www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Konrad Wolf Begriffsklarung aufgefuhrt Konrad Wolf 20 Oktober 1925 in Hechingen Hohenzollernsche Lande 7 Marz 1982 in Ost Berlin war ein deutscher Filmregisseur Durch Filme wie Der geteilte Himmel Ich war neunzehn und Solo Sunny galt er als einer der wichtigsten Regisseure in der DDR Konrad Wolf 1970 Konrad Wolf rechts mit Juryprasident A M Brousil links und Frank Beyer beim Filmfestival Karlovy Vary 1964Beisetzung von Konrad Wolf am 12 Marz 1982 unter den Trauergasten sein Bruder Markus 1 R mittig mit Sonnenbrille sowie u a Erich Mielke 2 R 2 v r und Erich Honecker 2 R 4 v r Grab von Konrad und Markus Wolf auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Darstellung Wolfs in der bildenden Kunst der DDR 3 Filmografie 4 Auszeichnungen 5 Eigene Publikationen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKonrad Wolf ist der zweite Sohn des Arztes und Schriftstellers Friedrich Wolf mit seiner Frau Else Wolf geborene Dreibholz 1 Sein alterer Bruder ist Markus Wolf der langjahrige Chef des Auslandsgeheimdienstes der DDR 1933 emigrierte die Familie zunachst nach Frankreich und von dort aus spater nach Moskau Er besuchte dort die deutsche Karl Liebknecht Schule und erwarb die sowjetische Staatsangehorigkeit Schon in dieser Zeit kam Konrad Wolf intensiv mit dem sowjetischen Film in Beruhrung Als Zehnjahriger spielte er 1936 eine Nebenrolle in dem Exilfilm Borzy Kampfer des Regisseurs Gustav von Wangenheim Mit siebzehn trat er in die Rote Armee ein und gehorte 1945 als Neunzehnjahriger zu den Truppen die Berlin einnahmen Fur kurze Zeit war er im April 1945 der erste sowjetische Stadtkommandant von Bernau bei Berlin Von 1945 bis 1947 war er unter anderem fur die SMAD Sowjetische Militaradministration in Wittenberg und Halle Saale fur die darstellende Kunst zustandig Von 1949 bis 1954 studierte er an der 1919 gegrundeten Moskauer Filmhochschule 2 Danach arbeitete er als Regisseur bei der DEFA wo er vor allem anspruchsvolle und kritische Gegenwartsfilme drehte Seine Kriegserlebnisse beschrieb er spater in dem Film Ich war neunzehn 1968 Das Verhaltnis zwischen Deutschen und Russen beschaftigte ihn zeit seines Lebens In seinem Spatwerk werden auch immer mehr kritische Tone gegen die Beeinflussung der Kunst durch Obrigkeiten laut etwa in seinem Goya Epos oder in dem leisen Film Der nackte Mann auf dem Sportplatz Sein Spielfilm Solo Sunny den er gemeinsam mit seinem langjahrigen Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase inszenierte zeigt das Leben einer Aussenseiterin der DDR Gesellschaft im Prenzlauer Berg in Berlin Zuletzt arbeitete er als Kunstlerischer Leiter an einem 6 teiligen Dokumentarfilm Projekt Busch singt das anhand der Biografie des kommunistischen Schauspielers und Sangers Ernst Busch einen Querschnitt durch die politische und kunstlerische Entwicklung der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts in Deutschland geben sollte Von 1965 bis 1982 war er Prasident der Akademie der Kunste der DDR Hierfur hatte er sich auch als linientreuer Verfechter des SED Parteiregimes qualifiziert 3 4 Um ihn lange im Amt zu halten wurden die Statuten der Akademie geandert die nur eine einmalige Wiederwahl vorsahen Wolf unterstutzte die Ausburgerung Wolf Biermanns wahrend uber 100 Kulturschaffende der DDR eine Protestnote gegen die Ausburgerung unterschrieben 5 Biermann gehe einen anderen politischen Weg er bediene die Konterrevolution Wolf hat aber auch einzelne Kunstler im Rahmen seiner Moglichkeiten bei ihrer Auseinandersetzung mit dem Regime unterstutzt Konrad Wolf war in erster Ehe von 1955 bis 1960 mit der Kostumbildnerin Annegret Reuter in zweiter Ehe von 1960 bis 1978 mit der Schauspielerin Christel Bodenstein verheiratet Aus dieser Beziehung stammt sein 1961 geborener Sohn Mirko ein als Trickfilmzeichner ausgebildeter Animator und Illustrator Die Bruder Konrad und Markus Wolf haben mehrere Halbgeschwister aus Beziehungen ihres Vaters mit verschiedenen Frauen darunter den Physiker Thomas Naumann Konrad Wolf starb im Alter von 56 Jahren in Berlin an Krebs 6 Seine Urne wurde am 12 Marz 1982 in einem Staatsbegrabnis in der Grabanlage Pergolenweg des Zentralfriedhofs Friedrichsfelde in Berlin Lichtenberg beigesetzt Sein umfangreicher schriftlicher Nachlass befindet sich im Archiv der Akademie der Kunste in Berlin 7 Darstellung Wolfs in der bildenden Kunst der DDR BearbeitenWalter Arnold Portratskizze Konrad Wolf 1966 Bleistift 8 Filmografie Bearbeiten1936 Kampfer 1955 Einmal ist keinmal 1956 Genesung 1957 Lissy 1958 Sonnensucher 1959 Sterne 1960 Leute mit Flugeln 1961 Professor Mamlock 1964 Der geteilte Himmel 1966 Der kleine Prinz 1966 Die Ermittlung Theateraufzeichnung 1968 Ich war neunzehn 1971 Goya oder der arge Weg der Erkenntnis 1974 Der nackte Mann auf dem Sportplatz 1976 Mama ich lebe 1979 Addio piccola mia Darsteller 1980 Solo Sunny 1981 82 Busch singt 6 teiliger Dokumentarfilm von anderen vollendet Regisseure Reiner Bredemeyer Erwin Burkert Ludwig Hoffmann Peter Voigt Konrad Wolf Einzelfolgen Aurora Morgenrot Nur auf die Minute kommt es an 1935 oder Das Fass der Pandora In Spanien Ein Toter auf Urlaub Und weil der Mensch ein Mensch istAuszeichnungen Bearbeiten nbsp Stern von Konrad Wolf auf dem Boulevard der Stars in Berlin1956 Bronzemedaille des Filmfestivals der Internationalen Messe Damaskus fur Genesung 1957 Internationales Filmfestival Karlovy Vary Hauptpreis fur Lissy 1957 Internationales Filmfestival der Weltfestspiele der Jugend und Studenten in Moskau Bronzemedaille fur Lissy 1959 Internationale Filmfestspiele von Cannes 1959 Sonderpreis der Jury fur Sterne 1959 Nationalpreis der DDR II Klasse fur Sterne mit Werner Bergmann 1961 Internationales Filmfestival von Neu Delhi Silberne Lotusblume fur Professor Mamlock 1961 Internationales Filmfestival Moskau Goldmedaille fur Professor Mamlock 1965 Erich Weinert Medaille fur Der geteilte Himmel mit Eberhard Esche 1965 Vaterlandischer Verdienstorden in Silber 1968 Nationalpreis der DDR I Klasse fur Ich war neunzehn mit Werner Bergmann und Wolfgang Kohlhaase 1969 Johannes R Becher Medaille in Gold 1971 Nationalpreis der DDR I Klasse fur Goya im Kollektiv 1971 Kunstpreis der DDR fur Goya im Kollektiv 1971 Internationales Filmfestival Moskau Spezialpreis der Jury fur Goya 1974 Karl Marx Orden 1975 Kunstpreis der Gesellschaft fur Deutsch Sowjetische Freundschaft fur Sonnensucher und Ich war neunzehn 1977 Kunstpreis des FDGB fur Mama ich lebe 1977 Internationales Filmfestival des neorealistischen Films Avellino Silbermedaille fur Mama ich lebe 1979 Nationalpreis der DDR I Klasse fur Kunst und Literatur fur langjahriges beispielhaftes filmkunstlerisches und kulturpolitisches Wirken 1980 1 Nationales Spielfilmfestival der DDR Regie Preis fur Solo Sunny 1980 Internationale Filmfestspiele Berlin FIPRESCI Preis fur Solo Sunny 2010 Stern auf dem Boulevard der Stars in BerlinKonrad Wolf ist Ehrenburger der Stadt Bernau bei Berlin Seit 1985 sind die Hochschule fur Film und Fernsehen Potsdam heute die Filmuniversitat Babelsberg Konrad Wolf und eine Strasse im Bezirk Lichtenberg sowie eine Strasse in Potsdam Drewitz nach ihm benannt Nach ihm ist der Konrad Wolf Preis benannt Eigene Publikationen BearbeitenKonrad Wolf im Dialog Kunste und Politik Hg Dieter Heinze Dietz Berlin 1985 Direkt in Kopf und Herz Aufzeichnungen Reden Interviews von bzw mit K W Henschel Berlin 1989 ISBN 3 362 00415 6 Begegnungen mit Regisseuren Kurt Maetzig Gunter Reisch Joachim Hasler Konrad Wolf Henschel Berlin 1974 K W S 129 186 Aber ich sah ja selbst das war der Krieg Kriegstagebuch und Briefe 1942 1945 Edition Die Mowe Berlin 2015 ISBN 978 3 00 050547 8Literatur BearbeitenCarmen Blazejewski Konrad Wolf Neue Sichten auf seine Filme Ein Beitrag zur Kulturgeschichte der DDR Hochschule fur Film und Fernsehen Berlin 1990 OCLC 705346831 Jakob Hayner Kunst im Dienste der Menschheit Am 20 Oktober ware der deutsche Filmemacher Konrad Wolf 90 Jahr alt geworden In Dschungel Beilage zu jungle world 43 22 Oktober 2015 S 1 5 mit 2 Stills Fotoportrat des K W von 1977 Wolfgang Jacobsen Rolf Aurich Der Sonnensucher Konrad Wolf Biografie Aufbau Berlin 2005 ISBN 978 3 351 02589 2 Jurgen Klauss Zwischen den Meistern in den Zeiten Von Heiner Muller zu Konrad Wolf Frankfurt Oder Edition Frankfurt Oder 1996 ISBN 3 930842 13 0 Aune Renk Wolf Konrad In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Ingar Solty Damit es Heimat werde Junge Welt 20 Oktober 2015 biografischer Essay zum 90 Geburtstag Antje Vollmer Hans Eckardt Wenzel Konrad Wolf Chronist im Jahrhundert der Extreme Die Andere Bibliothek Berlin 2019 ISBN 978 3 8477 0416 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Konrad Wolf Sammlung von Bildern Konrad Wolf in der Internet Movie Database englisch Literatur von und uber Konrad Wolf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiografie der Gedenkstatte Deutscher Widerstand Bio und Filmografie auf der Website der DEFA Stiftung Konrad Wolf Archiv im Archiv der Akademie der Kunste BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Else Wolf zum 120 Geburtstag einer engagierten Mitburgerin 4 Juni 2018 abgerufen am 6 September 2022 deutsch Heinz Kersten Artikel vom 1 Marz 2002 aus Der Freitag die Ost West Wochenzeitung Titel Denken als Lebensbedurfnis online Regina Kusch in Deutschlandfunk Kultur Antje Vollmer Hans Eckardt Wenzel Konrad Wolf Chronist im Jahrhundert der Extreme Berlin 2019 S 286 S 274 parteikonforme n Stellungnahmen in steiler Tonlage Dorte Hinrichs und Hans Rubinich Vom Regen in die Jauche In Deutschlandfunk 9 November 2006 abgerufen am 20 Februar 2022 Ein Bild von einem Mann Berliner Zeitung vom 29 Marz 2005 online Konrad Wolf Archiv Bestandsubersicht auf den Webseiten der Akademie der Kunste in Berlin Portratskizze Konrad Wolf Filmregisseur Walter Arnold Bildindex der Kunst amp Architektur Bildindex der Kunst amp Architektur Startseite Bildindex Abgerufen am 15 Juli 2023 Vorsitzende des Zentralvorstandes der Gewerkschaft Kunst bzw der Gewerkschaft Kunst Kultur Medien im FDGB Kurt Pfannschmidt 1950 1953 Heinrich Allmeroth 1953 1959 Konrad Wolf 1959 1966 Hans Peter Minetti 1966 1974 Herbert Bischoff 1975 1989 Horst Singer kommissarisch November Dezember 1989 Walfriede Schmitt Dezember 1989 Marz 1990 Prasidenten der Akademie der Kunste der DDR Heinrich Mann 1950 Amt nicht angetreten Arnold Zweig 1950 1952 Johannes R Becher 1953 1956 Otto Nagel 1956 1962 Willi Bredel 1962 1964 Konrad Wolf 1965 1982 Manfred Wekwerth 1982 1990 Heiner Muller 1990 1993 Normdaten Person GND 118634739 lobid OGND AKS LCCN n82239422 VIAF 66758197 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wolf KonradKURZBESCHREIBUNG deutscher FilmregisseurGEBURTSDATUM 20 Oktober 1925GEBURTSORT HechingenSTERBEDATUM 7 Marz 1982STERBEORT Ost Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konrad Wolf amp oldid 236626524