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Rudolf Margies 25 Februar 1884 in Parchau Kreis Jerichow 31 Mai 1937 wahrscheinlich in Moskau war ein deutscher KPD Funktionar Opfer des Grossen Terrors in der Sowjetunion Leben und Tatigkeit BearbeitenNach dem Schulbesuch erlernte Margies den Beruf eines Tischlers 1904 wurde er Mitglied des Verbandes Deutscher Handlungsgehilfen VDH und der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands SPD Angeblich soll er bereits vor 1914 wegen diverser krimineller Delikte zu Haftstrafen verurteilt worden sein Von 1914 bis 1918 nahm Margies am Ersten Weltkrieg teil Wahrend der Novemberrevolution von 1918 wurde er Mitglied der USPD 1920 wechselte er in die Kommunistische Partei Deutschlands KPD in der er bald Funktionarsaufgaben ubernahm 1922 wurde Margies zu einer Zuchthausstrafe von funfzehn Jahren verurteilt nachdem er wahrend einer KPD Kundgebung in Bochum auf dem Moltkemarkt einen Polizisten erschossen hatte Aufgrund einer Amnestie kam er jedoch bald wieder frei Als Mitarbeiter des Militarpolitischen Apparates der KPD M Apparat wurde er am 22 April 1925 vom Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik im Leipziger Tscheka Prozess erneut zu einer Zuchthausstrafe von 15 Jahren verurteilt In kommunistischen Kreisen wurde das Urteil als Ausdruck der Klassenjustiz der Weimarer Republik heftig kritisiert Ein Versuch am 23 August 1928 ihn aus dem Gefangnis in Gerthe Bochum zu befreien schlug fehl nachdem ein zur Fluchthilfe bestochener Hilfswachtmeister den Plan den Behorden gemeldet hatte Auf dem 12 Parteitag der KPD im Jahr 1929 wurde Margies in Abwesenheit in das Ehrenprasidium der Partei gewahlt Nachdem er im Oktober 1930 bedingt durch eine Amnestie auf freien Fuss kam nahm die Partei dies zum Anlass fur eine grosse Feier in Essen 1931 reiste Margies in die Sowjetunion wo er die M Schule der Komintern besuchte um sich als kommunistischer Funktionar fortzubilden Im weiteren Verlauf der 1930er Jahre arbeitete als Deutschlehrer Er trat in die KPdSU ein Am 4 November 1936 wurde Margies unter dem Vorwand dass er der tatsachlich nicht existierenden Hoelz Wollenberg Organisation angehoren wurde vom sowjetischen Geheimdienst NKWD verhaftet Im Rahmen der Stalinschen Sauberungen der 1930er Jahre wurde er unter der Beschuldigung Mitglied einer terroristisch trotzkistischen Gruppe unter Fuhrung von Erich Wollenberg zu sein und einen Bombenanschlag auf Georgi Dimitroff geplant zu haben vor dem Militarkollegium des Obersten Gerichts der UdSSR angeklagt Am 31 Mai 1937 wurde er zum Tode verurteilt und noch am selben Tag erschossen Familie BearbeitenMargies war verheiratet mit Stanislawa 1881 Sie wurde wie er 1937 verhaftet und ist in den Lagern des sowjetischen Gulag verschollen Der alteste Sohn der beiden Rudolf Margies junior 1917 in Bochum wurde wie er 1937 im Rahmen der Sauberungen exekutiert Ein weiterer Sohn Gerhard 1921 starb 1942 in einem sowjetischen Lager Literatur BearbeitenHermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 S 578 Online Normdaten Person GND 1197274626 lobid OGND AKS VIAF 3298157226595785410000 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Margies RudolfKURZBESCHREIBUNG deutscher KPD Funktionar Opfer des Grossen Terrors in der SowjetunionGEBURTSDATUM 25 Februar 1884GEBURTSORT Parchau Kreis JerichowSTERBEDATUM 31 Mai 1937STERBEORT unsicher Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Margies amp oldid 214183371