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Die romisch katholische Pfarrkirche Dornbirn Haselstauden steht im Stadtteil Haselstauden in der Gemeinde Dornbirn im Bezirk Dornbirn in Vorarlberg Sie ist dem Fest Maria Heimsuchung geweiht und gehort zum Dekanat Dornbirn in der Diozese Feldkirch Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz 1 Sie ist die alteste Kirche in Dornbirn Das Patrozinium wird am 2 Juli gefeiert Katholische Pfarrkirche Maria Heimsuchung in DornbirnStrassenseiteDie Kirche ist ein nach allen Seiten freistehender klassizistischer Steinbau der das Ortszentrum von Haselstauden beherrscht Der Chor ist nach Sudosten ausgerichtet Der einzige Turm ist im Nordosten an das Langhaus Chor angebaut 2 Inhaltsverzeichnis 1 Lagebeschreibung 2 Geschichte 3 Architektur 3 1 Chor 4 Ausstattung 4 1 Hochaltar 4 2 Glasgemalde 4 3 Seitenaltare 4 4 Kanzel und Beichtstuhle 4 5 Kreuzwegstationen 4 6 Empore und Orgel 4 7 Turm und Glocken 5 Besonderes 6 Friedhof 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLagebeschreibung BearbeitenDas fruhere Stiglingen nunmehr Haselstauden 441 m u A liegt am Verkehrsweg von Dornbirn nach Schwarzach Wolfurt Lauterach Bregenz L3 Hofsteigstrasse und hier begann auch seit alters her eine der wichtigsten Verbindungen uber Alberschwende in den Bregenzerwald L49 Achrainstrasse auch Walderstrasse Davon profitierte auch die Siedlung in der sich neben der wichtigen Infrastruktur wie z B Gasthauser und Stapelplatze auch die Wallfahrtskirche befindet Ursprunglich bestand lediglich ein Bildstock der zu einer Kapelle erweitert wurde und 1792 1793 zum Bau der heutigen Pfarrkirche fuhrte 3 Geschichte BearbeitenBereits um 1249 wurde von Papst Innozenz IV den Bregenzer Benediktinern Hubhof Mehrerau eine Schutzurkunde ausgestellt worin auch Guter und Rechte in Knie Knuun Stiglingen Stigelingen und ganz allgemein in Dornbirn Tornburron genannt wurden 4 Die an der Achrainstrasse Walderstrasse befindliche 1642 erstmals erwahnte 5 6 Kapelle wird 1650 vergrossert urkundlich 1654 erstmals erwahnt und erhalt 1681 einen eigenen Seelsorger Kuratie 7 1785 wurde die Seelsorge zur Lokalkaplanei erhoben 1790 als Expositur eingestuft Die heutige Pfarrkirche wurde durch den Bildsteiner Barockbaumeister Johann Michael Beer geplant 1792 unter Leitung des Dornbirner Baumeisters Siegmund Sigmund Hilbe 1743 1813 als Filialkirche gebaut und 1793 weitgehend fertiggestellt Der im Innenraum befindliche Taufstein Taufbecken stammt aus dem Ende des 18 Jahrhunderts und war vermutlich bereits in einem Vorgangerbau Kapelle in Haselstauden in Verwendung 8 Der Hochaltar und die beiden Seitenaltare befinden sich seit 1793 in der Kirche Das nordwestlich befindliche geschnitzte Haupttor wurde 1816 die Kanzel um 1820 eingebaut 1828 wurden von Alois Keller 1788 1866 9 aus Pfronten die Fresken angebracht Die Kreuzwegstationen wurden Anfang des 19 Jahrhunderts im Innenraum angebracht Die Pfarrkirche Maria Heimsuchung wurde 1857 renoviert Dabei wurden auch die Chorfenster erneuert Die Kosten dafur beliefen sich auf 600 Gulden pro Fenster und wurden von den beiden Dornbirner Textilindustriellen Ulmer und Salzmann sowie Matthaus Thurnher finanziert Die Namen der drei Stifter wurden in den beiden Fenstern beim Hochaltar angefuhrt 10 1881 bis 1915 betreuen die Redemptoristen die Expositur und Kaplanei Haselstauden und errichten 1886 neben der Kirche ein Kloster spater Waisenhaus heute Fachschule und Kindergarten Wendelin Pfanner wirkte hier von 1850 bis 1858 sein spater angenommener Name Franz Pfanner siehe auch Kloster Mariannhill und Missionsschwestern vom Kostbaren Blut 1895 wird der Tabernakel aus weissem Marmor von Maximilian Schmalzl geplant eingebaut 1896 bis 1898 werden die Freskos von Alois Keller aus dem Jahr 1828 renoviert Jakob Bertel und weitere Ornamente durch Engelbert Luger angebracht 1930 wird sudwestlich eine zweigeschossige Sakristei angebaut Haselstauden wurde erst am 1 April 1941 zur selbstandigen Pfarrei erhoben unter Pfarrer Alfons Marte durch Bischof Paulus Rusch und Weihbischof Franz Tschann der Beschluss dazu wurde bereits am 7 Februar 1941 gefasst aber erst am 13 April 1941 der Gemeinde verkundet Ostern Pfarrer Marte wurde am 11 Mai 1941 eingesetzt durch den Pralaten und Dekan Alois Dietrich 11 Die heutige Orgel wurde von der Fa Glatter Gotz Deutschland 1995 konzipiert und ausgefuhrt 1985 bis 1987 Innenraum und 2003 bis 2007 wurde die Kirche umfassend renoviert Architektur BearbeitenDas vierjochige Langhaus der Kirche ist etwa 17 m breit 20 m hoch und mit Chor ist die Kirche etwa 41 m lang Das Bodenniveau liegt etwa auf 441 m u A Der Kirchenbau beherrschte jahrhundertelang das Zentrum von Haselstauden Es wurde jedoch durch den Bau von Hochhausern in der naheren Umgebung die prioritare Stellung des Kirchenbaus gebrochen Der Kirchenbau selbst ist in klassizistischer Auspragung als Langhaus mit steilem geknicktem Satteldach und grossen dominierenden Rundbogenfenstern ausgefuhrt Der Chor wurde baulich tiefer gezogen an das Langhaus angefugt und ist durch den flachgedruckten Chorbogen mit einer stuckverzierten Uhr im Scheitelpunkt architektonisch deutlich abgegrenzt Uber dem nordwestlich befindlichen Hauptportal aus Sandstein befindet sich eine Statue der Gottesmutter mit dem Kind Das zweifluglige Haupttor aus dem Jahr 1816 zeigt im unteren Bereich stilisiert die vier Jahreszeiten Im oberen Bereich das alte und das neue Testament Das Langhaus wurde 1828 durch Alois Keller ausgemalt und 1896 1898 durch Jakob Bertel restauriert In der Mitte des Langhauses befindet sich das Fresko mit dem Thema Die Himmelfahrt Christi von Keller Uber der Orgel bei der Empore befindet sich das Fresko Maria Heimsuchung von Keller nbsp Chor mit Volksaltar und Hochaltar nbsp Glasfenster Maria Heimsuchung Chor Bearbeiten Der Chor wird links Marienaltar und rechts Josephsaltar von Seitenaltaren flankiert und mit einer Sandsteinbrustung zum Langhaus abgegrenzt Das Bodenmuster des Chors unterscheidet sich deutlich von dem des Langhauses und ist hochwertiger angelegt Der neue und schlichte Volksaltar wurde anlasslich der Renovierung im Jahr 2006 eingebaut Ausstattung BearbeitenDie 1828 erfolgte Ausmalung der Kirche durch Alois Keller zeigt in den Deckenmedaillons Fresko Das letzte Abendmahl Die Himmelfahrt Christi und Maria Heimsuchung 12 Die von Engelbert Luger angebrachten Ornamente wurden von ihm durch Darstellungen in den Stichkappen erganzt welche die vier Evangelisten die Kirche im Meer Licht und die Arche Noah sowie in den Zwischenzwickel eine personifizierte Darstellung der sechs Sakramente zeigt Das siebte Sakrament soll durch den Tabernakel symbolisiert sein 5 Hochaltar Bearbeiten Der barocke Hochaltar steht auf einem Sockel und stammt aus der Territorialabtei Wettingen Mehrerau in Bregenz 13 Das Altarbild wird von sechs Saulen flankiert Das Altarbild wird je nach Zeit im Kirchenjahr ausgewechselt 5 Der Hauptaltar wird von einem Oberbild dominiert welches Gottvater und Heiliger Geist darstellt gemalt von Josef Wiedemann 1895 Der Tabernakel besteht aus weissem Marmor und wurde von Maximilian Schmalzl geplant und 1895 eingebaut Glasgemalde Bearbeiten Die Glasgemalde aus dem Jahr 1898 beidseitig des Hochaltars zeigen links die Verkundigung des Herrn und rechts die Heimsuchung der Gottesmutter Maria 14 Seitenaltare Bearbeiten Die Herkunft der beiden Seitenaltare im klassizistischen Stil mit Zweisaulenaufbau ist nicht gesichert nachweisbar Vermutlich stammen diese aus dem 1782 aufgehobenen Kloster Thalbach Bregenz oder der Territorialabtei Wettingen Mehrerau 13 Der linksseitige Marienaltar wurde mehrfach verandert und beherbergt heute eine Kopie des Gnadenbilds Unserer Lieben Frau von der immerwahrenden Hilfe mit der Aufschrift Oh Maria immer hilf welches am 15 September 1892 installiert wurde In der Tabernakelnische befinden sich Figuren der Apostel Petrus und Paulus Das Oberbild zeigt die Darstellung Anna selbdritt Der rechtsseitige Josephsaltar zeigt den Heiligen Josef mit dem Jesuskind von Matthaus Zehender 1658 Rechts vom Tabernakel befindet sich eine Statue des Heiligen Rochus Die linksseitig ursprunglich vorhandene Statue des Heiligen Antonius von Padua ging verloren 15 Im Oberbild ist der Heilige Klemens Maria Hofbauer dargestellt Stadtpatron von Wien nbsp Kanzel und linksseitiger Altar Marienaltar mit Gnadenbild Kanzel und Beichtstuhle Bearbeiten Die sich vor dem Marienaltar befindliche seit vielen Jahrzehnten unbenutzte Kanzel wurde um 1820 von Josef Spiegel Dornbirn gebaut Die Brustung zeigt symbolisch die christlichen Tugenden Glaube Hoffnung und Liebe Ganz oben am Schalldeckel sind die Gesetzestafeln abgebildet Unter der Kanzel und gegenuber an der sudwestlichen Wand des Langhauses befindet sich je ein Beichtstuhl Diese stammen etwa aus dem Jahr 1820 Der Beichtstuhl an der sudwestlichen Wand tragt als Abschluss eine Statue des Heiligen Gerhard Majella Kreuzwegstationen Bearbeiten Die Kreuzwegstationen wurden Anfang des 19 Jahrhunderts angebracht 8 Empore und Orgel Bearbeiten Die geschwungene echte Empore tragt die schlichte Orgel und hat vom Hauptportal aus beidseitig einen Aufgang Die Orgel wurde 1995 von der Fa Caspar Glatter Gotz Owingen Deutschland gebaut Die Orgel hat drei Manuale mit 20 Registern Turm und Glocken Bearbeiten Der nordwestseitig an das Langhaus und Chor angebaute quadratische Turm weist einen Spitzgiebelhelm auf und hat vier Rundbogenschalloffnungen Er ist nicht offentlich zuganglich Im Turm befinden sich vier Stahlglocken der Fa Bohler aus Kapfenberg die am 3 Februar 1922 aufgezogen wurden Die zuvor darin befindlichen Bronzeglocken mussten im Ersten Weltkrieg abgeliefert werden Wahrend dieser Zeit wurde die Glocke aus der Kapelle Maria Hilf in Jennen in der Wallfahrtskirche verwendet 16 Besonderes BearbeitenDie Pfarrkirche Haselstauden ist die einzige im Land welche den Krankensegen nach Art von Lourdes als Einzelsegen mit dem Allerheiligsten erteilen darf 17 Bei Gebetserhorungen vorwiegend bei Hauterkrankungen wurde der Kirche fruher ein Besen gespendet Besenopfer 17 nbsp Blick vom Friedhof zur Kirche Friedhof BearbeitenDer Friedhof ist direkt an der Pfarrkirche auf der sudostlichen Seite und dem Pfarrhaus anschliessend mit traditionellen Erdgrabern und mehreren Urnenwanden Der Friedhof untersteht dem Pfarramt und nicht wie die anderen Friedhofe in Dornbirn der Stadt Dornbirn Der heutige Friedhof besteht aus drei Teilen die zu unterschiedlichen Zeiten entstanden sind Der alte Friedhof befindet sich direkt um die Kirche und wird zum neuen Friedhof der um 1960 angelegt wurde durch eine ubermannshohe Mauer mit Torbogen abgegrenzt 2007 wurde in Erweiterung des Neuen Friedhofs an der Stelle eines Kinderspielplatzes ein Urnenfeld errichtet Der gesamte Friedhof ist mit einer Mauer umgeben welche durch funf Tore Offnungen durchbrochen wird Die heutige Wallfahrts und Andachtskapelle Maria Pforte des Himmels wurde auf dem neuen Friedhof als Aufbewahrungskapelle errichtet Abt Pfanner Kapelle 2007 wurde eine kleine Glocke der Glockengiesserei Rudolf Perner eingebaut Direkt nordwestlich an das Kirchengebaude Chor anschliessend findet sich das Priestergrab mit einem Holzkruzifix aus dem 19 Jahrhundert Literatur BearbeitenKath Pfarramt Maria Heimsuchung Hrsg Pfarr und Wallfahrtskirche Zu unserer Lieben Frau Maria Heimsuchung Dornbirn Haselstauden Eigenverlag Dornbirn 2008 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtpfarrkirche Maria Heimsuchung Haselstauden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webauftritt der Pfarre Dornbirn Haselstauden 47 43 9 756111 Koordinaten 47 25 48 N 9 45 22 OEinzelnachweise Bearbeiten Vorarlberg unbewegliche und archaologische Denkmale unter Denkmalschutz Memento vom 26 Juni 2016 im Internet Archive PDF Bundesdenkmalamt Stand 21 Juni 2016 Gemass Kath Pfarramt Maria Heimsuchung Hrsg Pfarr und Wallfahrtskirche Zu unserer Lieben Frau Maria Heimsuchung Dornbirn Haselstauden S 5 sei in der ursprunglichen Planung von der kirchlichen Obrigkeit kein Turm sondern nur ein Dachreiter genehmigt gewesen Harald Rhomberg Brunnen Muhlegasse In Dornbirn Lexikon Abgerufen am 28 Dezember 2020 Alois Niederstatter Hanno Platzgummer Geschichte der Stadt Dornbirn Band 1 Verlag Stadt Dornbirn Stadtarchiv u Stadtmuseum Dornbirn 2002 ISBN 3 901900 11 X a b c BET In der Haselstauder Pfarrkirche warten viele Entdeckungen Vorarlberger Nachrichten VN Heimat Dornbirn vom 30 Mai 2019 Die alte Haselstauder Kapelle Dornbirn Lexikon Suchwort Grafenhaus Kath Pfarramt Maria Heimsuchung Hrsg Pfarr und Wallfahrtskirche Zu unserer Lieben Frau Maria Heimsuchung Dornbirn Haselstauden S 4 26 a b Kath Pfarramt Maria Heimsuchung Hrsg Pfarr und Wallfahrtskirche Zu unserer Lieben Frau Maria Heimsuchung Dornbirn Haselstauden S 16 Sohn des Joseph Keller Franz Albrich Mathaus Thurnher 1792 1878 In Dornbirner Schriften Nr 29 2004 ISBN 3 901900 13 6 S 37 48 Stadtarchiv Dornbirn Memento vom 13 April 2015 im Internet Archive Dornbirner Gemeindeblatt Umschlag Innenteil Ausgabe vom 31 Marz 2016 1896 von Jakob Bertel renoviert a b Kath Pfarramt Maria Heimsuchung Hrsg Pfarr und Wallfahrtskirche Zu unserer Lieben Frau Maria Heimsuchung Dornbirn Haselstauden S 10 Arbeit der Tiroler Glasmalereianstalt von Ludwig Mittermaier aus Lauingen Donau aus 1857 Kath Pfarramt Maria Heimsuchung Hrsg Pfarr und Wallfahrtskirche Zu unserer Lieben Frau Maria Heimsuchung Dornbirn Haselstauden S 12 Kath Pfarramt Maria Heimsuchung Hrsg Pfarr und Wallfahrtskirche Zu unserer Lieben Frau Maria Heimsuchung Dornbirn Haselstauden S 20 a b Kath Pfarramt Maria Heimsuchung Hrsg Pfarr und Wallfahrtskirche Zu unserer Lieben Frau Maria Heimsuchung Dornbirn Haselstauden S 17 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Dornbirn Haselstauden amp oldid 230097792