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Der Borgward RS war ein Rennsportwagen der Klasse bis 1 5 Liter Hubraum den die Carl F W Borgward G m b H Automobil und Motoren Werke auf der Internationalen Automobil Ausstellung in Frankfurt am Main 1951 vorstellten Bis 1958 wurden neun Wagen dieses Modells gebaut und stetig weiterentwickelt Anm 1 Der Borgward RS war ein erfolgreiches Auto oft jedoch trotz guter Motorleistung dem in den Fahreigenschaften besseren Porsche 550 unterlegen BorgwardBorgward RS 6 GenerationBorgward RS 6 GenerationRSProduktionszeitraum 1951 1958Klasse SportwagenKarosserieversionen RoadsterMotoren Ottomotoren 1 5 Liter 49 99 kW Lange Breite Hohe Radstand 2600 2200 mmLeergewicht etwa 980 595 kg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Rekorde in Montlhery 1 2 Siege auf dem Grenzlandring und auf der AVUS 1 3 Erfolge auf dem Nurburgring Pech bei der Carrera Panamericana 1 4 Neuer Motor aber Kritik am Fahrwerk 1 5 Rennpause im Jahr 1956 1 6 Bergmeisterschaft mit namhaften Fahrern 1 7 Borgward Motor in der Formel 2 2 Technik 2 1 Motoren 2 2 Fahrwerk 2 3 Karosserie 3 Literatur 4 Weblinks 5 Anmerkungen 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenRekorde in Montlhery Bearbeiten Zwolf internationale Rekorde in der Klasse F bis 1 5 Liter mit einem Wagen auf der Basis des Hansa 1500 auf der Strecke von Linas Montlhery ermutigten Borgward gegebenenfalls an den Rennen der Formel 2 teilzunehmen Die hochste Durchschnittsgeschwindigkeit des Rekordwagens mit stromlinienformiger Aluminiumkarosserie und 66 PS Motor betrug 172 km h uber 1000 Meilen Initiatoren waren der fruhere Rennfahrer und Werkssportleiter der Auto Union Ingenieur August Momberger und der Ingenieur Martin Fleischer 1 Siege auf dem Grenzlandring und auf der AVUS Bearbeiten Borgward startete jedoch nicht in der Formel 2 sondern mit einem zweisitzigen Rennsportwagen Karl Ludwig Brandt hatte die Leistung des 1 5 Liter Motors auf 80 PS gesteigert Beim ersten Einsatz im ADAC Eifelrennen am 25 Mai 1952 auf dem Nurburgring beschadigte Hans Hugo Hartmann allerdings den Wagen am Heck und schied aus Im Laufe des Jahres stieg die Motorleistung auf 90 PS und erste Erfolge stellten sich ein unter anderem mit Siegen von Hartmann beim Grenzlandringrennen und auf der AVUS Einen zweiten Wagen fuhr der bereits 53 jahrige Adolf Brudes der auf dem Grenzlandring mit 208 3 km h einen Streckenrekord der Klasse bis 1500 cm aufstellte bevor er mit Motorschaden ausfiel 1 2 Erfolge auf dem Nurburgring Pech bei der Carrera Panamericana Bearbeiten Beim Eifelrennen im Mai 1953 belegten Brudes und Hartmann mit dem Vorjahreswagen die Platze zwei und drei im Lauf der Sportwagen bis 1500 cm Nach sechs Runden beziehungsweise 136 86 Kilometern auf der Nordschleife des Nurburgrings fehlten Brudes 3 6 Sekunden zum Sieg 3 Ein uberarbeitetes Modell mit 102 PS Motor und verkurztem Radstand war im Juli fertig Hans Klenk gewann damit das AVUS Rennen am 12 Juli vor Hans Herrmann auf Porsche Eins der besten Ergebnisse eines Borgward RS war 1953 der dritte Platz im Gesamtklassement des ersten 1000 km Rennens auf dem Nurburgring gefahren von Karl Gunther Bechem und Theo Helfrich hinter Alberto Ascari Giuseppe Farina auf Ferrari 375 MM Vigniale und Ian Stewart Roy Salvadori auf Jaguar C Type 51 Fahrzeuge starteten zu diesem Rennen 28 erreichten das Ziel Zu der 3000 km langen Rallye Carrera Panamericana 1953 in Mexiko schickte Borgward zwei Wagen Brudes verungluckte zu Beginn der Veranstaltung schwer und Hartmann wurde kurz vor Schluss disqualifiziert weil er die fur die letzte Etappe vorgegebene Zeit von drei Stunden nach einem Defekt um 7 Sekunden uberschritten hatte Bis dahin hatte Hartmann seine Klasse mit einem Vorsprung von eineinhalb Stunden vor dem Zweiten angefuhrt 1 Neuer Motor aber Kritik am Fahrwerk Bearbeiten nbsp Borgward RS Baujahr 1956 Cockpit1954 trat Borgward mit drei Wagen an zwei Neubauten und einem Umbau aus dem Vorjahr Die Wagen waren leichter als die Vorganger hatten anfangs aber noch deren Zweivergasermotor Beim Eifelrennen am 23 Mai beendeten Bechem und Hartmann den Lauf der Sportwagen bis 1500 cm mit einem Doppelsieg Brudes wurde Achter Im Rahmenprogramm des Grossen Preises von Deutschland fuhren die Borgward RS erstmals mit Einspritzmotor Bechem wurde hinter vier Porsche 550 Spyder Funfter Hartmann verungluckte schwer und gab danach den Beruf als Rennfahrer auf Trotz sich haufender Kritik der Fahrer am Fahrverhalten der Borgward Sportwagen starteten zwei zur Carrera Panamericana 1954 beide schieden durch Unfall aus 2 Nachdem sich der Porsche 550 als uberlegen erwiesen hatte konstruierte Karl Ludwig Brandt einen Rennmotor ohne Verwendung modifizierter Serienteile Der Motor hatte zwei obenliegende Nockenwellen vier Ventile pro Zylinder und Benzindirekteinspritzung Beim ersten Lauf auf dem Prufstand Anfang Mai 1956 leistete er 134 PS bei 7000 min Am 22 Juli 1956 starteten Helmut Schulze und Erwin Bauer mit dem neuen Motor und uberarbeitetem Fahrwerk zum Solitude Rennen Schulze wurde trotz nachlassender Motorleistung Sechster und Bauer fiel aus nachdem er von der Strecke abgekommen war Ursache fur den Unfall war moglicherweise das vorher bei Testfahrten bereits bemangelte Fahrverhalten des Borgward RS Helmut Schulze sagte spater unter anderem Der Borgward reagierte im Grenzbereich bedeutend sensibler als mir bekannte Konkurrenzfahrzeuge die ich auch im Rennen gefahren habe Der Ubergang von noch ausreichender Haftung bis in die Instabilitat der Reifen war ausgesprochen kurz fur die Fahrer gefuhlsmassig unangenehm und schwer korrigierbar 2 Rennpause im Jahr 1956 Bearbeiten Nach dem nicht befriedigenden Ergebnis auf der Solitude zog Wilhelm Buchner der Leiter der Versuchsabteilung die Meldung zum Sportwagenrennen im Rahmenprogramm des Grossen Preises von Deutschland am 5 August 1956 auf dem Nurburgring zuruck Zur Verbesserung der Fahreigenschaften erhielt der Wagen fur die Saison 1957 einen verwindungssteifen Gitterrohrrahmen Ausserdem sollte ein Sperrdifferential ein Durchdrehen des kurveninneren Hinterrades vermeiden 2 Bergmeisterschaft mit namhaften Fahrern Bearbeiten nbsp Borgward RS mit Heckaufsatz Fahrer Fritz JuttnerMit den neuen Fahrzeugen nahm Borgward insbesondere an der ab 1957 wieder ausgetragenen Europa Bergmeisterschaft teil Fahrer waren Hans Herrmann Giulio Cabianca Joakim Bonnier Eberhard Mahle und Maurice Trintignant Herrmann wurde Vize Bergmeister Ein Nachteil der Borgward RS war von Anfang an das hohere Gewicht gegenuber den Wagen der Konkurrenz Einer erhielt deshalb 1958 eine Karosserie aus Elektron einer Legierung von Magnesium und Aluminium statt Aluminium Dadurch wurden 25 kg eingespart Zur Verbesserung der Aerodynamik gab es einen von dem Flugzeugkonstrukteur Henrich Focke entwickelten Heckaufsatz Rucksack der je nach Bedarf aufgesetzt oder abgenommen werden konnte bei dem Elektron Wagen aber in die Karosserie fest integriert war Die Saison 1958 verlief mit zwei Siegen und dem zweiten Platz von Joakim Bonnier sowie dem dritten Platz von Hans Herrmann in der Euro Bergmeisterschaft verhaltnismassig erfolgreich aber in sechs Bergrennen war Borgward Porsche unterlegen Nach wie vor bemangelten die Fahrer die Fahreigenschaften des Borgward RS 2 Borgward Motor in der Formel 2 Bearbeiten Ende 1958 zog sich Borgward angesichts der nur massigen Erfolge und wegen zu hoher Kosten aus dem Rennsport zuruck Der inzwischen leistungsfahige und standfeste Motor sollte aber im Hinblick auf kunftige Serienmotoren weiterentwickelt und in fremden Formel 2 Wagen eingesetzt werden Bereits im Oktober 1958 testete Stirling Moss den Borgward RS und war begeistert Daraufhin kam es Anfang 1959 zu einem Liefervertrag zwischen Borgward und British Racing Partnership das seine Cooper T51 Rennwagen mit Borgward Motoren bestuckte Der Leitende Rennmonteur und Borgward Versuchsfahrer Fritz Juttner ubernahm die Wartung der Aggregate Das Engagement endete jedoch bereits Ende desselben Jahres Der Motor leistete inzwischen 153 155 PS bei 7300 min 2 Moss hatte vier Formel 2 Rennen mit dem Borgward Motor gewonnen Chris Bristow zwei 4 Technik BearbeitenDer Borgward RS war die Weiterentwicklung des INKA Wagens Anm 2 eines zum Rekordfahrzeug modifizierten Borgward Hansa 1500 So war der Motor anfanglich eine Variante des Reihenvierzylinder Pkw Motors mit untenliegender bzw seitlicher Nockenwelle einem Hub von 92 mm und einer Bohrung von 72 mm ein sogenannter Langhuber allerdings mit zwei Vergasern 2 Das Fahrwerk der ersten RS bestand aus einem Kastenrahmen mit Querverstrebungen Einzelradaufhangung an Doppelquerlenkern vorn und einer De Dion Achse hinten 2 Motoren Bearbeiten Der Motor des RS mit angeflanschtem Getriebe war hinter der Vorderachse der Wasserkuhler vor der Vorderachse eingebaut Mit einem Hubraum von 1498 cm leistete er nach den ursprunglichen 80 bzw 90 PS ab 1954 mit Direkteinspritzung 113 bis 115 PS bei 6000 min und einem Verdichtungsverhaltnis von 9 8 1 Der ab 1956 eingesetzte Rennmotor mit einem Gehause aus Siluminguss Aluminiumlegierung unterschied sich grundlegend von den vom Serienaggregat abgeleiteten Versionen Wesentliche Neuerungen waren das geanderte Bohrung Hub Verhaltnis die Ventilsteuerung mit zwei obenliegenden Nockenwellen Doppelzundung und Trockensumpfschmierung Der Hub betrug 74 Millimeter die Bohrung 80 Millimeter Hubraum 1488 cm Die Zylinder mit nassen Zylinderlaufbuchsen hatten dachformige Brennraume mit jeweils zwei Zundkerzen dazwischen die Einspritzduse und in den Schragen des Dachs jeweils zwei der vier Ventile Gesteuert wurden die Ventile direkt uber die von zwei Duplexketten angetriebenen Nockenwellen an denen sich die Steuerzeiten stufenlos verstellen liessen Der Motor leistete 134 PS bei 7300 min und hatte eine Verdichtung von 10 5 1 2 In Verbindung mit diesem DOHC Motor hatte der Borgward RS ein in den Gangen zwei bis funf synchronisiertes Funfganggetriebe mit Mittelschalthebel 4 Von dort wurde das Drehmoment uber eine Kardanwelle zum Differenzial ab 1957 ein Sperrdifferenzial an die Hinterachse ubertragen Fahrwerk Bearbeiten Der Kastenrahmen der ersten Generationen des RS und die De Dion Achse machten den Wagen im Vergleich zu anderen Rennsportwagen seiner Zeit verhaltnismassig schwer Mit etwa 900 kg war die Ausfuhrung von 1953 zwar schon leichter als die erste Version wog aber rund 350 kg mehr als ein Porsche 550 Um das Gewicht zu verringern wurden an einem der ersten Wagen die Rahmenrohre durchbohrt angeblich 2000 Bohrlocher was jedoch nur eine Ersparnis von 3 5 Kilogramm brachte andererseits aber die ohnehin als nicht befriedigend geltende Verdreh und Biegesteifigkeit des Rahmens verschlechterte Ab 1957 wurde dem Fahrgestell ein Gitterrohrrahmen aufgesetzt Die doppelten Querlenker waren wahrscheinlich Serienteile aus dem Borgward Hansa 1500 jedoch mit schragstehenden Schraubenfedern und integrierten Teleskopstossdampfern statt der serienmassigen Querblattfeder Ab der vierten Generation Baujahr 1955 56 hatte der RS die modifizierte Vorderachse der Borgward Isabella mit hydraulischem Lenkungsdampfer Die Lenkhebel und Spurstangen wurden anders als in der Serie hinter dem Achstrager eingebaut der Stabilisator aber unverandert ubernommen An die Stelle der Gemmer Lenkung trat eine Rosslenkung Mit der neuen Vorderachse der vierten Generation ging eine Verkurzung des Radstandes von 2250 auf 2200 Millimeter einher von der sich die Fahrer hohere Geschwindigkeiten in den Kurven erhofften Die De Dion Hinterachse mit konstant 2 Grad negativem Radsturz blieb wahrend der gesamten Bauzeit im Prinzip unverandert Das an Schraubenfedern aufgehangte Tragrohr hinter dem Differenzial wurde an je einer seitlichen Pendelstrebe und einer V formigen mittig am Rahmen angelenkten Strebe gefuhrt Die Teleskopstossdampfer waren separat neben den Federn angebracht Die hydraulisch betatigte Bremsanlage war wahrscheinlich wie auch andere Serienteile aus dem Hansa 1500 1800 ubernommen Angaben uber die Grosse der Bremstrommeln und der Rader existieren nicht sodass die serienmassigen Abmessungen anzunehmen sind Ab der zweiten Generation 1953 hatte die Anlage zwei Bremskreise von denen je einer auf die Vorder und auf die Hinterachse wirkte Die Handbremse wirkte mit Seilzugen auf die Hinterrader und wurde anfangs mit einem Hebel rechts neben dem in den Fussraum hineinreichenden Getriebe angezogen Spater war es eine Stockhandbremse links vom Fahrer unter dem Armaturenbrett 2 Karosserie Bearbeiten Die Karosserie der ersten Borgward RS ahnelte dem INKA Rekordwagen mit grossem Borgward Rhombus an der Front Sie hatten nach den bereits uberholten Vorstellungen vom Stromlinienwagen ein langes Heck statt der aerodynamisch gunstigeren Abrisskante Eine riesige Lufthutze mitten auf der Motorhaube sollte durch Staudruck den Vergasern mehr Luft zufuhren und erhohte den Luftwiderstand Bereits 1953 erschien die Kurzheckversion mit nur noch einer flachen Wolbung statt der Hutze Ab der dritten Generation 1954 entfiel auch die Wolbung An beiden Seiten erhielt die Karosserie drei Luftlocher und rechts zwischen vorderem Radausschnitt und Tur ragten vier Auspuffrohre ins Freie In den folgenden beiden Jahren waren es nur noch zwei Rohre Zur Saison 1957 erhielt der Wagen statt einer kleinen Einzelscheibe eine uber die gesamte Cockpitbreite reichende Windschutzscheibe Die Offnung fur den Auspuff im rechten Seitenteil blieb bei zwei Wagen der letzten Generation erhalten obwohl nur noch ein Rohr kurz vor dem Hinterrad ins Freie geleitet wurde Der dritte Wagen der Saison 1958 hatte eine auf einen Gitterrohrrahmen aufgesetzte Karosserie aus Elektron statt Aluminium und wog damit 595 Kilogramm Die Seiten waren glatt und die Front flach abfallend nach vorn gezogen Des Weiteren verbesserten eine Rundumverglasung des Cockpits stromungsgunstig verkleidete Scheinwerfer eine schmale Kuhlluftoffnung und ein Kamm Heck als festes Bestandteil die aerodynamischen Eigenschaften des Wagens 2 Literatur BearbeitenHeinrich Volker Silberpfeile aus Bremen Rennsportwagen der Borgward Werke Autos aus Bremen Band 7 Verlag Peter Kurze Bremen 2004 ISBN 3 927485 43 8 Bernhard Volker Peter Kurze Borgward Rennsportwagen Verlag Peter Kurze Bremen 2021 ISBN 978 3 927485 17 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Borgward RS Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten Die Fahrgestellnummer 60012 des letzten Borgward RS lasst vermuten dass es zwolf dieser Fahrzeuge gab Moglicherweise wurden aber drei umgebaute Wagen neu nummeriert Viele Dokumente von Borgward gingen nach dem Konkurs verloren sodass Recherchen schwierig sind INKA war die Abkurzung fur Ingenieurs Konstruktions Arbeitsgemeinschaft das Konstruktionsburo von August Momberger Einzelnachweise Bearbeiten a b c Peter Kurze Carl F W Borgward Automobilwerke Wirtschaftswunder im Grossformat Verlag Peter Kurze Bremen 2001 ISBN 3 9806977 3 8 a b c d e f g h i j k Heinrich Volker Silberpfeile aus Bremen Rennsportwagen der Borgward Werke Verlag Peter Kurze Bremen 2004 ISBN 3 927485 43 8 Michael Behrndt Jorg Thomas Fodisch Matthias Behrndt ADAC Eifelrennen Heel Verlag Konigswinter 2009 ISBN 978 3 86852 070 5 a b auto motor und sport Borgward RS 1500 Abgerufen am 20 Oktober 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Borgward RS amp oldid 224803402