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Maximilian von Dietrichstein 27 Juni 1596 5 November 1655 in Nikolsburg Reichsgraf von Dietrichstein und Inhaber der Herrschaft Nikolsburg in Mahren ab 1629 der zweite Reichsfurst von Dietrichstein Freiherr zu Hollenburg Finkenstein und Thalberg war ein osterreichischer Adeliger Diplomat und Minister im Dienst des Hauses Habsburg Er war kaiserlicher Kammerer Obersthofmeister Konferenzminister und Geheimer Rat der Kaiser Ferdinand II und Ferdinand III Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies und Herr zu Nikolsburg Kanitz Polna Leipnik Weisskirch und Saar Maximilian von Dietrichstein Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Biografie 3 Ehen und Nachkommen 4 Literatur 5 WeblinksHerkunft BearbeitenDietrichstein entstammt der zum osterreichischen Uradel zahlenden Familie derer von Dietrichstein Er war ein jungerer Sohn von Siegmund II Graf von Dietrichstein Freiherr zu Hollenburg Finkenstein und Thalberg 1602 und dessen Gemahlin Johanna Della Scala Freiin von der Leytter zu Behrn und Vicenz auf Amerang 17 August 1644 aus dem Haus der Scaliger der fruheren Herren von Verona Er war damit ein Enkel des Reichsfreiherrn Adam von Dietrichstein Biografie BearbeitenDietrichstein trat wie seine Vorfahren in den Dienst des Hauses Osterreich ein schlug aber keine militarische sondern eine zivile Karriere ein In seinen Jugendjahren erlebte er im Dienste des Erzherzogs Matthias von Osterreich den Bruderzwist im Hause Habsburg mit da er eine wachsende Rolle bei den Bemuhungen des Erzherzogs spielte die Stande vom zunehmend unpopularen Kaiser Rudolf II abzuwenden und zur Unterstutzung seiner Plane auf Ubernahme der Macht zu veranlassen Zunachst ging es darum in Ungarn und Kroatien eine Wende herbeizufuhren was gelang wodurch Erzherzog Matthias 1608 zum Konig von Ungarn und Kroatien gekront wurde Dann ging es darum die Stande in Bohmen wo Kaiser Rudolf II residierte zum Abfall zu bewegen Da auch diese Bemuhungen insbesondere durch den Einsatz des Kanzlers von Konig Matthias dem Bischof von Wien Melchior Khlesl seit 1615 Kardinal erfolgreich waren konnte Matthias 1611 auch zum Konig von Bohmen gekront werden Schliesslich folgte Matthias 1612 auch als Kaiser des Heiligen Romischen Reiches nach In Anerkennung der Verdienste die sich Maximilian von Dietrichstein bei dieser schwierigen Aufgabe erworben hatte wurde er von Kaiser Matthias I kurz nach dessen Kronung am 18 September 1612 in den Reichsgrafenstand erhoben Schon vor dem Tod von Kaiser Matthias im Jahre 1619 stand Maximilian von Dietrichstein auch im Dienst seines unmittelbaren Landesfursten des Erzherzogs Ferdinand II von Osterreich der als Nachfolger seines Vaters Erzherzog Karl II ab 1590 in den Innerosterreichischen Landen d h insbesondere in den Herzogtumern Steiermark Karnten und Krain regierte Dabei unterstutzte er dessen leitenden Berater den Freiherrn spateren Reichsfursten Hans Ulrich von Eggenberg bei dessen Bemuhungen Erzherzog Ferdinand als Nachfolger von Kaiser Matthias zu positionieren Wichtige Schritte waren dabei die Abtretung des Konigreichs Bohmen an Erzherzog Ferdinand im Jahr 1617 und die Wahl zum Konig von Ungarn und Kroatien durch die Stande am 16 Mai 1618 Wenige Tage danach kam es am 23 Mai zum Prager Fenstersturz wobei es primar durch Intervention seines Onkels des Kardinals Franz Seraph von Dietrichstein Furstbischof und Herzog von Olmutz gelang zu vermeiden dass sich die mahrischen Stande an dem folgenden Aufstand beteiligten Schliesslich ging es um die Durchfuhrung der Verhandlungen die letztlich am 28 August 1619 zur einstimmigen Wahl Ferdinands II zum erwahlten romischen Kaiser fuhrten Ferdinand selbst ubte dabei als Konig von Bohmen das Wahlrecht als Kurfurst aus Ferdinand II verlieh ihm dafur am 7 August 1629 das nach dem Recht der Erstgeburt vererbliche Grosse Palatinat d h das Amt eines Hofpfalzgrafen mit territorial unbegrenzter Kompetenz Sein Onkel Franz Seraph von Dietrichstein seit 1599 Kardinal 1600 Furstbischof und Herzog von Olmutz war am 16 Marz 1624 in Wien von Kaiser Ferdinand II als erster seines Hauses in den erblichen Reichsfurstenstand erhoben worden Dies mit dem Recht den Furstenstand insbesondere an seine Neffen weitergeben zu konnen Der Kardinal von Dietrichstein setzte daraufhin seinen Neffen Maximilian von Dietrichstein zum Universalerben und Nachfolger in der furstlichen Wurde ein Maximilian musste jedoch nicht auf dessen Ableben warten da Kaiser Ferdinand II als besonderen Gnadenbeweis am 8 November 1629 eine Ausdehnung des seinem Onkel verliehenen Furstenstandes verfugte wodurch Maximilian selbst als der Zweite seines Hauses in den Reichsfurstenstand erhoben wurde Eine kaiserliche Bestatigung der Verleihung des Reichsfurstenstandes fur ihn und seine mannliche Deszendenz nach dem Recht der Erstgeburt erfolgte am 24 Marz 1631 Darauf wurde er auf dem Reichstag zu Regensburg auf besondere Fursprache von Kaiser Ferdinand III gegen die Zusage der Anschaffung eines reichsunmittelbaren Territoriums unter den unmittelbaren Reichsfursten mit Sitz und Stimme aufgenommen Allerdings konnte er wegen des traditionellen Widerstandes der Altfursten gegen neu gefurstete Familien erst am 28 Februar 1654 gleichzeitig mit den Fursten von Salm Auersperg und Piccolomini feierlich mit Sitz und Stimme in das reichsfurstliche Kollegium eingefuhrt werden Der Kardinal von Dietrichstein begunstigte seinen Neffen auch durch die Vererbung eines Fideikommisses den er nach Ankauf der Herrschaften Kanitz Wostitz Vlasatice in Sudmahren Saar Zdar nad Sazavou das ehemalige 1252 gegrundete Zisterzienserstift im heutigen Tschechien und Steinabrunn im Bezirk Korneuburg in Niederosterreich geschaffen und als Majorat eingerichtet hatte Dies trug erheblich zur Vermehrung des furstlichen Vermogens bei Im Jahr 1634 wurde Maximilian in den Orden vom Goldenen Vlies als 393 Ritter des Ordens seit der Grundung aufgenommen Nach dem Tod von Kaiser Ferdinand II im Jahr 1637 diente er dessen Sohn und Nachfolger Kaiser Ferdinand III 1637 1657 fast bis zu seinem Tod im Jahre 1655 als Obersthofmeister Konferenzminister und Geheimer Rat 1638 uberliess er einen Grossteil der Guter des vormaligen Stiftes Saar um 146 000 Gulden an den Zisterzienserorden Er verkaufte auch das Gut Steinabrunn und 1630 das Bischofslehen Rosswald an Georg Maximilian von Hoditz um 15 000 Taler 1643 liess er zu Nikolsburg in Schloss ein 2000 Eimer fassendes Weinfass aufstellen Ehen und Nachkommen BearbeitenMaximilian Furst von Dietrichstein war zwei Mal verheiratet Die erste Ehe wurde geschlossen am 23 April 1618 mit Anna Maria Prinzessin v u z Liechtenstein 7 Dezember 1597 26 April 1640 der altesten Tochter von Karl I von Liechtenstein Die zweite Ehe mit Sophie Agnes Grafin von Mansfeld Vorderort 4 November 1619 20 Januar 1677 einer Tochter von Graf Wolfgang III zu Bornstadt wurde am 4 Dezember 1640 geschlossen Aus erster Ehe stammen elf Kinder und aus der zweiten sechs Aus der ersten Ehe stammen u a Anna Franziska 1621 16 September 1685 23 April 1647 in Wien Generalfeldmarschall Reichsgraf Walter Leslie Maria Eleonore get 1 Januar 1623 in St Michael Wien 20 Marz 1687 in Brunn 1 Leo Wilhelm Lev Vilem seit 1642 Graf Kaunitz 16 Januar 1614 31 Oktober 1655 2 in Goding Hodonin Friedrich Graf von Oppersdorff Freiherr zu Aich und Friedstein 22 Januar 1699 Johanna Beatrix Grafin von Dietrichstein 1625 26 Marz 1676 4 August 1644 Karl Eusebius von Liechtenstein Reichsfurst v u z Liechtenstein 1627 1684 Maria Clara 7 September 1626 28 Januar 1667 16 Januar 1650 in Wien Johann Friedrich Graf von Trauttmansdorff Freiherr von Gleichenberg 5 Januar 1619 4 Februar 1696 Ferdinand Joseph von Dietrichstein 3 Furst von Dietrichstein zu Nikolsburg 1628 36 in Wien 1 Dezember 1698 Maria Margareta Josefa 18 April 1637 Wien 15 Dezember 1676 21 Mai 1657 in Wien Feldmarschall Reichsgraf Raimondo Montecuccoli 21 Februar 1609 Montecuccoli bei Modena 16 Oktober 1680 in Linz Maximilian Andreas 14 April 1638 4 Dezember 1692 in Prag 18 Januar 1663 Maria Justina Grafin von Schwarzenberg 20 Februar 1646 21 April 1696 Maria Theresia 1639 5 Februar 1658 8 November 1654 Karl Adam Graf von Mansfeld Vorderort Bornstadt 1629 30 Mai 1662 Literatur BearbeitenJ S Ersch J G Gruber Allgemeine Encyklopadie der Wissenschaften und Kunste Nachdruck der Originalausgabe aus dem 19 Jh Akad Druck u Verlagsanstalt Graz 1971 Constantin von Wurzbach Dietrichstein Maximilian In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 3 Theil Verlag der typogr literar artist Anstalt L C Zamarski C Dittmarsch amp Comp Wien 1858 S 299 Digitalisat Heinrich von Zeissberg Dietrichstein Adam Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 5 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 197 f Anna Coreth Dietrichstein Adam Freiherr von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 700 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maximilian von Dietrichstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 137704852 lobid OGND AKS VIAF 90942746 Wikipedia Personensuche Anmerkung GND mit Lebensdaten 1597 1638 PersonendatenNAME Dietrichstein Maximilian vonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer DiplomatGEBURTSDATUM 27 Juni 1596STERBEDATUM 5 November 1655STERBEORT Nikolsburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maximilian von Dietrichstein amp oldid 229634150