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Der Pallastaler Schreibweise auch Pallas Taler ist ein Reichstaler von Sachsen Weimar der unter Johann Ernst und seinen funf Brudern 1622 1626 1 in den Jahren 1622 und 1623 gepragt wurde Die Vorderseite zeigt die stehende Saxonia als griechische Gottin Pallas Athene die Ruckseite das Gesamtwappen mit der Umschrift NACH DEM ALTEM SCHROT VND KORN um den Taler von den Kippertalern zu unterscheiden 2 Herzogtum Sachsen Weimar Johann Ernst und seine funf Bruder 1622 1626 Pallastaler von 1623 aus der Munzstatte Weimar Durchmesser 41 mm Inhaltsverzeichnis 1 Munzgeschichte 1 1 Aus Kohlers Munzbelustigung 2 Munzbeschreibung 2 1 Vorderseite 2 2 Ruckseite 3 Siehe auch 4 EinzelnachweiseMunzgeschichte BearbeitenNachdem Sachsen Weimar die Pragung von Kippermunzen Landmunzen eingestellt hatte wurde im Herzogtum wieder nach der Reichsmunzordnung von 1559 gepragt Die ersten bereits 1622 in Reinhardsbrunn 3 ausgebrachten vollhaltigen Taler die sogenannten Pallastaler waren Reichstaler mit der Ruckseitenumschrift NACH DEM ALTEN SCHROT VND KORN Mit dieser Umschrift sollte die Vollwertigkeit der Munze ausdrucklich dokumentiert werden da in Thuringen und Kursachsen noch 1623 Kippermunzen gepragt wurden 4 5 Siehe dazu Kippermunzstatten von Kursachsen Fernerhin fallt auf dass die Umschrift in deutscher Sprache aufgepragt wurde wie das auch bei Munzen anderer Munzherren nach Perioden schlechten Gelds mitunter der Fall war Gebrauchlich wurde die deutsche Umschrift auf den Umlaufmunzen der Wettiner erst im Jahr 1817 6 Anmerkung Die vollig gleiche Umschrift zur Bezeichnung der Gute wurde schon auf Munzen Herzog Georgs von Sachsen 1500 1539 wahrend der Zeit der sachsischen Munztrennung verwendet Von 1530 bis Ende 1533 liess Herzog Georg in den Munzstatten Freiberg Leipzig und Annaberg nach der bisherigen Gute munzen obwohl Kurfurst Johann von Sachsen 1486 1525 1532 seine Geprage in den Munzstatten Zwickau und Buchholz im Feingehalt verringert hatte 7 Aus Kohlers Munzbelustigung Bearbeiten nbsp J D Kohlers Erklarung der Pallastaler bezieht sich auch auf die Zeit der Munzverfalschung Die vollwertigen Pallastaler wurden noch in der Kipper und Wipperzeit gepragt Damit so Kohler macht die Weimarische Linie den Anfang wieder gutes Geld zu schlagen Vorher in der Zeit der Munzverfalschung wurde in Sachsen Weimar mit Vertrag vom 13 Februar 1622 festgelegt dass solange die Munznutzung wie sie es glimpflich nennen funktioniert sie jahrlich 30 tausend Gulden zu dem Weimarischen Kirchen und Schloss Bau verwenden Nach diesem Vertrag sollen jahrlich u a 18 Professoribus der Universitat Jena 1800 Gulden jedem 100 Gulden in Gnade ausgezahlet werden Der Historiker und Numismatiker Johann David Kohler bewertete diesen Vertrag nach den verheerenden Folgen der Kipper und Wipperinflation Ich hatte demnach nichts von diesen unrechtmassigen Gewinn haben mogen weil die Reichs Satzungen verbiethen aus dem Munz Regal ein gewinnsichtiges Gewerbe zu machen Durch das ausgemunzte schlechte Geld wovon der angezeigte grosse Profit gezogen wurde haben viel tausend andere Menschen Schaden gelitten 8 Anmerkung An der schweren Krise des deutschen Munzwesens deren Hohepunkt zwischen 1620 und 1622 9 lag hatte selbst der Kaiser mit der Pragung von Kippermunzen einen Anteil Munzbeschreibung BearbeitenDer sogenannte Pallastaler kommt in zwei Varianten mit den Jahreszahlen 1622 und 1623 vor Auf der Vorderseite des Talers von 1622 fehlt der Kranz 10 Der im Reichsmunzfuss gepragte silberne Taler hat einen Durchmesser von 41 Millimeter und wiegen ca 29 Gramm Die Beschreibung betrifft den Taler von 1623 siehe Bild oben Vorderseite Bearbeiten Die Vorderseite zeigt die stehende Saxonia als Pallas Athene mit Helm und Lanze an der sich eine Fahne befindet Mit der linken Hand halt sie das Schild mit dem Wappen des Herzogtums Sachsen Im Munzfeld befindet sich ein Lorbeerkranz oben die geteilte Jahreszahl 16 23 Umschrift MONETA FRATRVM DVC es SAXON niae LIN eae VIN ariensis 16 23 11 Ubersetzung Munze der Bruder Herzoge von Sachsen Linie Weimar Ruckseite Bearbeiten Auf der Ruckseite befindet sich das sechsfach behelmte Wappen mit 17 Feldern und dem Herzschild des Herzogtums Sachsen oben ein kleiner Reichsapfel unten geteilt das Munzmeisterzeichen G A des Munzmeisters Gabriel Andrae 12 der Munzstatte Weimar Umschrift NACH DEM ALTEN SCHROT VND KORN Siehe auch BearbeitenMunzgeschichte des Hauses Sachsen Weimar 1572 1870 Achtbrudertaler ein von 1607 bis 1619 gepragter Reichstaler des Herzogtums Sachsen Weimar von Johann Ernst und seinen sieben Brudern 1605 1619 Kippermunzstatten Kursachsen Einzelnachweise Bearbeiten Gernot Schnee Sachsische Taler von 1500 1800 Frankfurt a M 1982 Regententabelle Helmut Kahnt Das grosse Munzlexikon von A bis Z Regenstauf 2005 Pallas Taler S 331 Leipziger Munzauktin Taler 1622 CF Reinhardsbrunn Wolfgang Steguweit Geschichte der Munzstatte Gotha vom 12 bis zum 19 Jahrhundert Weimar 1987 S 48 David Samuel Madi Vollstandiges Thaler Cabinet Konigsberg 1766 1 Teil S 481 Nr 1481 Taler 1623 in der Kipperzeit geschlagen Walther Haupt Sachsische Munzkunde Deutscher Verlag der Wissenschaft Berlin 1974 S 111 Ab 1817 gebrauchlich Walther Haupt Sachsische Munzkunde Deutscher Verlag der Wissenschaft Berlin 1974 S 111 Munztrennung Johann David Kohlers P P Im Jahr 1737 wochentlich herausgegebener Historischer Munz Belustigung Band 9 S XIX Taler 1622 und 1623 mit Bezug auf die Kipper und Wipperzeit Helmut Kahnt Das grosse Munzlexikon von A bis Z Regenstauf 2005 S 223 N Douglas Nicol Colin R Bruce Standard Catalog of German Coins 1601 to Present Krause Publications Iola Wisconsin 1998 S 725 David Samuel Madi Vollstandiges Thaler Cabinet Konigsberg 1766 2 Teil S 501 Nr 3977 Lat Umschrift Lothar Koppe Die Munzen des Hauses Sachsen Weimar 1573 1918 Regenstauf 2007 S 5 Munzmeister Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pallastaler amp oldid 226859219