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Die oder das 9 Soda englisch Natron 4 ist ein Salz Mineral aus der Mineralklasse der Carbonate und Nitrate ehemals Carbonate Nitrate und Borate mit der chemischen Zusammensetzung Na2 CO3 10H2O 5 und stellt damit das Decahydrat des Natriumcarbonats dar SodaInnerer Krater des Emi Koussi Tibesti Tschad Soda Ablagerungen am Grund sichtbar Allgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1967 s p 1 IMA Symbol Nt 2 Andere Namen Natron englisch 3 4 Natrit 3 Chemische Formel Na2 CO3 10H2O 5 Mineralklasse und ggf Abteilung Carbonate und Verwandte System Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana Vb C 02 V D 02 020 5 CB 10 15 01 02 01Ahnliche Minerale Thermonatrit TronaKristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin domatisch m 6 Raumgruppe Cc Nr 9 Vorlage Raumgruppe 9 5 Gitterparameter a 12 83 A b 9 03 A c 13 44 Ab 123 0 5 Formeleinheiten Z 4 5 Physikalische EigenschaftenMohsharte 1 bis 1 5 7 Dichte g cm3 gemessen 1 478 berechnet 1 458 7 Spaltbarkeit unvollkommen nach 010 deutlich nach 001 7 Bruch Tenazitat muschelig sprode 7 Farbe farblos weiss grau gelb 7 Strichfarbe weiss 7 Transparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz Glasglanz 7 KristalloptikBrechungsindizes na 1 405 8 nb 1 425 8 ng 1 440 8 Doppelbrechung d 0 035 8 Optischer Charakter zweiachsig negativAchsenwinkel 2V 71 gemessen 80 berechnet 8 Pleochroismus farblosWeitere EigenschaftenChemisches Verhalten wasserloslich schon in schwachen Sauren unter CO2 Abgabe loslichBesondere Merkmale phosphoreszierendSoda kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und entwickelt meist farblose weisse graue oder gelbe Ausbluhungen beziehungsweise krustige Uberzuge auf Salzgesteinen Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Modifikationen und Varietaten 5 Bildung und Fundorte 6 Verwendung 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenDer Name Soda leitet sich von der Pflanzengattung Soden Salzmelden ab Aus den auf salzigen Boden wachsenden Pflanzen wurde fruher durch Verbrennung Natriumcarbonat gewonnen Bekannt waren Kalisalzminerale bereits seit dem Altertum wurden jedoch nicht nach Zusammensetzung unterschieden sondern mit dem Begriff Nitrum zusammengefasst Im Alten Agypten wurden mit der Hieroglyphe ntr um etwa 3500 v Chr neben einem weissen Raucherwerk auch das zur Mumifizierung genutzte Natriumcarbonat bezeichnet Aus der altgriechischen Abwandlung nitron Nitron nach Diosk V 113 wurde schliesslich das Lateinische Nitrum 10 Soda war bereits lange vor der Grundung der International Mineralogical Association IMA bekannt und als eigenstandige Mineralart anerkannt Im Gegensatz zu anderen Mineralen wie beispielsweise Pyrit deren Mineralstatus als sogenanntes grandfathered Mineral von der IMA ubernommen wurde erfolgte bei Soda 1967 eine nachtragliche Anerkennung in einem zusammenfassenden Report 11 Infolgedessen wird das Mineral unter der Summenanerkennung IMA 1967 s p special procedure gefuhrt 4 Klassifikation BearbeitenIn der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte Soda zur gemeinsamen Mineralklasse der Carbonate Nitrate und Borate und dort zur Abteilung der Wasserfreien Carbonate mit fremden Anionen Mit sehr grossen Kationen wo das Mineral zusammen mit Thermonatrit die Thermonatrit Soda Gruppe mit der System Nr Vb C 02 und den weiteren Mitgliedern Chalkonatronit Gaylussit Pirssonit und Trona bildete Im Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr V D 02 20 In der Lapis Systematik entspricht dies ebenfalls der Abteilung Wasserhaltige Carbonate ohne fremde Anionen wo Soda zusammen mit Baylissit Chalkonatronit Gaylussit Pirssonit Thermonatrit und Trona eine eigenstandige aber unbenannte Gruppe bildet Stand 2018 12 Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA bis 2009 aktualisierte 13 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet Soda in die neu definierte Klasse der Carbonate und Nitrate die Borate bilden hier eine eigene Klasse dort aber ebenfalls zur Abteilung der Carbonate ohne zusatzliche Anionen mit H2O Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit grossen Kationen Alkali und Erdalkali Carbonate zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 5 CB 10 bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Soda wie die alte Strunz sche Systematik in die gemeinsame Klasse der Carbonate Nitrate und Borate ein dort allerdings in die Abteilung der Wasserhaltigen Carbonate Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 15 01 02 innerhalb der Unterabteilung der Wasserhaltigen Carbonate mit A XO3 x H2O zu finden Kristallstruktur BearbeitenSoda kristallisiert in der monoklinen Raumgruppe Cc Raumgruppen Nr 9 Vorlage Raumgruppe 9 mit den Gitterparametern a 12 83 A b 9 03 A c 13 44 A und b 123 0 sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle 5 Modifikationen und Varietaten BearbeitenSoda ist eine von sieben Modifikationen der chemischen Verbindung Natriumcarbonat Die anderen Modifikationen sind wasserfreies Natriumcarbonat Na2CO3 Mineral Natrit Natriumcarbonat Monohydrat Na2CO3 H2O Mineral Thermonatrit Natrium Calcium carbonat Dihydrat Na2Ca CO3 2 2H2O Mineral Pirssonit Natrium Calcium carbonat Pentahydrat Na2Ca CO3 2 5H2O Mineral Gaylussit Natriumcarbonat Heptahydrat Na2CO3 7 H2O Natriumcarbonat hydrogencarbonat Dihydrat Na HCO3 Na2CO3 2H2O Mineral Trona Bildung und Fundorte BearbeitenSoda bildet sich vorwiegend durch Verdunstung an den Randern von Salzseen oder durch Ausfallung am Seegrund bei kaltem Wetter Fundorte sind verschiedene Natronseen unter anderem in Agypten Athiopien Shala Bolivien San Juan Grossbritannien Italien Kanada Mongolei Ost Gobi Ungarn Russland Schweiz und den USA 14 Verwendung BearbeitenBereits im Altertum wurde es allgemein als Reinigungsmittel unter anderem fur Glas verwendet Im alten Agypten diente es zur Trocknung von Leichen und damit der Mumifizierung Die Romer der Antike versuchten mit alkalischer Birkenasche oder Soda Haare zu bleichen Soda ist ein wichtiger Rohstoff beziehungsweise ein wichtiges Hilfsmittel zur Herstellung von Glas Bleichmitteln Waschmitteln Farbmitteln Gerbereiprodukten Die naturlichen Vorkommen reichen dafur nicht aus so dass es weltweit in grossen Mengen hergestellt wird siehe Natriumcarbonat Siehe auch BearbeitenSystematik der Minerale Liste der Minerale SodawasserLiteratur BearbeitenPetri Bellonii Nitrum Cancer quidam exiguus miranda natura In Observationes in Caroli Clvsii Atrebatis Exoticorvm Ex Officina Plantiana Raphelengii 1605 S 137 138 Latein rruff info PDF 584 kB abgerufen am 25 Januar 2021 Johan Gottschalk Wallerius Sal natron In Decades Binae Thesium Medicarum Johan A Darelius Upsaliae 1741 S 29 31 Latein rruff info PDF 408 kB abgerufen am 25 Januar 2021 Johan Gottschalk Wallerius I Mit Erdevermischtes alkalisches Salz Species 189 Alkali orientale impurum terrestre Natron Nitrum veterum In Mineralogie oder Mineralreich Nicolai Berlin 1750 S 228 228 rruff info PDF 549 kB abgerufen am 25 Januar 2021 T Taga Crystal structure of Na2CO3 10H2O In Acta Crystallographica Section B Band 25 1969 S 2656 2657 doi 10 1107 S0567740869006236 englisch Martin Okrusch Siegfried Matthes Mineralogie Eine Einfuhrung in die spezielle Mineralogie Petrologie und Lagerstattenkunde 7 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 2005 ISBN 3 540 23812 3 S 46 306 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Soda Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Soda Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Soda In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 25 Januar 2021 American Mineralogist Crystal Structure Database Natron In rruff geo arizona edu Abgerufen am 25 Januar 2021 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b Hans Jurgen Rosler Lehrbuch der Mineralogie 4 durchgesehene und erweiterte Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie VEB Leipzig 1987 ISBN 3 342 00288 3 S 718 a b c Malcolm Back William D Birch Michel Blondieau und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2021 PDF 3 4 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2021 abgerufen am 25 Januar 2021 englisch a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 304 englisch David Barthelmy Natron Mineral Data In webmineral com Abgerufen im Januar 2021 englisch a b c d e f g Natron In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 68 kB abgerufen am 25 Januar 2021 a b c d e Natron In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen im Januar 2021 englisch Soda die oder das In duden de Duden online abgerufen am 25 Januar 2021 Hans Luschen Die Namen der Steine Das Mineralreich im Spiegel der Sprache 2 Auflage Ott Verlag Thun 1979 ISBN 3 7225 6265 1 S 168 283 International Mineralogical Association Commission on new minerals and mineral names Ohne In Mineralogical Magazine Band 36 Nr 1 1967 S 131 136 englisch rruff info PDF 210 kB abgerufen am 20 Dezember 2020 Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 82 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 25 Januar 2021 englisch Fundortliste fur Soda beim Mineralienatlas und bei Mindat abgerufen am 25 Januar 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Soda Mineral amp oldid 239000597