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Das Alte Schloss in Gaildorf im Landkreis Schwabisch Hall in Baden Wurttemberg ist ein imposanter vierflugeliger Fachwerkbau auf steinernem Erdgeschoss am Ufer des Kochers Es wurde 1479 bis 1482 erbaut und im 16 und 17 Jahrhundert erheblich erweitert und zu einer malerischen Renaissance Anlage umgebaut Altes Schloss GaildorfLinks das Alte Schloss rechts das sogenannte Kaffeehaus und im Hintergrund die evangelische Kirche in Gaildorf Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Heutige Nutzung 4 Galerie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenSchenk Albrecht von Limpurg Gaildorf Schmiedelfeld aus der im Jahre 1441 durch eine Teilung des Hauses der Schenken von Limpurg entstandenen Linie liess ab 1479 in dreijahriger Bauzeit in Gaildorf ein Schloss anstelle einer vorherigen und 1399 erstmals als Veste dokumentierten aber wohl schon aus staufischer Zeit stammenden Wasserburg errichten Die Grundmauern der alten Wasserburg sind noch heute in den grossen Kellergewolben zu sehen Die Burg war anfangs Sitz der Ritter von Geilndorff denen die 1255 erstmals erwahnte Stadt Gaildorf ihren Namen verdankt Die Geilndorfer waren Ministeriale Dienstmannen der Schenken von Limpurg deren Stammburg Limpurg in der Nahe der benachbarten Reichsstadt Schwabisch Hall stand Nachdem die Geilndorfer ausgestorben waren nutzten die Schenken die alte Burg als Jagdhaus Der vier flugelige Bau des Schlosses wurde 1482 fertiggestellt Eine heute uber dem Haupteingang angebrachte steinerne Tafel erinnert daran Wir albrecht herre zu limpurg des romischen reichs erbschenck und semper frey habend angefangen und volbracht disen baw uf sant michels tag nach cristus geburt viertztehundert und in dem LXXXII jar Albrecht und seine Gattin Elisabeth von Oettingen residierten fortan im Gaildorfer Schloss Ihnen folgten sieben weitere Generationen der Schenken von Limpurg Gaildorf 1 bis die Linie mit Wilhelm Heinrich 1652 1690 im Mannesstamm erlosch Die Gaildorfer Herrschaft und mit ihr das Schloss gelangte an die Verwandten aus der Obersontheimer Linie die aber schon 1713 mit Schenk Vollrath von Limpurg Speckfeld 1655 1713 ebenfalls im erbberechtigten Mannesstamm ausstarb Die letzten drei Schenken hatten zusammen zehn Erbtochter hinterlassen deren Nachkommen die ohnehin kleine Herrschaft weiter zersplitterten Deren Regenten die sich auch den Besitz am Alten Schloss teilten lebten bis in die Anfangsjahre des 19 Jahrhunderts nicht mehr in Gaildorf Eine der Tochter des Schenken Wilhelm Heinrich und seiner Gemahlin Elisabeth Dorothea Juliane Dorothea von Limpurg Gaildorf sie erbte spater einen grossen Teil der Herrschaft und des Schlosses heiratete im Jahre 1700 im grossen Saal des Schlosses den Grafen Johann Wilhelm von Wurmbrand aus der Steiermark der Saal ist heute nach ihm benannt Ab 1817 residierte im Schloss Gaildorf der neue Herr der aus der Erbmasse der Schenken hervorgegangenen Solms Assenheim schen Anteile an der Herrschaft Limpurg Gaildorf Georg Friedrich Karl von Waldeck Bergheim 1785 1826 Er nannte seine Herrschaft nunmehr Waldeck Limpurg und sich selbst Graf von Waldeck Pyrmont und Limpurg Gaildorf Nach seinem Tod folgte ihm seine inzwischen zur Grafin von Waldeck Limpurg erhobene Witwe Amalie Charlotte Auguste 1785 1852 Ihr folgten als Eigentumer der Herrschaft Waldeck Limpurg und des Schlosses in Gaildorf der Neffe ihres Mannes Richard Kasimir Alexander von Waldeck Bergheim 1835 1905 und schliesslich ab 1868 dessen Schwester Mechthild Karoline Emma 1826 1899 Durch deren Heirat im Jahre 1846 mit Graf Karl Anton Ferdinand von Bentinck kam das Schloss in den Besitz des Hauses Bentinck Baubeschreibung BearbeitenDie Anlage mit ihren Eckturmen wurde im 16 und 17 Jahrhundert zu einer respektablen Renaissanceanlage erweitert mit beachtenswerten Stuckdecken im Inneren Die eichenholzerne Kassettendecke aus der Renaissance im grossen Saal wurde unter eine altere noch zum Teil erhaltene Stuckdecke gebaut sie ist freitragend und stellt eine ausserordentliche statische Leistung dar Vier unterschiedlich hohe Flugel umschliessen einen unregelmassigen Innenhof Galerien und uppige Bemalung um Fenster und Turen schmucken den Hof Heutige Nutzung BearbeitenDas Schloss uberstand den Zweiten Weltkrieg ohne grossere Schaden In den Nachkriegsjahren beherbergte es zunachst Fluchtlinge und ausgebombte Familien aus Gaildorf und Umgebung Mitte der 1950er Jahre war im Wurmbrandsaal eine Textilfirma untergebracht Zu Anfang der 1970er Jahre begannen die Renovierungen sie dauern bis heute an Unsachgemasse Massnahmen am Fachwerk in den 1930er Jahren hatten zu erheblichen Folgeschaden gefuhrt Im Winter 2002 loste sich ein ganzes Gefach am westlichen Torturm und fiel in den Schlossgraben Untersuchungen zeigten dass die Halfte aller Fachwerkausmauerungen lose war die Fullungen sich abgesenkt hatten und nach aussen kippten Durch kosmetische Massnahmen war das Sichtfachwerk derart geschwacht dass es seine tragende Funktion fast vollig verloren hatte Heute residieren im wieder gut instand gesetzten Bau im jahrlichen Wechsel Kunstler Stadtmaler Das Schloss beherbergt ausserdem die Theresientaler Heimatstuben das vom Historischen Verein betriebene Stadtmuseum mit einer zusatzlichen Dauerausstellung zur Strafjustiz in der Grafschaft Limpurg und verschiedene Vereinsraume Im Wurmbrandsaal werden Kammermusikabende veranstaltet Das Alte Schloss wurde von der Denkmalstiftung Baden Wurttemberg als Denkmal des Monats Januar 2006 benannt Galerie BearbeitenAltes Schloss Gaildorf nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Literatur BearbeitenAlois Schneider Die Burgen im Kreis Schwabisch Hall Eine Bestandsaufnahme Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1995 ISBN 3 8062 1228 7 S 103 105 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Altes Schloss Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Gaildorf auf Welt der Wappen die Wappen am Alten Schloss Gaildorf Die Limpurger Erbschaft auf Welt der Wappen Wappen der Erben und Nacherben der Schenken von Limpurg Das Alte Schloss auf der Website der Stadt Gaildorf Memento vom 26 Mai 2013 im Internet Archive Zur Geschichte des Alten Schlosses bei Galerie im Alten Schloss Memento vom 10 Februar 2009 im Internet Archive Forderbericht 2005 Memento vom 10 Oktober 2007 im Internet Archive PDF der Denkmalstiftung Baden Wurttemberg 441 kB Einzelnachweise Bearbeiten Die Linie Limpurg Speckfeld residierte bis 1541 weiterhin auf der Burg Limpurg musste diese aber dann aus Geldnot an die Stadt Schwabisch Hall verkaufen und zog auf das Schloss Obersontheim Burgen und Schlosser im Landkreis Schwabisch Hall Burg Alt Bartenstein Alte Burg Wasserburg Altenhausen Altes Schloss Burg Amlishagen Burg Anhausen Ruine Bachenstein Burg Bartenstein Schloss Bartenstein Ruine Bebenburg Burgstall bei den Schenkenseen Schloss Bernhardsweiler Schlossruine Bielriet Burg Billingsbach Schloss Braunsbach Burg Brettheim Burg Buch Burgruine Buchhorn Burgstall Burgberg Schloss Burleswagen Burgstall Burstel Comburg Burg Crailsheim Schloss Crailsheim Schloss Dottingen Burg Eichholz Burg Ellrichshausen Schloss Eltershofen Burg Enningen Wasserschloss Erkenbrechtshausen Burgstall Eulenburg Wasserburg Flugelau Burgstall Forst Burg Flyhohe Altes Schloss Gaildorf Burgstall Gailenkirchen Schloss Gammesfeld Burgstall Geissrain Burgruine Geyersburg Schloss Goldbach Burgstall Greifenberg Schloss Groningen Burg Haagen Burgstall Hassfelden Burg Hengstfeld Wasserschloss Herboldshausen Burg Herrentierbach Burg Hertenstein Wasserschloss Honhardt Burg Hohenkressberg Burgruine Hohenstadt Burgstall Hohenstatt Burgruine Hohenstein Burgstall Holenstein Burgruine Hopfach Schloss Hornberg Schloss Jagstheim Burgstall Kappelberg Burg Katzenstein Schloss Kirchberg Burgruine Klingenfels Wasserburg Kottspiel Burg Kranzberg Schloss Langenburg Schloss Lautenbach Burg Leofels Burg Limpurg Burg Lobenhausen Burg Lohr Lowenburg Schloss Ludwigsruhe Jagdschloss Mainhardt Schloss Matzenbach Burgstall Michelbach Schloss Michelbach an der 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