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Als Einwolbung wird in der Architektur und speziell bei Sakralbauten das Uberdecken eines Raumes durch steinerne Gewolbe bezeichnet Oft musste bei Bauwerken mit zu schwachen Widerlagern erst einmal die mittragende Dachkonstruktion fertiggestellt werden damit die Wande den Horizontalkraften aus dem Gewolbeschub standhalten konnten Gewolbe im Befestigungsturm Tour de Navarre um 1515 der Stadt Langres in Frankreich um die Mittelsaule in Ringen gemauert ausserhalb der Scheitel der Gurtbogen auf KuffBei der Technik der Wolbung mit Mauerwerk wurden Tonnengewolbe in der Regel auf einem Lehrgerust oder einer Schalung gemauert oder gegossen Dabei wurden unterschiedliche Einwolbungsweisen bzw Mauerverbande angewendet Gemauert wurde im Kufverband Ringverband Mollersche Wolbung oder Schwalbenschwanzverband Beim gangigen Kuffverband 1 oder Kufverband wurden die Ziegelschichten ahnlich zusammenfugt wie die Planken bei der Herstellung eines Fasses durch den Kufer Bei Kreuzgewolben verlaufen die Steinlagen dadurch parallel zu den Scheitel der Viertelkalotten und an den Diagonalen bei Kreuzrippengewolben an den Rippen ergibt sich jeweils eine Zickzacknaht In Domikalgewolben konnen die Steinreihen steil von Gurt und Schildbogen nach oben verlaufen Eine Alternative zum Kuffverband stellte der Ringverband dar Er wurde fur Kuppeln und fur Domikalgewolbe verwendet Die Wolbung wurde etwa parallel zu den Hohenlinieg hochgefuhrt der gekrummte Verlauf der Steinreihen ermoglichte einen weitgehenden Verzicht auf eine Schalung Eine Zwischenform bildet die Schwalbenschwanz Mauerung Die Zickzacknahte liegen an den Scheiteln der Viertelkalotten die Diagonalrippen werden annahernd geradlinig gekreuzt Fur flache Kappengewolbe mit ihrem Segmentbogenprofil war der sogenannte Schwalbenschwanzverband ublich bei dem die Steinschichten von den Ecken ausgehend diagonal zur Wolbachse in Richtung Scheitel gefuhrt wurden wo sie sich verzahnten Dieser Verband wurde freihandig auf einer Breitscheibe oder einem Eisenbogen gemauert Die Abkehr vom quadratischen Grundriss der Gewolbefelder fuhrte unter bestimmten Bedingungen zu krummen Diagonalen In solchen Fallen blieb nur das freihandige Mauern ubrig bei dem die einzelnen Ziegelsteine bis zur Fertigstellung einer Schicht in ihrer Lage gehalten werden mussen Tempietto Longobardo 8 Jh in Cividale del Friuli Kreuz grat gewolbe in Kuffmauerung Chor 12 Jh der Kirche Saint Martin in Angers Kreuz rippen gewolbe in Kuffmauerung Liebfrauenkirche Bremen ab etwa 1220 acht rippi ges Gewolbe weit gehend in Ringen gemauert vier rippi ges im Schwal ben schwanz verbandLehrgeruste und Schalungen wurden erst nach dem Ausharten des Mortels entfernt weil sonst eine starkere Absenkung der Einwolbung hingenommen werden musste Die Mindestaushartezeiten betragen bei heutigem Mortel etwa acht Tage Der im Mittelalter benutzte Luftkalkmortel brauchte dagegen viel langer und machte Aushartezeiten von zwei bis vier Monaten erforderlich 2 Kuffgemauertes Domikalgewolbe uber dem Chor der Stiftskirche BassumLiteratur BearbeitenOtto Lueger Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften Bd 3 Stuttgart Leipzig 1906 S 259 Weblinks BearbeitenGewolbe In Otto Lueger Lexikon der gesamten Technik zeno org Einzelnachweise Bearbeiten Norbert Nussbaum Sabine Lepsky Das gotische Gewolbe 1999 ISBN 3 422 06278 5 S 385 Karoly Krausz Tragverhalten gemauerter Tonnengewolbe mit Stichkappen Institut fur Baustatik der Universitat Stuttgart Bericht Nr 38 E Ramm Stuttgart 2002 ISBN 3 00 010491 7 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Einwolbung amp oldid 218270899