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Pilawa Gorna deutsch Ober Peilau 1928 1945 Gnadenfrei ist eine Stadt im Powiat Dzierzoniowski in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Sie liegt acht Kilometer sudostlich von Dzierzoniow Reichenbach Pilawa Gorna GnadenfreiPilawa Gorna Gnadenfrei Polen Pilawa Gorna GnadenfreiBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat DzierzoniowFlache 20 93 km Geographische Lage 50 41 N 16 45 O 50 680555555556 16 748611111111 Koordinaten 50 40 50 N 16 44 55 OHohe 300 m n p m Einwohner 6364 31 Dez 2020 1 Postleitzahl 58 240Telefonvorwahl 48 74Kfz Kennzeichen DDZWirtschaft und VerkehrStrasse DW 382 Swidnica PaczkowEisenbahn Kamieniec Zabkowicki Jaworzyna SlaskaNachster int Flughafen BreslauGminaGminatyp StadtgemeindeEinwohner 6364 31 Dez 2020 1 Gemeindenummer GUS 0202041Verwaltung Stand 2008 Burgermeister Krzysztof ChudykAdresse ul Piastowska 29 58 240 Pilawa GornaWebprasenz www pilawagorna plErnst Julius von Seidlitz 1695 1766 1750 1800 Schloss Peilau Gladishof von Ernst Julius von SeidlitzReifensteiner Schule Maidhof Neue Siedlung erbaut in den 1929er JahrenAuf der Gemarkung Ober Peilau wurde 1742 die Herrnhuter Kolonie Gnadenfrei gegrundet Sie wurde 1928 mit Ober Peilau und Ober Mittel Peilau zur politischen Gemeinde Gnadenfrei zusammengeschlossen Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 1 1 Nachbarorte 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenPilawa Gorna liegt im ostlichen Vorland des Eulengebirges im Tal der Pilawa Peile ca 60 Kilometer sudlich der niederschlesischen Hauptstadt Breslau Die Ortschaft bildet eine Siedlungseinheit mit Pilawa Dolna Durch beide Orte verlauft die Woiwodschaftsstrasse 382 die von Paczkow Patschkau nach Swidnica Schweidnitz fuhrt Ostlich von Pilawa Gorna verlauft die Europastrasse 67 Der Bahnhof Pilawa Gorna liegt an der Bahnstrecke Katowice Legnica Nachbarorte Bearbeiten Nachbarorte sind Roztocznik Olbersdorf und Gilow Girlachsdorf im Norden Kosmin Schobergrund und Niemcza Nimptsch im Nordosten Przerzeczyn Zdroj Bad Dirsdorf und Cieplowody Tepliwoda im Osten Zwrocona Protzan Sulislawice Zulzendorf und Brodziszow Dittmannsdorf im Sudosten Kluczowa Kleutsch Koziniec Lowenstein und Przedborowa Schonheide im Suden Owiesno Habersdorf und Ostroszowice Weigelsdorf im Sudwesten und Bielawa Langenbielau im Westen Geschichte BearbeitenPilawa Gorna ist das sudlichste Dorf der ehemaligen Peilaudorfer Es wurde vor 1230 oder fruher gegrundet und als Pilavia superior erstmals 1335 mit einer Kirche erwahnt 1239 ist ein Schultheiss von Peilau nachweisbar Nach 1290 gelangte das bis dahin zum Herzogtum Breslau gehorende Peilau an das Herzogtum Schweidnitz Jauer Nach dem Tod des Herzogs Bolko II 1368 fiel Peilau zusammen mit dem Herzogtum Schweidnitz Jauer 1368 erbrechtlich an den bohmischen Konig Wenzel der ein Sohn der Konigin Anna von Schweidnitz war Allerdings stand Bolkos II Witwe der Herzogin Agnes von Habsburg 1392 ein lebenslanger Niessbrauch zu Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Ober Peilau mit dem grossten Teil Schlesiens an Preussen Damals war Ober Peilau im Besitz des Ernst Julius von Seidlitz Er grundete 1743 unterhalb des Questenberges die Kolonie Gnadenfrei als Herrnhuter Brudergemeine Dadurch konnte sich der Pietismus der schon vorher im benachbarten briegischen Dirsdorf Fuss fassen konnte auch im bis dahin uberwiegend katholischen Herzogtum Schweidnitz Jauer ausbreiten Ernst Julius von Seidlitz der 1739 wegen seiner Beziehungen zur Herrnhuter Brudergemeine und wegen der in seinem Schloss abgehaltenen geheimen Bruder Versammlungen 1739 in Jauer vom bohmischen Landesherrn Karl VI inhaftiert worden war erhielt bereits am 25 Dezember 1742 vom preussischen Konig Friedrich II eine Generalkonzession zur Grundung einer Brudergemeine Im selben Jahr wurde der Grundstein fur das erste Gebaude das spatere Witwerhaus gelegt Die Ortsbezeichnung Gnadenfrei wurde zum Andenken an die Entlassung des Grundherrn aus der Haft und die Befreiung der evangelischen Christen von der Unterdruckung und Verfolgung gewahlt Bereits 1742 wurde auf dem Seidlitzhof ein Betsaal errichtet und 1743 im Sudosten der Gottesacker angelegt der mit dem Ort durch eine Lindenallee verbunden war Zu einem Mitgliederanstieg der Brudergemeine kam es schon 1743 nachdem die fur Peterswaldau genehmigte Ansiedlungskonzession nicht in Anspruch genommen worden war Deshalb liessen sich die Peterswaldauer Herrnhuter Bruder in Gnadenfrei nieder 1744 erfolgte die Grundsteinlegung zu einer Saalkirche die sich in der Mitte eines mit Baumen und Hecken bepflanzten Platzes befand Hinzu kamen Gebaude im Mansardenstil 1746 das Chorhaus der ledigen Bruder ein Jahr spater das Chorhaus der ledigen Schwestern und 1789 das Chorhaus der Witwen Grosse Bedeutung erlangten auch die Erziehungsanstalten Das Schwesternhaus eroffnete 1791 eine Internatsschule fur Madchen und die 1744 gegrundete Knabenschule wurde 1814 ebenfalls eine Internatsschule 1792 zerstorte ein Brand den Kern der Siedlung Da ein hoher Anteil der Bewohner fromme Adelige waren erfolgte der Wiederaufbau nach aristokratischen Vorstellungen Nach der Neugliederung Preussens gehorten Oberpeilau mit Gnadenfrei ab 1818 zum Landkreis Reichenbach mit dem es bis 1945 verbunden blieb 1874 entstanden die Amtsbezirke Peilau 2 und Gnadenfrei 3 Von wirtschaftlicher Bedeutung waren von Anfang an die Tuchmacher spater kamen Handel und Gewerbe sowie die Textil und Steinindustrie hinzu 1873 wurde die Maschinenweberei Th Zimmermann gegrundet Im Ersten Weltkrieg wurde ein Kriegsgefangenenlager eingerichtet Ende 1918 kehrten ca 700 bis 800 russische Offiziere in ihre russische Heimat zuruck 4 1919 erwarb der Reifensteiner Verband das fruhere Realgymnasium der Brudergemeine Herrnhut und richtete eine Frauenschule dort ein Am 1 Januar 1928 erfolgte die Zusammenlegung der Landgemeinden Ober Peilau I und II Ober Mittel Peilau und Gnadenfrei zur politischen Gemeinde Gnadenfrei 1938 wurde Schobergrund eingemeindet 1943 44 wurde die Frauenschule zunehmend militarisch genutzt Der Schulbetrieb wurde in das Schloss Petersdorf am Zobten verlegt und konnte dort bis zum Februar 1945 bestehen Am Ende des Zweiten Weltkriegs eroberte die Rote Armee Gnadenfrei das keine Zerstorungen erlitten hatte und unterstellte es der Verwaltung der Volksrepublik Polen Diese benannte Gnadenfrei zunachst in Zagorze und 1947 in Pilawa Gorna um Der Ortsteil Schobergrund erhielt die Ortsbezeichnung Kosmin Die Einwohner wurden 1946 vertrieben Die neu angesiedelten Bewohner waren Polen teilweise Zwangsausgesiedelte aus Ostpolen das an die Sowjetunion gefallen war Die Saalkirche mit ihren Nebengebauden wurde am 25 April 1946 durch Brandstiftung vernichtet Von 1945 bis 1954 war Zagorze bzw Pilawa Gorna eine eigenstandige Landgemeinde 1956 wurde Pilawa Gorna zur stadtartigen Siedlung und 1962 zur Stadt erhoben Gleichzeitig erfolgte die Eingemeindung von Kosmin und Kopanica 1975 1998 gehorte es zur Woiwodschaft Walbrzych Waldenburg Nach der politischen Wende 1989 wurden die ehemals staatlichen Textilbetriebe und Steinbruche privatisiert Im Jahr 2002 gab es etwa 120 Steinbearbeitungsbetriebe 27 Textilunternehmen verschiedenster Art 172 Handels und 157 Dienstleistungsbetriebe Hinzu kamen etwa 115 landwirtschaftliche Kleinbetrieben die zumeist Zuckerruben Raps und Getreide anbauten Sehenswurdigkeiten BearbeitenDas Schloss Peilau Gladishof polnisch Palac Gladishof w Pilawie Gornej entstand in der Wende vom 17 zum 18 Jahrhundert Die neugotische Fassade und Ausstattung erhielt es im 19 Jahrhundert Das Schloss sowie die angrenzende Parkanlage stehen seit Anfang der 1980er unter Denkmalschutz 5 Die St Martins Kirche wurde erstmals 1411 urkundlich erwahnt 6 Das im Stil des Historismus erbaute stadtische Gymnasium entstand zwischen 1894 und 1896 7 nbsp Das alte Gymnasium Erbaut 1894 1896 nbsp romisch katholische St Martins Kirche nbsp Schloss Peilau GladishofPersonlichkeiten BearbeitenErnst Sigismund Mirbt 1799 1847 deutscher Philosoph in Jena Gottfried von Bulow 1831 1907 deutscher Archivar und Historiker Leiter des Staatsarchivs Stettin Adolf Schaube 1851 1934 deutscher Gymnasialprofessor und preussischer Abgeordneter Carl Mirbt 1860 1929 deutscher evangelischer Kirchenhistoriker August Hermann Francke 1870 1930 deutscher Missionar und Tibetologe Hermann Kratzig 1871 1954 deutscher Politiker SPD Mitglied des Reichstages Oskar Korner 1875 1923 zweiter Vorsitzender der NSDAP Wilhelm Jannasch 1888 1966 deutscher lutherischer Theologe Hans Moritz Meyer 1910 1978 deutscher Bibliothekar Klaus Briegleb 1932 emeritierter Professor fur Literatur Heine Forscher HamburgLiteratur BearbeitenHugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 107 und 424 S 135 137 396 und 400f Gerhard Meyer Gnadenfrei Eine Herrnhuter Siedlung des schlesischen Pietismus im 18 Jahrhundert Appel Hamburg 1943 und 1950 Max Moritz Meyer Berufen zur Verkundigung Ein Herrnhuter Beitrag aus Peilau Gnadenfrei Niesky u Gnadenfeld zur Geistes u Kulturgeschichte Schlesiens Bearb u hrsg von Gerhard Meyer Bergstadtverlag Korn Munchen 1961 beschreibt seine Kindheit in Gnadenfrei im 19 Jahrhundert Richard Schueck Vergangenheit und Gegenwart von Peilau Gnadenfrei Heege amp Guntzel Reichenbach in Schlesien 1911 Birgit A Schulte Die schlesischen Niederlassungen der Herrnhuter Brudergemeine Gnadenberg Gnadenfrei und Gnadenfeld Beispiele einer religios gepragten Siedlungsform Verlag Degener amp Co Insingen bei Rothenburg o d T 2005 Quellen und Darstellungen zur schlesischen Geschichte Bd 31 Zugl Trier Univ Magisterarbeit 2003 ISBN 3 7686 3502 3 Ortrud Worner Heil Frauenschulen auf dem Lande Kassel 1997 ISBN 3 926068 11 6 beschreibt auch die Landfrauenschule Maidhof in Gnadenfrei Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pilawa Gorna Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte polnisch Historische und aktuelle Aufnahmen sowie geographische LageEinzelnachweise Bearbeiten a b Population Size and Structure by Territorial Division As of December 31 2020 Glowny Urzad Statystyczny GUS PDF Dateien 0 72 MB abgerufen am 12 Juni 2021 Amtsbezirk Peilau Amtsbezirk Gnadenfrei aus Die Hilfe Wochenschrift fur Politik Literatur und Kunst 23 Januar 1919 S 50 Denkmalliste Niederschlesien Dolny Slask org Geschichte der St Martinskirche polnisch Denkmalliste NiederschlesienGemeinden im Powiat Dzierzoniowski Stadtgemeinden Bielawa Langenbielau Dzierzoniow Reichenbach i Eulengeb Pilawa Gorna Gnadenfrei Stadt und Land Gemeinden Niemcza Nimptsch Pieszyce Peterswaldau Landgemeinden Dzierzoniow Reichenbach Lagiewniki Heidersdorf Normdaten Geografikum GND 4094952 7 lobid OGND AKS VIAF 130031372 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pilawa Gorna amp oldid 235166061