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Schoneberg ist ein Strassendorf im nordhessischen Landkreis Kassel Seit der hessischen Gebietsreform Anfang der 1970er Jahre ist Schoneberg ein Stadtteil der nahen Stadt Hofgeismar Der Ort liegt westlich am Rande des Reinhardswalds Durch den Ort fuhrt die Bundesstrasse 83 von Kassel nach Bremen SchonebergStadt HofgeismarKoordinaten 51 31 N 9 25 O 51 52 9 4191666666667 182 Koordinaten 51 31 12 N 9 25 9 OHohe 182 m u NHNFlache 4 41 km 1 Einwohner 557 30 Jun 2021 1 Bevolkerungsdichte 126 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 1970Postleitzahl 34369Vorwahl 05671 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Burg 1 2 Dorf 1 3 Verwaltungsgeschichte im Uberblick 2 Bevolkerung 2 1 Einwohnerstruktur 2011 2 2 Einwohnerentwicklung 2 3 Historische Religionszugehorigkeit 3 Politik 4 Kirche 5 Literatur 6 Weblinks 7 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBurg Bearbeiten Zur weltlichen Macht der Mainzer Erzbischofe im Bereich von Diemel und oberer Weser gehorte auch die Schutzburg Schoneberg auf dem gleichnamigen 323 m hohen Berg westlich des heutigen Dorfes gelegen die bereits Anfang des 12 Jahrhunderts errichtet worden war Dorf Bearbeiten nbsp David ClementDie Grundung des Dorfes Schoneberg erfolgte fur Glaubensfluchtlinge aus Frankreich im Jahr 1699 Landgraf Karl von Hessen gab ihnen im 17 Jahrhundert auch in der Umgebung der Stadt Hofgeismar neuen Siedlungsraum nachdem sie durch das Edikt von Fontainebleau und die Aufhebung der Religionsfreiheit in Frankreich im Jahre 1685 ihre Heimat verloren hatten Ebenso fanden hier Hugenotten und Waldenser Fluchtlinge eine neue Heimat die 1698 auf Befehl Ludwigs XIV vertrieben worden waren Nach 1698 bildeten sich nach der Vertreibung von Waldensern aus dem franzosischen Staatsgebiet z B um Orpierre und aus dem Piemont auch in anderen Gegenden Deutschlands waldensische Gemeinden Das Dorf Schoneberg entstand nachdem Landgraf Karl im Bereich des ehemaligen Dorfs Bungheim urkundlich bereits im Jahr 965 erwahnt einen Platz fur die Anlage einer Kolonie bestimmt hatte mit deren Bebauung ab 1700 begonnen wurde Fur die Ortsplanung war Paul du Ry verantwortlich der ebenfalls hugenottischer Glaubensfluchtling 1685 von Landgraf Karl zum Hofbaumeister berufen worden war Die Liste der Grunderfamilien von Schoneberg nennt 24 Familien Ihre Zahl hat sich auch bedingt durch die damals hohe Kindersterblichkeit bis zur Volkszahlung im Jahre 1779 nicht nennenswert verandert Insgesamt 124 Personen in 28 Familien benennt die Schoneberger Personenstandsliste von 1779 Der Haupterwerb der Dorfbevolkerung lag in der Landwirtschaft Im Laufe der Jahre entstanden in Schoneberg aber auch eine Ziegelei einige Topfereien sowie andere Handwerksbetriebe darunter ein Strumpfwirker zwei Schneider zwei Schuhmacher oder ein Seifenmacher Die ursprunglich durch den Nachbarort Humme fuhrende alte Bremer Poststrasse wurde ab 1730 uber Schoneberg gefuhrt offensichtlich um das neu entstandene Bad Gesundbrunnen bei Hofgeismar anzubinden Moglicherweise hat sich dies auch auf die Entwicklung der Dorfbevolkerung ausgewirkt Anders als in dem etwa zur gleichen Zeit gegrundeten Dorf Kelze lebten in Schoneberg bereits im Jahr 1779 neben 16 franzosischen Haushalten mit 76 Personen bereits 12 deutsche Familien mit 48 Personen bevor der Sonderstatus der von franzosischen Glaubensfluchtlingen gegrundeten Dorfer dann im Jahre 1822 durch landgrafliche Verordnung ganzlich aufgehoben wurde Hessische Gebietsreform 1970 1977 Zum 31 Dezember 1970 wurde die bis dahin selbstandige Gemeinde Schoneberg im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Hofgeismar eingemeindet 2 3 Fur Schoneberg wie fur alle durch die Gebietsreform nach Hofgeismar eingegliederten Gemeinden wurde ein Ortsbezirk eingerichtet 4 Verwaltungsgeschichte im Uberblick Bearbeiten Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten Anm 1 denen Schoneberg angehort e 5 6 ab 1699 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Kassel Amt Hofgeismar ab 1806 Landgrafschaft Hessen Kassel Amt Hofgeismar 1807 1813 Konigreich Westphalen Departement der Fulda Distrikt Kassel Kanton Hofgeismar ab 1815 Kurfurstentum Hessen Amt Hofgeismar 7 ab 1821 Kurfurstentum Hessen Provinz Niederhessen Kreis Hofgeismar 8 Anm 2 ab 1848 Kurfurstentum Hessen Bezirk Kassel ab 1851 Kurfurstentum Hessen Provinz Niederhessen Kreis Hofgeismar ab 1867 Konigreich Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Kassel Kreis Hofgeismar ab 1871 Deutsches Reich Konigreich Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Kassel Kreis Hofgeismar ab 1918 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Kassel Kreis Hofgeismar ab 1944 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Kurhessen Landkreis Hofgeismar ab 1945 Amerikanische Besatzungszone Gross Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Hofgeismar ab 1946 Amerikanische Besatzungszone Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Hofgeismar ab 1949 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Hofgeismar ab 1971 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Hofgeismar Stadt Hofgeismar Anm 3 ab 1972 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Kassel Stadt HofgeismarBevolkerung BearbeitenEinwohnerstruktur 2011 Bearbeiten Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Schoneberg 549 Einwohner Darunter waren 6 1 1 Auslander Nach dem Lebensalter waren 111 Einwohner unter 18 Jahren 216 zwischen 18 und 49 114 zwischen 50 und 42 und 108 Einwohner waren alter 9 Die Einwohner lebten in 237 Haushalten Davon waren 69 Singlehaushalte 69 Paare ohne Kinder und 75 Paare mit Kindern sowie 21 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften In 54 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 162 Haushaltungen lebten keine Senioren 9 Einwohnerentwicklung Bearbeiten 1700 11 Haushaltungen 5 1747 26 Haushaltungen 5 Schoneberg Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020Jahr Einwohner1834 2471840 2571846 2421852 2491858 2501864 2801871 2751875 2631885 2411895 2561905 2741910 2691925 2911939 2771946 5441950 5031956 3741961 3551967 3381970 3711980 1990 5202000 6032005 5832010 5862011 5492015 5482020 564Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen bis 1970 5 nach 1970 Stadt Hofgeismar 10 11 Zensus 2011 9 Historische Religionszugehorigkeit Bearbeiten 1885 237 evangelische 98 34 4 katholische 1 66 Einwohner 5 1961 287 evangelische 80 85 43 katholische 12 11 Einwohner 5 Politik BearbeitenFur den Stadtteil Schoneberg besteht ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung Er umfasst das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Schoneberg 4 Der Ortsbeirat besteht aus funf Mitgliedern Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 66 59 Dabei wurden gewahlt drei Mitglieder der SPD und zwei Mitglieder Wahlervereinigung Schoneberg 12 Der Ortsbeirat wahlte Walter Grebing zum Ortsvorsteher 13 Kirche Bearbeiten nbsp Die Kirche in SchonebergDie Fachwerkkirche wurde 1705 gebaut Die seelsorgerische Betreuung der Gemeinde erfolgte wie schon in der Kolonie Carlsdorf durch Pfarrer David Clement bis zu seinem Tod 1725 Bereits seit dem Jahr 1686 war Clement Pfarrer der franzosisch reformierten Gemeinde an der Neustadter Kirche in Hofgeismar Die Orgel wurde 1810 von dem Orgelbauer Johann Georg Oestreich aus Oberbimbach erbaut stand ursprunglich in Lingelbach bei Alsfeld spater in Rothenditmold und befindet sich seit 1965 in der Schoneberger Kirche 14 Sie wurde 1991 von der Firma Schmid aus Kaufbeuren restauriert 15 Literatur BearbeitenFriedrich Bleibaum Schriftleitung Kreis Hofgeismar Handbuch des Heimatbundes fur Kurhessen Waldeck und Oberhessen Bd 3 Oberhessische Presse Marburg Lahn 1966 S 192 Jochen Desel Franzosische Dorfer 300 Jahre Kelze und Schoneberg Band II Deutsche Zuwanderer 1669 1779 Verein fur Hessische Geschichte und Landeskunde Kassel 1834 Zweigverein Hofgeismar Hofgeismar 1999 Rudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 2 Auflage Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 1995 ISBN 3 86134 228 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schoneberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadtteil Schoneberg In Webauftritt der Stadt Hofgeismar Schoneberg Landkreis Kassel Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Schoneberg In Webauftritt des Hugenottenmuseums in Bad Karlshafen Anmerkungen und Einzelnachweise BearbeitenAnmerkungen Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Amter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan Trennung von Justiz Justizamt Hofgeismar und Verwaltung Am 31 Dezember 1970 als Ortsbezirk zur Stadt Hofgeismar Einzelnachweise a b Zahlen und Fakten Haupt und Nebenwohnsitze In Webauftritt Stadt Hofgeismar abgerufen im Oktober 2021 Eingliederung von Gemeinden in die Stadt Hofgeismar Landkreis Hofgeismar vom 7 Januar 1971 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1971 Nr 4 S 142 Punkt 182 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 6 3 MB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 398 a b Hauptsatzung PDF 22 kB 4 In Webauftritt Stadt Hofgeismar abgerufen im Marz 2020 a b c d e f Schoneberg Landkreis Kassel Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 30 September 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Michael Rademacher Land Hessen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Kur Hessischer Staats und Adress Kalender 1818 Verlag d Waisenhauses Kassel 1818 S 28 f online bei Google Books Verordnung vom 30sten August 1821 die neue Gebiets Eintheilung betreffend Anlage Ubersicht der neuen Abtheilung des Kurfurstenthums Hessen nach Provinzen Kreisen und Gerichtsbezirken Sammlung von Gesetzen etc fur die kurhessischen Staaten Jahr 1821 Nr XV August S 70 f kurhess GS 1821 a b c Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 1 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt S 26 und 82 archiviert vom Original am 27 Oktober 2020 abgerufen im Oktober 2021 Haushalt 2020 Vorbericht Teil II PDF In Webauftritt Stadt Hofgeismar S E6 abgerufen im September 2020 Zahlen und Fakten Haupt und Nebenwohnsitze In Webauftritt Stadt Hofgeismar archiviert vom Original abgerufen im Januar 2021 Ergebnis der Ortsbeiratswahlen 2021 in Schoneberg In Votemanager Stadt Hofgeismar abgerufen im September 2023 Ortsbeirat Schoneberg In Ratsinformationsinformationssystem Stadt Hofgeismar abgerufen im September 2023 Deutsches Hugenotten Museum Bad Karlshafen Abgerufen im Oktober 2021 Ev Kirchenkreis Hofgeismar Wolfhagen Abgerufen im Oktober 2021 Stadtteile von Hofgeismar Beberbeck Carlsdorf Friedrichsdorf Hombressen Humme Kelze Schoneberg Normdaten Geografikum GND 4532324 0 lobid OGND AKS VIAF 246954857 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schoneberg Hofgeismar amp oldid 237469002