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Als Mohammed Karikaturen wurde eine am 30 September 2005 in der danischen Tageszeitung Jyllands Posten unter dem Namen Das Gesicht Mohammeds danisch Muhammeds ansigt erschienene Serie von zwolf Karikaturen bekannt die den islamischen Propheten und Religionsstifter Mohammed zum Thema haben Am 17 Oktober wurden sie in der agyptischen Zeitung Al Fager nachgedruckt In der Folge kam es in vielen Landern der Welt vor allem in islamisch gepragten zu Demonstrationen und gewalttatigen Ausschreitungen zu diplomatischen Konflikten zwischen der danischen Regierung und Regierungen islamischer Staaten sowie weltweit zu einer Diskussion uber die Religions Presse Kunst und Meinungsfreiheit Hintergrund ist das in der Praxis allerdings umstrittene Bilderverbot im Islam Einige Monate spater Anfang 2006 erstellten die danischen Imame Ahmad Abu Laban und Ahmed Akkari ein Dossier in dem neben den originalen zwolf Karikaturen auch solche abgebildet waren die nicht aus der Jyllands Posten stammten die beleidigend obszonen Inhalts waren und die angeblich Abu Laban zugeschickt worden waren Daraufhin kam es weltweit zu weiteren Protesten muslimischer Organisationen vom Boykott danischer Produkte bis hin zu gewalttatigen Auseinandersetzungen bei denen mehr als 100 Menschen starben 1 Die Demonstranten auf den Strassen wurden teilweise gezielt desinformiert Es wurden danische und norwegische Botschaften angegriffen und teilweise zerstort Der Begriff Karikaturenstreit erreichte bei der Wahl zum Wort des Jahres 2006 den dritten Platz In Danemark ist der Begriff Muhammedkrisen dt die Mohammedkrise gelaufig Das Gesicht MohammedsLink zu den Bildern Bitte Urheberrechte beachten Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Die zwolf Karikaturen 3 Die Nichtabbildung von Allah und Mohammed im Islam 4 Kritik an den Karikaturen 5 Juristische Auseinandersetzung 6 Dossier der danischen Imame und nachfolgende Eskalation 7 Internationale Proteste mit Toten 8 Reaktionen 8 1 Reaktionen der Medien 8 1 1 Jyllands Posten 8 1 2 Deutsche Medien 8 1 3 Franzosische Medien 8 1 3 1 Charlie Hebdo 2006 8 1 3 2 Charlie Hebdo 2011 und nachfolgender Brandanschlag 8 1 3 3 Charlie Hebdo 2012 8 1 4 Islamische Medien 8 2 Reaktionen der Politik 8 2 1 Danische Regierung 8 2 2 Deutsche Regierung 8 2 3 Vatikanstaat 8 2 4 Vereinte Nationen 8 2 5 US Regierung 8 2 6 Weitere internationale Reaktionen 8 3 Reaktionen der westlichen Islamwissenschaft 8 4 Reaktionen von Muslimen 8 5 Folgen fur das Nahrungsmittelgewerbe 9 Weitere Entwicklung 9 1 2008 9 2 2009 9 3 2010 9 4 2012 9 5 2013 9 6 2015 9 7 2020 9 8 2021 10 Literatur 11 Weblinks 12 Einzelnachweise und AnmerkungenVorgeschichte BearbeitenDie Karikaturen wurden von Flemming Rose dem Kulturchef der Zeitung bei den Zeichnern in Auftrag gegeben Nach Angaben der Redaktion wollte man prufen wie viel Selbstzensur sich danische Kunstler mit Blick auf den Islam auferlegen wurden Zuvor hatte der danische Kinderbuchautor Kare Bluitgen keinen Zeichner fur sein Buch Der Koran und das Leben des Propheten Mohammed Koranen og profeten Muhammeds liv Januar 2006 gefunden der mit seinem Namen dafur stehen wollte Das Buch verzeichnet neben dem Autor einen anonymen Illustrator 40 danische Karikaturisten wurden angesprochen wovon sich zwolf bereit erklarten etwas beizutragen drei davon waren Zeichner der Jyllands Posten Zwei der Karikaturen spielen direkt auf Bluitgen an indem sie ihn mit Turban abbilden Die zwolf Karikaturen BearbeitenAuf einer der zwolf Karikaturen wurde Mohammed mit Turban in Form einer Bombe mit brennender Lunte dargestellt auf welcher sich das islamische Glaubensbekenntnis Schahada befindet Eine andere Karikatur zeigt versengt aussehende Gestalten die in den Himmel hochsteigen von wo Mohammed entgegenruft Hort auf uns ist der Vorrat an Jungfrauen ausgegangen womit auf eine Motivation fur Selbstmordattentater angespielt wurde 2 Rose bemerkte dazu spater Es ist Fakt dass manche Leute im Namen des Propheten Terroranschlage begehen Sollte es uns in Europa nicht erlaubt sein diese Leute lacherlich zu machen 3 Unter den zwolf Karikaturen gibt es auch einige die den Propheten nicht explizit bildlich darstellen Ein Karikaturist zeichnete einen Schuler namens Mohammed vor einer Tafel auf der auf Persisch geschrieben steht Die Redaktion von Jyllands Posten ist eine Bande reaktionarer Provokateure Die Nichtabbildung von Allah und Mohammed im Islam Bearbeiten nbsp Mohammed positioniert den Schwarzen Stein an der Kaaba Illustration zur Universalgeschichte des Raschid Al Din Tabris ca 1315 zur Zeit der sunnitischen Muzaffariden Dynastie Hauptartikel Bilderverbot im Islam In weiten Teilen der islamischen Welt sind derzeit Abbildungen von Allah Mohammed und anderen islamischen Propheten in menschlicher Gestalt verboten Der Koran verbietet jedoch strenggenommen wie Tanach und Bibel nicht die Abbildung an sich sondern nur deren Anbetung im Sinne eines Gotzendienstes So wurde auch ein Bilderverbot des Islams nicht immer strikt angewandt wie es zahlreiche bildliche Darstellungen des Propheten Mohammed in der islamischen Kunst belegen Allah selbst wird im Islam niemals in menschlicher Gestalt abgebildet Kritik an den Karikaturen BearbeitenDie Kritik auf muslimischer Seite richtete sich vor allem gegen eine nach Meinung danischer Imame wachsende islamfeindliche Haltung im Westen mit der Bedienung von Vorurteilen etwa der Gleichsetzung des Islams mit dem Terrorismus Liberale Kritiker wiesen darauf hin dass die Mohammed Karikaturen im Vergleich zu den in arabischen Medien regelmassig erscheinenden antisemitischen Witzen und Papstkarikaturen harmlos gewesen seien Die Aufregung sei daher nicht nur kunstlich entfacht und tendenziell reaktionar sondern unverhaltnismassig In Danemark haben sich zudem die Beziehungen zwischen der muslimischen Minderheit und der Mehrheitsbevolkerung in den letzten Jahren aufgrund einer scharf gefuhrten Auslanderdebatte und einer restriktiven Einwanderungspolitik zunehmend verschlechtert Dies gilt insbesondere unter der damaligen Minderheitsregierung Anders Fogh Rasmussens Kabinett Rasmussen II die aus der rechtsliberalen Partei Venstre und der Konservativen Volkspartei bestand und die mit Tolerierung durch die nationalkonservative Danische Volkspartei regierte So bezeichneten beispielsweise Abgeordnete der Danischen Volkspartei den Islam als Krebsgeschwur und Terrorbewegung 4 Juristische Auseinandersetzung BearbeitenAm 27 Oktober 2005 erstatteten elf Vertreter danischer islamischer Organisationen aufgrund des Blasphemie Paragraphen 140 im danischen Strafgesetzbuch Strafanzeige gegen Jyllands Posten Die Sprecherin der Anzeigeerstatter Asmaa Abdol Hamid erklarte Wir meinen dass es die Absicht der Zeitung war zu verhohnen und zu spotten 5 Es ging demnach weniger um die Zeichnungen selbst sondern um den redaktionellen Zusammenhang Zusatzlich zu den Karikaturen wurde ein Text Flemming Roses abgedruckt in dem dieser die Hintergrunde fur den Abdruck erlauterte Er nannte mehrere Beispiele fur eine vermeintliche Selbstzensur von Kunstlern in Bezug auf den Islam neben der Tatsache dass ein Illustrator ein Kinderbuch uber den Propheten nur anonym habe illustrieren wollen beispielsweise die Entscheidung der Londoner Tate Gallery nach den Anschlagen auf die Londoner U Bahn 2005 ein Kunstwerk aus ihren Raumen zu entfernen das Bibel Talmud und Koran unter einer Glasplatte zeigte Hier die Ubersetzung der fraglichen Passage mit der Zwischenuberschrift Latterliggorelsen Die Lacherlichmachung Lacherlichmachung Die moderne sakulare Gesellschaft wird von einigen Muslimen abgelehnt Sie fordern eine Sonderstellung wenn sie auf besonderer Rucksichtnahme auf ihre eigenen religiosen Gefuhle beharren Das ist unvereinbar mit der weltlichen Demokratie und Redefreiheit in der man bereit sein muss Hohn Spott und Lacherlichmachung ausgesetzt zu sein Das ist bestimmt nicht immer sympathisch und schon anzusehen und es bedeutet nicht religiose Gefuhle sollten immer und in jedem Fall verspottet werden aber das ist in diesem Zusammenhang nachrangig Flemming Rose in Jyllands Posten 6 Als problematisch wahrgenommen wurde auch ein Leitartikel des damaligen Chefredakteurs Carsten Juste mit der Uberschrift Gefahr aus der Dunkelheit am selben Tag Darin hiess es Die Muslime die den Islam in der Offentlichkeit reprasentieren es gibt hoffentlich eine grosse stille und vernunftigere Mehrzahl haben alle etwas gemeinsam eine monumentale Selbstherrlichkeit Zu dieser Selbstherrlichkeit gehort auch eine fast Ubelkeit erregende Uberempfindlichkeit gegen jeden Widerspruch der sofort als Provokation aufgefasst wird Eine Provokation gegen einen dieser selbstherrlichen Imame oder verruckten Mullahs wird sofort als Provokation gegen den Propheten oder das heilige Buch den Koran ausgelegt und dann haben wir ein Problem 7 Der danische Blasphemie Paragraph lautet 140 Derjenige der offentlich die Glaubenslehre oder Gottesverehrung irgendeiner legal in diesem Land bestehenden Religionsgemeinschaft verspottet oder verhohnt wird zu einer Geldstrafe oder Haftstrafe bis zu vier Monaten verurteilt 8 Am 6 Januar 2006 stellte die Staatsanwaltschaft in Viborg das Verfahren ein mit der Begrundung dass keine Hinweise auf eine Straftat nach danischem Recht vorlagen 9 Diese Entscheidung bestatigte am 15 Marz 2006 der Direktor der danischen Staatsanwaltschaft und begrundete sie detailliert mit Bezug auf die Karikaturen 10 Die letzte Verurteilung aufgrund des 140 wurde in Danemark 1938 gegen eine Gruppe danischer Nationalsozialisten wegen Antisemitismus ausgesprochen 11 Das danische Parlament schaffte den seit 1866 bestehenden Paragraphen 140 des Strafgesetzbuchs und damit die Strafverfolgung wegen Blasphemie am 2 Juni 2017 ab 12 Dossier der danischen Imame und nachfolgende Eskalation BearbeitenIn einem von den danischen Imamen Ahmad Abu Laban und Ahmed Akkari im November und Dezember 2005 fur eine Reise nach Agypten und dem Libanon angefertigten 42 seitigen Dossier welches Vertretern der Arabischen Liga sowie muslimischen Klerikern und Akademikern uberreicht wurde wurden neben den Zeitungsartikeln auch drei zusatzliche Abbildungen aufgefuhrt Unter anderem wurde im Dossier ein verfremdetes Agenturfoto eines Komikers der ein Schwein imitiert als angebliche Mohammed Karikatur ausgegeben 13 Die zusatzlichen Abbildungen wurden als besonders beleidigend empfunden waren von der Zeitung aber weder in Auftrag gegeben noch veroffentlicht worden 14 15 Bei der Berichterstattung in der arabischen Presse wurde teilweise auf diese neuen Zeichnungen Bezug genommen Nach Angaben der Imame seien diese Abbildungen anonyme Zuschriften an emporte muslimische Leserbriefschreiber der Jyllands Posten Das gefalschte Agenturfoto soll den danischen Muslimen in hohnischer Absicht anonym als Mohammed Darstellung zugeschickt worden sein sagte Ahmed Akkari Sieben Jahre spater raumte Akkari ein sein damaliges Verhalten sei eine Manipulation gewesen Niemand hat den Unterschied zu den Karikaturen erklart oder auf die Herkunft der drei anderen Bilder hingewiesen 16 Erst nach dieser Reise und auf Anfragen von Journalisten und nachdem die christliche norwegische Zeitung Magazinet die Karikaturen am 10 Januar 2006 nachdruckte kam es zu weltweiten Protesten emporter Muslime die diese Karikaturen als Blasphemie empfanden Nachdem die agyptische Tageszeitung Al Fager bereits am 17 Oktober 2005 einige der Karikaturen darunter die des Propheten mit der Bombe im Turban abgedruckt hatte war es noch zu keinen besonderen Reaktionen gekommen 17 Internationale Proteste mit Toten BearbeitenAm 19 Oktober 2005 drei Wochen nach der Veroffentlichung am 30 September 2005 baten elf Botschafter islamischer Staaten den danischen Premier Anders Fogh Rasmussen um ein Treffen welches dieser mit der Begrundung ablehnte er konne uber die Forderungen der Botschafter nicht diskutieren Die Botschafter hatten zuvor gefordert im Rahmen der Gesetze des Landes alle moglichen Schritte zu ergreifen take all responsible to task under law of the land und wollten neben dem Artikel auch die islamfeindliche Stimmung im Allgemeinen erortern 18 Die Veroffentlichungen fuhrten seit dem 26 Januar 2006 zum Boykott danischer und norwegischer Waren in einigen arabischen Staaten Libyen schloss am 29 Januar 2006 seine Botschaft in Kopenhagen Saudi Arabien zog seinen Botschafter ab Die EU ihrerseits drohte mit der Anrufung der WTO sollten arabische Regierungen den Boykott unterstutzen In Tunis verabschiedeten die Innenminister von 17 arabischen Staaten am 31 Januar 2006 eine Resolution der zufolge die danische Regierung die Urheber der Karikaturen streng bestrafen musse Am 31 Januar entschuldigte sich der Chefredakteur dafur dass die Zeitung die Gefuhle vieler Muslime verletzt habe Er wollte sich aber nicht fur die Veroffentlichung der Bilder entschuldigen 19 Diese Entschuldigung des Chefredakteurs wurde von verschiedenen islamischen Vereinigungen Danemarks als nicht weitgehend genug zuruckgewiesen Ebenfalls am 31 Januar 2006 ubertrug der arabische Fernsehsender al Dschasira eine Rede des in der muslimischen Welt bekannten und in Danemark lebenden Fuhrers der Muslim Bruderschaft Mouhammed Fouad al Barazi der unter Tranen behauptete in Danemark wurde per SMS dazu aufgerufen den Koran zu verbrennen Tatsachlich gab es eine entsprechende Ankundigung der Danischen Front die vorgab auf einer ihrer Demonstrationen eine solche Koranverbrennung durchfuhren zu wollen 20 Die Sendung loste in der ganzen islamischen Welt Emporung aus 21 Die Reaktionen der islamischen Geistlichkeit waren scharf Die Karikaturen wurden in arabischen und anderen islamischen Landern nicht gezeigt Wohl aber nahmen verschiedene Gelehrte Stellung indem sie zum Widerstand gegen die angeblich von Juden und Amerikanern gesteuerte Kampagne aufriefen So verbreitete beispielsweise Ali Muhi Al Din Al Qardaghi ein Dozent der Universitat Kuaatar im Sender Al Dschasira es handele sich um eine kreuzzuglerische Zionistenkampagne Der Autor des Kinderbuches uber Mohammed sei selbst Jude in dem Buch heisse es der Prophet Mohammed sei ein Nazi der den ersten Holocaust durchgefuhrt habe 22 Ajatollah Seyyed Ali Chamene i behauptete im iranischen Fernsehen die Zeichner der Karikaturen seien von Juden bezahlt worden Die ganze Kampagne sei gesteuert von schmutzigen Zionisten die nicht nur die Zeitungen und Medien sondern auch die US Regierung voll unter ihrer Kontrolle hatten 23 Radikale Islamisten im Irak veroffentlichten einen Aufruf danische Soldaten anzugreifen Am 31 Januar 2006 kam es zu der Sturmung eines EU Buros in Gaza sowie zu Bombendrohungen und der anschliessenden Raumung von Redaktionsgebauden in Aarhus und Kopenhagen Am 2 Februar 2006 schloss die EU ihr Buro in Gaza nachdem dieses von palastinensischen Extremisten belagert worden war Unterdessen drohten al Aqsa Brigaden und der Islamische Dschihad mit der Entfuhrung von Staatsangehorigen von funf europaischen Staaten darunter Frankreich Norwegen Danemark und Deutschland im Westjordanland Tatsachlich wurde ein Deutscher entfuhrt jedoch bald wieder freigelassen Am 3 Februar sturmten 150 Demonstranten das Gelande der danischen Botschaft in Jakarta Unter anderem riefen sie Wir sind keine Terroristen wir sind keine Anarchisten aber wir sind gegen Leute die den Islam beleidigen Zugleich war auf den mitgefuhrten Plakaten zu lesen Wir sind bereit fur den Dschihad und Lasst uns den danischen Botschafter abschlachten Der danische Botschafter konnte die Demonstranten beruhigen indem er ihnen die Entschuldigung der Zeitung und die Haltung der Regierung erklarte Am gleichen Tag strahlte al Dschasira eine Predigt des Hamas Fuhrers Khaled Mash al in der grossen Moschee von Damaskus aus in der er die Europaer zu einer Entschuldigung aufforderte Es gebe kein Gesetz uber dem Allahs Unsere Nation wird nicht vergeben Morgen schon werden wir auf dem Weltenthron sitzen entschuldigt Euch heute bevor es zu spat ist Bevor Israel stirbt wird es erniedrigt werden Die Besucher der Moschee antworteten Tod Israel Tod Amerika 24 Am 4 Februar wurden die danische und norwegische Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus von Demonstranten in Brand gesteckt Dabei gingen auch die schwedische und chilenische Botschaft die sich im selben Gebaude wie die danische Botschaft befinden in Flammen auf In Gaza wurde das deutsche Kulturzentrum angegriffen und die deutsche Nationalflagge verbrannt Danische und norwegische Staatsburger wurden von ihren Regierungen aufgefordert Syrien zu verlassen Die USA warfen Syrien vor die Angriffe auf die danische Botschaft geduldet zu haben 25 Der Iran kundigte Wirtschaftssanktionen gegen europaische Staaten an in denen die Karikaturen erschienen sind Am 5 Februar wurde die danische Botschaft in Beirut von Demonstranten in Brand gesetzt nachdem es Sicherheitskraften nicht gelungen war die demonstrierende Menge zu zerstreuen Einige der Demonstranten waren mit der Brandstiftung jedoch nicht einverstanden und versuchten friedlich zu demonstrieren Der libanesische Innenminister Hassan Sabeh trat daraufhin zuruck In Trabzon in der Turkei erschoss der 16 jahrige Oguzhan Akdin den katholischen Priester Andrea Santoro 26 Als Motiv nannte der Tater die Veroffentlichung der Mohammed Karikaturen in verschiedenen europaischen Landern 27 Am 10 Oktober 2006 wurde der Jugendliche Akdin von der Grossen Strafkammer in Trabzon unter anderem wegen Mordes zu einer Freiheitsstrafe von 18 Jahren zehn Monaten und 20 Tagen sowie zu einer gerichtlichen Geldstrafe in Hohe von 250 YTL verurteilt Der turkische Kassationshof bestatigte das Urteil Die iranische Regierung kundigte an ihren Botschafter aus Danemark abziehen zu wollen Eine irakische Terrorgruppe mit Verbindungen zu Al Qaida drohte alle Danen zu toten 28 Am 6 Februar attackierten gewalttatige Demonstranten in Teheran die Botschaft Osterreichs Dabei wurden auch eine deutsche und eine osterreichische Nationalflagge verbrannt In Afghanistan kamen bei Auseinandersetzungen mit Sicherheitskraften zwei Menschen ums Leben Im Irak forderten schiitische Demonstranten eine Fatwa gegen die danischen Karikaturisten In Pakistan boykottierten muslimische Arzte wegen der Mohammed Karikaturen Medikamente aus europaischen Staaten Der Boykott richtete sich gegen Danemark Norwegen Frankreich Deutschland und die Schweiz Es wurden in vielen islamischen Landern Flaggen europaischer Lander verbrannt insbesondere die Flaggen Danemarks Norwegens und Deutschlands In Osterreich weigerten sich 30 muslimische Zeitungsboten die Kleine Zeitung auszutragen welche die Karikaturen abgedruckt hatte In der Turkei traten Demonstranten die EU Flagge mit Fussen Am 7 Februar kamen bei einem Angriff auf norwegische ISAF Soldaten im afghanischen Maimana mindestens vier Muslime ums Leben Die UNO kundigte den Abzug von Mitarbeitern an Am 8 Februar wurden vier Demonstranten in Afghanistan in der Nahe eines US Stutzpunktes von Sicherheitskraften erschossen Die bis dahin grosste Demonstration fand am 9 Februar im Libanon statt wo bis zu 250 000 weitgehend friedlich demonstrierten Wahrend einer Rede vor mehreren hunderttausend Schiiten in Beirut forderte Sayyid Hassan Nasrallah Fuhrer der Hisbollah am 9 Februar US Prasident George W Bush und US Aussenministerin Condoleezza Rice auf sie sollten in diesem Konflikt das Maul halten und verlangte von den europaischen Regierungen ein Verbot der Beleidigung des Propheten Dabei drohte er Wir werden den Gesandten Gottes nicht nur mit unserer Stimme sondern auch mit unserem Blut verteidigen 29 Am 10 Februar beschadigten Demonstranten die franzosische Botschaft in Teheran der danische Botschafter wurde aus Syrien abgezogen weil der syrische Staat nicht ausreichend fur seine Sicherheit sorge in Nairobi wurde ein Korrespondent der ARD von Demonstranten angegriffen Am 11 Februar demonstrierten etwa 5000 Muslime in Deutschland friedlich gegen die Darstellung der Karikaturen der turkische Ministerprasident Recep Tayyip Erdogan bot an in dem Konflikt zu vermitteln Am 17 Februar kamen bei Protesten gegen die Karikaturen vor der italienischen Botschaft in Libyen 11 Menschen ums Leben Davor hatte sich der italienische Reformminister Roberto Calderoli in einem T Shirt mit Mohammed Karikaturen gezeigt Der damalige Ministerprasident von Italien Berlusconi forderte den Minister zum Rucktritt auf den er am Folgetag einreichte Bei gewalttatigen Ubergriffen auf Kirchen und christliche Geschafte im Norden Nigerias wurden am 18 Februar 16 Menschen getotet die hauptsachlich der christlichen Minderheit angehorten darunter auch drei Kinder und ein katholischer Priester In Nigeria wurden insgesamt 18 Kirchen zerstort Zudem wurde das Haus des katholischen Bischofs von Maiduguri niedergebrannt Durch die Karikaturen ausgeloste Gewalttaten haben binnen vier Tagen mindestens 123 Menschen in Nigeria das Leben gekostet 30 Einer detaillierten Auflistung auf der Website Cartoon Body Count Death by Drawing 31 zufolge wurden in Zusammenhang mit dem Karikaturenstreit bis zum 22 Februar 2006 139 Menschen getotet und 823 verletzt Am 14 April wurde in Alexandria Agypten ein 67 jahriger koptischer Christ von einem 25 jahrigen Muslim bei einem Angriff auf Glaubige in einer koptischen Kirche erstochen Gleichzeitig wurden von anderen Fanatikern zwei weitere Kirchen angegriffen und insgesamt mehr als zehn Christen verletzt 32 Presseberichten zufolge die sich auf Kreise des agyptischen Innenministeriums berufen wollte der Tater Rache fur danische Karikaturen des Propheten Mohammed nehmen 33 Am 3 Mai hat sich der 28 jahrige Pakistaner Aamir C der mit einem Messer bewaffnet in das Verlagsgebaude der Zeitung Die Welt eindringen und den Chefredakteur Roger Koppel wegen der Veroffentlichung der Mohammed Karikaturen angreifen wollte in seiner Zelle im Untersuchungsgefangnis Berlin Moabit selbst erhangt 34 Die Uberfuhrung seines Leichnams nach Pakistan fuhrte dort zu Massenkundgebungen und zur Verbrennung deutscher Flaggen 35 Obwohl bei der ersten Obduktion auch zwei hochrangige pakistanische Polizeibeamte anwesend waren wurden vom pakistanischen Parlament Zweifel am Suizid geaussert und eine erneute Autopsie verlangt 36 Reaktionen BearbeitenReaktionen der Medien Bearbeiten Jyllands Posten Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Jyllands Posten erwagt eine gemeinsame Erklarung mit den danischen Imamen der Chefredakteur der Zeitung Carsten Juste sagte im danischen Rundfunk ein entsprechender Vorschlag von muslimischer Seite sei ganz bestimmt bedenkenswert Auch arabische Zeitungen versuchen zu deeskalieren so kommentierte die uberregionale Asharq al Awsat dass die anfangs noch spontane Kampagne gegen die Karikaturen inzwischen von Extremisten instrumentalisiert worden sei Drauflos schlagen ohne konkretes Ziel das ergibt keinen Sinn und Wir durfen die westlichen Staaten nicht als Feindesland betrachten Deutsche Medien Bearbeiten Die Januar Ausgabe der kleinen Zeitschrift Ketzerbriefe 37 zeigte eine Karikatur Mohammed mit Bombe Am 1 Februar 2006 druckten dann einige europaische Zeitungen eine oder mehrere der umstrittenen Karikaturen In Osterreich erschienen diese in der Kronen Zeitung der Kleinen Zeitung und der Sonntags Rundschau In Deutschland veroffentlichte Die Welt alle zwolf Karikaturen 38 Die Zeit FAZ Tagesspiegel Berliner Zeitung und die taz einige der Karikaturen wahrend Bild und Spiegel Online 39 einen Abdruck ablehnten Der Nachrichtensender n tv zitierte einen Redakteur der Welt mit den Worten Das ist ein politischer Vorgang Bei der Tageszeitung Die Welt waren sechs der Karikaturen im Online Angebot abrufbar Auch das Online Magazin Perlentaucher veroffentlichte die Karikaturen Spater veroffentlichten die beiden Magazine Der Spiegel und Focus im Zuge der Berichterstattung einige Karikaturen woraufhin Agypten den Verkauf der aktuellen Ausgaben verbot Im Juli 2005 hatte ein 60 jahriger Fruhrentner in Nordrhein Westfalen per Post Toilettenpapierrollen mit der Beschriftung Koran der heilige Qur an an muslimische Gemeinden und diverse Medien verschickt und erklarte in einem beigefugten Schreiben der Koran sei ein Kochbuch fur Terroristen Wahrend der Karikaturen Diskussion im Februar 2006 fand der Prozess gegen den Mann vor dem Amtsgericht Ludinghausen statt und erhielt deshalb enorme deutschlandweite Aufmerksamkeit Die Anklage lautete unter anderem auf Beschimpfung religioser Bekenntnisse Das Schoffengericht folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft und verhangte ein Jahr Freiheitsstrafe auf Bewahrung Der Prozess wurde unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen abgehalten Der Mann hatte im Vorfeld zahlreiche Morddrohungen erhalten 40 Die Marz 2006 Ausgabe des Satiremagazins Titanic thematisierte den Karikaturenstreit Dabei wurden auch zwei der Karikaturen in der Rubrik Humorkritik abgedruckt und kommentiert 41 Der Schriftsteller und Trager des Literatur Nobelpreises Gunter Grass verurteilte die Aktion der danischen Zeitung Es war eine bewusste und geplante Provokation eines rechten danischen Blattes und Sie haben aber weitergemacht weil sie rechtsradikal und fremdenfeindlich sind Zudem kritisierte er den Hinweis westlicher Medien auf die Meinungsfreiheit als Heuchelei Dagegen verteidigte Ulrich Wickert Jyllands Posten in der Sendung Menschen bei Maischberger am 7 Februar 2006 42 damit dass die Karikaturen in einer danischen Tageszeitung auch in erster Linie fur danische und nicht fur muslimische Leser gedacht gewesen seien da der Anteil der muslimischen Bevolkerung in Danemark sehr klein sei Daher seien sie auch nicht mit der bosen Absicht veroffentlicht worden die muslimischen Menschen in Danemark anzugreifen sondern in der westlichen Tradition satirischer Karikaturen anzusiedeln Das Vorzeigen der Karikaturen bei danischen Imamen sei ausserdem von anderen Zeitungen ausgegangen und nicht von Jyllands Posten Hendrik Zorner Sprecher des Deutschen Journalisten Verbandes DJV kritisierte den Nachdruck der Karikaturen in einigen deutschen Zeitungen nach Ziffer 10 des Pressekodex des Deutschen Presserats seien Veroffentlichungen in Wort und Bild die das sittliche oder religiose Empfinden einer Personengruppe nach Form und Inhalt wesentlich verletzen konnen mit der Verantwortung der Presse nicht zu vereinbaren Der DJV Vorsitzende Michael Konken widersprach dem und verteidigte den Nachdruck Der Nachdruck der Karikaturen in deutschen Zeitungen ist ein notwendiger Beitrag zur Meinungsbildung dessen Ziel nicht die Verletzung religioser Gefuhle gewesen ist Zugleich verurteilte der DJV Vorsitzende die Entlassung des Chefredakteurs von France Soir scharf und forderte dessen Wiedereinstellung Um die Entscheidung zu vermeiden ob eine Verletzung von religiosem Empfinden vorliegt anderte der Deutsche Presserat Ende 2006 Ziffer 10 seines Pressekodex um in Die Presse verzichtet darauf religiose weltanschauliche oder sittliche Uberzeugungen zu schmahen Damit wurde das Kriterium von den Lesern und ihren religiosen Empfindungen zu den subjektiven Absichten der Journalisten verlagert 43 Der Publizist und Kolumnist des Wochenmagazins Der Spiegel Henryk M Broder machte den Karikaturenstreit zu einem der Themen seines kontrovers diskutierten Buches Hurra wir kapitulieren in dem er die gewalttatigen Reaktionen aus Teilen der muslimischen Welt und das daraufhin betriebene Appeasement zahlreicher westlicher Medien und Politiker scharf kritisierte Die Karikaturen selbst seien von einer erschutternden Harmlosigkeit Franzosische Medien Bearbeiten Der franzosische France Soir titelte Ja wir haben das Recht Gott zu karikieren Ein Vertreter franzosischer Muslime sprach daraufhin von einem abscheulichen Vorgang Am folgenden Tag wurde der France Soir Chefredakteur Jacques Lefranc vom Besitzer der Zeitung Raymond Lakah entlassen der jedoch nicht verhindern konnte dass die Zeitung mit der Schlagzeile Voltaire hilf sie sind verruckt geworden erschien Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang dass der Entlassene laut Focus einer der wenigen innerhalb der Redaktion war der sich gegen den Abdruck der Karikaturen ausgesprochen hatte Sein Nachfolger im Amt des Chefredakteurs kundigte nach Protesten der Redaktion kurz darauf Weiterhin ist bemerkenswert dass Lakah in der deutschsprachigen Presse meist als Agypter bezeichnet wird neben der agyptischen besitzt er allerdings auch die franzosische Staatsburgerschaft und ist romisch katholisch Seit dem 3 Februar 2006 war die Website der Zeitung France Soir fur einige Zeit nicht mehr erreichbar Ebenso wurde die judische Webseite Hagalil von Katar aus gehackt und ihr Inhalt sowie der von uber 62 weiteren Domains vollstandig geloscht Charlie Hebdo 2006 Bearbeiten Am 8 Februar 2006 erschien eine Sonderausgabe des franzosischen Satireblatts Charlie Hebdo die auch einige andere Karikaturen zeigte Auf dem Titelblatt befand sich ein Abbild Mohammeds der die Hande vor das Gesicht schlagt und sagt C est dur d etre aime par des cons Es ist hart von Idioten geliebt zu werden 44 Am 1 Marz 2006 veroffentlichte Charlie Hebdo das Manifest der 12 in dem sich zwolf uberwiegend aus dem islamischen Kulturkreis stammende Intellektuelle unter ihnen auch Ayaan Hirsi Ali und Salman Rushdie gegen den Islamismus als neue weltweite totalitare Bedrohung richten Dieses Manifest nimmt unter anderem ausdrucklich Bezug auf die jungsten Ereignisse nach der Veroffentlichung der Mohammed Karikaturen in europaischen Zeitungen Inzwischen hat der franzosische muslimische Dachverband Conseil francais du culte musulman CFCM dessen Prasident der als liberal bekannte Rektor der Pariser Moschee Dalil Boubakeur ist den Chefredakteur des Blattes Philippe Val wegen der Karikaturen des Religionsstifters verklagt Das Magazin wies die Vorwurfe zuruck und sprach vor der Presse von einem mittelalterlichen Prozess Philippe Val sagte dass mit den Karikaturen keinesfalls ein Angriff auf die Muslime beabsichtigt gewesen sei sondern auf Terroristen Keine Provokation Satire war das Damit die Meinungsfreiheit ganz klar umrissen wird vom Gesetzgeber und nicht von religiosen Fanatikern bestimmt wird haben wir das gedruckt Es kam wegen dreier Karikaturen zu einem Prozess vor der 17 Pariser Strafkammer Die linksliberale Liberation druckte aus Solidaritat mit Charlie Hebdo die umstrittenen Karikaturen am ersten Tag des Prozesses erneut ab 45 Vor Gericht wurde Charlie Hebdo von prominenten Zeugen gestutzt etwa vom Parteivorsitzenden der Sozialdemokraten Francois Hollande Lebensgefahrte von Segolene Royal und dem liberalen Prasidentschaftskandidaten Francois Bayrou 46 Am 3 Marz 2007 wurde Val freigesprochen Das Gericht erkannte an dass die Karikaturen uberwiegend dazu dienten den terroristischen Islamismus zu bekampfen 47 Charlie Hebdo 2011 und nachfolgender Brandanschlag Bearbeiten nbsp Auf die Strasse geraumter Mull nach dem Brandanschlag auf das Redaktionsgebaude der Zeitschrift Charlie HebdoAm 3 November 2011 erschien eine Ausgabe der Zeitschrift Charlie Hebdo unter dem Titel Charia Hebdo eine Anspielung auf die Scharia Gesetze des Islams die von einem Gast Editor Mohammed herausgegeben wurde der dabei sagte 100 coups de fouet si vous n etes pas morts de rire Deutsche Ubersetzung 100 Hiebe mit der Peitsche wenn Du nicht vor Lachen stirbst Die Titelseite der Ausgabe wurde vom Cartoonisten Luz gezeichnet 48 In den fruhen Morgenstunden des 2 Novembers 2011 erfolgte als Folge der angekundigten Ausgabe ein Brandanschlag auf das Redaktionsburo der Zeitschrift Charlie Hebdo im 20 Arrondissement von Paris mittels eines Molotow Cocktails Das Cover der Ausgabe war in den sozialen Medien des Internets schon Tage zuvor zu sehen gewesen 49 Charlie Hebdo 2012 Bearbeiten Am 19 September 2012 veroffentlichte Charlie Hebdo neue Mohammed Karikaturen Einzelheiten siehe Charlie Hebdo Islamische Medien Bearbeiten Schon im Oktober druckte eine Kairoer Zeitung die Mohammed Karikaturen ohne Reaktion 50 Hierzu schrieb FAZ NET Nicht jede Veroffentlichung der Karikaturen in der islamischen Welt hatte jedoch solche Folgen Keine Reaktion hatte es gegeben als das enfant terrible der agyptischen Presse Adel Hammouda in seiner Wochenzeitschrift Al Fagr Die Morgendammerung am 17 Oktober die Karikaturen nachgedruckt hatte also im Fastenmonat Ramadan 51 In der islamischen Welt kam es zu Veroffentlichungen in zwei jordanischen Zeitungen darunter Shihan In dem Artikel Eine islamische Intifada Gegen die danische Beleidigung des Islam wurden drei Karikaturen gezeigt und kommentiert Was ist schlimmer Solche Bilder oder Selbstmordanschlage Der Chefredakteur von Shihan wurde daraufhin von seinem Verleger entlassen die gesamte Auflage zuruckgezogen Die grosste iranische Zeitung Hamshahri kundigte spater an in einem Holocaust Karikaturen Wettbewerb die besten zwolf Holocaust Karikaturen zu pramieren 52 Damit soll nach Angaben von Farid Mortazavi Chef der Graphikabteilung das westliche Verstandnis von Pressefreiheit auf die Probe gestellt werden Auch die Website der Arab European League hat eine sogenannte Kampagne zur Meinungsfreiheit gestartet um Tabus in Europa zu brechen Nachdem bereits Behorden gegen Zeitungen in Agypten und Jordanien eingeschritten waren wurde in Jemen die Schliessung der Wochenzeitung Al Hurya Freiheit angeordnet nachdem sie die Karikaturen nachgedruckt hatte Gegen den Verleger wurde Haftbefehl erlassen In einem CNN Interview am 8 Februar kundigte Kulturredakteur Flemming Rose an dass Jyllands Posten eine Zusammenarbeit mit der iranischen Zeitung Hamshahri suchen werde um die Holocaust Karikaturen abzubilden Spater dementierte Chefredakteur Carsten Juste dies jedoch dieses sei ein Missverstandnis und eine Ubertreibung Flemming Rose wurde danach zunachst einmal in den Urlaub geschickt da man seinen Vorschlag als Zeichen seiner Uberforderung mit der Situation sah 53 Reaktionen der Politik Bearbeiten Danische Regierung Bearbeiten Die danische Regierung ist der Auffassung dass sie sich nicht fur Veroffentlichungen der Presse entschuldigen musse Das ist auch die Meinung der Mehrheit der danischen Bevolkerung In einer am 2 Februar 2006 von Danmarks Radio veroffentlichten Umfrage ausserten 79 der Befragten die Meinung dass sich Danemark nicht entschuldigen solle Zugleich halten mehr als zwei Drittel der Danen die Reaktion der arabischen Lander fur inakzeptabel Deutsche Regierung Bearbeiten Deutsche Politiker betonten sowohl Meinungs und Pressefreiheit als auch Dialogbereitschaft Eine Entschuldigung durch staatliche Stellen wird wie in Danemark abgelehnt Der deutsche Innenminister Wolfgang Schauble sagte am 2 Februar in der Welt Warum sollte sich die Regierung fur etwas entschuldigen was in Ausubung der Pressefreiheit passiert ist Wenn sich da der Staat einmischt dann ist das der erste Schritt zur Einschrankung der Pressefreiheit Der Geschaftsfuhrer der Grunen im Bundestag Volker Beck sagte Muslime mussen genau so wie die christlichen Kirchen und Juden Kritik und Satire ertragen Paul Spiegel 1937 2006 damaliger Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland sagte der Streit um die Karikaturen sei ein schrecklicher Beweis fur das Scheitern des politischen und interreligiosen Dialogs zwischen den verschiedenen Kulturen in den vergangenen Jahren 54 Anlasslich des Angriffs radikaler Palastinenser auf ein deutsches Kulturzentrum in Gaza ausserte auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel ihr Unverstandnis Der Umstand dass man sich in seinen religiosen Gefuhlen verletzt fuhle legitimiere keine Gewalt Zugleich betonte sie dass die Pressefreiheit ein unerlasslicher Bestandteil der Demokratie sei Frank Walter Steinmeier Aussenminister von 2005 bis 2009 zeigte sich besorgt dass die Bemuhungen um die Freilassung der deutschen Geiseln im Irak durch die Karikaturen belastet seien Weiter sagte er bei der Munchner Konferenz fur Sicherheitspolitik Noch haben wir keinen Kampf der Kulturen aber wir sind vom angestrebten Dialog weiter entfernt als gewunscht Vatikanstaat Bearbeiten Ein Sprecher des Vatikans bezeichnete die Veroffentlichung als inakzeptable Provokation und verurteilte zugleich alle Gewaltaktionen 55 Der italienische Kardinal Achille Silvestrini sagte man konne uber christliche Priester und die Brauche der Moslems Satire betreiben nicht aber uber Gott den Koran oder Mohammed 2008 wurde bei einem zweitagigen Treffen zwischen dem Vatikan vertreten durch den Papstlichen Rat fur den interreligiosen Dialog unter Kardinal Jean Louis Tauran und obersten Autoritaten des sunnitischen Islams an der al Azhar Universitat in Kairo die erneute Veroffentlichung der Mohammed Karikaturen verurteilt Vertreter der islamischen Universitat beklagten eine wachsende Zahl von Angriffen auf den Islam und seinen Propheten sowie andere Attacken gegen Religionen In einer gemeinsamen Erklarung forderten beide Seiten mehr Respekt vor religiosen Symbolen 56 Vereinte Nationen Bearbeiten Der damalige UNO Generalsekretar Kofi Annan ausserte sich besorgt Er sagte unter anderem die Pressefreiheit sollte kein Vorwand sein um Religionsgemeinschaften zu beleidigen Die Pressefreiheit sollte immer in einer Weise angewendet werden die den Glauben und die Lehren aller Religionen vollstandig respektiert US Regierung Bearbeiten Der Sprecher des US Aussenministeriums Sean McCormack sowie der britische Aussenminister Jack Straw bezeichneten die Karikaturen als beleidigend zu jeder Demokratie gehoren neben der Meinungsfreiheit auch Aspekte wie die Forderung von Verstandnis und der Respekt von Minderheitenrechten US Aussenministerin Condoleezza Rice ausserte spater radikale Islamisten benutzten die Karikaturen als Anlass um den Konflikt mit den westlichen Landern anzuheizen 57 Vor allem in Syrien versuchten radikale Islamisten demnach den Konflikt fur ihre eigene Sache zu nutzen Hier wie auch in den palastinensischen Autonomiegebieten werde der Konflikt instrumentalisiert um den jeweiligen Staat zu destabilisieren Diese Aussagen werden unter anderem vom iranischen Vizeprasidenten Maschai bestritten und zuruckgewiesen Weitere internationale Reaktionen Bearbeiten Der norwegische Ministerprasident Jens Stoltenberg verurteilte die Veroffentlichung Es sei paradox dass mit Magazinet eine christliche Zeitschrift die Karikaturen nachgedruckt habe Der turkische Ministerprasident Recep Tayyip Erdogan bezeichnete das Verhalten der Karikaturisten als einen Fehler und nicht tolerierbar Gewalt als Antwort darauf sei ebenfalls ein Fehler Das Problem konne nicht auf der Strasse mit Gewalt sondern nur politisch gelost werden Der indische Politiker und Minister fur die muslimische Minderheit in Uttar Pradesh Haji Yakub Qureshi setzte 2006 im Anschluss an das islamische Freitagsgebet in Meerut ein Kopfgeld von knapp 10 Millionen Euro fur die Ermordung eines der danischen Zeichner der Mohammed Karikaturen aus 58 Danemark versuchte zu beschwichtigen und die Krise zu deeskalieren So wendete sich die danische Regierung auf der Homepage des Aussenministeriums nun in Englisch und Arabisch an die Besucher Auch ist Premierminister Anders Fogh Rasmussens Interview mit dem arabischen Sender Al Jazeera dort als Transkript zu finden Ebenso hat Danemark Hilfe fur das Fahrungluck im Roten Meer angeboten 59 Am 6 Februar rief auch das Generalsekretariat der Arabischen Liga in einer Erklarung zum Dialog und zur Massigung auf Die Grunen beantragten eine Aktuelle Stunde im Bundestag Am 7 Februar forderte der ehemalige danische Aussenminister Uffe Ellemann Jensen den Rucktritt von Carsten Juste Chefredakteur der Jyllands Posten Dieser wies die Forderung als absonderlich zuruck Nach einem Bericht von tagesschau de kundigte Pakistans Gesundheitsminister Nasir Khan an die Einfuhr von Medikamenten aus jenen europaischen Landern zu verbieten in denen die Karikaturen erschienen waren Am 21 Marz ist die schwedische Aussenministerin Laila Freivalds zuruckgetreten 60 Pressemeldungen 61 zufolge weil sie sich fur die Schliessung einer rechtsextremen Website eingesetzt hatte die die Mohammed Karikaturen veroffentlicht und zur Einsendung weiterer Karikaturen aufgerufen hatte Der danische Ministerprasident Anders Fogh Rasmussen verteidigte in seiner Neujahrsansprache noch einmal die Haltung seiner Regierung Wir haben die Meinungsfreiheit geschutzt weil sie die kostbarste Freiheit ist die wir haben 62 Der renommierte Friedensforscher Johan Galtung bezeichnete als das eigentliche Problem nicht die Karikaturen sondern das Nein der Danen einen Dialog zu beginnen Galtung hatte im Februar 2006 versucht zwischen islamischen Geistlichen und der danischen Regierung zu vermitteln Nachdem die Regierung zum Gesprach eingeladen hatte horten die Brandstiftungen gegen danische Einrichtungen auf Nur hatten die Medien kein Interesse daruber zu berichten Reaktionen der westlichen Islamwissenschaft Bearbeiten Das Darstellungsverbot des Propheten Mohammed ist nicht direkt im Koran belegt und wurde erst spater von muslimischen Rechtsgelehrten festgelegt Dennoch existieren zahlreiche Abbildungen des Propheten Nach Einschatzungen von Stephan Rosiny Mitarbeiter des Instituts fur Islamwissenschaft der Freien Universitat Berlin konne der sog Gotteslasterungsparagraph nicht herangezogen werden Da es im Koran in Sure 18 110 heisst Sag Ich bin nur ein Mensch wie ihr und der Koran Mohammed damit nur als Mensch darstelle sei es fraglich inwiefern der Tatbestand der Blasphemie erfullt sei 63 Rosiny mahnte Muslime konnten in sakularen Gesellschaften nicht einfach davon ausgehen dass sich Menschen anderen Glaubens ihren religiosen Vorstellungen unterordneten 64 Die heftige Reaktion sieht Rosiny als Folge von zahlreichen demutigenden Ereignissen von denen die Muslime glaubten der Westen allein habe sie zu verantworten Nach Ansicht Rosinys bleibt die Intensitat der Proteste ohne beispielsweise den Irakkrieg in die Betrachtung mit einzubeziehen unverstandlich Reaktionen von Muslimen Bearbeiten nbsp Offentliche Proteste gegen die Karikaturen in Paris am 11 Februar 2006 Weitere Mediadateien zu diesem Protest Der aus dem Libanon stammende Professor fur Politik Gilbert Achcar an der Universitat Paris VIII ist nicht erstaunt uber den Ausbruch in den islamischen Landern aber uber den unbedeutenden Anlass Laut Achcar geht es nicht wirklich um die Karikaturen sondern ist der Ausbruch auch eine Folge der seiner Meinung nach heuchlerischen Aufstellung der westlichen Welt in Bezug auf Demokratie und Menschenrechte im Nahen Osten 65 Auch laut dem niederlandischen Schriftsteller und Kolumnisten Mohammed Benzakour hat die Wut in den arabischen Landern nur wenig mit den Karikaturen zu tun Er sieht Gefuhle von politischer Ohnmacht Frustration und mangelndem Selbstvertrauen als Ursachen der Gewaltausbruche Er ist der Meinung dass nur eine politische Analyse die Sache aufklaren kann 66 Folgen fur das Nahrungsmittelgewerbe Bearbeiten Am 16 Februar 2006 berichtete Al Jazeera dass so genanntes danisches Plundergeback im Iran nun als Rosen von Mohammed Persisch gul e muhammadi bezeichnet werden musse Das Geback wird innerhalb des Landes hergestellt Der Iran hat den Import danischer Produkte nach der Veroffentlichung der Karikaturen unterbunden 67 Weitere Entwicklung BearbeitenAnfang Februar 2006 berichtete die danische Zeitung Politiken dass von Jylland Posten kurze Zeit vor der Veroffentlichung der Mohammed Karikaturen andere Karikaturen die Jesus Christus zeigten abgelehnt wurden Begrundet wurde das damit sie wurden den Lesern der Zeitung wohl nicht gefallen und konnten fur einen Aufschrei sorgen was Jylland Posten den Vorwurf der Doppelmoral eintrug 68 In einer Pressekonferenz widersprach der Herausgeber der Jyllands Posten dieser Behauptung it is a lie Eine Karikatur die Jesus am Kreuz mit Dollarscheinen auf den Augen zeigte und von demselben Zeichner stammte wie das Bild von Mohammed mit einer Bombe im Turban sei abgedruckt worden ohne dass es Proteste gegeben habe 69 2008 Bearbeiten Am 12 Februar 2008 nahm die danische Polizei drei Personen in Aarhus fest die einen Mordanschlag auf Kurt Westergaard einen der Zeichner der Karikaturen geplant haben sollen Nach Angaben der Zeitung Jyllands Posten waren die Mordplane relativ konkret der Cartoonist sollte demzufolge in seinem eigenen Haus getotet werden Offiziellen Angaben zufolge handelt es sich bei den Mannern um einen Danen marokkanischer Herkunft und um zwei Tunesier Alle Parteien des Folketing verurteilten den Attentatsversuch als Angriff auf Demokratie und Meinungsfreiheit 70 Einen Tag nach Aufdeckung der Plane veroffentlichten fuhrende danische Zeitungen erneut demonstrativ Westergaards umstrittene Karikatur die Mohammed mit einer Bombe im Turban darstellt Am 2 Juni 2008 wurde ein Anschlag auf die danische Botschaft in Islamabad Pakistan verubt bei dem mindestens sechs Menschen ums Leben kamen Die Terrororganisation al Qaida bekannte sich zu dem Anschlag und gab als Motiv die danischen Karikaturen an 71 2009 Bearbeiten Als der damalige danische Ministerprasident Anders Fogh Rasmussen 2009 als Kandidat fur den Posten des NATO Generalsekretars ins Gesprach kam wurden aus der muslimischen Welt mit Bezug auf den Karikaturenstreit Einwande laut Das NATO Mitglied Turkei sperrte sich lange Zeit gegen eine Nominierung Rasmussens wobei hier moglicherweise auch fruher geausserte Bedenken Rasmussens gegen einen EU Beitritt der Turkei eine Rolle spielten Letztlich liess sich die turkische Regierung dazu bewegen Rasmussen zu akzeptieren 72 Im August 2009 wurde die Entscheidung von Yale University Press die Dokumentation der Yale Professorin Jytte Klausen The Cartoons that Shook the World ohne Nachdruck der Mohammed Karikaturen und weiterer historischer Mohammed Illustrationen zu veroffentlichen als Selbstzensur kritisiert 73 2010 Bearbeiten Am 1 Januar 2010 drang ein Somalier in das Haus des Zeichners Kurt Westergaard ein Mit einer Axt und einem Messer bewaffnet sturmte er das Haus und rief dabei die Worter Rache und Blut Die herbeieilende Polizei konnte den Mann rechtzeitig aufhalten so dass Westergaard nicht verletzt wurde Dem 28 jahrigen Somalier wurden Verbindungen zur somalischen Terrorgruppe al Shabaab und zu ostafrikanischen al Qaida Fuhrern nachgewiesen 74 Der Tater wurde zu einer Haftstrafe von zehn Jahren mit anschliessender Ausweisung verurteilt 75 Am 29 Dezember 2010 deckten der schwedische und danische Geheimdienst gemeinsam einen islamistischen Anschlagsplan auf der die Redaktionsraume der Politiken Zeitung und der Jyllands Posten zum Ziel hatte Die mutmasslichen Tater die aus verschiedenen arabischen Landern stammten hatten geplant das Pressezentrum des Kopenhagener Rathausplatzes mithilfe von Maschinenpistolen zu sturmen und ein Blutbad anzurichten Bisher ist jedoch noch nicht geklart inwieweit es Verbindungen zu internationalen Terrornetzwerken gab 76 2012 Bearbeiten Am 5 Mai 2012 veranstaltete die Partei pro NRW kurz vor der Landtagswahl in Nordrhein Westfalen 2012 in Bonn eine Demonstration 30 demonstrierende Anhanger von pro NRW zeigten unter anderen Wahlplakate der Partei mit der Aufschrift bzw Forderung Minarettverbot auch fur NRW Diesen Demonstranten standen nach Polizeiangaben 500 bis 600 salafistische Gegendemonstranten gegenuber Einige Pro NRW Anhanger zeigten der Gegenseite islamkritische Karikaturen Es kam zu schweren Ausschreitungen islamistischer Gewalttater Dabei wurden 29 Polizeibeamte verletzt 109 mutmassliche Gewalttater wurden festgenommen Die Polizei hatte bei ihnen Messer Schlagwerkzeuge und eine Schleuder Zwille mit Stahlkugeln sichergestellt Gegen einen 25 jahrigen Islamisten wurde Haftbefehl wegen dreifachen versuchten Mordes erlassen Er hatte drei Polizisten mit Messerstichen verletzt zwei davon schwer In der Auswertung bezeichnete Bundesinnenminister Hans Peter Friedrich die beteiligten Salafisten als Ideologen die unsere freiheitlich demokratische Grundordnung gefahrden und kundigte die Prufung von Verboten salafistischer Vereine in Deutschland an Der Zentralrat der Muslime in Deutschland verurteilte die Gewalt der islamistischen Demonstranten Die Generalsekretarin des Zentralrats Nurhan Soykan erklarte Wir distanzieren uns ausdrucklich von gewaltbereiten Muslimen die zur Selbstjustiz anstacheln und die Polizei angreifen 77 78 2013 Bearbeiten Am 5 Februar 2013 wurde der danische Islamkritiker Lars Hedegaard das Ziel eines Anschlagversuchs Ein als Postbote verkleideter Attentater der fluchten konnte schoss einmal auf den Siebzigjahrigen verfehlte ihn aber 79 2015 Bearbeiten Hauptartikel Anschlag auf Charlie Hebdo Am 7 Januar 2015 sturmten mehrere bewaffnete Islamisten die Redaktionsraume von Charlie Hebdo und eroffneten unter Ausrufen wie Allah ist gross und wir haben den Propheten geracht das Feuer 80 Bei dem Anschlag wurden zwolf Menschen getotet darunter vier Zeichner des Magazins 81 Der zu den Ermordeten gehorende Journalist Stephane Charbonnier hatte zwei Tage zuvor ein Manuskript fertiggestellt das posthum als Buch Lettre aux escrocs de l islamophobie qui font le jeu des racistes Brief an die Vortauscher der Islamophobie die das Spiel der Rassisten betreiben deutsche Ubersetzung Brief an die Heuchler Und wie sie den Rassisten in die Hande spielen veroffentlicht wurde Darin verwies er auf die Interpretation der Karikatur aus Jyllands Posten die Mohammed mit einer Bombe auf dem Kopf zeigt als Anprangerung der Instrumentalisierung der Religion durch Terroristen 82 2020 Bearbeiten Am 2 September 2020 zu Beginn der Gerichtsverhandlungen gegen mutmassliche Mittater des Anschlags auf Charlie Hebdo veroffentlichte die Satirezeitschrift in einem Sonderheft erneut die Mohammed Karikaturen 83 Bei einem Anschlag in Conflans Sainte Honorine wurde am 16 Oktober 2020 der 47 jahrige Geschichtslehrer Samuel Paty von einem 18 Jahrigen mit russisch tschetschenischen Wurzeln auf offener Strasse mit einem Messer enthauptet Der Lehrer hatte in seinem Geschichtsunterricht die Mohammed Karikaturen gezeigt und behandelt 84 Nachdem der franzosische Prasident Emmanuel Macron bei der Beerdigung von Samuel Paty die Veroffentlichung von Mohammed Karikaturen mit Blick auf die Meinungsfreiheit verteidigt 85 und strengere Kontrollen von Moscheen und anderen muslimischen Einrichtungen angekundigt hatte 86 fuhrte dies zu zahlreichen Reaktionen 87 Die Staatsfuhrungen von Saudi Arabien Iran Pakistan Agypten und der Turkei gaben ihren Protest zu Protokoll 88 89 90 91 In Pakistan organisierte die dschihadistische Partei Tehreek e Labbaik eine Demonstration 88 In der Hauptstadt von Bangladesch organisierte die islamische Partei Islami Andolan Proteste mit laut Polizeiangaben 50 000 Teilnehmern 92 93 In Jordanien Kuwait und Katar nahmen Handler franzosische Waren aus ihren Geschaften 94 Der turkische Prasident Recep Erdogan rief zu einem Boykott franzosischer Waren auf bezeichnete die europaischen Staats und Regierungschefs als Faschisten und behauptete Muslime in Europa seien einer Lynchkampagne ausgesetzt die mit der Verfolgung der Juden vor dem Zweiten Weltkrieg vergleichbar sei 90 In Frankreich wurden Dutzende Internetseiten von Rentnervereinigungen Unternehmen und kleineren Orten durch Hackerangriffe mit islamistischer Propaganda uberzogen 94 Wenige Tage spater am 29 Oktober starben bei einem Anschlag in Nizza mehrere Personen nach Messerangriffen wobei der Tatverdachtige laut Aussage des Burgermeisters Allahu akbar rief 95 Darauf folgte wenige Tage spater ein Terroranschlag in Wien mit islamistischen Hintergrund 2021 Bearbeiten In Grossbritannien hat die Verwendung von Karikaturen des islamischen Propheten Mohammed im Religionsunterricht in einem Gymnasium in Batley in der Grafschaft Yorkshire zu einer Debatte gefuhrt Der Lehrer der die Zeichnungen gezeigt hatte war nach Protesten beurlaubt worden 96 Literatur BearbeitenUrsula Baatz Bilderstreit 2006 Pressefreiheit Blasphemie Globale Politik Picus Wien 2006 ISBN 3 85452 522 2 Siegfried Jager Der Karikaturenstreit im Rechts Mitte Links Diskurs deutscher Printmedien In Siegfried Jager Dirk Halm Hrsg Mediale Barrieren Rassismus als Integrationshindernis Unrast Munster 2007 ISBN 978 3 89771 742 8 Thomas Knieper Marie Theres Tinnefeld Der Karikaturenstreit im sakularisierten Staat Wie weit reichen Meinungsfreiheit und Toleranz In Erich Schweighofer Anton Geist Gisela Heindl Christian Szucs Hrsg Komplexitatsgrenzen der Rechtsinformatik Tagungsband des 11 Internationalen Rechtsinformatik Symposions IRIS 2008 Richard Boorberg Verlag Stuttgart u a S 473 482 ISBN 978 3 415 04130 1 Marion Muller Esra Ozcan The Political Iconography of Muhammad Cartoons Understanding Cultural Conflict and Political Action In PS Political Science and Politics 2007 S 287 291 doi 10 1017 S104909650707045X Jana Sinram Pressefreiheit oder Fremdenfeindlichkeit Der Streit um die Mohammed Karikaturen und die danische Einwanderungspolitik Campus Frankfurt am Main New York 2015 ISBN 978 3 593 50309 7 Fabian Wahl Der Islam in den Medien journalistische Qualitat im Streit um die Mohammed Karikaturen Marburg Tectum Verl 2011 ISBN 978 3 8288 2723 3Weblinks Bearbeiten nbsp Wikinews Kategorie Die 12 Gesichter Mohammeds in den Nachrichten Abbildung aller zwolf in der Zeitung Jyllands Posten am 30 September 2005 erschienenen Mohammed Karikaturen Presseschau von Perlentaucher de Jorg Lau Allah und der Humor Die Zeit vom 1 Februar 2006 Es besteht Dokumentationspflicht Die Welt 2 Februar 2006 Uber die Pressereaktionen in Deutschland Hannes Gamillscheg Karikatur des Propheten Mohammad Provokation als Strategie Frankfurter Rundschau 25 Oktober 2005 Interview mit Flemming Rose vier Jahre nach der Veroffentlichung auf zenithonline Memento vom 14 Marz 2012 im Internet Archive Dossier zu Mohammed Karikaturen von Spiegel OnlineEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Anschlag auf Mohammed Karikaturisten Financial Times Deutschland vom 2 Januar 2010 Memento vom 13 Juni 2010 im Internet Archive Bernard Schmid Die Satirezeitung und der Bart des Propheten Telepolis 13 Februar 2007 Ulrike Gasser Keine Frage des Mutes Interview mit Flemming Rose Memento vom 14 Marz 2012 im Internet Archive Hannes Gamillscheg Karikatur der Kulturen In der Auseinandersetzung um die Mohammed Zeichnungen sehen die Danen keinen Ausweg In Frankfurter Rundschau 2 Februar 2006 Die Erklarung in danischer Sprache Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive Muhammeds ansigt Jyllands Posten 30 September 2005 PDF 441 kB Ubersetzung in Jana Sinram Pressefreiheit oder Fremdenfeindlichkeit Der Streit um die Mohammed Karikaturen und die danische Einwanderungspolitik Campus Frankfurt am Main New York 2015 ISBN 978 3 593 50309 7 S 258 Bekendtgorelse af straffeloven Danisches Strafgesetzbuch Reinhard Wolff Danemarks Staatsanwalte ermitteln nicht mehr zu den als Blasphemie kritisierten Mohammed Karikaturen In taz 9 Januar 2006 Presseerklarung des Director of Public Prosecution auf den Webseiten des Ministry of Foreign Affairs of Denmark 15 Marz 2006 Memento vom 30 September 2007 im Internet Archive Detaillierte Begrundung des Director of Public Prosecution auf den Webseiten des Ministry of Foreign Affairs of Denmark 15 Marz 2006 Memento vom 20 Marz 2006 im Internet Archive Danmarks Radio Den glemte paragraf Memento vom 9 Marz 2012 imInternet Archive Der vergessene Paragraph 16 Februar 2006 Gotteslasterung Danemark schafft Blasphemie Gesetz ab In hpd de 2 Juni 2017 abgerufen am 2 Juni 2017 Gefalschte Mohammed Karikatur Wie aus einem Jux Foto ein Schmahbild wurde Spiegel Online 8 Februar 2006 Christiane Schlotzer Gelenkte Proteste Ein Sturm der Emporung gezielt entfesselt Memento vom 17 Februar 2006 imInternet Archive Suddeutsche Zeitung 3 Februar 2006 Ulrich W Sahm Erfundene Veroffentlichungen n tv 6 Februar 2006 Manfred Ertel Unter falschem Vorzeichen Der Spiegel Heft 39 2013 21 September 2013 S 102 103 online Blogautor Egyptian Newspaper Pictures that Published Cartoons 5 months ago Freedom for Egyptians 8 Februar 2006 Mads Kastrup Per Stig om Muhammed krisen Fogh skulle have overdraget ambassadorer til mig Berlingske 25 Oktober 2005 Meninger Jyllands Posten Memento vom 19 April 2006 im Internet Archive Das Selbstbild der Danen ist gestort taz de Karikaturen Streit in Danemark Genese des Zorns SPIEGEL ONLINE Clip Transcript Clip Transcript Clip Transcript USA werfen Syrien Duldung von Angriffen vor Memento vom 20 Marz 2012 im Internet Archive In Netzeitung de Fr Andrea Santoroa missionary killed in Turkey Asia News Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive Corriere della Sera Arrestato l omicida di don Andrea Santoro Politiken dk det levende net Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive Handelsblatt Mohammed Affare Karikaturen werden zur politischen Waffe 9 Februar 2006 UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs NIGERIA At least 123 killed as anger over cartoons fuels existing tensions 23 Februar 2006 cartoonbodycount com Memento vom 15 April 2006 im Internet Archive Archiv Version Ein Toter in Alexandria Fanatiker greifen Christen an n tv de n tv de Strassenschlacht in Alexandria 15 April 2006 Selbstmord nach versuchtem Angriff auf Chefredakteur der Welt in Spiegel Online vom 5 Mai 2006 Pakistaner verbrennen deutsche Flagge in Spiegel Online vom 6 Mai 2006 Pakistaner bezweifeln Ergebnis der Cheema Autopsie in Spiegel Online vom 26 Mai 2006 Fachzeitungen de Flaschenpost fur unangepasste Gedanken DW UM Es besteht Dokumentationspflicht Die Kontroverse um den Karikaturenabdruck und die Rolle der Medien In Die Welt 2 Februar 2006 Christian Stocker Meinungsfreiheit in Zeiten des Internets in Spiegel Online 1 Februar 2006 Urteil Bewahrungsstrafe fur Toilettenpapier mit Koran Aufdruck RP ONLINE Memento vom 20 Oktober 2010 im Internet 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DIE WELT FAZ Karikatur Nachdruck im Oktober ohne Proteste 10 Februar 2007 InternationalCartoonE jpg Memento vom 2 Marz 2006 im Internet Archive BBC NEWS Europe Cartoon row editor sent on leave Zentralrat der Juden in Deutschland Paul Spiegel zum Karikaturen Streit Meldung auf talmud de vom 7 Februar 2006 Der Spiegel Vatikan kritisiert Mohammed Karikaturen 4 Februar 2006 Radio Vatikan Vatikan Agypten Religiose symbole sind heilig 29 Februar 2008 Der Spiegel Iran renames Danish pastries 9 Februar 2006 Zehntausende protestieren gegen Karikaturen Spiegel de 18 Februar 2006 Abgerufen am 13 September 2012 Tagesschau Hackerangriffe und Pressemitteilungen auf arabisch tagesschau de Archiv 25 August 2007 Ministry for Foreign Affairs Alexander Budde Schwedens Aussenministerin tritt zuruck tagesschau de Archiv In Tagesschau 21 Marz 2006 Karikaturenstreit hat Danemark Respekt verschafft in 20 Minuten 1 Januar 2007 Stephan Rosiny Pressefreiheit versus Prophetenschutz dw world de 11 Februar 2006 www dw world de Deutsche Welle Pressefreiheit versus Prophetenschutz Niederlandische Zeitung Algemeen Dagblad Rotterdam 6 Februar 2006 Niederlandische Zeitung Reformatorisch Dagblad 9 Februar 2006 AP Iran renames Danish pastries Memento vom 25 Februar 2006 im Internet Archive 19 Februar 2006 Carsten Volkery Karikaturen Streit Jylland Posten lehnte Jesus Satire ab Der Spiegel Ausgabe vom 8 Februar 2006 Netzeitung JP Redakteur Islam wurde fair behandelt Memento vom 20 Marz 2012 im Internet Archive 19 Februar 2006 Der Standard Polizei Haben Anschlag auf Mohammed Karikaturisten vereitelt 19 Februar 2008 Al Kaidas Rache fur beleidigende Karikaturen tagesschau de Archiv Tages Anzeiger Turken lenken ein NATO einigt sich auf neuen Chef Meldung vom 4 April 2009 Christopher Hitchens Schnell die weisse Fahne gehisst Frankfurter Rundschau 22 August 2009 Online Version Memento vom 28 Januar 2011 im Internet Archive Spiegel Online Polizei vereitelt Anschlag auf Mohammed Karikaturisten 2 Januar 2010 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