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Die Burg Bielriet ist eine abgegangene Spornburg etwa 1 5 Kilometer nordnordwestlich des Schwabisch Haller Ortsteils Wolpertsdorf im Landkreis Schwabisch Hall in Baden Wurttemberg Die Burg gehorte laut Eugen Gradmann zu den altesten des Landes 1 Schlossruine BielrietMauerresteMauerresteAlternativname n Bielrieth BilriedStaat DeutschlandOrt Schwabisch Hall WolpertsdorfEntstehungszeit vor 1057Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand BurgstallStandische Stellung div Geographische Lage 49 9 N 9 49 O 49 156527777778 9 8176388888889 404 6 Koordinaten 49 9 23 5 N 9 49 3 5 OHohenlage 404 6 m u NNSchlossruine Bielriet Baden Wurttemberg Der HalsgrabenMauerreste Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Anlage 4 Siehe auch 5 Anmerkungen 6 LiteraturLage BearbeitenDer Burgstall der ehemaligen Burganlage liegt bei 404 6 m u NN auf einem nordostlich auslaufenden Bergsporn in etwa 140 m Hohe uber Croffelbach im unteren Buhlertal Sie beherrschte den dortigen Flussubergang am Handelsweg Schwabisch Hall Rothenburg ob der Tauber und die beidseitigen Talsteigen Geschichte BearbeitenDer Name der Burg wird im Jahre 1057 im Zusammenhang mit einer Schenkung an das Kloster Fulda erstmals erwahnt fur die ein Adelbraht de Bilirieth als Zeuge fungierte 2 Ein Adelbertus de Bielrieth vielleicht der Erstgenannte oder ein Sohn trat 1085 als Monch in das Benediktinerkloster Comburg ein und ubereignete diesem seine Guter und Rechte zu denen eine Halfte der Burg Bielriet gehorte oppidi partem in Bilrieth 3 Es wird vermutet dass es sich bei dem Geschlecht der Edelfreien von Bielriet um eine Nebenlinie der Grafen von Comburg Rothenburg handelt 4 Die Familie deren bedeutendster Vertreter Friedrich von Bielriet wichtige Amter fur Kaiser Friedrich Barbarossa ausubte verschwindet nach 1190 aus der urkundlichen Uberlieferung und durfte im Mannesstamm ausgestorben sein 5 Dessen Frau oder wahrscheinlicher dessen Tochter Adelheit wird im Hortus Deliciarum von Herrad von Landsberg der wohl im letzten Viertel des 12 Jahrhunderts angefertigt wurde als Kanonisse des Stifts Hohenburg erwahnt 6 Wahrscheinlich durch eine Eheschliessung mit einer Erbtochter kam der Besitz der Edelfreien von Bielriet um 1220 30 an Schenk Walter I von Schupf Dieser nutzte Bielriet jedoch nicht als Wohnsitz sondern liess nahe Schwabisch Hall um 1230 die neue Burg Limpurg errichten nach der sich die Schenken von Limpurg seitdem benannten Auf der Burg sassen wahrscheinlich meist Limpurgische Ministerialen die sich ebenfalls von Bielriet nannten z B der 1273 bis 1278 als Reichsschultheiss von Schwabisch Hall amtierende Friedrich von Bielriet 7 Um 1280 war die Burg im Besitz des Minnesangers Schenk Konrad von Limpurg der seine Rechte gegen Anspruche seines Neffen Friedrich behaupten konnte 8 Schenk Friedrich von Limpurg scheint die Burg nach dem Tod seines Onkels geerbt zu haben denn 1287 verkaufte er sie an Heinrich Kuchenmeister von Nordenburg Dieser und seine Erben nannten sich nun Kuchenmeister von Bielriet 9 Einer chronikalischen Uberlieferung des 16 Jahrhunderts zufolge soll ein Kuchenmeister von Bielriet die Uberlebenden des Schwabisch Haller Judenpogroms von 1349 beraubt haben Er habe sie zuerst in die Burg aufgenommen sie dann aber vertrieben und ihren Besitz behalten 10 Eine Burgkapelle ist 1352 im Zusammenhang mit der Stiftung einer Seelmesse durch Lupold und Dietrich Kuchenmeister von Bielriet erwahnt 1359 verkauften diese beiden die Burg an Kraft von Hohenlohe Sie scheint in der Folge wohl nicht mehr bewohnt worden zu sein wenn auch die Kapelle noch in Gebrauch war wie eine weitere Seelmessenstiftung von 1369 zeigt Auf Wunsch Kaiser Karls IV ubertrug Kraft von Hohenlohe 1361 mehrere seiner Burgen darunter Bielriet an Bohmen und erhielt sie als Lehen zuruck Zur Begleichung von Schulden verpfandeten Kraft und Ulrich von Hohenlohe die Burg Bielriet 1381 an den Schwabisch Haller Stadtadeligen Eberhard Philipp und verzichteten 1390 ganz auf ihre Rechte Philipp verkaufte die Burg noch im selben Jahr an den Rat seiner Heimatstadt weiter Dieser liess sie durch eine Sprengung mit Schwarzpulver zerstoren 11 Wegen dieser eigenmachtigen Handlung verhangte Konig Wenzel fur drei Jahre die Reichsacht gegen die Stadt und gab erst 1393 nachtraglich seine Zustimmung zum Abbruch Bielriets Seitdem ist in den urkundlichen und archivalischen Nennungen nur noch von einem Burgstall die Rede Anlage BearbeitenBei Annaherung von der Hochebene zieht sich 100 m westlich der Spornspitze von Nord nach Sud die Linie eines flachen Grabens die im Suden noch vor der Hangkante auslauft 30 m weiter dem Sporn zu fallt das Gelande stellenweise senkrecht zum etwa 20 m breiten Halsgraben ab der sichtlich aus dem anstehenden oberen Muschelkalk herausgehauen ist und an der nordlichen Hangkante heute uber 10 m Tiefe erreicht Dahinter erheben sich in Reihe aber unregelmassig hoch einige gewachsene Felsen mit von Schutt und Erde bedeckten Flanken wohl kaum uber das Niveau der Hochebene ragend Das Burgterrain talseitig dahinter liegt deutlich uber der heutigen Grabensohle und ist verebnet Nordlicher wie sudostlicher Hang fallen abrupt und steil ab Nur wenige Mauerreste sind erhalten Auf dem Gelande wurde in spaterer Zeit erkennbar auch Kalk gebrochen 12 Siehe auch BearbeitenSchenken von Limpurg Schenk Konrad von LimpurgAnmerkungen Bearbeiten Eugen Gradmann Abg Burg Bilried auf der heutigen Markung Wolpertsdorf In Die Kunst und Altertums Denkmale der Stadt und des Oberamtes Schwabisch Hall Paul Neff Verlag Esslingen a N 1907 OCLC 31518382 S 178 Textarchiv Internet Archive Hier und im Folgenden soweit nicht anders erwahnt Alois Schneider Die Burgen im Kreis Schwabisch Hall 1995 S 232 235 Die Urkunde bei Johann Christian Wibel Hohenlohische Kyrchen und Reformations Historie Dritter Theil Jacob Christoph Poschen Onolzbach 1754 Codex Diplomaticus S 32 reader digitale sammlungen de Das Original scheint verloren zu sein Konigliches Staatsarchiv in Stuttgart Hrsg Wirtembergisches Urkundenbuch Band 1 Kohler Stuttgart 1849 S 395 f reader digitale sammlungen de Comburger Schenkungsbuch Nr 6 Gerd Wunder Bielriet In Wurttembergisch Franken Jahrbuch Band 71 1987 S 273 278 hier S 273 Gerd Wunder Bielriet In Wurttembergisch Franken Jahrbuch Band 71 1987 S 273 278 hier S 275 ff https archivalia hypotheses org 68803 Gerd Wunder Bielriet In Wurttembergisch Franken Jahrbuch Band 71 1987 S 273 278 hier S 278 Karl Weller Hrsg Hohenlohisches Urkundenbuch Band 1 1153 1310 Kohlhammer Stuttgart 1899 S 277 f U 403 Schneider nennt den Kaufer falschlich Lupold vgl Gerd Wunder Bielriet In Wurttembergisch Franken Jahrbuch Band 71 1987 S 273 278 hier S 277 Christian Kolb Widmans Chronica Geschichtsquellen der Stadt Hall Band 2 Wurttembergische Geschichtsquellen Serie 2 Band 6 ZDB ID 520100 7 Kohlhammer Stuttgart 1904 S 81 f Christian Kolb Widmans Chronica Geschichtsquellen der Stadt Hall Band 2 Wurttembergische Geschichtsquellen Serie 2 Band 6 Kohlhammer Stuttgart 1904 S 84 Hatt ain rhatt solch schlosz mit bulffer zersprengt Schautafel an der Ruine buehlertal tourismus de 1 2 Vorlage Toter Link www buehlertal tourismus de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF Literatur BearbeitenEmil Kost Der Schenk von Limpurg Ein ritterlicher Minnesanger der Hohenstaufenzeit In Wurttembergisch Franken Jahrbuch NF Band 20 21 1939 1940 ISSN 0084 3067 S 215 239 Bernd Kunz Die Buhler Von der Quelle bis zur Mundung Swiridoff Kunzelsau 2003 ISBN 3 89929 007 0 S 113 116 Alois Schneider Die Burgen im Kreis Schwabisch Hall Eine Bestandsaufnahme Forschungen und Berichte der Archaologie des Mittelalters in Baden Wurttemberg Band 18 Theiss Stuttgart 1995 ISBN 3 8062 1228 7 S 232 235 Gunter Stachel Funde aus dem Burgstall Bielriet Gemarkung Wolpertsdorf Stadt Schwabisch Hall In Wurttembergisch Franken Jahrbuch Band 74 1990 S 163 188 Daniel Stihler Die langsame Zerstorung eines Kulturdenkmals Bei Buhlerzimmern liegt die vergessene Ruine der einst bedeutenden Burg Bielriet In Haller Tagblatt Nr 202 vom 31 August 2002 S 24 Gerd Wunder Bielriet In Wurttembergisch Franken Jahrbuch Band 71 1987 S 273 278 Gerd Wunder Max Schefold Herta Beutter Die Schenken von Limpurg und ihr Land Forschungen aus Wurttembergisch Franken Band 20 Thorbecke Sigmaringen 1982 ISBN 3 7995 7619 3 S 23 f Burgen und Schlosser im Landkreis Schwabisch Hall Burg Alt Bartenstein Alte Burg Wasserburg Altenhausen Altes Schloss Burg Amlishagen Burg Anhausen Ruine Bachenstein Burg Bartenstein Schloss Bartenstein Ruine Bebenburg Burgstall bei den Schenkenseen Schloss Bernhardsweiler Schlossruine Bielriet Burg Billingsbach Schloss Braunsbach Burg Brettheim Burg Buch Burgruine Buchhorn Burgstall Burgberg Schloss Burleswagen Burgstall Burstel Comburg Burg Crailsheim Schloss Crailsheim Schloss Dottingen Burg Eichholz Burg Ellrichshausen Schloss Eltershofen Burg Enningen Wasserschloss Erkenbrechtshausen Burgstall Eulenburg Wasserburg Flugelau Burgstall Forst Burg Flyhohe Altes Schloss Gaildorf Burgstall Gailenkirchen Schloss Gammesfeld Burgstall Geissrain Burgruine Geyersburg Schloss Goldbach Burgstall Greifenberg Schloss Groningen Burg Haagen Burgstall Hassfelden Burg Hengstfeld Wasserschloss Herboldshausen Burg Herrentierbach Burg Hertenstein Wasserschloss Honhardt Burg Hohenkressberg Burgruine Hohenstadt Burgstall Hohenstatt Burgruine Hohenstein Burgstall Holenstein Burgruine Hopfach Schloss Hornberg Schloss Jagstheim Burgstall Kappelberg Burg Katzenstein Schloss Kirchberg Burgruine Klingenfels Wasserburg Kottspiel Burg Kranzberg Schloss Langenburg Schloss Lautenbach Burg Leofels Burg Limpurg Burg Lobenhausen Burg Lohr Lowenburg Schloss Ludwigsruhe Jagdschloss Mainhardt Schloss Matzenbach Burgstall Michelbach Schloss Michelbach an der Bilz Schloss Michelbach an der Lucke Turmhugel Michelbach Burg Molkenstein Schloss 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