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Gaylussit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Carbonate und Nitrate Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Na2Ca CO3 2 5 H2O GaylussitGaylussitkristall vom Amboseli See Amboseli Nationalpark Kenia Grosse 3 1 1 5 1 4 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Gyl 1 Chemische Formel Na2Ca CO3 2 5 H2OMineralklasse und ggf Abteilung CarbonateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana V D 02 V D 02 060 5 CB 35 15 02 02 01Ahnliche Minerale Natrit Thermonatrit Pirssonit TronaKristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 mRaumgruppe Nr C2 c 2 Nr 15 Gitterparameter a 14 361 A b 7 781 A c 11 209 Ab 127 84 2 Formeleinheiten Z 4 2 Haufige Kristallflachen 110 011 011 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 5 bis 3Dichte g cm3 2Spaltbarkeit vollkommenBruch Tenazitat muschelig sehr sprodeFarbe farblos weiss grau gelblichStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz GlasglanzKristalloptikBrechungsindizes na 1 444nb 1 516ng 1 523 3 Doppelbrechung d 0 079 3 Optischer Charakter zweiachsig negativAchsenwinkel 2V 34 3 Weitere EigenschaftenChemisches Verhalten leicht loslich in verd Sauren unter CO2 AbgabeIn der Natur kommt Gaylussit meist in Form tafeliger bis prismatischer oder dipyramidaler Kristalle vor die entweder farblos oder von weisser grauer und gelblicher Farbe sind Inhaltsverzeichnis 1 Besondere Eigenschaften 2 Etymologie und Geschichte 3 Klassifikation 4 Modifikationen und Varietaten 5 Bildung und Fundorte 6 Kristallstruktur 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseBesondere Eigenschaften BearbeitenGaylussit schmilzt vor dem Lotrohr und in Wasser gelost spaltet sich Na2CO3 ab Etymologie und Geschichte BearbeitenErstmals gefunden wurde Gaylussit 1826 bei Lagunillas Merida in Venezuela und beschrieben durch Jean Baptiste Boussingault 1802 1887 der das Mineral nach dem wegen seiner Gasgesetze bekannten franzosischen Chemiker und Physiker Joseph Louis Gay Lussac 1778 1850 benannte Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten 8 Auflage der Systematik der Minerale nach Strunz gehort der Gaylussit noch zur gemeinsamen Mineralklasse der Carbonate Nitrate und Borate und dort zur Abteilung der Wasserhaltigen Carbonate ohne fremde Anionen wo er mit Baylissit Chalkonatronit Pirssonit Soda Thermonatrit und Trona eine eigene Gruppe bildet Nach umfangreichen Uberarbeitungen der Strunz schen Mineralsystematik wurden in der 9 Auflage unter anderem die Borate ausgegliedert und bilden nun eine eigene Klasse Der Gaylussit ist jedoch nach wie vor den Wasserhaltigen Carbonaten ohne fremde Anionen zugeordnet die allerdings praziser nach Art und Grosse der beteiligten Kationen unterteilt sind Das Mineral steht damit entsprechend in der Unterabteilung Mit grossen Kationen Alkali und Erdalkali Carbonaten Die im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Gaylussit wie die 8 Auflage der Strunz schen Systematik in die gemeinsame Klasse der Carbonate Nitrate und Borate und dort in die Abteilung der Wasserhaltigen Carbonate mit der allgemeinen Formel A mB2 n XO3 p x H2O und dem allgemeinen Stoffmengenverhaltnis m n p gt 1 1 Modifikationen und Varietaten BearbeitenAls Thinolith wird eine Pseudomorphose von Calcit nach Gaylussit bezeichnet 4 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Gaylussit aus der Typlokalitat Lagunillas Venezuela Ausgestellt im Mineralogischen Museum BonnGaylussit bildet sich durch Sedimentation vorwiegend in Evaporiten aber auch in Tonschiefersedimenten von Alkaliseen und findet sich dort in Paragenese mit verschiedenen Mineralen wie unter anderem Aegirin Northupit Pektolith Pirssonit Shortit Thermonatrit Trona und Villiaumit Bisher konnte Gaylussit an knapp 40 Fundorten nachgewiesen werden Stand 2009 5 so neben seiner Typlokalitat Lagunillas in Venezuela unter anderem noch bei Laguna Santa Maria Salta in Argentinien am Tschadsee in Westafrika am Chabyer Caka Zabuye Salzsee in Tibet im Wadi el Natrun in der Sketischen Wuste Sahara Afrika in der italienischen Toskana am alkalische Amboseli See im kenianischen Amboseli Nationalpark am Chicxulub Krater in Mexiko in der mongolischen Wuste Gobi auf der Halbinsel Kola in Russland bei Dolny Harmanec Niederhermanetz in der Slowakei im Salzpfannen Krater bei Pretoria in Sudafrika in Salzbergwerk bei Bex in der Schweiz sowie in den US amerikanischen Regionen Kalifornien Nevada Oregon Washington und Wyoming Kristallstruktur BearbeitenGaylussit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe C2 c Raumgruppen Nr 15 Vorlage Raumgruppe 15 mit den Gitterparametern a 14 361 A b 7 781 A c 11 209 A und b 127 84 2 sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenPetr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Nebel Verlag GmbH Eggolsheim 2002 ISBN 3 89555 076 0 S 126 Paul Ramdohr Hugo Strunz Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie 16 Auflage Ferdinand Enke Verlag 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 582 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gaylussite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Gaylussit Wiki Handbook of Mineralogy Gaylussite englisch PDF 66 6 kB Webmineral Gaylussite englisch Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c American Mineralogist Crystal Structure Database Gaylussite englisch a b c Mindat Gaylussite englisch Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 582 Erstausgabe 1891 Mindat Localities for Gaylussite Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gaylussit amp oldid 236788805