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Renshausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Krebeck im Landkreis Gottingen mit knapp 400 Einwohnern RenshausenGemeinde KrebeckWappen von RenshausenKoordinaten 51 36 N 10 6 O 51 602777777778 10 104166666667 195 Koordinaten 51 36 10 N 10 6 15 OHohe ca 195 m u NNEinwohner 366 31 Dez 2021 1 Eingemeindung 1 Januar 1973Postleitzahl 37434Renshausen Niedersachsen Lage von Renshausen in NiedersachsenBlick von Westen uber RenshausenThiershauser Teiche Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Wappen 4 Sehenswurdigkeiten 4 1 Wallfahrtskirche Maria Geburt 5 Wirtschaft und Infrastruktur 6 Wandern 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenRenshausen liegt am nordwestlichen Rand des Untereichsfelds rund zwei Kilometer nordwestlich von Krebeck und einen Kilometer westlich von dem Ort Bodensee Renshausen gehort zur Gemeinde Krebeck und zur Samtgemeinde Gieboldehausen der Flecken Gieboldehausen liegt ca acht Kilometer ostlich von Renshausen Weitere Nachbarorte sind Gillersheim im Norden und Holzerode im Westen Die nachstgelegene Stadt Duderstadt liegt ungefahr 13 Kilometer in sudostlicher Richtung Die zentrale Ortslage gehort noch zur fruchtbaren Landschaft der Goldenen Mark Im Norden Westen und Suden wird der Ort von bewaldeten Hohen bis ca 250 m umgeben Zu Renshausen gehort der zwei Kilometer nordlich gelegene Ortsteil Thiershausen mit dem Erholungs und Naturschutzgebiet Thiershauser Teiche Geschichte BearbeitenDer Ort wurde als Reinolveshausen im Jahr 1013 erstmals urkundlich erwahnt Die Endung hausen lasst auf eine Grundung zwischen dem 8 und 10 Jahrhundert schliessen Die Urkunde gilt als eine Falschung des 12 Jahrhunderts und erinnert mit der Nennung des Namens Reinolveshausen an den ersten Siedler der Reinholv hiess Einige Jahre spater 1022 liess der Bischof Bernward von Hildesheim die Kirche und rund 30 Hufen Land dem von ihm gegrundeten St Michaels Kloster zu Hildesheim in einer Schenkung zugutekommen Die Vogtei uber das Dorf erhielt das Kloster 1267 von Herzog Albrecht von Braunschweig Bis zum 1803 verblieb Renshausen mit einer kurzen Ausnahme im Besitz des Klosters das am Ort selbst einen Klosterhof der Benediktiner unterhielt Hoheitlich unterstand es dem Kurfurstentum Mainz Die Datierung auf das Jahr 1022 stellte sich im Nachhinein jedoch als Falschung heraus jene Urkunde stammt wahrscheinlich aus der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts Gesichertere Aussagen uber das Kloster liefert eine Urkunde aus dem Jahre 1013 in welcher Konig Heinrich II das Kloster in Hildesheim neben dessen Besitzungen u a in Renshausen unter seinen Schutz nimmt Ab dem 13 Jahrhundert wurde der Klosterhof auch Paterhof genannt von einem Vogt verwaltet bevor seit nachweislich 1674 die Benediktiner die Betreuung in die eigene Hand nahmen In der Zeit davor um die Mitte des 14 Jahrhunderts setzte das Kloster die Herren von Plesse ein welche die Guter des Klosters in Renshausen verwalteten So besagt eine Urkunde aus dem Jahr 1330 dass den Edlen von Plesse die Guter auf funf Jahre gegen einen jahrlichen Zins von einem halben Fuder Bier und zehn Mark reinen Silbers aufgetragen werden 2 Jene oben angedeutete Ausnahme im Eigentumsverhaltnis fand im Jahr 1465 statt Damals gelang der Stadt Gottingen mit Renshausen eine Gelegenheitserwerbung weit ausserhalb ihres Stadtgebietes und fungierte als eine Art Aussenposten Der Verkauf ging vom Kloster St Michaelis in Hildesheim aus 1477 wurde im Kammereiregister vermerkt dass die Muhle in Renshausen halb dem Kloster und halb dem Rat gehore 1482 verzichtete der Rat auf seine Rechte am Fischteich und der Muhle das Dorf selbst verblieb jedoch noch in stadtischer Hand Nachdem es 1483 im Kammereiregister de villa Renshusen nihil heisst verschwindet das Dorf aus den Gottinger Rechnungsbuchern 3 Den Uberlieferungen zufolge lag Renshausen in den Jahren zwischen 1520 und 1532 wust was auch jenes villa Renshusen nihil bedeuten wurde Als Ursache kann die Hildesheimer Stiftsfehde angegeben werden 4 Ebenso wurde der Nachbarort Gross Thiershausen vollstandig zerstort Zwischen 1674 und 1803 weilten 16 Klosterpfarrer die auch die Aufgabe des Vorstehers des Klostergutes ubernahmen in Renshausen Ab dem Ende des 17 Jahrhunderts fanden allmahlich Renovierungen und Neubauten statt so errichtete man 1696 das Klosterhofgebaude neu wahrend 1729 eine neue Scheune folgte Eine neue Muhle wurde 1788 realisiert Im Jahre 1803 wurde das Kloster im Rahmen der Sakularisation aufgehoben der letzte Benediktinerpater Klemens Kreuzkampf weilte noch bis 1830 als Pfarrer in Bernshausen An die fruheren Benediktinermonche erinnert heute noch das von Abt Jacobus II im Jahr 1696 erbaute Gebaude des Klosterhofes Seit 1803 diente es als Pfarrhaus und bis 1957 als Schule und Lehrerdienstwohnung 1958 erbaute man eine neue Schule welche nach Umbauten seit 1976 als Dorfgemeinschaftshaus genutzt wird Seit 1722 ist Renshausen ein Josephs Wallfahrtsort Damals verlegte man eine Kapelle die ursprunglich zwischen Bodensee und Gieboldehausen ihren Standort hatte neben die Renshauser Pfarrkirche 1877 musste die Kapelle wegen Baufalligkeit abgerissen werden sodass fortan ein identisches Gnadenbild in der 1847 neuerbauten Marienkirche verehrt wurde Die alljahrliche Wallfahrt findet unter dem Namen Grosse Wallfahrt stets am dritten Marzsonntag statt Im Ort selbst herrscht auch ein reges Vereinsleben Zu den altesten bis heute tatigen Vereinen zahlt der 1867 gegrundete Mannergesangsverein Weiterhin existieren ein Sport und Turnverein ein Verschonerungsverein ein Kolpingverein sowie die Freiwillige Feuerwehr Zudem entstammen dem Ort auch die Original Eichsfelder Musikanten Am 1 Januar 1973 wurde Renshausen in die Gemeinde Krebeck eingegliedert 5 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von Renshausen Blasonierung Gespalten vorn von Rot und Silber Weiss zehnfach geteilt belegt mit dem Mainzer Rad in verwechselten Farben hinten in Blau drei im Verhaltnis 2 1 gestellte sechseckige goldene gelbe Sterne Wappenbegrundung Das von Fritz Reimann aus Fuhrbach entworfene und vom niedersachsischen Ministerium des Inneren am 16 Oktober 1951 genehmigte Wappen zeigt die hessischen Landesfarben Rot und Silber und das Kurmainzer Rad welches an die fruheren Zugehorigkeiten des Grenzortes erinnert Die drei Sterne entstammen dem Wappen des fruheren Benediktinerklosters Renshausen was wiederum zum Besitz des Michaelisklosters in Hildesheim gehorte 6 Sehenswurdigkeiten BearbeitenWallfahrtskirche Maria Geburt Bearbeiten nbsp Wallfahrtskirche Maria GeburtKlare und schmucklose Architekturformen und einen geraumigen Innenraum bilden die Grundbestandteile der Wallfahrtskirche Maria Geburt in Renshausen Ihre Entstehungszeit datiert auf die Jahre 1847 bis 1850 wobei sie damals von dem Landbaumeister Oldendorp realisiert wurde Ihr Bau stand ganz im Zeichen der bereits baufalligen gotischen Vorgangerkirche welche zur Zeit der aufkommenden Jakobswallfahrt in Renshausen bereits 1722 bestand 1727 erweitert und schliesslich 1851 abgerissen wurde Das Gnadenbild vorher in der Marienkirche verehrt fand nun 1852 seinen Platz in der neuen Kirche Maria Geburt Das Gnadenbild zeigt dabei den heiligen Joseph in Begleitung dreier Engel mit Kreuz und Schreinerwerkzeug Es befindet sich in einem barocken Seitenaltar der Kirche und wurde von dem Benediktiner Josephus Blume wohl zu Beginn des 18 Jahrhunderts angefertigt Auf dem Seitenaltar befindet sich zudem ein gemaltes Antependium in dem unter anderem Bilder von Maria mit Kind Michael Benedikt und Scholastica enthalten sind Mit dieser Ausstattung stellt der Altar eine Besonderheit im Untereichsfeld dar Auf den Vorsprungen des Retabels stellte man die Heiligenfiguren des Judas Thaddaus Urban Johannes Baptist und Augustinus auf Sie sind dabei im gotischen Stil gefertigt Das Inventar ausgestellt in der halbrunden Apsis der Kirche ist in einem modernen Stil gehalten Unter den einzelnen Gegenstanden befindet sich ein Zelebrationsaltar Ambo Tabernakel und Triumphkreuz Aus einem ehemaligen Altar der Vorgangerkirchen stammen die vier Heiligenfiguren die man zwischen der Ostwand und der Apsis aufstellte Zahlreiche Darstellungen des heiligen Bernward an den Wanden bezeugen die einstige Dotation Bernwards von Renshausen an das Hildesheimer Benediktinerkloster In der Vorhalle findet sich zudem ein Bild des Erzengels Michael Seit dem 1 November 2014 gehort die Kirche zur Pfarrei St Kosmas und Damian in Bilshausen Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenAnschluss an das Stromnetz erhielt Renshausen erstmals im Jahre 1922 Nur knapp sechs Jahre spater 1928 folgte der Anschluss an die Kreiswasserleitung Eine Besonderheit die mit dieser Einrichtung zusammenhing war dass der Ort damals knapp 40 Prozent des Wassers fur den Altkreis Duderstadt lieferte Ende der sechziger Jahre verwirklichte man in Renshausen die Kanalisation sowie den kompletten Neubau der Strasse Mit dem Strassenneubau nutzte man auch die Gelegenheit um die Strom und Telefonleitungen unter die Erde zu verlegen Die meisten Renshauser gehen als Pendler ausserhalb des Ortes ihrer Arbeit nach Im Ort selbst existieren funf landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe und sieben Gewerbebetriebe Dass dem Ort eine rege Bautatigkeit zukam bewirkte der 1967 erstellte Bebauungsplan Wandern BearbeitenDie Thiershauser Teiche liegen am Solling Harz Querweg Literatur BearbeitenBettina Bommer Sigrid Dahmen Die Geschichte der Orte Renshausen und Krebeck Mecke Verlag Duderstadt 2007 ISBN 978 3 936617 44 3 Johannes Eggers Das Dorf Renshausen auf dem Untereichsfeld Eine Dotation des heiligen Bischofs Bernward an das Benediktinerkloster zum heiligen Michael in Hildesheim In Die Diozese Hildesheim in Vergangenheit und Gegenwart Jahrbuch des Vereins fur Geschichte und Kunst im Bistum Hildesheim Band 29 1960 ISSN 0341 9975 S 44 65 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Renshausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien RenshausenEinzelnachweise Bearbeiten Bevolkerungsfortschreibung Nicht mehr online verfugbar Landkreis Gottingen 31 Dezember 2021 ehemals im Original abgerufen am 2 September 2022 1 2 Vorlage Toter Link www landkreisgoettingen de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Hermann Adolf Luntzel Geschichte der Diocese und Stadt Hildesheim Zweiter Theil Gerstenberg Hildesheim 1858 S 552 Gerhard Bartel Der landliche Besitz der Stadt Gottingen August Lax Hildesheim 1952 S 20 Johann Wolf Denkwurdigkeiten des Amtes und Marcktfleckens Lindau im Harz Departement J C Baier Gottingen 1813 S 27 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 206 Wappenbuch Landkreis Duderstadt 1960 S 17 65 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Renshausen amp oldid 232419656