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PorscheBild nicht vorhanden645 SpyderPrasentationsjahr 1956Fahrzeugmesse Klasse SportwagenKarosseriebauform RoadsterMotor Ottomotor 1 5 Liter 85 kW Lange 3775 mmBreite 1420 mmHohe 900 mmRadstand 2000 mmLeergewicht 550 kgSerienmodell keinesDer Porsche 645 Spyder war ein Rennsportwagen Prototyp der Dr Ing h c F Porsche KG Er war als Nachfolger des Porsche 550 geplant Die Entwicklung des Wagens wurde jedoch vor der Vollendung zugunsten des Porsche 718 eingestellt Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Fahrzeugmerkmale 2 1 Karosserie 2 2 Fahrwerk 2 3 Motor und Getriebe 3 Rennhistorie 4 Technische Daten 5 Literatur 6 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenDie Entwicklung des Porsche Typ 645 begann Ende 1954 Ziel war ein leichterer Rennwagen als der Porsche 550 Ausserdem sollte er eine bessere Aerodynamik und mehr Haftreibung bieten 1 Gestartet wurde das Projekt von Egon Forstner dem Leiter der Porsche Berechnungsabteilung Dabei wurde er von Ernst Fuhrmann dem Konstrukteur des Motortyps 547 und von dem Auto und Karosseriedesigner Heinrich Klie unterstutzt Ausgehend vom 550 fertigte Klie ein Modell im Massstab 1 5 um mit mehreren neuen Karosseriemerkmalen zu experimentieren Dazu gehorten eine aerodynamisch gunstig in die Karosserie integrierte Kopfstutze und ein nach hinten offener Spalt in dem die durch Turbulenzen verwirbelte Luft fur die Motorkuhlung besser in den Motorraum gelangte Klie und Fuhrmann wurden fur die beiden Neuentwicklungen Patente erteilt 1 Am 15 Februar 1955 mitten in der Entwicklung des 645 bat der Porsche Chefingenieur Karl Rabe die Unternehmensleitung um Uberprufung des Projekts da es mehr personelle Unterstutzung und mehr Geldmittel benotigte Daraufhin wurde das Projekt gestoppt zumal sich die eingesetzten 550 Rennwagen als konkurrenzfahig erwiesen und kein neuer Wagen gebraucht wurde Erst als Porsche mit dem angekundigten neu uberarbeiteten Borgward RS eine Konkurrenz erwartete wurde das Projekt am 16 Februar 1956 wieder aufgenommen In der dafur ausgestellten Arbeitsanweisung Nr 9159 wurde der Bau von zwei Prototypen beauftragt 2 Der erste Prototyp wurde Mitte Juni 1956 fur die Erprobung fertiggestellt Herbert Linge testete das Fahrzeug bei Malmsheim Dabei stellte sich heraus dass der Wagen schneller aber in seinem Fahrverhalten kaum berechenbar und schwerer zu beherrschen war als der 550 3 Porsche setzte den 645 gefahren von Richard von Frankenberg in einigen Rennen ein Am 16 September 1956 verungluckte von Frankenberg mit dem Wagen beim Rennen auf der AVUS 4 5 Frankenberg wurde aus dem Wagen herausgeschleudert er uberlebte den Unfall leicht verletzt Der einzige fertiggestellte Prototyp brannte vollig aus Danach wurde das Projekt eingestellt 6 7 Viele bei der Entwicklung gewonnenen Erkenntnisse wurden in dem spater produzierten Porsche 718 aufgenommen und dort erfolgreich umgesetzt 7 Fahrzeugmerkmale BearbeitenKarosserie Bearbeiten Der 1954 entwickelte Porsche 645 hatte bereits einen Gitterrohrrahmen wie er spater auch beim Porsche 550 A 1956 verwendet wurde Um ein moglichst geringes Fahrzeuggewicht zu erreichen wurde die Karosserie Aussenhaut aus dem leichteren Magnesium statt aus Aluminium gefertigt Gleichzeitig wurde der Wagen gegenuber dem 550 kleiner sodass der Radstand um 100 mm auf 2000 mm verkurzt war 8 9 Damit die Stirnflache und so der Luftwiderstand des Rennwagens kleiner wurde um die Hochstgeschwindigkeit zu steigern reduzierten die Entwickler die Spurweite vorne auf 1190 mm und hinten auf 1150 mm 1 Wegen seiner geringen Abmessungen und besonders auch wegen seines unberechenbaren Fahrverhaltens nannte Richard von Frankenberg den Wagen spater Mickymaus 5 Die Front war tiefer heruntergezogen und ahnelte bereits der des spateren Porsche 718 4 Das Heck war neu gestaltet und hatte links und rechts zwei nach hinten weisende Offnungen fur die Motorluftansaugung und einen ebenfalls nach hinten offenen Spalt fur die Motorkuhlung Um den Lufter fur die Motorkuhlung unterzubringen hatte das Heck in der Mitte eine Ausbuchtung 1 Das Fassungsvermogen des in der Front platzierten Benzintanks wurde von 130 auf 80 Liter verringert damit er in der kleinen Karosserie Platz fand Als Ausgleich baute Porsche einen etwa 40 bis 50 Liter fassenden Tank rechts neben dem Fahrer in der Fahrerkabine ein 5 Dadurch entfiel beim 645 die rechte Tur 8 Fahrwerk Bearbeiten Der Wagen hatte vorne und hinten Einzelradaufhangung vorn als Kurbellenkerachse Die Hinterradaufhangung war anders als beim 550 ausgefuhrt und ahnelte der des fruheren Porsche Rennwagenprojektes Cisitalia 360 8 Sie hatte mit den Torsionsfedern verbundene Langslenker und obere und untere Querlenker Die Querlenker waren leicht nach hinten gepfeilt Der untere Lenker verlief dabei parallel zum Boden wahrend der obere Lenker leicht nach unten wies 2 Der Prototyp hatte wie der 550 rundum Trommelbremsen Auf den 16 Zoll Radern waren vorne Reifen in der Grosse 5 00 16 RS und hinten in der Grosse 5 25 16 RS montiert 2 Motor und Getriebe Bearbeiten Angetrieben wurde das Fahrzeug durch eine fruhe Version des sogenannten Fuhrmann Motors Typ 547 da die neuere Variante mehr Platz benotigte der beim kleinen Motorraum des 645 nicht zur Verfugung stand 2 Dieser luftgekuhlte 1 5 Liter Vierzylinder Boxermotor leistete etwa 15 kW 20 PS weniger als die modernere Version des Typ 547 die 99 kW 135 PS bei 7200 min lieferte 3 und hatte ebenfalls je Seite zwei Nockenwellen die von Konigswellen angetrieben wurden Der Motor hatte eine Doppelzundung mit zwei getrennten Zundverteilern und zwei Zundspulen Fur die Gemischaufbereitung wurden zwei Weber Doppelfallstromvergaser des Typs 40 DCM verwendet Das maximale Drehmoment lag bei 145 Nm bei 5900 min Das vollsynchronisierte Viergang Schaltgetriebe wurde vom Porsche 550 entnommen und war ebenfalls hinter der Hinterachse platziert 8 Rennhistorie BearbeitenDie ersten Testlaufe auf einer Rennstrecke bestritt der Prototyp am 15 und 16 Mai 1956 auf dem Nurburgring Gefahren wurde der Wagen von Wolfgang von Trips der damit eine Rundenzeit von unter elf Minuten erreichte Parallel fuhr Hans Herrmann einen 550 A und unterbot mit 10 35 2 Minuten die Zeit des 645 Nachdem auch Herrmann den 645 getestet hatte kam er zum Schluss dass der Wagen zwar schneller jedoch absolut unfahrbar sei 3 Am 27 Mai desselben Jahres testete Richard von Frankenberg den Prototyp beim Training zum 1000 km Rennen auf dem Nurburgring Beim eigentlichen Rennen verzichteten er und Hans Hermann auf dessen Einsatz zugunsten des Porsche 550 A 3 mit dem beide den sechsten Platz in der Gesamtwertung erzielten Seinen ersten Renneinsatz hatte der 645 am 22 Juli 1956 beim Solitude Rennen 10 Von Frankenberg vom zweiten Platz startend hatte wahrend des Rennens mit technischen Problemen zu kampfen Trotz des Verlustes des ersten Ganges Bremsenproblemen Leistungsverlustes und zu hoher Oltemperaturen beendete er das Rennen als Vierter 5 Das zweite und letzte Rennen des Prototyps fand am 16 September 1956 beim Grossen Preis von Berlin dem sechsten Rennen der Deutschen Sportwagen Meisterschaft auf der AVUS statt 4 Von Frankenberg entschied sich das Rennen mit der sogenannten Mickymaus zu fahren da der Wagen eine hohere Spitzengeschwindigkeit als der 550 erreichte und die Rennstrecke mit seinen langen Geraden und wenigen Kurven fur hohe Geschwindigkeiten ausgelegt war 5 11 Mit der Startnummer 9 vom dritten Platz aus startend setzte von Frankenberg sich an die Spitze des Feldes gefolgt von Wolfgang von Trips mit einem 550 A 7 In der dritten Runde bog der 645 plotzlich nach rechts ab und flog uber die Kante der 43 Nordsteilkurve Der Wagen sturzte in das rund 15 Meter tiefer gelegene Fahrerlager wo er sofort Feuer fing und einschliesslich der Magnesiumkarosserie vollig ausbrannte 6 9 Etwa funf Minuten nach dem Unfall fand ein Porsche Techniker den bewusstlosen Richard von Frankenberg der beim Abflug uber der Steilkurve aus dem Wagen geschleudert wurde 11 Von Frankenberg war fast unverletzt Funf Wochen blieb er im Krankenhaus bevor er wieder entlassen wurde und weiter Rennen fuhr 7 Der Unfall wurde wegen des glucklichen Ausgangs fur von Frankenberg spater auch als das Wunder der AVUS bezeichnet 11 Nach diesem Ereignis wurde kein weiterer 645 mehr aufgebaut und das Projekt beendet 6 Die aus dem Prototyp gewonnenen Informationen uber die Vorteile einer aerodynamisch gestalteten Karosserie und einer fortschrittlichen Radaufhangung bei einem Rennwagen hatten massgeblichen Einfluss auf die Entwicklung des spater erscheinenden Porsche 718 7 Technische Daten BearbeitenPorsche 645 Spyder DatenMotor 4 Zylinder Boxermotor Viertakt Typ 547 Hubraum 1498 cm Bohrung Hub 85 66 mmLeistung 85 kW 115 PS bei 7200 minMax Drehmoment 145 Nm bei 5900 minVerdichtung 9 8 1Ventilsteuerung zweimal zwei obenliegende Nockenwellen angetrieben durch KonigswellenKuhlung Luftkuhlung vertikales Geblase Getriebe 4 Gang GetriebeBremsen TrommelbremsenRadaufhangung vorn KurbellangslenkerRadaufhangung hinten asymmetrische DreieckslenkerFederung vorn DrehstabfedernFederung hinten 1 runder Drehstab auf jeder SeiteKarosserie GitterrohrrahmenSpurweite vorn hinten 1190 1150 mmRadstand 2000 mmReifen 5 00 16 RS 5 25 16 RS 5 50 16Masse L B H 3775 1420 900 mmLeergewicht 550 kgHochstgeschwindigkeit 260 km hLiteratur BearbeitenKarl Ludvigsen Classic Porsche Nr 57 Mickey Mouse CHPublications Ltd Bletchingley UK 27 September bis 14 November 2018 ISSN 2042 1079 PDF 29 MB hier S 54 60 Jurgen Barth Gustav Busing Das grosse Buch der Porsche Typen Rennwagen Motorbuch Verlag Stuttgart 2010 ISBN 978 3 613 03241 5 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Karl Ludvigsen Classic Porsche Nr 57 Mickey Mouse S 55 a b c d Karl Ludvigsen Classic Porsche Nr 57 Mickey Mouse S 57 a b c d Karl Ludvigsen Classic Porsche Nr 57 Mickey Mouse S 58 a b c Jurgen Barth Gustav Busing Das grosse Buch der Porsche Typen Rennwagen S 31 a b c d e Karl Ludvigsen Classic Porsche Nr 57 Mickey Mouse S 59 a b c Jurgen Barth Gustav Busing Das grosse Buch der Porsche Typen Rennwagen S 13 a b c d e Karl Ludvigsen Classic Porsche Nr 57 Mickey Mouse S 60 a b c d Karl Ludvigsen Classic Porsche Nr 57 Mickey Mouse S 56 a b Mickey Mouse In Type550 com Abgerufen am 20 Juli 2019 Jurgen Barth Gustav Busing Das grosse Buch der Porsche Typen Rennwagen S 12 a b c Tim Havermans Richard von Frankenberg survives horrible crash at the Avus Ring in Berlin In LoveForPorsche com 16 September 2016 abgerufen am 20 Juli 2019 nbsp Porsche Fahrzeuge seit 1948Aktuelle Serienmodelle 718 Boxster Typ 982 718 Cayman Typ 982 911 Typ 992 Cayenne Typ 9YA Cayenne Coupe Macan Panamera Typ 971 TaycanHistorische Serienmodelle 356 550 Spyder 901 904 Carrera GTS 911 alle Modelle seit 1963 911 Urtyp 1963 bis 1973 911 G Modell 1973 bis 1989 911 Turbo 1974 bis 1989 911 1988 bis 1994 Typ 964 911 1993 bis 1998 Typ 993 993 GT2 911 1997 bis 2006 Typ 996 996 GT2 996 GT3 RS 911 2004 bis 2012 Typ 997 997 GT2 RS 997 GT3 RS 4 0 911 2011 bis 2019 Typ 991 912 914 924 928 944 959 968 Boxster Typ 986 Boxster Typ 987 Boxster Typ 981 Cayman Typ 987c Cayman Typ 981c Cayenne Typ 9PA Cayenne Typ 92A Panamera Typ 970 Carrera GT 918 SpyderAktuelle Rennwagen 997 GT3 Cup R 997 GT3 RSR 963Historische Rennwagen 356 Carrera Abarth 550 Spyder 645 Spyder 718 RS RSK GTR 787 F1 F2 804 F1 904 Carrera GTS 6 8 906 Carrera 6 907 908 01 02 03 909 Bergspyder 910 6 8 911 R Carrera RS RSR Turbo 917 917 10 917 20 917 30 Spyder 919 Hybrid 924 Carrera GTS GTP GTR 934 935 Baby Moby Dick 936 Spyder 956 961 962 968 Turbo RS 911 GT1 Evo 98 993 GT2 R Evo 996 GT3 Cup 996 GT3 R RS RSR RS Spyder Interscope Indy 2708 CARTPrototypen undKonzeptfahrzeuge 356 Nr 1 Roadster 597 916 Gruppe B 965 989 Panamericana Boxster Concept C88 Carrera GT Concept 918 RSR Mission EHistorische Schlepper 108 109 208 217 218 219 238 239 308 309 318 319 329 339 408 409 418 419 429 A 111 P 111 AP 16 AP 17 AP 18 AP 22 A 122 P 122 AP AP S A 133 P 133 A 144 P 144 P 312 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Porsche 645 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