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Die Burg Thalberg ist ein hervorragendes Beispiel des hochmittelalterlichen Burgenbaues in der Steiermark und wohl die besterhaltene romanische Wehranlage des Landes Sie befindet sich oberhalb der Lafnitz im Gemeindegebiet von Dechantskirchen Bezirk Hartberg Furstenfeld Burg ThalbergBurg ThalbergBurg ThalbergStaat OsterreichOrt DechantskirchenEntstehungszeit 1171 bis 1180Burgentyp HohenburgErhaltungszustand Erhalten oder wesentliche Teile erhaltenGeographische Lage 47 25 N 16 0 O 47 415833333333 16 005277777778 Koordinaten 47 24 57 N 16 0 19 OBurg Thalberg Steiermark p3 Burg ThalbergDer Baukomplex der Oberburg ist 90 Meter lang und 23 Meter breit Von ihr ist der grosste Teil des romanischen Baubestandes erhalten An den Schmalseiten der Burg stehen zwei machtige quadratische Turme Der 24 Meter hohe Bergfried im Osten sichert den aus Quadern und Bruchsteinen errichteten Torbau Er ist durch die zwolf Meter hohe Ringmauer mit dem niedrigeren Westturm verbunden An den Bergfried schliesst der 50 Meter lange aussere Burghof an Dessen Nordseite wird von einem dreigeschossigen Wohngebaude begrenzt das noch aus der Romanik stammt aber in spatgotischer Zeit ausgebaut wurde Es ist ausserlich erhalten doch sind die Innendecken grosstenteils eingesturzt so dass es sich praktisch um eine uberdachte Ruine handelt Im Westen umschliesst der ebenfalls dreigeschossige Palas den inneren Burghof Sein Nordtrakt wurde in spatgotischer Zeit umgebaut der sudseitige Flugel im 17 Jahrhundert neu gestaltet Im Obergeschoss des Quertraktes der den inneren vom ausseren Hof trennt liegt die zweijochige spatgotische St Niklas Kapelle die aber um 1910 neugotisch erneuert wurde Ihr Chorschluss ragt erkerartig in den ausseren Hof vor An die Kapelle schliesst ein kleiner Saal mit Mittelsaule und barockem Stuckrippengewolbe an Die Wohnraume des ersten Stockwerks des Palas wurden ebenfalls in den ersten Jahren des 20 Jahrhunderts restauriert nachdem sie lange Zeit ohne Dach dem Verfall preisgegeben waren Dabei gingen die alten Kassettendecken verloren und die Hofgalerien wurden durch schmucklose Aussengange ersetzt An den Mauern der einzelnen Gebaude haben sich einige romanische Details erhalten so z B der viereinhalb Meter hoch gelegene rundbogige Einstieg in den Bergfried mit zwei eingestellten Saulchen von denen nur die Knospenkapitale und die Basen dem Zahn der Zeit entgangen sind Weiters sind noch Reste eines Ornamentfrieses an der ostlichen Toranlage sowie zwei vermauerte Doppelbogenfenster zu erkennen Im 15 Jahrhundert wurde die ganze Burganlage mit einer niedrigen Mauer umgeben wodurch sich ein schmaler Zwinger ergab Die ehemaligen Wehrgange sind nicht mehr vorhanden Am Fuss des Berges liegt die 1499 errichtete Vorburg Sie verfugt uber einen eigenen Torbau mit ehemaligem Zugbruckenportal und ist durch einen Mauerring mit der Hauptburg verbunden Ein aus dem 17 Jahrhundert stammender dreigeschossiger Speicherbau nimmt die Sudwestecke des geraumigen Hofes ein Die Burg durfte als landesfurstliches Lehen in den Jahren 1171 bis 1180 im Zug der Grenzbefestigungsmassnahmen gegen Ungarn durch Leopold von Erlach erbaut worden sein Erstmals urkundlich erwahnt wird Thalberg 1209 mit Leopolds Sohnen Erhard und Heinrich von Krumbach 1346 fallt es an Ulrich den Tursen Im 15 Jahrhundert sind die Neuberg und die Herren von Rottal die Besitzer der Burg Letztere liessen wesentliche Umgestaltungen und Erweiterungen durchfuhren Von 1523 bis 1557 gehorte Thalberg den Dietrichsteinern Sie vergrosserten die Herrschaft auf Kosten des Vorauer und Pollauer Stiftsbesitzes Das zur Burg gehorende Landgericht reichte bis zur niederosterreichischen Grenze am Wechsel Damals war Thalberg das Zentrum des Protestantismus in der nordlichen Oststeiermark Um 1530 verwusteten turkische Streifscharen die Anlage Uber Jakob von der Durr und Adam von Lindeck gelangte sie 1565 an die Familie Rauber Aus wirtschaftlichen Grunden wurde die Herrschaft gepfandet und 1603 an Wolfgang Unverzagt verkauft Die Raubers versuchten noch Thalberg mit Gewalt einzunehmen doch wurde ihr Angriff blutig abgeschlagen Im Jahre 1610 erwarben die Grazer Jesuiten den Besitz Wahrend des Turkenkrieges von 1683 und der Kuruzeneinfalle der Jahre 1704 und 1708 diente die Burg auch der Bevolkerung des benachbarten Friedberg als Zufluchtsort Als der Jesuitenorden 1773 aufgehoben wurde fiel Thalberg an den Staat und wurde verpachtet 1797 wurde die Herrschaft offentlich versteigert Die neuen Besitzer die Edlen von Erko bauten den Meierhof am Fuss des Burgberges schlossartig aus Da in der Folge nur mehr dieser bewohnt wurde begann das Hochschloss zu verfallen Diese Entwicklung setzte sich im 19 Jahrhundert verstarkt fort da die Eigentumer rasch wechselten und kein Interesse am alten Bau zeigten Gelegentlich wurde die Burg sogar als Steinbruch benutzt In dieser Zeit verlor die Burg einen erheblichen Teil ihrer romanischen Steinmetzarbeiten Erst zu Beginn des 20 Jahrhunderts kam es durch Anna Potzinger der damaligen Eigentumerin zu einer Restaurierung der Anlage die danach als Schlosspension bzw Erholungsheim diente 1917 ersteigerte Helene Natel die Burg verkaufte sie aber bereits ein Jahr spater an die Familie Hauke Gisslinger heute ist die Burg im Besitz von Heinz Gisslinger Zurzeit werden Teile der Burg durch den Besitzer selbst bzw durch die Freiwillige Feuerwehr Dechantskirchen renoviert Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Thalberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burg Thalberg In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Informationen von Thalburger atNormdaten Geografikum GND 7587107 5 lobid OGND AKS VIAF 249433699 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Thalberg amp oldid 217344936