite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 27 November 2023 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Shortit amp oldid 239533261