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Natrit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Carbonate und Nitrate mit der chemischen Zusammensetzung g Na2 CO3 3 und ist damit chemisch gesehen ein Natriumcarbonat NatritAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1981 005 1 IMA Symbol Nat 2 Andere Namen NatriumcarbonatChemische Formel g Na2 CO3 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Carbonate und NitrateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana V B 01 V B 01 050 5 AA 10 14 01 06 01Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 m 4 Raumgruppe C2 m Nr 12 Vorlage Raumgruppe 12 4 Gitterparameter a 8 90 A b 5 24 A c 6 04 Ab 101 2 3 Formeleinheiten Z 4 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 bis 3 5 5 Dichte g cm3 gemessen 2 54 berechnet 2 55 4 Spaltbarkeit vollkommen nach 001 gut nach 100 und 110 Farbe farblos hellgelb bis gelborange hellrosaStrichfarbe weissTransparenz durchsichtigGlanz Glasglanz mattKristalloptikBrechungsindizes na 1 410 6 nb 1 535 6 ng 1 543 6 Doppelbrechung d 0 133 6 Optischer Charakter zweiachsig negativAchsenwinkel 2V 28 gemessen 26 berechnet 6 Weitere EigenschaftenChemisches Verhalten WasserloslichNatrit kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und entwickelt pseudohexagonale Kristalle bis etwa einen Zentimeter Grosse In reiner Form ist Natrit farblos und durchsichtig Durch vielfache Lichtbrechung aufgrund von Gitterbaufehlern oder polykristalliner Ausbildung kann er aber auch weiss erscheinen und durch Fremdbeimengungen eine hellgelb bis gelborange hellrosa Farbe annehmen Frische Proben zeigen auf den Kristalloberflachen einen glasahnlichen Glanz Nach einiger Zeit lauft das Mineral allerdings grauweiss an und wird matt Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Natrit in Bohrkernen nahe Olenii Oleny Ruchei vom Raswumtschorr und vom Karnassurt in den Chibinen auf der russischen Halbinsel Kola Beschrieben wurde das Mineral 1982 durch A P Khomyakov der es nach seiner Zusammensetzung Natrium enthaltend benannte Klassifikation BearbeitenIn der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Natrit zur gemeinsamen Mineralklasse der Carbonate Nitrate und Borate und dort zur Abteilung der Wasserfreien Carbonate CO3 2 ohne fremde Anionen wo er zusammen mit Kalicinit Nahcolith Teschemacherit Wegscheiderit und Zabuyelit die Nahcolith Kalicinit Gruppe mit der System Nr V B 01 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Natrit in die neu definierte Klasse der Carbonate und Nitrate die Borate bilden hier eine eigene Klasse dort allerdings ebenfalls in die Abteilung der Carbonate ohne zusatzliche Anionen ohne H2O ein Diese ist jedoch weiter unterteilt nach der Zugehorigkeit der beteiligten Kationen zu bestimmten Elementgruppen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Alkali Carbonate zu finden ist wo es zusammen mit Gregoryit die Natrit Gregoryit Gruppe mit der System Nr 5 AA 10 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Natrit wie die veraltete Strunz sche Systematik in die gemeinsame Klasse der Carbonate Nitrate und Borate und dort in die Abteilung der Wasserfreie Carbonate ein Hier ist er zusammen mit Zabuyelit in der unbenannten Gruppe 14 01 06 innerhalb der Unterabteilung Wasserfreie Carbonate mit einfacher Formel A CO3 zu finden Kristallstruktur BearbeitenNatrit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe C2 m Raumgruppen Nr 12 Vorlage Raumgruppe 12 4 mit den Gitterparametern a 8 90 A b 5 24 A c 6 04 A und b 101 2 sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Eigenschaften BearbeitenDas Mineral ist wasserloslich und bildet dabei eine stark alkalische Losung 4 Bildung und Fundorte BearbeitenNatrit bildet sich in Pegmatit in differenzierten alkalischen Massiven Als Begleitminerale treten unter anderem Thermonatrit Vinogradovit Shortit Pirssonit Gaylussit Nacaphit Natrosilit Villiaumit Neighborit Rasvumit Lomonosovit Pektolith Sodalith und Fluorcaphit auf Als seltene Mineralbildung konnte Natrit nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden Neben seinen Typlokalitaten in den Chibinen fand sich das Mineral in Russland noch am Vulkan Tolbatschik auf der Halbinsel Kamtschatka im Fernen Osten Weitere bisher bekannte Fundorte liegen in Kanada Osterreich Italien und den USA 7 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenA P Khomyakov Natrite Na2CO3 a new mineral In International Geology Review Band 25 Nr 9 1983 S 1111 1116 doi 10 1080 00206818309466809 N V Zubkova D Yu Pushcharovsky G Ivaldi G Ferraris I V Pekov N V Chukanov Crystal structure of natrite g Na2CO3 In Neues Jahrbuch fur Mineralogie Monatshefte Band 2 2002 S 85 96 ferraris prarolo com PDF 215 kB abgerufen am 30 November 2017 Weblinks BearbeitenMineralienatlas Natrit Wiki David Barthelmy Natrite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 16 Juni 2019 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Natrite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 16 Juni 2019 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 285 englisch a b c d e Natrite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 66 kB abgerufen am 30 November 2017 Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften 6 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2014 ISBN 978 3 921656 80 8 a b c d e Natrite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 16 Juni 2019 englisch Fundortliste fur Natrit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Natrit amp oldid 232943079