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Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt italienisch Santa Maria Assunta ist die Hauptkirche der Gemeinde Kaltern an der Weinstrasse in Sudtirol Sie ist eine romisch katholische Saalkirche aus dem 18 Jahrhundert mit spatbarocker Ausstattung Ihr aus der Gotik stammender Kirchturm steht getrennt vom Hauptgebaude Innenansicht der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Bauwerk 4 Ausstattung 4 1 Altare 4 2 Stuckierung und Deckenfresken 4 3 Orgel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Die Kirche vom Marktplatz ausDie Pfarrkirche Maria Himmelfahrt liegt im Zentrum des Ortsteils Dorf an der Nordostecke des Marktplatzes Sie grenzt an die Andreas Hofer Strasse Eine dreitorige Triumphpforte mit Kreuzigungsgruppe aus dem 18 Jahrhundert trennt den Kirchenbereich von der Strasse 1 Das Gelande befindet sich auf einer Hohe von 426 m s l m Hinter der Ostseite der Kirche fallt es uber Weinberge zur Weinstrasse LS SP 19 ab Geschichte BearbeitenDer Uberlieferung nach soll die Pfarrgemeinde Kaltern vom heiligen Vigilius 405 dem dritten Bischof von Trient gegrundet worden sein Die erste schriftliche Uberlieferung stammt von 1191 Im fruhen 14 Jahrhundert wurde der romanische Kirchenbau durch einen dreischiffigen gotischen abgelost von dem noch grosse Teile im heutigen Bau vorhanden sind 1373 ascherte ein Brand die Kirche ein die neuerbaut 1378 wieder geweiht wurde 1400 wurden die drei Apsiden durch einen Chor mit 5 8 Schluss ersetzt 1498 schuf Hans Klocker 1474 nach 1500 einen thematisch auf das Marienleben bezogenen Flugelaltar der heute auf mehrere Sammlungen verteilt ist Wegen Platzmangels und Bauschaden wurde von 1791 bis 1793 unter Verwendung vorhandener Bauteile die Kirche nach Planen des Bozner Baumeisters Matthaus Wachter 1740 1799 neu ausgefuhrt Das Langhaus wurde um die Breite der Orgelempore nach Westen verlangert und der gotische Chor durch einen Rechteckchor ersetzt Durch Deckenfresken und Stuckelemente erhielt der Innenraum eine spatbarocke Ausstattung Diese wurde bei der Renovierung 1899 1900 durch Albrecht Steiner von Felsburg 1838 1905 und seinen Schuler Heinrich Kluibenschedl 1849 1929 noch intensiviert Die letzte Restaurierung Dach Technik Innenausstattung fand von 2002 bis 2004 statt Am Turm stammen die unteren Geschosse aus dem 14 Jahrhundert Der Abschluss des Turmes ist in spatgotischer Zeit wahrscheinlich um 1500 anzusetzen wobei das Zutun des Erbauers des Bozner Pfarrturms Burkhard Engelberg vermutet wird Bauwerk Bearbeiten nbsp Die Pfarrkirche von Osten gesehenDas Langhaus der Kirche ist ein rechteckiger Baukorper von 25 m Lange und 20 m Breite mit vier Fensterachsen dem sich nach Osten nach einem abgerundeten Ubergang ein Rechteckchor von 10 12 m anschliesst Das Ganze wird von einem Walmdach bedeckt Der Westgiebel mit zwei grossen Rechteckturen und zwei Fenstern ist durch flache Lisenen gegliedert An der Nordseite ist die Sakristei mit einem kleinen Rundturmchen in der Westecke angefugt Die aussere Schlichtheit des Baus wirkt klassizistisch Im Langhaus gliedern die ehemaligen Pfeiler der gotischen Kirche nun als Pilaster den Raum Sie tragen ein umlaufendes Stuckgesims Grosse Rechteckfenster erhellen den Raum Uber dem Stuckgesims befinden sich kleinere Bogenfenster Die letzte Achse des Langhauses wird von der Orgelempore ausgefullt die von zwei Saulen gestutzt wird Der im unteren Teil quadratische Pfarrturm besitzt gotische Spitzbogenfenster und eine umlaufende Balustrade aus gotischen Vierpasselementen Die sich anschliessende eingezogene oktogonale Spitzhaube hat an ihrer Basis vier Dreieckgiebel mit Spitzbogenoffnungen Die Gesamthohe des Turmes betragt 72 5 Meter Ausstattung BearbeitenAltare Bearbeiten Der von Teodoro Benedetti 1744 ursprunglich fur die Bozner Dominikanerkirche gefertigte Hochaltar beinhaltet einen zweistockigen freistehenden Tabernakel der von Marmorstatuen der Apostelfursten Petrus und Paulus flankiert wird Das Altarbild stellt die Rosenkranzubergabe an Dominikus und Katharina von Siena dar und passt damit eigentlich nicht zum Patrozinium der Kalterer Kirche Es wurde 1744 von Michelangelo Unterberger 1695 1758 in Wien fur den Altar der Dominikanerkirche in Bozen gemalt Die Aufstellung des Altars im Neubau der Kirche besorgte der Trientiner Andrea Filippini von dem auch die Kanzel der Taufstein und die Weihwasserschalen stammen 2 Die beiden im abgerundeten Ubergang zum Chor schrag postierten Seitenaltare kamen 1818 aus Venedig Der linke mit einem Bild von Liberale Cozza 1768 1821 ist dem heiligen Franz Xaver geweiht der rechte dem heiligen Isidor Stuckierung und Deckenfresken Bearbeiten nbsp Das Vigilius Fresko Ausschnitt Die Stuckierung der Pilaster und des umlaufenden Gesimses erfolgte nach dem Kirchenneubau durch Giovanni Batista Stampa aus Como Chor und Langhaus werden von zwei grossen Deckenfresken von Joseph Schopf 1745 1822 von 1792 1793 dominiert Das Chorfresko ist der Kronung Mariens gewidmet Auf zwei Wolkenbanken sind quasi als Zuschauer zahlreiche biblische Figuren versammelt Im Fresko des Langhauses ist das legendare Martyrium des heiligen Vigilius nach der Zerstorung des Standbildes des romischen Gottes Saturn durch ihn dargestellt Im oberen Teil des Bildes sieht Vigilius den fur ihn geoffneten Himmel Am Triumphbogen zwischen den Fresken versammeln sich um das Kreuz in Stuck ausgefuhrt die gottlichen Tugenden Fides Glaube Spes Hoffnung und Caritas Liebe Die nach dem Neubau der Kirche zunachst ohne Schmuck gebliebenen Wande der Kirche wurden erst bei der Renovierung 1899 1900 in das barocke Gesamtbild einbezogen Dabei entstanden durch Heinrich Kluibenschedl die Rundbilder uber den Seitenaltaren mit dem heiligen Joseph und der Unterweisung Mariens durch Anna Im Chorraum kamen die Bilder der Heiligen Notburga von Eben Heinrich von Bozen Valentin und Romedius hinzu Die Kreuzwegstationen im Langhaus entstanden in der Werkstatt von Albrecht Steiner von Felsburg Orgel Bearbeiten nbsp Die OrgelemporeDie erste nachweisbare Orgel der Kirche errichtete 1603 Hans Schwarzenbach 1642 und 1670 baute sie Daniel Herz 1618 1678 um und 1735 bis 1740 erganzte sie Franz Ehinger in einem weiteren Umbau durch ein Ruckpositiv Fur den Kirchenneubau von 1792 errichtete Anton Fuchs 1711 1794 unter Verwendung des alten Pfeifenwerks ein neues Instrument mit einem neuen Orgelkasten Nach zahlreichen Reparaturen im 19 Jahrhundert baute 1911 Karl Reinisch II 1876 1932 ins bestehende Gehause allerdings ohne Ruckpositiv ein neues zweimanualiges 28 registriges Instrument mit pneumatischen Taschenladen und komplett neuem Pfeifenmaterial Schliesslich stammt die aktuelle dreimanualige Schleifladenorgel aus dem Jahre 1978 von der Orgelbaufirma Pirchner aus Steinach am Brenner Dabei wurde das Gehause restauriert und ein Ruckpositiv in die Emporenbrustung eingebaut Die Disposition dieses Instruments mit drei Manualen Pedal und 31 Registern ist im Folgenden zusammengestellt 3 4 I Ruckpositiv C g31 Gedeckt 8 2 Prastant 4 3 Rohrflote 4 4 Waldflote 2 5 Sesquialter 2 2 3 6 Scharff IV 1 7 Krummhorn 8 Tremulant II Hauptwerk C g38 Gedeckt 16 9 Prinzipal 8 10 Rohrgedeckt 8 11 Spitzgamba 8 12 Oktav 4 13 Spitzflote 4 14 Quint 2 2 3 15 Oktav 2 16 Mixtur V 1 1 3 17 Zimbel II 1 2 18 Trompete 8 III Oberwerk C g319 Copl 8 20 Quintade 8 21 Holzflote 4 22 Prinzipal 2 23 Quint 1 1 3 24 Ripieno III 1 1 3 25 Rohrschalmei 8 Tremulant Pedal C f126 Prinzipalbass 16 27 Subbass 16 28 Oktavbass 8 29 Choralbass 4 30 Rauschpfeife IV 2 2 3 31 Posaune 16 Koppeln I II III II I P II P III PLiteratur BearbeitenLeo Andergassen Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Kaltern Schnell Steiner Regensburg 2007 ISBN 978 3 7954 4552 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Himmelfahrt Kaltern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler Landesdenkmalamts Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt auf pfarrei kaltern it de Die Orgel der Pfarrkirche Kaltern auf pauls sakral eu Maria Himmelfahrt auf sentres comEinzelnachweise Bearbeiten Maria Himmelfahrt im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler Landesdenkmalamts Andrea Bacchi Luciana Giacomelli Hrsg Scultura in Trentino Il Seicento e il Settecento volume secondo Provincia Autonoma di Trento Trient 2003 ISBN 88 86602 55 3 S 74 die freie orgeldatenbank Die Orgel der Pfarrkirche Kaltern46 413482 11 246631 Koordinaten 46 24 48 5 N 11 14 47 9 O Normdaten Geografikum GND 4454310 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Himmelfahrt Kaltern amp oldid 238201011