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Dieser Artikel befasst sich mit dem hessischen Ort Carlsdorf Ein Ortsteil der Gemeinde Lalendorf in Mecklenburg tragt ebenfalls den Namen Carlsdorf Carlsdorf ist ein Dorf westlich des Reinhardswalds im nordhessischen Landkreis Kassel Seit der hessischen Gebietsreform Anfang der 1970er Jahre ist Carlsdorf ein Stadtteil von Hofgeismar CarlsdorfStadt HofgeismarKoordinaten 51 29 N 9 26 O 51 488055555556 9 4308333333333 174 Koordinaten 51 29 17 N 9 25 51 OHohe 174 m u NHNFlache 4 51 km 1 Einwohner 451 30 Jun 2021 1 Bevolkerungsdichte 100 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 1970Postleitzahl 34369Vorwahl 05671 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Verwaltungsgeschichte im Uberblick 3 Bevolkerung 3 1 Einwohnerstruktur 2011 3 2 Einwohnerentwicklung 3 3 Historische Religionszugehorigkeit 4 Politik 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 6 Personlichkeiten 6 1 Ehrenburger 6 2 Sohne und Tochter des Ortes 7 Literatur 8 Weblinks 9 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenCarlsdorf liegt rund dreieinhalb Kilometer ostsudostlich von Hofgeismar in den Westauslaufern des Reinhardswalds an den kleinen Waldgebieten Strauchberg im Nordosten und Lichte Heide im Sudosten Zwischen diesen Waldern zwangt sich die Lempe hindurch die in Ost West Richtung verlaufend Carlsdorf durchfliesst und ein sudostlicher Zufluss der Esse im Einzugsgebiet der Diemel ist Geschichte BearbeitenOrtsgeschichte Bearbeiten Das kreuzformig angelegte Carlsdorf entstand im Bereich einer Wustung Das ursprungliche Dorf wird mit den Namen Gotresdeshusun oder Gothardessen Gauze schon im Jahr 965 erwahnt Das heutige Dorf geht zuruck auf die erste Ackerkolonie in Hessen fur Glaubensfluchtlinge aus Frankreich im Jahre 1686 2 Landgraf Carl von Hessen Kassel siedelte im 17 Jahrhundert auch in der Umgebung der Stadt Hofgeismar zahlreiche Hugenottenfamilien an die nach dem Edikt von Fontainebleau und der Aufhebung der Religionsfreiheit in Frankreich im Jahre 1685 ihre Heimat verloren hatten Carlsdorf wurde nach Landgraf Carl das benachbarte Mariendorf nach dessen Gattin Maria Amalia benannt Insgesamt 500 hessische Acker 119 35 ha standen letztlich fur die Neuansiedler in Carlsdorf zur Verfugung die auf ihren kleinen Portionen wirtschaftlich aber nur schwer Tritt fassten Von dem landgraflichen Fluchtlingskommissar Pierre Feuquiere d Aubigny ist auch die vorgesehene Hauskonstruktion der ersten Siedlungshauser im Jahre 1686 bekannt Wahrend das untere Stockwerk aus Steinen bestand wurde fur das obere Stockwerk eine Fachwerkkonstruktion gewahlt nbsp David ClementErster und langjahriger Pfarrer bis zu seinem Tod am 29 Januar 1725 in Hofgeismar war David Clement der auch die Kolonien in Mariendorf und spater in Schoneberg betreute und der die Fluchtlinge nach Hessen gefuhrt hatte Nach der Grundung einer franzosisch reformierten Gemeinde im nahen Hofgeismar am 22 Februar 1686 wurden in der Hofgeismarer Neustadter Kirche sowohl die Gottesdienste der deutsch reformierten Gemeinde als auch der franzosisch reformierten Christen abgehalten An Clements Wirken erinnern eine Gedenktafel an der Neustadter Kirche sowie eine unweit der Kirche errichtete Statue Seine Eintragungen im Kirchenbuch der Gemeinde in den Jahren 1686 bis 1725 geben Auskunft uber die Amtshandlungen in der franzosisch reformierten Gemeinde in Hofgeismar spater aber auch in Carlsdorf Kelze und Schoneberg Nach der zweiten Einwanderungswelle franzosischer Glaubensfluchtlinge nach Hessen Kassel im Jahre 1699 wurde 1704 eine zweite Pfarrstelle fur die neu entstandenen Ortschaften in Carlsdorf und Schoneberg errichtet Hessische Gebietsreform 1970 1977 Zum 31 Dezember 1970 wurde die bis dahin selbstandige Gemeinde Carlsdorf im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Hofgeismar eingemeindet 3 4 Fur Carlsdorf wie fur alle durch die Gebietsreform nach Hofgeismar eingegliederten Gemeinden wurden je ein Ortsbezirk eingerichtet 5 Verwaltungsgeschichte im Uberblick Bearbeiten Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten Anm 1 denen Carlsdorf angehort e 2 6 ab 1686 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Kassel Amt Hofgeismar ab 1806 Landgrafschaft Hessen Kassel Amt Hofgeismar 1807 1813 Konigreich Westphalen Departement der Fulda Distrikt Kassel Kanton Hofgeismar ab 1815 Kurfurstentum Hessen Amt Hofgeismar 7 ab 1821 Kurfurstentum Hessen Provinz Niederhessen Kreis Hofgeismar 8 Anm 2 ab 1848 Kurfurstentum Hessen Bezirk Kassel ab 1851 Kurfurstentum Hessen Provinz Niederhessen Kreis Hofgeismar ab 1867 Konigreich Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Kassel Kreis Hofgeismar ab 1871 Deutsches Reich Konigreich Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Kassel Kreis Hofgeismar ab 1918 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Kassel Kreis Hofgeismar ab 1944 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Kurhessen Landkreis Hofgeismar ab 1945 Amerikanische Besatzungszone Gross Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Hofgeismar ab 1946 Amerikanische Besatzungszone Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Hofgeismar ab 1949 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Hofgeismar ab 1971 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Hofgeismar Stadt Hofgeismar Anm 3 ab 1972 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Kassel Stadt HofgeismarBevolkerung BearbeitenEinwohnerstruktur 2011 Bearbeiten Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Carlsdorf 447 Einwohner Darunter waren 9 2 0 Auslander Nach dem Lebensalter waren 78 Einwohner unter 18 Jahren 168 zwischen 18 und 49 90 zwischen 50 und 64 und 108 Einwohner waren alter 9 Die Einwohner lebten in 186 Haushalten Davon waren 42 Singlehaushalte 60 Paare ohne Kinder und 63 Paare mit Kindern sowie 18 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften In 51 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 111 Haushaltungen lebten keine Senioren 9 Einwohnerentwicklung Bearbeiten 1747 35 Haushaltungen 2 Carlsdorf Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020Jahr Einwohner1834 2231840 2341846 2331852 2261858 2331864 2301871 2121875 2161885 2121895 2121905 2291910 2581925 2571939 2611946 4911950 4511956 3981961 3491967 3621970 3751980 1990 4812000 5162005 5142010 4952011 4472015 4782020 454Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen bis 1970 2 nach 1970 Stadt Hofgeismar 10 11 Zensus 2011 12 Historische Religionszugehorigkeit Bearbeiten Quelle Historisches Ortslexikon 2 1885 212 evangelische 100 Einwohner 1961 285 evangelische 81 66 58 katholische 16 52 EinwohnerPolitik BearbeitenFur den Stadtteil Carlsdorf besteht ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung Er umfasst das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Carlsdorf 5 Der Ortsbeirat besteht aus funf Mitgliedern Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 65 04 Alle Kandidaten gehorten der Wahlergemeinschaft Carlsdorf an 13 Der Ortsbeirat wahlte Reiner Hofmeyer zum Ortsvorsteher 14 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche nbsp Die Kirche in CarlsdorfSehenswert ist die Carlsdorfer Fachwerkkirche die wie der Ort selbst von Paul du Ry geplant und 1704 gebaut wurde Als hugenottischer Glaubensfluchtling wurde er 1685 von Landgraf Carl nach Kassel der Residenzstadt der Landgrafschaft Hessen Kassel als Hofbaumeister berufen Den Nordausgang des Dorfs bildet die 1711 erbaute steinerne Brucke uber die Lempe SportDer Sportverein TSV Carlsdorf wurde 1951 gegrundet Personlichkeiten BearbeitenEhrenburger Bearbeiten 1895 Otto von Bismarck 1815 1898 ReichskanzlerSohne und Tochter des Ortes Bearbeiten Manfred Hofmeyer 1950 Bundeswehrbrigadegeneral Brigitte Hofmeyer 1961 Politikerin SPD Klaus Lips 1962 PhysikerLiteratur BearbeitenFriedrich Pfaff Karlsdorf Die alteste franzosische Kolonie in Hessen in vorbildlicher Entwicklung zum deutschen Dorfe Kassel 1916 Friedrich Bleibaum Schriftleitung Kreis Hofgeismar Handbuch des Heimatbundes fur Kurhessen Waldeck und Oberhessen Bd 3 Oberhessische Presse Marburg Lahn 1966 S 74 ff Helmut Burmeister Klaus Peter Lange Hg Carlsdorf ein Dorf im Tal In Alt Hofgeismar Bilder aus einer vergangenen Zeit 1870 1925 Magistrat der Stadt Hofgeismar 1979 S 61 Jochen Desel Die 300 Jahrfeiern in Carlsdorf und Mariendorf 1986 und 1987 Ein Ruckblick In Jahrbuch des Landkreises Kassel Jg 16 1988 S 77 84 Literatur uber Carlsdorf nach Register nach GND In Hessische Bibliographie Literatur uber Hofgeismar Carlsdorf nach GND In Hessische BibliographieWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Carlsdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Carlsdorf In Webauftritt des Hugenottenmuseums in Bad Karlshafen Carlsdorf Ortsgeschichte Infos In www carlsdorf online de Geschichtskreis Carlsdorf abgerufen am 6 September 2020 Carlsdorf Landkreis Kassel Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen und Einzelnachweise BearbeitenAnmerkungen Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Amter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan Trennung von Justiz Justizamt Hofgeismar und Verwaltung Am 31 Dezember 1970 als Ortsbezirk zur Stadt Hofgeismar Einzelnachweise a b Zahlen und Fakten Haupt und Nebenwohnsitze In Webauftritt Stadt Hofgeismar abgerufen im Oktober 2021 a b c d e Carlsdorf Landkreis Kassel Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 16 Oktober 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Eingliederung von Gemeinden in die Stadt Hofgeismar Landkreis Hofgeismar vom 7 Januar 1971 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1971 Nr 4 S 142 Punkt 182 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 6 3 MB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 398 a b Hauptsatzung PDF 22 kB 4 In Webauftritt Stadt Hofgeismar abgerufen im Marz 2020 Michael Rademacher Land Hessen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Kur Hessischer Staats und Adress Kalender 1818 Verlag d Waisenhauses Kassel 1818 S 28 f online bei Google Books Verordnung vom 30sten August 1821 die neue Gebiets Eintheilung betreffend Anlage Ubersicht der neuen Abtheilung des Kurfurstenthums Hessen nach Provinzen Kreisen und Gerichtsbezirken Sammlung von Gesetzen etc fur die kurhessischen Staaten Jahr 1821 Nr XV August S 70 f kurhess GS 1821 a b Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 1 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt S 26 und 82 archiviert vom Original am 27 Oktober 2020 abgerufen im Oktober 2021 Haushalt 2020 Vorbericht Teil II PDF In Webauftritt Stadt Hofgeismar S E6 abgerufen im September 2020 Zahlen und Fakten Haupt und Nebenwohnsitze In Webauftritt Stadt Hofgeismar archiviert vom Original abgerufen im Januar 2021 Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 8 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt archiviert vom Original am 27 Oktober 2020 abgerufen im September 2020 Ergebnis der Ortsbeiratswahlen 2021 in Carlsdorf In Votemanager Stadt Hofgeismar abgerufen im September 2023 Ortsbeirat Carlsdorf In Ratsinformationsinformationssystem Stadt Hofgeismar abgerufen im September 2023 Stadtteile von Hofgeismar Beberbeck Carlsdorf Friedrichsdorf Hombressen Humme Kelze Schoneberg Normdaten Geografikum GND 2097488 7 lobid OGND AKS VIAF 240902522 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carlsdorf amp oldid 237909429