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Maria Himmelfahrt ist eine romisch katholische Kirche in Otterstadt Rheinland Pfalz Sie wurde 1889 1891 im neogotischen Stil erbaut und steht unter Denkmalschutz Kirche Maria Himmelfahrt Ostseite mit Turm und Eingang Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgangerbauten 1 2 Planung und Bau 1 3 Heute 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Patrozinium 4 Pfarrer 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenOtterstadt wurde erstmals am 7 April 1020 in einer Urkunde des 24 Bischofs von Speyer Walter erwahnt Einer seiner Nachfolger Bischof Rudiger Huzmann schenkte das Dorf in seiner Amtszeit 1074 1090 dem Stift St Johannes Evangelist und St Guido zu Speyer Er ubertrug dem Stift auch einen Teil seiner landesherrlichen Rechte allgemeine Verwaltung niedere Gerichtsbarkeit Die hohere Gerichtsbarkeit verblieb beim Bischof als Landesherrn Bis zur napoleonischen Besetzung des Hochstiftes Speyer 1797 und dem damit verbundenen Ende der Grundherrschaft des Stiftes hatte diese Verwaltungsform Bestand Mit der Schenkung von 1090 ging auch die Seelsorge an die Kanoniker des Stiftes St Guido uber Der erste namentlich bekannte Pfarrer Robert Koch wurde erstmals am 27 Juni 1419 erwahnt 1 nbsp Alte Kirche RemigiushausVorgangerbauten Bearbeiten Zwei Vorgangerbauten sind bekannt Im Ortsplan von 1615 ist nordostlich des alten Dorfplatzes heute Lindenplatz das sogenannte Kirchlein am See in der Nahe eines grosseren Weihers eingezeichnet 1740 beklagte Kaplan Petrus Antonius Schaffsteck Pfarrer zu Otterstadt in einem Brief an den Speyerer Furstbischof Hugo Damian Kardinal von Schonborn den Zustand dieser Kirche Erst dessen Nachfolger Furstbischof Franz Christoph Kardinal von Hutten zwang das Stift St Guido zum Bau einer neuen Kirche 1 Am 27 Juni 1747 erfolgte die Grundsteinlegung der dem Heiligen Remigius von Reims geweihten Kirche heute Remigiushaus Ihre Kirchweihe fand am 16 August 1750 dem Sonntag nach Maria Himmelfahrt statt Hatte Otterstadt bei ihrer Einweihung ca 400 Einwohner so waren es 1850 bereits 1466 2 Planung und Bau Bearbeiten Nach Beschluss des Gemeinderats vom 26 Dezember 1886 sollte eine neue Kirche errichtet werden In der Gemeindeversammlung vom 6 Februar 1887 stimmten 105 fur und 10 gegen eine Kreditaufnahme 1 Aufgrund der Rheinbegradigung und der damit einhergehenden Neuordnung der Staatsgrenze zwischen dem Konigreich Bayern und dem Grossherzogtum Baden kam die Gemeinde in den Besitz von ca 10 ha Grund mit einem Tonerde Vorkommen das fur die Herstellung von Ziegeln bzw Backsteinen geeignet war Durch die Versteigerung des Gelandes an die Dampfziegelei Reffenthal AG nahm die Gemeinde 89 000 Mark ein 1 Nach Intervention der Bayerischen Regierung gegen die Bauplane da die Hohe des geplanten Zuschusses zum Kirchenbau der Gemeindeordnung widersprach einigten sich Regierung und Gemeinde nach zwei Jahren auf eine Bausumme von 86 000 Mark wovon 14 000 Mark aus dem Kirchenvermogen finanziert wurden Am 6 Februar 1889 erliess die Regierung die vorlaufige und am 11 Mai die endgultige Genehmigung 1 An der Klinggasse heute Ringstrasse erwarb die Gemeinde drei Anwesen und liess die Bauten abreissen Das Bauland gingen der Kirchengemeinde als Schenkung zu 1 Am 29 September 1889 dem Fest des heiligen Erzengels Michael erfolgte die Grundsteinlegung Zwei Jahre spater konnte der Bau nach den Planen des osterreichisch deutschen Architekten Franz Schoberl durch den Baumeister Daniel Lauer aus Niederlustadt fertiggestellt werden Gottfried Renn fertigte den Hochaltar die Kanzel und die beide Seitenaltare an Das Portal schnitzte Heinrich Scherpff aus Speyer Die Kirchweihe erfolgte am 8 September 1891 Maria Geburt durch den Speyerer Bischof Joseph Georg von Ehrler Dem gottlichen Herzen Jesu und als Hauptpatronin die Allerseligste Jungfrau Maria sub titulo Assumpta Beata Maria Virgo Maria Himmelfahrt und als Nebenpatrone St Remigius und St Sebastian 2 Die Baukosten betrugen insgesamt 133 600 Mark 3 Der Bau wurde uberwiegend von der politischen Gemeinde bezahlt wahrend die Inneneinrichtung grosstenteils aus privaten Spenden finanziert wurde Heute Bearbeiten Von Beginn an war Maria Himmelfahrt Pfarrkirche der gleichnamigen Pfarrei Seit Inkrafttreten der Gemeindepastoral 2015 gehort sie als Filialkirche 4 zur Pfarrei Heiliger Christophorus Waldsee 5 im Dekanat Speyer 6 130 Jahre nach Fertigstellung grundete sich auf Initiative von Glaubigen am 11 Dezember 2021 der uberkonfessionelle Forderverein katholische Kirche Maria Himmelfahrt Otterstadt e V dessen Ziele die Bewahrung des Kulturdenkmals fur kommende Generationen sowie die Finanzierung von Massnahmen zur Restaurierung und Konservierung des Kircheninventars sind Erste Vorsitzende ist Gisela Fleckenstein 7 Leiterin des Landesarchivs Speyer 8 Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Der Kirchenbau hat eine Gesamtlange von 45 m und Gesamtbreite von 20 m der Kirchturm eine Hohe von 50 m Der Sockel besteht aus rotem Sandstein Mauerwerk Die aufgehenden Wande wurden in gelben Blankziegeln gemauert Im Bereich der Fenster und an der Turmfassade gibt es eingelegte Ornamente aus roten Ziegeln Der Dachgesims aus rotem Sandstein bildet den oberen Abschluss der Aussenwande Das Langhaus eine dreischiffige Halle mit erhohtem Mittelschiff wird durch sechs Fensterachsen gegliedert Diese Gliederung wird betont durch funf vorspringende rechteckige dreifach verjungte Pfeiler zwischen den Fenstern Die Pfeiler sind mit gelben Klinkern aufgemauert die Rucksprunge als Sandsteinelemente betont Auf der Nordseite befindet sich mittig ein Seitenportal Die Walmdacher uber den Fenstern sind in das Satteldach des Langhauses integriert Daruber sind zu beiden Seiten des Langhausdaches sechs Dachgauben zu sehen ebenso in den Dachelementen des Chors Die Dacher sind mit Schiefer gedeckt Das Mittelschiff wird im Westen von einem 5 8 Chor abgeschlossen In die Winkel zwischen Seitenschiffen und Chor ist auf der Nordseite die ehemalige Taufkapelle auf der Sudseite die Sakristei eingebaut jeweils mit neugotischen Fenstern zur Westseite und Rundfenstern zur Nord bzw Sudseite Die Sakristei hat einen separaten Eingang Die drei mittleren Wandfelder des Chors sind mit Fenstern versehen Ostfassade mit Turm nbsp Fenster uber dem HauptportalDie Ostfassade der Kirche orientiert sich zum Konigsplatz hin An das Mittelschiff schliesst der durch Sandsteingesimse gegliederte Kirchturm mit dem Hauptportal an Vor das Hauptportal ist eine kleine Vorhalle mit spitzem Giebel gesetzt Die Eckpfeiler der Ostwand sind mit Sandsteinturmchen bekront Nach Osten offnet sich die Vorhalle mit zwei gotischen Bogen die auf jeweils zwei Saulen aufgesetzt sind Uber dem Hauptportal erhebt sich ein Spitzbogen mit einem Funfpassfenster im Tympanon Herz Jesu Darstellung Darunter befindet sich ein holzernes Zweiflugelportal mit Reliefschnitzereien 1 In die Mauer des Turmuntergeschosses sind auf der Nord und Sudseite Wendeltreppen eingelassen die an der Turmaussenmauer an halbkreisformigen Mauervorsprungen deutlich zu erkennen sind Von dieser ersten Turmebene erfolgt der Zugang zur Orgelempore und uber eine Holztreppe der Aufstieg zur zweiten Ebene Von aussen ist diese durch das umlaufende Gesims und die Arkaden abwechselnd mit Fenstern und Blendfenstern unter den Balkonen zu erkennen 1 Die Balkone an den drei sichtbaren Seiten des Turms bilden die dritte Ebene An der Westseite befindet sich der Zugang zum Dachgeschoss von Langhaus und Chor 1 Die Glockenstube die hoher als das Kirchendach liegt und drei Schalloffnungen in Geschosshohe nach allen vier Turmseiten aufweist ist uber eine Leiter zu erreichen Die Wandflachen mit den Schalloffnungen sind etwas zuruckgesetzt dadurch ntstehen pfeilerartige Ecklisenen Verstarkt wird diese Wirkung noch durch die reiche Ornamentik und die aufgesetzten achteckigen Turmchen mit spitzem Schieferdach Zwischen diesen Turmchen sind Dreiecksgiebel aufgemauert die die Zifferblatter der Turmuhr tragen Daruber erhebt sich der spitze schiefergedeckte Turmhelm der von Goldkugel Kreuz und Wetterhahn bekront ist 1 Die Seitenschiffe werden durch eine uber die Hohe der Walmdacher hinausragende Mauer geschlossen Zu jedem Seitenschiff fuhrt im Untergeschoss eine Nebentur mit einem daruber liegenden Fenster Die Mauer schliesst in der Hohe mit dem zweiten Turmgeschoss ab 1 Innenraum Bearbeiten nbsp Blick in das KirchenschiffDer Kirchenraum wird durch sechs Bundelpfeilerpaare in ein breiteres hoheres Mittelschiff und zwei Seitenschiffe geteilt Die Pfeiler bestehen aus einem gemauerten und verputzten Vierkant auf Basen aus rotem Sandstein mit Halbsaulenvorlagen aus Sandstein an allen vier Seiten Schaftring und Kapitelle sind aus rotem Sandstein gearbeitet Der Vierkant ist sandsteinfarbig gefasst Die Aussenwande sind durch gemauerte verputzte Halbsaulen zwischen den Fenstern gegliedert Der Putz ist sandstein farbig gestrichen Die Basen und Kapitelle sind aus Sandstein Die drei Schiffe werden durch Kreuzrippengewolbe abgeschlossen Die Gurtbogen und Rippen sind aus Backstein gemauert und verputzt 1 Im Kirchenschiff und im Chor befindet sich unterhalb der Fenster ein umlaufendes Sandsteingesims mit einfacher Profilierung 1 Uber dem Haupteingang im ersten Joch des Mittelschiffs ist eine Empore eingebaut Sie wird von zwei zusatzlichen Sandsteinsaulen auf der Westseite und je einer auf der Nord und Sudseite getragen Eine Sandsteinbalustrade schliesst die Empore nach oben ab 1 Auch der Chorraum ist mit Kreuzrippengewolbe uber Chorpfeiler und Halbsaulen sowie Kappengewolbe uber den Fenstern gestaltet 1 Die neogotische Ausstattung der Kirche ist nahezu vollstandig erhalten Dazu gehort auch ein bedeutender Bestand von Paramenten 9 Patrozinium Bearbeiten nbsp MarienaltarDas Patronatsfest der Kirche wird am Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel 15 August bzw am darauffolgenden Sonntag gefeiert Im mittleren Chorfenster ist als Hauptmotiv die Kronung Mariens dargestellt In den beiden Scheiben daruber ist der Schriftzug REGINA COELI LAETARE zu lesen In den beiden Scheiben unter dem Kronungsbild werden links die Verkundigung des Herrn auch Maria Verkundigung genannt und rechts die Himmelfahrt der Gottesmutter dargestellt 1 Der linke Seitenaltar zeigt den Hl Dominikus links Maria als Konigin mit Jesuskind Mitte sowie den Hl Franziskus rechts Pfarrer BearbeitenPfarrer 10 Verweser Administrator 10 KooperatorZeitraum Name Zeitraum Name Zeitraum Name1888 bis 1901 Georg Conrad Schneider 1901 Robert Uhl 2017 bis 2020 Dominik Geiger 11 1901 bis 1918 Alois Karl Mayer 1918 Jakob Schuwer 2020 bis 2022 Ralf Feix 12 13 1918 bis 1924 Wilhelm Sarreither 1918 Franz Dehs 2023 bis heute Roland Spiegel1924 bis 1942 Johannes Steets 1961 Franz Haffner1942 bis 1961 Josef Pirro 2022 Ralf Feix 13 1961 bis 1972 August Josef Wilhelm1972 bis 1992 Wilhelm Feit1992 bis 1998 Berthold Koch1998 bis 2011 Thomas Buchert 14 2011 bis 2022 Frank Aschenberger 14 15 2022 bis heute Ralf Feix 13 Literatur BearbeitenLorenz Mayer Heimatkunde Ein Beitrag zur Geschichte der Dorfer Schifferstadt und Otterstadt und Umgebung oder Ein Stucklein aus Frankens alten Tagen Selbstverlag Otterstadt 1908 Fr J Hildenbrand Otterstadt Beitrage zu dessen Ortsgeschichte 1923 Alfons Schreiner Otterstadt 1981 Speyerer Volksbank Hrsg Otterstadt anno dazumal 1981 Horst Kuhn Otterstadt meine Heimat 1994 Irmtrud Dorweiler Otterstadt Portrait eines Dorfes Von den Anfangen bis zur Gegenwart 2004 Horst Kuhn Heimat Otterstadt ganz nah 2019 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Himmelfahrt Otterstadt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Internetprasenz katholische Kirche Maria Himmelfahrt Otterstadt Forderverein katholische Kirche Maria Himmelfahrt Otterstadt e V Die Kirche auf der Seite der Ortsgemeinde OtterstadtEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p Kirche Maria Himmelfahrt Kath Kirche Otterstadt Abgerufen am 20 Mai 2022 deutsch a b Irmtrud Dorweiler Otterstadt Portrait eines Dorfes von den Anfangen bis zur Gegenwart 2004 S 33 f vhno de PDF www world qr com Abgerufen am 24 Mai 2022 Kirche Maria Himmelfahrt Kath Kirche Otterstadt Abgerufen am 20 Mai 2022 deutsch Otterstadt Maria Himmelfahrt In Pfarrei Hl Christophorus 30 August 2013 abgerufen am 20 Mai 2022 deutsch Diozese Speyer Bischofliches Ordinariat Speyer 1 7 8 Pfarrei Waldsee Abgerufen am 20 Mai 2022 Forderverein katholische Kirche Maria Himmelfahrt Otterstadt e V Abgerufen am 30 Mai 2022 deutsch Landesarchiv Speyer Dr Gisela Fleckenstein ist neue Leiterin Abgerufen am 30 Mai 2022 Forderverein katholische Kirche Maria Himmelfahrt Otterstadt e V Abgerufen am 20 Mai 2022 deutsch a b Alfons Schreiner Otterstadt 1891 S 154 vhno de PDF Diozese Speyer Bischofliches Ordinariat Speyer Dominik Geiger wird leitender Pfarrer in Ludwigshafen Abgerufen am 8 Juni 2022 Diozese Speyer Bischofliches Ordinariat Speyer Pfarrer Ralf Feix wird Kooperator in Waldsee Abgerufen am 8 Juni 2022 a b c Ralf Feix wird neuer Leitender Pfarrer VG 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