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Ludwig I von Ziegenhain um 1167 nach 17 Januar 1229 aus dem Geschlecht der Grafen von Ziegenhain war von etwa 1200 bis zu seinem Tod regierender Graf von Ziegenhain und ab 1205 auch regierender Graf von Nidda Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Graf von Ziegenhain 3 Erbe der Grafschaft Nidda 4 Schenkungen 5 Ehe und Nachkommen 6 Anmerkungen und Einzelnachweise 7 LiteraturHerkunft BearbeitenLudwig war ein Sohn des Grafen Rudolf II um 1132 nach 1188 von Ziegenhain und dessen Frau Mechthild der einzigen Schwester und nach dessen Tod Erbin des Grafen Berthold II von Nidda mit dem das Geschlecht der Grafen von Nidda aus dem Hause Malsburg in mannlicher Linie erlosch Ab 1195 findet sich Ludwig gemeinsam mit seinem alteren Bruder Gottfried II 1156 um 1200 in verschiedenen Urkunden als Zeuge 1 aber schon im Jahr 1200 bekunden Ludwig und seine Mutter Mechthild ohne Gottfried Zwei andere Bruder waren in den geistlichen Stand getreten Giso als Kanoniker am Petristift in Fritzlar Rudolf III als Domherr in Hildesheim und Propst am Petersstift in Goslar Ein weiterer Bruder Gozmar V taucht erst lange nach Gottfrieds II Tod gelegentlich als Zeuge in Urkunden seines Bruders Ludwig auf 2 Graf von Ziegenhain BearbeitenGottfried scheint somit im Jahre 1200 oder kurz zuvor verstorben zu sein 3 und Ludwig folgte ihm als regierender Graf von Ziegenhain und Vogt der Abtei Fulda Ludwig heiratete erst im Jahre 1205 nachdem er die Regierung angetreten hatte Seine Frau war Gertrud um 1172 nach 1222 die Witwe des Grafen Friedrich II von Abenberg 1201 Er nutzte ihr Vermogen um eine Anzahl von Pfandschaften einzulosen die sein Bruder versetzt hatte darunter die Vogtei von Fulda selbst sowie von Fulda zu Lehen gehende Einkunfte in sechs Dorfern die Einkunfte aus den Dorfern verpfandete er dann umgehend an seine Frau 2 Ludwig war ein verlasslicher Gefolgsmann der Staufer und ist nach der Konigswahl Philipps von Schwaben 1198 wiederholt in dessen Umgebung beurkundet so 1205 in Nurnberg 1206 in Boppard und 1207 in Gelnhausen 1214 war er Zeuge auf einer in Julich ausgestellten Urkunde des Konigs Friedrich II 4 Erbe der Grafschaft Nidda BearbeitenIm Jahre 1205 starb Graf Berthold II von Nidda Ludwigs Onkel mutterlicherseits Da Berthold keine direkten Nachkommen hinterliess kam sein Allodialbesitz uber seine Schwester Mechthild an Ludwig I von Ziegenhain Da Abt Heinrich III auch die Belehnung mit der fuldischen Vogtei uber den Besitz der Abtei in der Wetterau die sogenannte Fuldische Mark von Berthold auf Ludwig ubertrug wurde dieser somit auch Graf von Nidda Die Burg Nidda war Reichslehen und als treuer Gefolgsmann der Staufer hatte Ludwig wohl keine Schwierigkeiten auch diese Belehnung zu erhalten Die Grafschaft Nidda erstreckte sich zu dieser Zeit bis etwa zum Oberlauf der Ohm und der Felda im Vogelsberg und schloss Streubesitz im Rheingau bei Rudesheim am Rhein sowie Vogteien uber die fuldischen Guter und uber einige mainzische Besitzungen in der Wetterau bis hin zum Main mit ein ihre genaue Ausdehnung insbesondere was den Streubesitz betrifft ist jedoch nicht bekannt Durch die Heiraten seiner Schwestern Adelheid und Mechthild gingen Ludwig und der Grafschaft Nidda allerdings wertvolle Guter und Vogteirechte an deren Ehegatten Ulrich I von Munzenberg und Gerlach II von Budingen verloren so z B die Vogtei Schotten mit allem Zubehor an Budingen Schenkungen BearbeitenIm August 1207 beteiligte sich Ludwig bei einer Furstenversammlung in Nordhausen in Thuringen und kurz danach bei einem Hoftag in Wurzburg in Anwesenheit des Konigs Philipp zusammen mit den Hauptern aller anderen Zweige des Reichenbach Ziegenhainer Grafengeschlechts 5 an der hauptsachlich von Graf Heinrich III von Reichenbach 1250 verantworteten Ubertragung des ehemaligen und nur kurzlebigen Nonnenklosters in Reichenbach an den Deutschen Orden Der damals in Deutschland noch weithin unbekannte und nahezu bedeutungslose Orden erhielt damit 27 Jahre vor der Errichtung der Marburger Kommende seine erste bedeutende Niederlassung in Deutschland von 1220 bis 1310 war die Ordensniederlassung Reichenbach als Komturei Mittelpunkt des Ordensbesitzes im osthessischen Raum Wie bereits sein Onkel Berthold II so machte auch Ludwig den Johannitern Schenkungen im Gebiet der Grafschaft Nidda so im Jahre 1226 das Gut Brungesrode im Bereich des heutigen Strassennamens Am Ruppelshof in Nidda Ehe und Nachkommen BearbeitenAus Ludwigs Ehe mit Gertrud um 1172 nach 1222 der Witwe des Grafen Friedrich II von Abenberg stammten funf namentlich bekannte Kinder Gottfried IV 15 November 1250 Graf von Ziegenhain und Nidda in Nidda Luitgard von Durn Berthold I um 1207 6 August 1258 Graf von Ziegenhain und Nidda in Ziegenhain Vogt von Fulda Eilike von Tecklenburg um 1220 1286 Tochter des Grafen Otto I Burkhart August 1247 1247 Erzbischof von Salzburg Adelheid 1229 1232 erwahnt Embricho III Rheingraf zum Stein 1188 1241 Gertrud 1237 erwahnt Kanonisse im Stift QuedlinburgNach Ludwigs Tod im Jahre 1229 regierten seine Sohne Gottfried IV und Berthold I die beiden Grafschaften zunachst gemeinsam wobei Berthold I in den Ziegenhainer Stammlanden und Gottfried IV in Nidda residierte Das wichtige und eintragliche Amt des Domvogts von Fulda seit 1108 mit Gozmar I von Reichenbach um 1045 nach 1117 erblich in der Hand der Reichenbacher Ziegenhainer ging im September 1229 an Friedrich von Ziegenhain kam aber nach dessen baldigem Tod noch im selben Jahr an Berthold I Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Die Grafen Gottfried II und Ludwig I bezeugen den Wiederkauf einiger Guter durch Abt Heinrich von Fulda Regesten der Grafen von Ziegenhain Nr 177 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS a b Regesten der Grafen von Ziegenhain Nr 188 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Gottfrieds einzig namentlich bekannter Nachkomme Rudolf IV spatestens 1195 1250 war beim Tod seines Vaters noch sehr jung und wurde daher nicht dessen Nachfolger Er scheint auf ihm vererbten Allodbesitz gelebt zu haben schenkte im Januar 1243 alle seine ihm von seinen Eltern vermachten Guter und Hinterlassenschaften seinem Vetter Berthold I und dessen Sohn Gottfried V Regesten der Grafen von Ziegenhain Nr 698 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS und ist im Jahre 1250 als verschieden beurkundet Regesten der Grafen von Ziegenhain Nr 246 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Regesten der Grafen von Ziegenhain Nr 19 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Heinrich III von Reichenbach Friedrich von Ziegenhain Burkhard IV von Falkenstein Ehemann Kunigundes von Reichenbach und Albert Albrecht I von Hachborn Ehemann Gertruds von Reichenbach Regesten der Grafen von Ziegenhain Nr 17 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Literatur BearbeitenMartin Rohling Die Geschichte der Grafen von Nidda und der Grafen von Ziegenhain Niddaer Geschichtsblatter Heft 9 Niddaer Heimatmuseum e V Nidda 2005 ISBN 3 9803915 9 0 PersonendatenNAME Ludwig I KURZBESCHREIBUNG regierender Graf von Ziegenhain und NiddaGEBURTSDATUM 12 JahrhundertSTERBEDATUM nach 17 Januar 1229 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig I Ziegenhain amp oldid 231793487