www.wikidata.de-de.nina.az
Richard Alexander Ruthard Edi Wolf Eberhard von Frankenberg und Ludwigsdorff 4 Marz 1922 in Darmstadt 13 November 1973 in Beilstein war ein deutscher Automobilrennfahrer der 1950er Jahre auf Porsche Sportwagen Grosse Bekanntheit erreichte er auch als Motorsportjournalist und Fernsehmoderator Unter Pseudonymen publizierte er uber den Nationalsozialismus Richard von Frankenberg zweiter von rechts mit Jean Behra Fritz Huschke von Hanstein und Edgar BarthAuf einem Porsche 550 bestritt Richard von Frankenberg viele Sportwagenrennen Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Ehrungen 4 Statistik 4 1 Le Mans Ergebnisse 4 2 Einzelergebnisse in der Sportwagen Weltmeisterschaft 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenEr entstammte dem alten schlesischen Adelsgeschlecht von Frankenberg und war der Sohn des Schriftstellers Alex Victor von Frankenberg und Ludwigsdorff 1892 1957 und der Irene Konstanze von Brauchitsch 1897 1966 Seine Kindheit verbrachte er in Kirchberg Jagst Anschliessend lebte die Familie in Tubingen 1933 erhielt sein Vater als judischer Mischling Berufsverbot Dass er im Fruhjahr 1945 sogar liquidiert werden sollte der Tubinger Universitatsprofessor Eduard Kern ihm jedoch bei der Flucht geholfen habe ist nicht sicher belegt 1 In der Pogromnacht 1938 riskierte es Richard von Frankenberg die brennende Synagoge in Tubingen zu fotografieren nachdem er sich unter die NS Leute gemischt hatte Schon mit 16 Jahren beteiligte sich Richard von Frankenberg erfolgreich an Motorrad Zuverlassigkeitsfahrten und wurde mit 17 Jahren Deutschlands jungster Motorradsport Lizenzfahrer Nach dem Abitur 1939 studierte von Frankenberg unterbrochen vom Reichsarbeitsdienst an der Technischen Hochschule Munchen und Stuttgart Maschinenbau 1942 wurde er zur Wehrmacht eingezogen Am 25 Dezember 1944 desertierte er bei Haalderen NL und stellte sich britischen Truppen 2 In England wurde er auf Grund seiner antinazistischen Einstellung beim deutschsprachigen Dienst der BBC eingesetzt Frankenberg heiratete in erster Ehe Edith Neumann 1919 1998 Die Ehe aus der Sohn Donald 1951 und Tochter Stephanie 1953 stammen wurde 1960 geschieden In zweiter Ehe heiratete er 1960 Margarita Spohn 1939 1961 1962 heiratete er Helga Brandenburg 1935 Aus dieser Ehe stammt Sohn Cypselus 1965 Die Ehe wurde 1969 geschieden 1971 heiratete er Brigitte Muller 1942 Leben BearbeitenIn der Nachkriegszeit begann seine motorsportliche Karriere auf einer 500 cm BMW Ab 1951 war er auf Porsche erfolgreich im Rallye Sport und bei Rundstreckenrennen Von 1953 bis 1960 gehorte er zur Porsche Werksmannschaft 1951 beteiligte er sich im Porsche 356 bei Weltrekordfahrten in Montlhery in Frankreich Klassensiege bei der Mille Miglia 1954 und 1955 folgten Mit Porsche errang er in Le Mans 1953 1955 und 1956 Klassensiege und gewann 1955 auch die Index Wertung Im gleichen Jahr wurde er im Porsche Spyder Deutscher Rennsportwagen Meister Am 11 Dezember 1955 verlieh ihm Bundesprasident Theodor Heuss das Silberne Lorbeerblatt 3 Beruhmt wurde von Frankenberg im Jahre 1956 als er mit seinem Porsche Spyder mit 180 km h aus der Steilwandkurve der Berliner AVUS katapultiert wurde und uberlebte Seine aktive Karriere begleitete von Frankenberg als Journalist und Buchautor 1952 grundete er die Porsche Kundenzeitschrift Christophorus deren Chefredakteur er bis zu seinem Tode war Er war langjahriger Sportredakteur von Auto Motor und Sport und veroffentlichte uber 30 Bucher zum Motorsport und zur Geschichte des Automobils Durch die von ihm verfasste Biographie uber Ferdinand Porsche unter dem Pseudonym Herbert A Quint 1952 erschienen entfachte Frankenberg den sogenannten Prioritatsstreit um das Volkswagenkonzept Nach seiner im Buch enthaltenen Darstellung ware allein Porsche das Konzept zuzuschreiben jedoch stellte sich im Zuge eines Prozesses am Landgericht Mannheim mit Urteil im Juli 1955 heraus dass wesentliche Elemente bereits von Bela Barenyi Mitte der 1920er sowie in den fruhen 1930er Jahren vorgedacht wurden Frankenberg war im Prozess der Beklagte und unterlag Ab Mitte der 1960er Jahre war er auch im Fernsehen als Moderator tatig 1959 war er Prasident des Deutschen Sportfahrer Kreis DSK 1970 grundete er zusammen mit Kraft Furst zu Hohenlohe das Deutsche Auto Museum Schloss Langenburg Unter dem Pseudonym Alexander Borelius publizierte Richard von Frankenberg 1946 und 1947 bei Rowohlt zwei geschichtsphilosophische Abhandlungen uber den Nationalsozialismus Fur die Wendepunkte des Krieges von 1950 eine militargeschichtliche Darstellung des II Weltkrieges wahlte er sich das Pseudonym Herbert A Quint Unter gleichem Namen veroffentlichte er 1952 zusammen mit Walter Gorlitz die erste deutschsprachige Hitler Biografie nach dem Zweiten Weltkrieg 1973 starb Richard von Frankenberg unverschuldet bei einem Verkehrsunfall auf der Autobahn bei Stuttgart Ehrungen BearbeitenPaul Frere Preis Belgien 1973 Journalistenpreis Johny Rozendaal Uhr des Verbandes der Motorjournalisten VdM Deutschland 1959 Silbernes Lorbeerblatt 1955Statistik BearbeitenLe Mans Ergebnisse Bearbeiten Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund1953 Deutschland nbsp Porsche KG Porsche 550 Coupe Belgien nbsp Paul Frere Rang 15 und Klassensieg1954 Deutschland nbsp Porsche KG Porsche 550 1500 Spyder Deutschland nbsp Helm Glockler Ausfall Motorschaden1955 Deutschland nbsp Porsche KG Porsche 550 1500 Spyder Deutschland nbsp Helmut Polensky Rang 4 und Klassensieg1956 Deutschland nbsp Porsche KG Porsche 550 RS Coupe Deutschland nbsp Wolfgang von Trips Rang 5 und Klassensieg1957 Deutschland nbsp Porsche KG Porsche RS 718 Deutschland nbsp Hans Herrmann Ausfall Zundung1958 Deutschland nbsp Porsche KG Porsche 718 RSK Frankreich nbsp Claude Storez Ausfall UnfallEinzelergebnisse in der Sportwagen Weltmeisterschaft Bearbeiten Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 71953 Porsche Porsche 550Porsche 356 Vereinigte Staaten nbsp SEB Italien nbsp MIM Frankreich nbsp LEM Belgien nbsp SPA Deutschland nbsp NUR Vereinigtes Konigreich nbsp RTT Mexiko nbsp CAP15 DNF1954 Porsche Porsche 356 Argentinien nbsp BUA Vereinigte Staaten nbsp SEB Italien nbsp MIM Frankreich nbsp LEM Vereinigtes Konigreich nbsp RTT Mexiko nbsp CAP29 DNF1955 Porsche Porsche 356Porsche 550 Argentinien nbsp BUA Vereinigte Staaten nbsp SEB Italien nbsp MIM Frankreich nbsp LEM Vereinigtes Konigreich nbsp RTT Italien nbsp TAR21 4 161956 PorscheWilliam Buff Porsche 550 Argentinien nbsp BUA Vereinigte Staaten nbsp SEB Italien nbsp MIM Deutschland nbsp NUR Schweden nbsp KRI6 81957 Porsche Porsche 550 Argentinien nbsp BUA Vereinigte Staaten nbsp SEB Italien nbsp MIM Deutschland nbsp NUR Frankreich nbsp LEM Schweden nbsp KRI Venezuela nbsp CAR7 DNF1958 Porsche Porsche 550 Argentinien nbsp BUA Vereinigte Staaten nbsp SEB Italien nbsp TAR Deutschland nbsp NUR Frankreich nbsp LEM Vereinigtes Konigreich nbsp RTT6 DNFLiteratur BearbeitenDonald von Frankenberg Richard von Frankenberg Der Chronist des Rennsports In Philipp Furst zu Hohenlohe Langenburg Hrsg Motorsporthelden Molino Verlag Schwabisch Hall und Sindelfingen 2020 S 9 51 ISBN 978 3 948696 01 6 Donald von Frankenberg Richard von Frankenberg Mit Vollgas durchs Leben Delius Klasing Bielefeld 2009 ISBN 978 3 7688 2655 6 Hans Dieter Haller Richard von Frankenberg 1922 bis 1973 In Hans Dieter Haller Pegasus auf dem Land Schriftsteller in Hohenlohe Veroffentlichungen zur Ortsgeschichte und Heimatkunde in Wurttembergisch Franken Bd 25 Baier Crailsheim 2006 ISBN 3 929233 62 2 S 194 201 Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser Band 17 Adelige Hauser A Genealogisches Handbuch des Adels Bd 81 ISSN 0435 2408 Starke Limburg an der Lahn 1983 Harry Niemann Bela Barenyi Nestor der passiven Sicherheit Eine biographische und automobiltechnische Dokumentation der Sicherheitsentwicklung im Kraftfahrzeugbau Mercedes Benz AG Stuttgart Unterturkheim 1994 S 89 Prioritatsstreit Harry Niemann Bela Barenyi Sicherheitstechnik made by Mercedes Benz Motorbuch Verlag Stuttgart 2002 ISBN 3 613 02274 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Richard von Frankenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Richard von Frankenberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literaturliste im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Kurzbiografie franz mit Foto Memento vom 21 Juni 2006 im Internet Archive Website Deutsches Auto Museum Schloss Langenburg mit Foto Memento vom 9 Marz 2005 im Internet Archive Stammbaum Irene von Brauchitsch bei Eine grosse Familie Ihr Stammbaum im InternetEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Bernd Grun Der Rektor als Fuhrer Die Universitat Freiburg i Br von 1933 bis 1945 Freiburger Beitrage zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte NF Bd 4 Alber Freiburg Breisgau 2010 ISBN 978 3 495 49607 7 S 268 346 hier S 633 Zugleich Freiburg Breisgau Universitat Dissertation 2006 Im Bescheid des Landesamtes fur die Wiedergutmachung 15 6 1955 ET 4608 I Kf Kr wird weder von angedrohter Liquidation noch von Fluchthilfe durch E Kern gesprochen Donald E Graves Blood and Steel 3 The Wehrmacht Archives 1 Auflage Pen amp Sword Books Barnsley GB 2015 Unterrichtung des Bundestages durch die Bundesregierung vom 29 September 1973 Drucksache 7 1040 Anlage 3 Seiten 54 ff hier Seite 68Normdaten Person GND 105037192 lobid OGND AKS LCCN no97060736 VIAF 135620380 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Frankenberg Richard vonALTERNATIVNAMEN Frankenberg und Ludwigsdorf Richard von Frankenberg Ludwigsdorf Richard vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist und RennfahrerGEBURTSDATUM 4 Marz 1922GEBURTSORT Darmstadt HessenSTERBEDATUM 13 November 1973STERBEORT Beilstein Landkreis Heilbronn Baden Wurttemberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Richard von Frankenberg amp oldid 239377111