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Der Milchweisser Mannsschild 1 2 Androsace lactea auch als Milch Mannsschild bezeichnet ist eine Pflanzenart aus der Gattung Mannsschild Androsace innerhalb der Familie der Primelgewachse Primulaceae 3 Sie gedeiht in europaischen Gebirgen 4 Milchweisser MannsschildMilch Mannsschild Androsace lactea SystematikAsteridenOrdnung Heidekrautartige Ericales Familie Primelgewachse Primulaceae Unterfamilie PrimuloideaeGattung Mannsschild Androsace Art Milchweisser MannsschildWissenschaftlicher NameAndrosace lacteaL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 1 3 Chromosomensatz 2 Okologie 3 Vorkommen und Gefahrdung 4 Taxonomie 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Habitus und Blutenstand mit funfzahligen Bluten nbsp Illustration aus Atlas de la flora alpine Tafel 325Vegetative Merkmale Bearbeiten Der Milchweisser Mannsschild wachst als ausdauernde krautige Pflanze 1 5 4 und erreicht Wuchshohen von 3 bis meist 5 bis 15 Zentimetern 1 2 Mehrere Blattrosetten stehen locker rasig zusammen 1 Es werden mit einer Lange von bis zu 3 Zentimetern relativ kurze Auslaufer gebildet 4 Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl 1 2 nur an den Randern meist nur Laubblattspitzen einige Trichome 1 Wimpern Die Laubblatter sitzen in lockeren 2 bis dichten Rosetten die jungeren sind abstehend die alteren zuruckgebogen 6 Die einfachen ganzrandigen Blattspreiten sind bei einer Lange von meist 10 bis 25 8 bis 30 Millimetern sowie einer Breite von 0 5 bis 2 Millimetern linealisch 1 4 oder linealisch lanzettlich 2 Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Mai bis Juli in Deutschland und in der Schweiz von Juni bis Juli 1 2 5 Je Pflanzenexemplar werden ein bis vier Blutenstande in den Achseln der obersten Laubblatter gebildet 4 Der kahle Blutenstandsschaft ist mit einer Lange von 2 bis meist 3 bis 15 Zentimetern relativ lang Der doldige Blutenstand enthalt nur ein bis sechs meist drei oder vier ungleich lang gestielte Bluten 1 4 6 2 Der kahle Blutenstiel ist mit einer Lange von meist etwa 4 selten bis zu 6 Zentimetern 1 zwei bis zehnmal langer als das Tragblatt 4 Die Tragblatter sind bei einer Lange von 3 bis 4 Millimetern linealisch lanzettlich 4 lanzettlich oder pfriemlich und viel kurzer als die Blutenstiele 6 sie sind kahl oder sparlich behaart 4 Die zwittrige 1 5 Blute ist radiarsymmetrisch und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die funf selten 3 bis meist 4 bis 5 Millimeter langen kahlen Kelchblatter 4 sind auf zwei Drittel ihrer Lange glockenformig verwachsen mit funf dreieckigen spitzen Kelchzipfeln und breiten Buchten 6 Die weisse Krone 1 2 weist einen Durchmesser von bis zu 12 Millimetern auf 4 Der gelbe Schlund der Krone ist verengt und weist einen Durchmesser von etwa 10 Millimetern er wird durch ein Ring aus Schuppen abgeschlossen 4 Die funf Kronzipfel sind bei einer Lange von etwa 4 Millimetern verkehrt herzformig mit deutlich ausgerandetem oberen Ende 1 6 Es ist nur der innere Kreis mit funf Staubblattern vorhanden 4 Die Staubfaden sind sehr kurz 4 Der oberstandige Fruchtknoten ist einkammerig Der Griffel ist einfach 4 Die Kapselfrucht ist bei einer Lange von 3 bis 4 5 Millimetern 2 beinahe kugelig sie ist etwa so lang wie der Kelch offnet sich bei Reife bis beinahe zu ihrer Basis 4 und enthalt meist vier bis funf 4 selten bis zu zehn Samen 6 Die Samen weisen einen Durchmesser von 2 bis 3 Millimetern auf 4 Chromosomensatz Bearbeiten Die Chromosomengrundzahl betragt x 19 es liegt Tetraploidie mit einer Chromosomenzahl von 2n 76 vor 1 2 5 4 7 8 Okologie BearbeitenBeim Milchweissen Mannsschild handelt es sich um einen mesomorphen Hemikryptophyten 1 5 Blutenokologisch handelt es sich um Stieltellerblumen 1 5 Die Staubblatter und Narbe befinden sich im Inneren der Kronrohre 1 5 Es liegt Dichogamie vor bei den homogamen Bluten sind die mannlichen und weiblichen Blutenorgane gleichzeitig fertil 1 Es liegt Homostylie vor 4 Meist erfolgt spontane Selbstbestaubung innerhalb einer Blute Es ist nur wenig Nektar vorhanden es kann zu Pollenubertragung durch Insekten kommen 5 Es liegt Selbstkompatibilitat vor Selbstbefruchtung fuhrt erfolgreich zum Samenansatz 1 Diasporen sind die Samen Die Ausbreitung der Diasporen erfolgt durch den Wind Anemochorie 1 Vorkommen und Gefahrdung BearbeitenDer Milchweisse Mannsschild kommt in europaischen Gebirgen vor Es gibt Fundortangaben fur Deutschland Osterreich Liechtenstein die Schweiz Italien Monaco Frankreich Spanien Polen die Slowakei Slowenien Serbien Kroatien Montenegro und Rumanien 3 9 Die Fundstellen ausserhalb der Alpen sind als Reliktstandorte der Eiszeit anzusehen Der Milchweisse Mannsschild kommt in Osterreich zerstreut in den Bundeslandern Nieder Oberosterreich Steiermark Karnten Tirol und Salzburg vor In Deutschland ist der Milchweisse Mannsschild sehr und selten kommt nur im sudlichen Bayern und auf der Schwabischen Alb vor Der Milchweisse Mannsschild gilt laut der Roten Liste gefahrdeter Pflanzen Deutschlands nach Metzing et al 2018 als gefahrdet Kategorie 3 dies ist gegenuber 1998 gleichbleibend 1 Wildbestande des Milchweissen Mannsschild sind in Deutschland nach Bundesnaturschutzgesetz BNatSchG seit 31 August 1980 besonders geschutzt 10 Der Arealtyp nach Erich Oberdorfer ist alpin bis praalpin und nach Meusel liegt Arealzentrum submediterranen temperaten Florengebiet 1 Diese kalkstete Pflanzenart wachst an Felsen und in steinigen Rasen 6 Sie gedeiht von der subalpinen bis alpinen Hohenstufe 6 Im Mittleren Schweizer Jura kommt er selten vor im Schwabischen Jura vereinzelt ebenso in den westlichen Ketten der Sudlichen und der Nordlichen Kalkalpen in den Ostketten der Kalkalpen ist er selten im dortigen ostlichen Teil zerstreut Er gedeiht in Mitteleuropa in Hohenlagen von 600 bis 2000 Metern In der Steiermark erreicht er Hohenlagen von 2100 Metern in der Stockhornkette im Berner Oberland eine Hohenlage von 2150 Metern 6 Der Milchweisse Mannsschild gedeiht in Mitteleuropa meist auf kalkreichen Untergrund Er besiedelt in Mitteleuropa Felsspalten und Felsbander seltener auch sehr felsige steile Rasen Er ist eine Charakterart der Ordnung Potentilletalia caulescentis und kommt vor allem in Pflanzengesellschaften des Cystopteridion fragilis oder des Seslerion albicantis Verbands vor 7 Er ist Kennart der Ordnung Potentilletalia caulescentis 1 Die okologischen Zeigerwerte nach Ellenberg sind in Mitteleuropa Lichtzahl 8 Halblicht bis Volllichtpflanze Temperaturzahl 3 Kuhlezeiger Kontinentalitatszahl 4 gemassigtes Seeklima zeigend Feuchtezahl 4 Trockenheits bis Frischezeiger Feuchtewechsel keinen Wechsel der Feuchte zeigend Reaktionszahl 9 Basen Kalkzeiger Stickstoffzahl 3 Stickstoffarmut anzeigend Salzzahl 0 nicht salzertragend Schwermetallresistenz nicht schwermetallresistent 1 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3 massig feucht Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 5 basisch Temperaturzahl T 2 unter subalpin und ober montan Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 2 subozeanisch 2 Taxonomie BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Androsace lactea erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum S 142 3 9 11 Literatur BearbeitenManfred A Fischer Wolfgang Adler Karl Oswald Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 2 verbesserte und erweiterte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2005 ISBN 3 85474 140 5 Dietmar Aichele Heinz Werner Schwegler Die Blutenpflanzen Mitteleuropas 2 Auflage Band 3 Nachtkerzengewachse bis Rotegewachse Franckh Kosmos Stuttgart 2000 ISBN 3 440 08048 X Gerald M Schneeweiss Peter Schonswetter The wide but disjunct range of the European mountain plant Androsace lactea L Primulaceae reflects Late Pleistocene range fragmentation and post glacial distributional stasis In Journal of Biogeography Volume 37 Issue 10 2010 S 2016 2025 doi 10 1111 j 1365 2699 2010 02350 xEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x Androsace lactea L Milchweisser Mannsschild auf FloraWeb de a b c d e f g h i j k Androsace lacteaL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 3 Marz 2021 a b c Karol Marhold 2011 Primulaceae Datenblatt Androsace lactea In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t Ian Keith Ferguson Androsace L S 20 23 In Thomas Gaskell Tutin V H Heywood N A Burges D M Moore D H Valentine S M Walters D A Webb Hrsg Flora Europaea Band 3 Diapensiaceae to Myoporaceae Cambridge University Press Cambridge 1972 ISBN 0 521 08489 X eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c d e f g h Milchweisser Mannsschild In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland a b c d e f g h i Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 1 Auflage unveranderter Textnachdruck Band V Teil 3 Verlag Carl Hanser Munchen 1966 S 1809 1810 a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 739 Androsace lactea bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis a b Milchweisser Mannsschild im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 7 Dezember 2022 Vorlage GRIN Wartung Keine ID angegeben Datenblatt Androsace lactea bei WISIA Wissenschaftliches Informationssystem zum Internationalen Artenschutz die Artenschutzdatenbank des Bundesamts fur Naturschutz in Bonn Androsace lactea bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis abgerufen am 7 Dezember 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Milchweisser Mannsschild Androsace lactea Sammlung von 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