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Georg Friedrich Karl zu Waldeck und Pyrmont in Bergheim 31 Mai 1785 in Bergheim 18 Juni 1826 in Gaildorf war Graf von Waldeck Limpurg koniglich wurttembergischer Landvogt von Heilbronn 1811 1812 und von Stuttgart 1812 1816 sowie einer der Wortfuhrer der Standesherren wahrend des wurttembergischen Verfassungskampfes 1815 bis 1819 Georg Friedrich Karl zu Waldeck und Pyrmont in Bergheim Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Heirat 3 Limpurg Gaildorf 4 Wurttembergischer Verfassungskonflikt 5 Akzeptanz der Mediatisierung 6 Tod und Nachfolger 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenGeorg war der jungste Sohn des Grafen Josias II von Waldeck Bergheim 1733 1788 aus der graflichen Nebenlinie der Fursten von Waldeck und Pyrmont und dessen Frau Christine zu Ysenburg Budingen 1756 1826 Nach Studien an der Universitat Gottingen ging er an den furstlichen Hof seiner Verwandten in Arolsen und wurde dort unter Georg II von Waldeck und Pyrmont Geheimer Rat und Prasident der Armen und Wohltatigkeitskommission Heirat BearbeitenAm 17 Juni 1809 heiratete er Amalie Wirths 7 September 1785 in Adorf 29 September 1852 in Gaildorf Tochter des Furstlich Waldeck schen Bergamtmanns Johann Reinhard Wirths aus Bergheim Nach dieser unstandesgemassen Heirat musste er auf alle Rechte im Furstentum Waldeck verzichten und zog als Privatier nach Heidelberg 1811 trat er in den Dienst des Konigs Friedrich I von Wurttemberg der ihn zum Geheimen Rat und Landvogt von Heilbronn und 1812 von Stuttgart ernannte In diesen Amtern bewahrte er sich als kompetenter Verwaltungsbeamter Limpurg Gaildorf Bearbeiten1816 erwarb Georg die Anteile seiner Geschwister Karl 1778 1849 und Karoline 1782 1820 an der Herrschaft Limpurg Gaildorf Solms Assenheim um Gaildorf in Wurttemberg die nach der Beendigung des Limpurger Erbstreits 1774 75 von den 1690 bzw 1713 im Mannesstamm ausgestorbenen Schenken von Limpurg uber das Haus Solms Rodelheim Assenheim an das Haus Waldeck Bergheim gekommen waren seitdem nannte er sich Graf von Waldeck Pyrmont und Limpurg Gaildorf Allerdings war Limpurg Gaildorf Solms Assenheim bereits im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 mediatisiert und durch die Rheinbundakte von 1806 als Standesherrschaft unter die Souveranitat des Konigreichs Wurttemberg gestellt worden Auch nach dem Erwerb der waldeckschen Anteile blieb ein Viertel der Herrschaft Limpurg Gaildorf im Besitz des am 1 Januar 1806 geschaffenen Konigreichs Wurttemberg Ein kleinerer Teil blieb noch bis 1861 im Besitz des Hauses Ysenburg Budingen Meerholz und Limpurg Gaildorf Solms Assenheim war somit staatsrechtlich eine Standesherrschaftliche Gemeinschaft mit einer entsprechend geteilten Virilstimme im Bundestag des Deutschen Bundes Wurttembergischer Verfassungskonflikt BearbeitenAllzu deutlich vertretene Meinungsverschiedenheiten in den Jahren 1815 bis 1817 mit Konig Friedrich und dessen Nachfolger Wilhelm I als Georg als einer der Wortfuhrer der Standesherren wahrend des wurttembergischen Verfassungskampfes gegen die autokratischen Anspruche des Konigs eintrat und die Rechte der mediatisierten Adelsherren verfocht fuhrten zu seiner Entlassung aus dem Staatsdienst und 1817 zur Ausweisung aus Stuttgart Schon auf dem 1815 von Konig Friedrich einberufenen wurttembergischen Landtag sprach er sich gegen die vom Konig gegebene neue Verfassung aus und danach verfocht er entschieden die Wiederherstellung der altwurttembergischen Verfassung und die Anspruche der Mediatisierten sowohl in der wurttembergischen Standeversammlung als auch beim Bundestag in Frankfurt Er wurde in alle wichtigen Komitees der Standeversammlung gewahlt erregte damit jedoch den Unwillen des Konigs der ihn als standischen Verhandlungskommissar bei den Verfassungsverhandlungen ablehnte wegen seiner Schritte beim Bundestag mehrfach Untersuchungsverfahren gegen ihn einleiten liess und ihn aus dem Staatsdienst entfernte Friedrichs Nachfolger Konig Wilhelm I widerrief schliesslich auch seine Ernennung zum Geheimrat Nachdem Georg im Juni 1817 mit der grossen Mehrheit des Landtags gegen den Verfassungsentwurf Konig Wilhelms stimmte wurde er aus Stuttgart ausgewiesen Als er nach drei Wochen zuruckkehrte wurde die Ausweisung erneuert weder gerichtliche Klage noch Beschwerden beim Bundestag brachten Erfolg Akzeptanz der Mediatisierung Bearbeiten nbsp Das Alte Schloss in Gaildorf Residenz der Schenken von Limpurg und von 1817 bis 1826 von Georg Friedrich Karl von Waldeck Limpurg1817 zog er mit seiner Gemahlin Amalie in das Alte Schloss in Gaildorf Nachdem im Juli 1819 eine neue Standeversammlung zusammen getreten war und sich mit den Karlsbader Ministerialkonferenzen im August 1819 die Verabschiedung der Karlsbader Beschlusse abzeichnete akzeptierte Georg schliesslich die Unvermeidlichkeit der Mediatisierung und erhielt von Konig Wilhelm am 25 August 1819 die standesherrlichen Verhaltnisse seiner Herrschaft bestatigt Fortan bemuhte er sich um die Arrondierung der Herrschaft Limpurg Gaildorf Solms Assenheim durch Aufkaufe von weiteren Anteilen der in viele Dutzende von Teilen zersplitterten ehemaligen Grafschaft was ihm bis auf etwa 5 18 auch gelang So erwarb er 1821 auch eine Halfte des Wurmbrand schen Viertels das zunachst 1780 an Wurttemberg gegangen war 1 Im verfassungsberatenden Landtag von 1819 ergriff er nur einmal zu Anfang das Wort und Krankheit verhinderte seine Teilnahme an den spateren Verhandlungen und der Unterzeichnung des Verfassungsantrages im September 1819 Von 1820 an war er Mitglied der Kammer der Standesherren und des weiteren standischen Ausschusses Tod und Nachfolger BearbeitenGeorg starb 41 jahrig und kinderlos nach langer Krankheit am 18 Juni 1826 in Gaildorf Kraft des von ihm erlassenen Erbstatutes folgte ihm seine inzwischen zur Grafin erhobene Frau Amalie Charlotte Auguste in allen Besitzungen Sie erbaute 1846 in Gaildorf die Villa Waldeck aus der nach mehreren Umbauten das Neue Schloss und heutige Rathaus der Stadt Gaildorf wurde Nach ihrem Tod am 29 September 1852 kam die Standesherrschaft Waldeck Limpurg an Georgs Neffen Richard Kasimir Alexander 26 Dezember 1835 5 Dezember 1905 Sohn seines Bruders Karl der 1829 Graf zu Waldeck Bergheim geworden war Per Familienvertrag vom 16 Marz 1868 ubertrug Richard die Herrschaft Waldeck Limpurg an seine Schwester Mechthild Karoline Emma 23 Juni 1826 28 Februar 1899 seit 30 Januar 1846 verheiratet mit Graf Karl Anton Ferdinand von Bentinck 2 Literatur BearbeitenAlbert Eugen von Adam Waldeck und Pyrmont Georg Graf zu In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 40 Duncker amp Humblot Leipzig 1896 S 667 f Hans Konig Das neue Schloss Einst Villa dann Schloss heute Rathaus Ein Bericht zur Geschichte des neuen Schlosses Das Neue Schloss unser Rathaus Selbstverlag Gaildorf 1996 Rudolph Friedrich von Moser Beschreibung des Oberamts Gaildorf Muller Stuttgart 1852 Beschreibung des Konigreichs Wurttemberg 31 Neuausgabe unveranderter photomechanischer Nachdruck Bissinger Magstadt 1972 ISBN 3 7644 0030 7 Karl Otto Muller Das Geschlecht der Reichserbschenken von Limpurg bis zum Aussterben des Mannesstammes In Zeitschrift fur wurttembergische Landesgeschichte Band 5 1941 ISSN 0044 3786 S 215 243 Heinrich Prescher Geschichte und Beschreibung der zum frankischen Kreise gehorigen Reichsgrafschaft Limpurg worinn zugleich die altere Kochergau Geschichte uberhaupt erlautert wird 2 Teile Erhard Stuttgart 1789 1790 Nachdruck Wettin Verlag Kirchberg an der Jagst 1977 Hohenlohe Franken Reprints im Wettin Verlag Frank Raberg Biographisches Handbuch der wurttembergischen Landtagsabgeordneten 1815 1933 Im Auftrag der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Kohlhammer Stuttgart 2001 ISBN 3 17 016604 2 S 980 Robert Uhland Georg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 232 Digitalisat Gerd Wunder Max Schefold Herta Beutter Die Schenken von Limpurg und ihr Land Thorbecke Sigmaringen 1982 ISBN 3 7995 7619 3 Forschungen aus Wurttembergisch Franken 20 Ludwig Luckemeyer Liberales Waldeck und Pyrmont und Waldeck Frankenberg 1821 1981 1984 S 33 36 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Georg Friedrich Karl in der Deutschen Digitalen Bibliothek Zur Entwicklung Limpurg Gaildorfs und seiner Nachfolgeherrschaften Staatsarchiv Ludwigsburg Bestand B 114 Familiengeschichte zum Besitz der Grafen zu Ortenburg in Gaildorf bei Graflich Ortenburg sche Forstverwaltung Genealogie Waldeck Waldeck und Pyrmont Georg Friedrich Karl Graf zu Hessische Biografie Stand 21 August 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Kgl Statistisches Landesamt Das Konigreich Wurttemberg Band 3 Kohlhammer Stuttgart 1886 S 483 484 bei Google Books Konigliches Statistisches Topographische Bureau Wurttembergische Jahrbucher fur Statistik und Landeskunde Jahrgang 1879 I Band I Halfte S 42 bei Google Books Normdaten Person GND 103107576 lobid OGND AKS VIAF 7790860 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Georg Friedrich KarlALTERNATIVNAMEN Georg Friedrich Karl zu Waldeck und Pyrmont in Bergheim Georg Friedrich Karl von Waldeck Pyrmont und Limpurg Gaildorf Georg Friedrich Karl von Waldeck LimpurgKURZBESCHREIBUNG Graf zu Waldeck Limpurg wurttembergischer Landvogt von Heilbronn und von StuttgartGEBURTSDATUM 31 Mai 1785GEBURTSORT BergheimSTERBEDATUM 18 Juni 1826STERBEORT Gaildorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Friedrich Karl Waldeck Limpurg amp oldid 236682371