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Die Orthodoxe Kirche der Tschechischen Lander und der Slowakei tschechisch Pravoslavna cirkev v Ceskych zemich a na Slovensku slowakisch Pravoslavna cirkev v ceskych krajinach a na Slovensku auch Tschechisch Slowakisch Orthodoxe Kirche ist eine autokephale orthodoxe Kirche des byzantinischen Ritus auf dem Gebiet Tschechiens und der Slowakei Kirche der Heiligen Kyrill und Method in HumenneSie entstand 1993 aus der bisherigen Orthodoxen Kirche der Tschechoslowakei tschechisch Pravoslavna cirkev v Ceskoslovensku slowakisch Pravoslavna cirkev v Ceskoslovensku auch Tschechoslowakisch Orthodoxe Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Gegenwart 2 Entstehung und Geschichte 3 Metropoliten 4 Heilige und Martyrer 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGegenwart BearbeitenDie Kirche hat heute etwa 75 000 Glaubige von denen 23 000 in Tschechien 1 51 000 in der Slowakei leben 2 Sie ist in vier Eparchien gegliedert in Tschechien liegen Eparchie Prag Eparchie Olomouc Brnoin der Slowakei liegen Eparchie Presov Eparchie Michalovce KosiceDas Kirchenoberhaupt hat den Rang eines Metropoliten und kann seinen Sitz entweder in Prag oder in Presov haben Die vier Bischofe bilden gemeinsam den Heiligen Synod das hochste kanonische Organ der Kirche Sie hat 170 Priester in 242 Gemeinden betreibt acht Kloster und eine Oberschule Die Priester werden an der orthodoxen theologischen Fakultat von Presov und an einem Studienzentrum in Olomouc ausgebildet Entstehung und Geschichte BearbeitenNach der gewaltsamen Verdrangung der Slawenmission Kyrills und Methods im 9 Jahrhundert fiel das Gebiet der heutigen Staaten Tschechien und Slowakei nach dem Schisma von 1054 in die Jurisdiktion der Romisch Katholischen Kirche Unzufriedenheit mit der engen Verbindung der romisch katholischen Kirche zum Haus Habsburg und der Habsburgermonarchie sowie den Entscheidungen des I Vatikanischen Konzils zur papstlichen Unfehlbarkeit und Universaljurisdiktion fuhrte zu einem langsamen Anstieg von Konversionen zum orthodoxen Glauben Die orthodoxen Glaubigen in Bohmen und Mahren unterstellten ihre Gemeinden der serbisch orthodoxen Kirchenhierarchie Die meisten orthodoxen Glaubigen auf dem Gebiet der 1919 gegrundeten Tschechoslowakei lebten in der Karpatenukraine Sie unterstanden der Diozese Mukacevo bis zu deren zwangsweiser Vereinigung mit der romischen Kirche anschliessend wurden sie von serbisch orthodoxen Bistumern in Ungarn betreut Nach der Grundung der Tschechoslowakei wurde fur sie die serbisch orthodoxe Eparchie von Mukacevo und Presov ins Leben gerufen Im tschechischen Teil des neuen Staates formierte sich derweil eine Bewegung zur Grundung einer tschechoslowakischen Nationalkirche Diese spaltete sich in einen theologisch liberalen Flugel um Karel Farsky aus dem die Tschechoslowakische Hussitische Kirche hervorging und einen Flugel um Matej Pavlik der sich zur Serbisch Orthodoxen Kirche orientierte Pavlik wurde am 24 September 1921 unter dem Namen Gorazd als Bischof der serbisch orthodoxen Kirche geweiht 1931 hatte die nunmehr aus zwei Eparchien einer tschechischen und einer ruthenischen bestehende Kirche 145 000 Glaubige davon 120 000 in der Karpatenukraine nbsp Kirche des Heiligen Gorazd in Olmutz1942 gewahrte Gorazd den Attentatern Reinhard Heydrichs Zuflucht in der Krypta der Prager Kirche St Cyrill und Method Nach der Entdeckung des Verstecks wurde Gorazd von der Gestapo verhaftet gefoltert und am 4 September 1942 durch ein Exekutionskommando ermordet Die orthodoxe Kirche wurde verboten ihr Vermogen vom nationalsozialistischen Deutschen Reich beschlagnahmt samtliche Geistliche zur Zwangsarbeit verschleppt Nach dem Krieg wurde die Kirche zwar wieder erlaubt der Grossteil ihrer Glaubigen in der Karpatenukraine wurde aber an die UdSSR angeschlossen und der Russisch Orthodoxen Kirche unterstellt Die in der Slowakei verbliebenen Gemeinden der Eparchie Presov Mukacevo sowie die Gemeinden in Bohmen und Mahren ersuchten nun ebenfalls um Unterstellung unter das Patriarchat von Moskau die am 14 Januar 1946 vollzogen wurde 1951 gewahrte das Patriarchat von Moskau der damals tschechoslowakischen orthodoxen Kirche auf deren Ersuchen die Autokephalie die vom Okumenischen Patriarchen in Konstantinopel erst 1998 anerkannt wurde Den grossten zahlenmassigen Zuwachs erhielt die tschechoslowakisch orthodoxe Kirche in den 1950er Jahren durch das Verbot der griechisch katholischen Kirche und die Zwangseingliederung in die orthodoxe Kirche von Seiten der kommunistischen Machthaber Nach Aufhebung des Verbots kehrten zwar die meisten Glaubigen zur griechisch katholischen Kirche zuruck ein Teil verblieb jedoch in der Obhut der orthodoxen Kirche Nach der Teilung der Tschechoslowakei blieb die orthodoxe Kirche vereint Metropoliten BearbeitenEleuterius 1951 1955 Jan 1956 1964 Dorotej 1964 1999 Nikolaj 2000 2006 Krystof 2006 2013 Rastislav seit 2014 Heilige und Martyrer BearbeitenBischof Gorazd wurde 1961 von der Synode der Serbisch orthodoxen Kirche unter die heiligen Neomartyrer des 20 Jahrhunderts aufgenommen Am 6 September 1987 sprach ihn die tschechoslowakische orthodoxe Kirche heilig 1994 wurde Rastislav ein Unterstutzer Kyrills und Methods in Mahren kanonisiert Literatur BearbeitenPavel Milko Die Orthodoxe Kirche der Tschechischen Lander und der Slowakei In Thomas Bremer Hacik Rafi Gazer Christian Lange Hrsg Die orthodoxen Kirchen der byzantinischen Tradition Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2013 ISBN 978 3 534 23816 3 S 95 100 Weblinks BearbeitenKirchen in der Tschechischen Republik staatl Seite englisch scrollen Memento vom 8 Februar 2005 im Internet Archive Seite der Kirche beim Weltkirchenrat Orthodoxe Kirche der tschechischen Lander und der Slowakei Slowakische Seite der Kirche Prague Eparchie Orthodoxe Kirche der tschechischen Lander und der Slowakei Elektronische Ausgabe der Zeitschrift Ikona Beschreibung der Orthodoxen Kirche von Tschechien und der Slowakei bei Damian HungsEinzelnachweise Bearbeiten Volkszahlung in Tschechien 2001 Memento des Originals vom 3 November 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www czso cz Volkszahlung in der Slowakei 2001 Memento vom 14 November 2013 im Internet Archive PDF Datei 78 kB nbsp Orthodoxe Kirchen Altkirchliche Patriarchate Konstantinopel Alexandria Antiochien JerusalemAutokephale Patriarchate Russland Serbien Rumanien Bulgarien GeorgienAutokephale Kirchen Zypern Griechenland Polen Albanien Tschechien Slowakei Ukraine OKU NordmazedonienAutonome Kirchen Finnland Estland EAOK Sinai China Japan Moldau BukarestSelbstverwaltete Kirchen Belarus Estland MPEOK Lettland Moldau Moskau ROKAKirchen mit umstrittenem nichtkanonischem Status Ukraine UOK Amerika Montenegro Turkei Abchasien Frankreich Altorthodoxe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Orthodoxe Kirche der Tschechischen Lander und der Slowakei 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