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Kampfer ist ein Film der 1935 1936 unter Beteiligung deutscher Filmschaffender im sowjetischen Exil entstand FilmTitel KampferOriginaltitel Borcy Borzy Produktionsland SowjetunionOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1936Lange 75 MinutenStabRegie Gustav von WangenheimDrehbuch Gustav von Wangenheim Mitarbeit Joris Ivens Idee Alfred Kurella Beratung Maxim GorkiMusik Hans HauskaKamera Boris MonastyrskiSchnitt Gustav von WangenheimBesetzungLotte Loebinger Mutter Lemke Bruno Schmidtsdorf Fritz Lemke Gregor Gog Peters Ingeborg Franke Anna Heinrich Greif SA Mann Eickhoff Alexander Timontajew Rabenkampf Robert Trosch Otto Otto Alexander Granach Rovelli Journalist Alexander Heiroth Dirigent Klebersbusch Jewgenija Mesenzewa Frau Klebersbusch Ljudmila Glasowa Ursula Klebersbusch Ernst Busch Amtsrichter Siewert Lothar Wolf Dr Hillstedt Nikolai Akimow Sturmfuhrer Heise Pawel Paschkow Gaufuhrer Curt Trepte Generaldirektor Steinschneider Ernst Mansfeld KZ Haftling Helmut Damerius Kalfaktor Fritz Erpenbeck Gefangnisaufseher Ada von Bastineller Frau des Gefangnisaufsehers Erich Mateblowski gefolterter Haftling Kurt Ahrendt Kurt Kommunist Walter Rauschenbach Hermann Else Wolf Nachbarin Konrad Wolf Heinz Sohn der Nachbarin Hermann Greid KZ Barackenaltester Fritz Voss SS Mann Hans Klering Tursteher im Reichsgericht Rudolf Margies Buttnerbauer Trude Steier Frau des Buttnerbauern Wladimir Uralski Per Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Filmasthetik 3 Mitwirkende 4 Rezeption und Wirkung 5 Kritik 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksHandlung BearbeitenDer Film handelt vom Widerstand der Arbeiter gegen den Faschismus angeregt durch die Verhaftung des Kommunistenfuhrers Georgi Dimitroff Zwei Handlungsstrange werden im Film parallel gezeigt einerseits der Reichstagsbrandprozess wobei Dimitroff beschuldigt wird den Reichstagsbrand 1933 initiiert zu haben und andererseits der Widerstand der Arbeiter gegen die Faschisten von SA und SS Die Arbeiter werden von der SA beschuldigt die Sporke Fabrik in Brand gesetzt zu haben An der Spitze der Widerstandsbewegung stehen Mutter Lemke und Anna die Dimitroff zu ihrer Leitfigur im Kampf gegen den Faschismus gemacht haben Ausloser fur Mutter Lemkes Widerstand ist der Tod ihres Sohnes Hans der von der SA ermordet wurde da er wusste dass in der Sporkefabrik Giftgas als Kriegswaffe hergestellt wurde und kein Parfum Nach und nach findet Dimitroff in der ganzen Welt Anhanger die fur seine Freilassung demonstrieren Und auch der Widerstandsbewegung um Mutter Lemke und Anna schliessen sich ihr Sohn Fritz ein Arzt und sogar ehemalige SA Mitglieder an Die Befreiung Dimitroffs am Ende des Films weckt auch gleichzeitig Hoffnungen auf das baldige Ende des Faschismus Filmasthetik BearbeitenDer Film Kampfer bedient sich einer heroisierenden Asthetik indem er die Charaktere des Arbeitermilieus als kampfende Subjekte ihrer Selbst darstellt Dieser Heroismus ist ein Merkmal der filmischen Avantgarde Auch die Assoziations und Kontrastmontagetechnik verrat Anleihen bei der filmischen Avantgarde der 1920er Eine Wirklichkeit wird hier artifiziell dargestellt Der Film antizipiert jedoch auch bereits Formen des sozialistischen Realismus er ist als Ubergang von der filmischen Avantgarde hin zum sozialistischen Realismus zu bewerten Mitwirkende BearbeitenRegisseur Gustav von Wangenheim wirkte in der Weimarer Republik als Schauspieler an zahlreichen Filmen u a Nosferatu mit Zwischen 1928 und 1933 war er Grunder und Leiter der Truppe 1931 Nach dem Krieg kehrte Wangenheim in die DDR zuruck und wirkte als Regisseur und Drehbuchautor fur die DEFA und wurde mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet Bruno Schmidtsdorf 1908 1938 spielte nur in diesem Film eine grossere Rolle wurde anschliessend im Stalinschen Terror umgebracht weil er angeblich Mitglied einer sowjetischen Hitlerjugend sei Alexander Granach der die Rolle des Rovelli spielte konnte in die USA fliehen spielte danach fast ausschliesslich Nazis in Filmen Schauspieler mit deutschem Akzent konnten in einem amerikanischen Film nicht Sympathietrager sein Ernst Busch der den Richter verkorperte spielte in Kuhle Wampe oder Wem gehort die Welt und der Dreigroschenoper mit Fast alle Schauspieler sind exilierte Deutsche In der Weimarer Republik spielten sie in den linken Theatergruppen Kolonne Links und Truppe 1931 mit Der Komponist der Filmmusik Hans Hauska der seit 1929 KPD Mitglied und seit 1931 zusammen mit Hanns Eisler Komponist der Agitpropgruppe Kolonne Links gewesen war schrieb in einem Brief an Theodor Plivier vom 23 August 1952 Die UdSSR war nie das als was wir deutschen Kommunisten sie gesehen haben 1 Die in den Film integrierten Aufnahmen von Henri Barbusse und Georgi Dimitroff sind keine Dokumentaraufnahmen sondern wurden mit beiden speziell fur diesen Film in Moskau neu gedreht Ernst Busch spielte nicht nur den Amtsrichter sondern nahm fur den Film auch das Moorsoldatenlied auf das in den KZ Szenen gesungen wird Die mitwirkenden sowjetischen Schauspieler wurden von deutschen Darstellern synchronisiert beispielsweise Dirigent Klebersbusch von Erwin Geschonneck und seine Frau von Hedda Zinner Rezeption und Wirkung BearbeitenDer Film ist stark So stark und so machtig dass ich als Ihr Kollege Ihnen Dank sagen muss 2 schrieb Max Ophuls an Wangenheim Besonders hebt er hervor dass es ihm gelungen ist statt blosser Schwarz Weiss Malerei die Idee der Menschlichkeit darzustellen anstatt Heldenverehrung und Taterverhohnung zu schuren Josef Stalin teilte diese Begeisterung fur den Film nicht Direkt im Anschluss an die Fertigstellung des Films wurde etwa die Halfte aller Mitwirkenden ermordet oder in Lager verschleppt Nach wenigen Wochen wurde die Auffuhrung des Films gestoppt Sogar die Produktionsfirma Meschrabpom wurde aufgelost Kritik BearbeitenDas Werk kann als gelungenes zeitgeschichtliches Dokument eines Widerstandes gegen den erstarkenden Nationalsozialismus in Deutschland gesehen werden Literatur BearbeitenGunter Agde Kampfer Biographie eines Films und seiner Macher Das Neue Berlin Berlin 2001 ISBN 3 360 00942 8 Einzelnachweise Bearbeiten Gunter Agde Kampfer Biographie eines Filmes und seiner Macher Berlin 2001 Recherche in NKWD Archiven S 48 Zit nach Lutz Haucke Antifaschistische Filme im stalinistischen Exilland Tragodien fur deutsche Filmemacher Kulturation 1 2004 Memento vom 6 Juli 2007 im Internet Archive Gunter Agde Kampfer Biographie eines Filmes und seiner Macher Berlin 2001 Weblinks BearbeitenKampfer in der Internet Movie Database englisch Normdaten Werk GND 4644346 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kampfer Film amp oldid 237785357