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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Lohrhaupten Begriffsklarung aufgefuhrt Lohrhaupten ist ein Ortsteil der Gemeinde Florsbachtal im osthessischen Main Kinzig Kreis LohrhauptenGemeinde FlorsbachtalWappen von LohrhauptenKoordinaten 50 8 N 9 29 O 50 12949 9 48034 340 Koordinaten 50 7 46 N 9 28 49 OHohe 340 m u NHNFlache 25 81 km 1 Einwohner 1035 30 Jun 2021 2 Bevolkerungsdichte 40 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1974Postleitzahl 63639Vorwahl 06057Lohrhaupten mit MatthauskircheLohrhaupten mit Matthauskirche Inhaltsverzeichnis 1 Geografie und Geologie 2 Ortsname 2 1 Etymologie 2 2 Historische Namensformen 3 Geschichte 3 1 Mittelalter 3 2 Neuzeit 3 3 Einwohnerentwicklung 3 4 Religionszugehorigkeit 3 5 Muhlen 4 Wappen 5 Kulturdenkmaler 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie und Geologie BearbeitenLohrhaupten liegt auf einer Hohe von 347 m uber NN 15 km sudostlich von Bad Orb Grundgestein ist hier der Buntsandstein des Spessarts Lohrhaupten liegt an dem historischen Fernhandelsweg Birkenhainer Strasse Die nahe gelegene Bayrische Schanz ist ein altes Zollhaus an dieser Strasse Unweit des Ortes liegt die Hermannskoppe mit 567 m die hochste Erhebung im hessischen Spessart In Lohrhaupten entspringt der Lohrbach der Oberlauf der Lohr die in Lohr am Main in den Main mundet Ortsname BearbeitenEtymologie Bearbeiten Der Ortsname Lohrhaupten geht ersturkundlich 1057 auf Larahobedun zuruck Der Ortsname besteht aus dem keltischen Flussnamen Lara und dem althochdeutschen Wort hobed un 3 hobed un bedeutet Haupt bzw ubertragen auch Quelle Als Bedeutung fur den Ortsnamen ergibt sich daraus Quelle der Lohr Der Ortsname Lohrhaupten ist auch Beleg dafur dass Lara primar stets ein Flussname war der auf die Orte gleichen Namens wie Lohr oder auf Orte mit diesem Namensteil wie Lohrhaupten ubergegangen ist Die Orte haben also nie den Flussen an denen sie lagen ihren Namen gegeben Zur keltischen Herkunft des Flussnamens Lohr siehe Lohr Fluss Historische Namensformen Bearbeiten In historischen Dokumenten ist der Ort unter folgenden Ortsnamen belegt jeweils mit dem Jahr der Erwahnung 1057 Larahobedun 1184 Larehuptin 4 1233 Larhoubten 1265 Larhoybeten 1339 Larhoubeten 5 1374 Larheibten 1586 LohrhauptenGeschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Die alteste erhaltene Erwahnung von Lohrhaupten stammt aus dem Jahr 1057 Die hier beurkundende Pfarrei ist somit die alteste die im Spessart bezeugt ist 1 Die Kirche war dem Apostel Matthias geweiht Die Gemeinde gehorte zur Diozese Mainz Kirchliche Mittelbehorde war das Archidiakonat St Peter und Alexander in Aschaffenburg Landkapitel Rodgau St Peter und Alexander hatte auch das Kirchenpatronat inne 1184 wird der Ort als Larehuptin unter den Besitzungen des Stifts St Peter und Alexander genannt 4 Spater war die Halfte des Ortes Kurmainzer Lehen im Besitz der Grafen von Rieneck und gehorte dort zur Zent Frammersbach Spatestens 1333 ging Lohrhaupten dann als Erbschaft oder Mitgift von den Grafen von Rieneck an die Herren von Hanau uber Die andere Halfte des Ortes die sogenannte Seulbacher Seite blieb mainzischer Besitz Das Dorf war so ein Kondominat Auf Hanauer Seite gehorte das Dorf zunachst wohl zum Amt Schwarzenfels 1 spater zum Amt Lohrhaupten Die Bewohner von Lohrhaupten waren in der Wald und Viehwirtschaft tatig und bearbeiteten die kargen Spessartboden Neuzeit Bearbeiten 1559 wurde die Reformation eingefuhrt zunachst nach lutherischem Bekenntnis 1597 fuhrte Graf Philipp Ludwig II von Hanau Munzenberg eine zweite Reformation in seinem Herrschaftsgebiet durch Die Grafschaft wurde nun reformiert 1607 trat das Stift St Peter und Alexander das Kirchenpatronat an Kurmainz ab 1675 vernichtete ein grosser Brand die Halfte des Dorfes 1684 fiel die Mainzer Halfte als Lehen von Mainz zusammen mit dem Amt Bieber im Tausch gegen die hanauische Halfte des ebenfalls mit Mainz gemeinschaftlichen Amtes Partenstein komplett an die Grafschaft Hanau Auch das Kirchenpatronat ging an Hanau uber Lohrhaupten und Kempfenbrunn bildeten bis 1701 eine gemeinsame Pfarrei die der Klasse Dekanat Schluchtern zugeordnet war Anschliessend war Kempfenbrunn bis 1801 selbstandig Von 1801 bis 1834 gehorte es erneut zur Kirchengemeinde Lohrhaupten Nach 1701 gehorte die Pfarrei zur Klasse Meerholz Die heutige Kirche stammt aus dem Jahr 1765 Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen Johann Reinhard III fielen Dorf und Amt 1736 zusammen mit der ganzen Grafschaft Hanau Munzenberg an die Landgrafschaft Hessen Kassel aus der 1803 das Kurfurstentum Hessen wurde Hier wurde das Amt Lohrhaupten mit der Verwaltungsreform des Kurfurstentums Hessen von 1821 aufgelost Lohrhaupten kam zu dem neu gebildeten Landkreis Gelnhausen 1866 wurde das Kurfurstentum nach dem Deutsch Osterreichischen Krieg von Preussen annektiert und Lohrhaupten kam nach dem Zweiten Weltkrieg zum Land Hessen Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden am 1 Juli 1974 Lohrhaupten kraft Landesgesetz in die 1972 neu gegrundete Gemeinde Florsbachtal eingegliedert 6 7 und der ehemalige Landkreis Gelnhausen ging im neu gebildeten Main Kinzig Kreis auf Einwohnerentwicklung Bearbeiten Quelle Historisches Ortslexikon 1 1583 93 Huldigende 1632 44 Dienstpflichtige dazu 38 auf Seilbacher Seite 1753 119 Haushaltungen und 1 Jude zusammen 546 Personen 1812 126 Feuerstellen 666 SeelenLohrhaupten Einwohnerzahlen von 1753 bis 2021Jahr Einwohner1753 5461812 6661834 7831840 8921846 9601852 7951858 7871864 8411871 8271875 8371885 8681895 8591905 8311910 8101925 8231939 8181946 1 1461950 1 0661956 9491961 9071967 9271970 9692011 1 0972013 1 0852017 1 0292021 1 035Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen 1 Gemeinde FlorsbachtalReligionszugehorigkeit Bearbeiten Quelle Historisches Ortslexikon 1 1885 805 evangelische 92 74 8 katholische 0 92 55 judische 6 34 Einwohner 1961 834 evangelische 91 95 71 katholische 7 83 EinwohnerMuhlen Bearbeiten Im Ortsbereich standen zahlreiche Muhlen die vom Wasser des Lohrbaches des Lepgesborns Krebsborns Wustenborns Peddigesborns und der Borngasse gespeist wurden Hierzu gehorten Muhle Horbeld auch Obermuhle in den 1950er Jahren stillgelegt Kesslersche Mahlmuhle Mittelmuhle auch Muhle Deusingen 1986 stillgelegt Olmuhle 1929 stillgelegt Das Mahlwerk der Muhle aus dem Jahr 1750 steht im Deutschen Museum in Munchen Seitze Muhle um 1950 stillgelegt Untermuhle um 1950 stillgelegtWappen Bearbeiten nbsp Wappen von Lohrhaupten Blasonierung Im gespaltenen Schild vorne in Gold ein gruner Wald hinten in Rot ein silberner goldbewehrter Lowe 8 Das Wappen wurde am 26 April 1954 durch das Hessische Innenministerium genehmigt Kulturdenkmaler BearbeitenSiehe Liste der Kulturdenkmaler in Florsbachtal LohrhauptenLiteratur BearbeitenLudwig Bickell Die Bau und Kunstdenkmaler im Regierungsbezirk Cassel Bd 1 Kreis Gelnhausen Elwert Marburg 1901 S 157 ff Willi Klein Zur Geschichte des Muhlenwesens im Main Kinzig Kreis Hanauer Geschichtsblatter 40 Hanau 2003 S 397 403 Heinrich Reimer Historisches Ortslexikon fur Kurhessen 1926 S 309 544 Literatur uber Lohrhaupten nach Register nach GND In Hessische Bibliographie Suche nach Lohrhaupten In Archivportal D der Deutschen Digitalen BibliothekWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Lohrhaupten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsteil Lohrhaupten im Internetauftritt der Gemeinde Florsbachtal Lohrhaupten Main Kinzig Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Lohrhaupten Main Kinzig Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 24 Mai 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Gemeinde Florsbachtal Abgerufen am 22 August 2023 Harald Bichlmeier Wolfgang Vorwerk Zum Gewasser und Ortsnamen Lohr bisherige Forschungen und neue Ideen Bayerisch osterreichische Orts und Gewassernamen aus indogermanistischer Sicht Teil 5 In Wolf Arnim Frhr v Reitzenstein Hrsg Blatter fur oberdeutsche Namenforschung Bd 51 2014 Verband fur Orts und Flurnamenforschung in Bayern e V Munchen 2015 S 15 85 hier S 19 a b Codex diplomaticus exhibens anecdota ab anno DCCCLXXXI ad MCCC Moguntiaca ius Germanicum et S R I historiam illustrantia Gudenus Valentin Ferdinand von 1743 abgerufen am 11 April 2021 RIplus Regg EB Mainz 1 2 n 4386 In Regesta Imperii Online 1 Juli 1339 abgerufen am 11 April 2021 Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Gelnhausen Hanau und Schluchtern und der Stadt Hanau sowie die Ruckkreisung der Stadte Fulda Hanau und Marburg Lahn betreffende Fragen GVBl 330 26 vom 12 Marz 1974 In Der Hessische Minister des Innern Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 1974 Nr 9 S 149 10 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 3 0 MB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 363 Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Lohrhaupten im Landkreis Gelnhausen Regierungsbezirk Wiesbaden vom 26 April 1954 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1954 Nr 20 S 483 Punkt 430 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 2 9 MB Ortsteile von Florsbachtal Florsbach Kempfenbrunn Lohrhaupten Mosborn Normdaten Geografikum GND 4256040 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lohrhaupten amp oldid 236645804