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Johan Gottschalk Wallerius 11 Juli 1709 in Stora Mellosa Narke 16 November 1785 in Uppsala war ein schwedischer Chemiker Metallurge und Mineraloge Johan Gottschalk Wallerius Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Kristallklassen 3 Weitere Werke Auswahl 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenWallerius begann 1725 an der Universitat Uppsala das Studium der Mathematik der Physik sowie der Medizin 1731 wurde er zum philosophischen Magister promoviert Seine medizinische Ausbildung setzte er in Lund fort wo er 1732 Adjunkt und 1735 Doktor der Medizin wurde Wallerius erhielt 1749 als Erster den neu eingerichteten Lehrstuhl fur Chemie Metallurgie und Pharmazie an der Universitat Uppsala Zwei Jahre spater pragte er die mittlerweile etablierte begriffliche Unterscheidung der Wissenschaften in eine reine und eine angewandte Form Aufgrund einer Krankheit musste er den Lehrstuhl 1767 aufgeben Auf die Chemie bezogen schuf er das Begriffspaar der chemia pura und der chemia applicata Damit gelang ihm ein wichtiger Schritt die bis dahin abschatzig als rein handwerklich und schmutzig verponte Chemie sowohl universitar als auch gesellschaftlich aufzuwerten Die historische Bedeutung dieser Unterscheidung wird nur auf dem Hintergrund der gesellschaftlichen Umbruche wahrend der Aufklarung deutlich in der das alte rein geistige Wissenschaftsideal einem neuen burgerlichen Wissenschaftsbegriff wich Der Gedanke einer praktischen Wissenschaft vertrug sich besser mit den neuen rationalen Ideen eines aktiven Fortschritts und der Gemeinnutzlichkeit des Wissens als die bis dahin ubliche scharfe Trennung von reiner Wissenschaft und Kunst Wallerius hatte dadurch einen erheblichen Anteil an der Losung des Methodenstreits im 18 Jahrhundert uber die neue Legitimation der Wissenschaften Als Besitzer eines Landgutes bei Alsike in der heutigen Gemeinde Knivsta beschaftigte er sich intensiv mit Landwirtschaft Sein statistisches Werk Observationer vid akerbruket gjorda i 30 ar Beobachtungen bei der Landwirtschaft durchgefuhrt uber 30 Jahre 1747 1777 mit Tabellen zur Aussaatzeit Erntezeit und Ertrag erklarte seine Erfolge obwohl einige Hofe der Umgebung gleichzeitig Missernten verzeichneten Wallerius war Mitglied der schwedischen Wissenschaftsakademie seit 1750 der Gesellschaft der Wissenschaften in Uppsala seit 1763 und der Wissenschaftsakademie in St Petersburg seit 1776 Ehrenmitglied 1 1748 wurde er Mitglied der Leopoldina 2 1756 amtierte er als Rektor der Universitat Uppsala Kristallklassen BearbeitenIn Anlehnung an die Klassifikation biologischer Systeme durch Carl von Linne stellte Wallerius 1747 in seinem Werk Mineralogia ein System fur die unbelebte Welt auf Als Haupteinteilung gab es vier Klassen Erden Steine Mineralien und Konkretionen Diese Klassen lassen sich dann weiter unterteilen 3 Dieses Ordnungssystem das auf rudimentarem chemischen Wissen beruhte war in Sammlungen und Museen verbreitet Spater wurde es durch das System von Rene Just Hauy abgelost das auf der Symmetrie der Kristalle beruht 4 Weitere Werke Auswahl BearbeitenMineralogia eller mineralriket indelt och beskrifvet 1747 Agriculturae fundamenta chemica 1761 elementa metallurgiae speciatim chemicae 1770 Tankar om verldenes i synnerhet jordenes danande och andring 1776 Physisch chemische Betrachtungen uber den Ursprung der Welt besonders der Erdwelt und ihrer Veranderung 1782 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Auslandische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Johan Gottschalk Wallerius Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 9 August 2015 russisch Mitgliedseintrag von Johan Gottschalk Waller bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 2 Februar 2016 Michel Delon Encyclopedia of the Enlightenment Routledge New York 2013 ISBN 978 1 57958 246 3 S 835 Teylers Museum Het verdwenen museum V K Publishing Blaricum 2002 ISBN 90 74265 42 1 S 10 Normdaten Person GND 11756155X lobid OGND AKS LCCN n85056613 VIAF 35237439 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wallerius Johan GottschalkKURZBESCHREIBUNG schwedischer Chemiker und MineralogeGEBURTSDATUM 11 Juli 1709GEBURTSORT Stora Mellosa Narke SchwedenSTERBEDATUM 16 November 1785STERBEORT Uppsala Schweden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johan Gottschalk Wallerius amp oldid 234375794