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Holzerode ist ein Dorf im Landkreis Gottingen Es gehort zur Gemeinde Ebergotzen und hat knapp 700 Einwohner Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 1 Ev ref Kirche Holzerode 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDie Holzeroder Feldflur ist fast vollstandig von Waldern umgeben Nachbarorte sind Spanbeck und Billingshausen im Nordwesten Gillersheim im Norden Renshausen im Osten Ebergotzen und Krebeck im Sudosten und Bosinghausen im Suden Die Feldmark Holzerode stosst im Westen an den Muschelkalk des Plesser Forstes sudwestlich befindet es sich auf einem Oberen Buntsandsteinplateau auch Rot genannt wahrend die ubrige Feldmark sich auf dem mittleren Buntsandstein befindet Die Feldmark steigt auf eine Hohe von bis zu 360 m an das Dorf selbst liegt auf etwa 250 bis 260 m Die Landstrasse von Norten Hardenberg uber Billingshausen nach Ebergotzen bildet die Grenze der beiden Formationen Im Talgrund des Ortes entspringt der Beverbach Sudwestlich von Holzerode gibt es mit dem Hunstollen 423 5 m ein lohnendes Wanderziel das einen weiten Ausblick uber das Eichsfelder Becken Richtung Harz bietet In derselben Richtung befindet sich der Mauseturm Geschichte BearbeitenHolzerode wurde erstmals 1055 in einer Urkunde des Erzbischofs Luitpold I von Mainz erwahnt und bezeichnet eine Rodesiedlung die wohl zwischen dem 9 und 11 Jahrhundert entstand Folgt man der plattdeutschen Umgangssprache so lasst sich Holzerode das in fruheren Urkunden mitunter Hozesruoth Hotzesrouth Hozzesrouth und Hozzesroth geschrieben wird als Rodung eines Hozzo oder Hozzi interpretieren 1 In den ab 1322 ausgestellten plessischen Urkunden wird der Ort ohne das Genitiv s gefuhrt Bis zum Ubergang an die Landgrafschaft Hessen wird der Ortsname Hotzerode oder Hosserode geschrieben die Bewohner Holzerodes verwendeten ihn so auch noch uber diese Zeit hinaus Weitere Varianten des Ortsnamens treten in den Urkunden und Salbuchern der Landgrafschaft Hessen in den folgenden Zeiten immer wieder auf Es gehorte uber Jahrhunderte zur Herrschaft Plesse kam 1571 in hessischen Besitz 1816 zum Konigreich Hannover und 1866 zu Preussen 1349 wird zum ersten Mal ein plessisches Vorwerk in Holzerode genannt im 16 Jahrhundert wird von einem herrschaftlichen Haupthof sowie zwei Meierhofen gesprochen Teilungen des Haupthofes und der Meierhofe fuhrten dazu dass im Jahre 1664 das plessische Meiergut aus insgesamt 8 Hufen bestand 2 1848 hatte das Dorf insgesamt 572 Einwohner welche sich auf 94 Wohnhauser verteilten 3 Im Jahre 1912 wurde in der Holzeroder Feldmark auf dem Eckgrundstuck zwischen Billingshauser Weg und Spanbecker Weg eine Versuchsbohrung installiert und man begann mit der Suche nach abbauwurdigem Kalisalz Die Lagerstattenbeschaffenheit war sehr ahnlich zu jener im gleichzeitig erkundeten und spater abgeteuften Schacht Hindenburg Wilhelmshall in Reyershausen Man verzichtete allerdings in Holzerode auf die Abteufung eines Schachtes Nicht zuletzt wegen der kaum moglichen Einrichtung einer Eisenbahnverbindung Holzerode liegt rund 80 Meter hoher als das Rodetal bei Reyershausen Mglw standen die Versuchsbohrungen im Zusammenhang mit dem sog Kalifieber welches um 1900 zu einem Run auf hoffige Kalilagerstatten fuhrte 4 welches aber wegen des zu grossen Hohenunterschiedes in der Trassenfuhrung aufgegeben wurde Da das Projekt der Kaliforderung nun also in Holzerode abgebrochen wurde konzentrierte man den Kaliabbau in Reyershausen wo die Anlagen 1915 in Betrieb genommen und auch einige Arbeiter aus Holzerode eingestellt wurden Die Ergebnisse der Probegrabungen wurden in langen Glasrohren in der ortlichen Schule aufbewahrt Zugehorig zum Gemeindeverband war damals die Ziegelei Holle die Lindenbruckemuhle das Landgut Neuwaake im Hessendreisch zwischen Waake und Roringen und das Wirtshaus Strutkrug Im Rahmen der Gebietsreform erfolgte am 1 Januar 1973 der Zusammenschluss mit Ebergotzen 5 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Entwicklung der Einwohnerzahl Holzerodes 6 1848 572 Einwohner 1871 519 Einwohner 1925 510 Einwohner 1939 526 Einwohner 1950 904 Einwohner 1955 759 Einwohner 1961 718 Einwohner 5 1970 644 Einwohner 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Ev reformierte Kirche in HolzerodeEv ref Kirche Holzerode Bearbeiten Die ev ref Kirche in Holzerode wurde 1738 in Form eines dreiachsigen Rechtecksaales erbaut Uber dem ausladenden Traufgesims tragt der Saal ein hohes Dach welches an seinen Schmalseiten als Kruppelwalm ausgebildet ist An der Westseite erhebt sich ein kleiner verschieferter oktogonaler Dachreiter mit rechteckigen Schalloffnungen und einer bekronten Spitze welcher als Glockenturm der Kirche dient Werksteinumrahmungen umfassen die rundbogig geschlossenen Fenster und das rechteckige Eingangsportal das sich mittig an der sudlichen Langsseite befindet Uber dem Portal befindet sich ein kleines ebenfalls mit Werkstein gerahmtes Rundfenster Bis auf die Eckquaderungen und Werksteineinrahmungen ist die Kirche verputzt 7 Im Innern befindet sich eine 1840 erbaute und 2023 restaurierte Orgel aus der Werkstatt des August von Werder 8 Literatur BearbeitenGunther Meinhard Chronik der Gemeinden Ebergotzen und Holzerode Ebergotzen 1991 Peter Aufgebauer u a Festschrift zur Feier des Ortsjubilaums vom 24 Juni bis 3 Juli 2005 Holzerode 950 Jahre Holzerode Holzerode 2005 Peter Aufgebauer Holzerode als Plessedorf In Sudniedersachsen Zeitschrift fur regionale Forschung und Heimatpflege Band 34 Nr 3 Mecke Duderstadt 2006 S 85 87 Otto Fahlbusch 1055 1955 900 Jahre Holzerode Sass Gottingen 1955 Weblinks BearbeitenHomepage der Gemeinde Holzerode Hauptseite unter wiki GottingenEinzelnachweise Bearbeiten Otto Fahlbusch 1055 1955 900 Jahre Holzerode Sass Gottingen 1955 S 4 Otto Fahlbusch Der Landkreis Gottingen in seiner geschichtlichen rechtlichen und wirtschaftlichen Entwicklung Heinz Reise Verlag Gottingen 1960 S 28 Friedrich Wilhelm Harseim C Schluter Statistisches Handbuch fur das Konigreich Hannover Hrsg Friedrich Wilhelm Harseim C Schluter Schlutersche Hofbuchdruckerei Hannover 1848 S 75 Wolfgang Busse Der Kalischacht In Forderverein 950 Jahrfeier Holzerode e V Hrsg 950 Jahre Holzerode Festschrift zur Feier des Ortsjubilaums Forderverein Holzerode 2005 S 72 a b c Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 208 Uta Klaer Der Flecken Bovenden im Stadtumland von Gottingen Vororturbanisierung bei Zentralitatsschwund eines alten Exklavemittelpunktes In Plesse Archiv Band 1 1965 S 142 Jens Uwe Brinkmann Die Kirchenbauten in der Herrschaft Plesse In Plesse Archiv Band 22 1986 S 52 Ulrich Meinhard Klange wie vor 200 Jahren Orgeleinweihung in Holzerode In Gottinger Tageblatt 21 Marz 2023 S 17 51 59516 10 06474 Koordinaten 51 36 N 10 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Holzerode amp oldid 232028798