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Gunter Julius Hermann Reisch 24 November 1927 in Berlin 24 Februar 2014 ebenda war ein deutscher Filmregisseur und Drehbuchautor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn des Backermeisters Julius Reisch und der kaufmannischen Angestellten Erna Reisch geborene Queisser wuchs seit 1934 in Potsdam auf wo er die Oberrealschule besuchte und kurz vor Kriegsende eingezogen wurde Am 8 Marz 1944 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 20 April desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 10 096 276 1 Nach seiner Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft beteiligte er sich bereits im Herbst 1945 am Aufbau und der Leitung des Theaterensembles im Antifa Jugendausschuss und in der FDJ in Potsdam Nach dem Abitur nahm er Schauspielunterricht bei Werner Kepich und liess sich ab 1947 bei der DEFA in deren Nachwuchsstudio zum Regisseur ausbilden Er wurde Mitglied der SED Nach seiner Prufung im Marz 1948 wurde der Zwanzigjahrige Regieassistent bei Gerhard Lamprecht in Quartett zu Funft 1950 arbeitete Reisch erstmals bei Der Rat der Gotter mit Kurt Maetzig zusammen dem er bei Filmen wie Ernst Thalmann Sohn seiner Klasse und Ernst Thalmann Fuhrer seiner Klasse assistierte und mit dem er 1958 bei Das Lied der Matrosen zusammenarbeitete 1955 inszenierte er seinen ersten Spielfilm Junges Gemuse Seit 1956 lehrte er zudem an der Filmhochschule Babelsberg Er arbeitete auch als Theaterregisseur und fuhrte 1958 Regie am Volkstheater Rostock bei der Buhnenfassung von Tolstois Krieg und Frieden In seinen Filmen bei denen er meist auch am Drehbuch mitschrieb setzte er sich mit den als bourgeoise Tendenzen geltenden Erscheinungen des DDR Alltags auseinander So zeigte sein Ein Lord am Alexanderplatz 1967 dass ein Heiratsschwindler auch im Sozialismus Erfolg haben konne In seinem Anton der Zauberer 1977 verkorperte Ulrich Thein einen Arbeiter der sich selbst bereichert Daneben stehen Reischs Filme in denen er sich mit historischen Themen beschaftigte Von 1964 bis 1965 entstand seine Liebknecht Biografie Solange Leben in mir ist die 1972 in Trotz alledem ihre Fortsetzung fand 1979 drehte er Die Verlobte mit Jutta Wachowiak als inhaftierte Kommunistin in der Zeit des Nationalsozialismus Von 1967 bis 1988 war er Vizeprasident des Verbandes der Film und Fernsehschaffenden der DDR 1983 wurde er ordentliches Mitglied der Akademie der Kunste der DDR Zudem war er Mitglied des Kunstlerischen Rats der DEFA und Mentor an der Filmhochschule in Potsdam Babelsberg Nach der Wende profilierte sich Reisch vor allem als Filmpadagoge Er unterrichtete an der HFF Konrad Wolf an der Hochschule fur Fernsehen und Film Munchen an der Hochschule fur Theater und Musik Graz an der italienischen Hochschule in Bozen und an der Kunsthochschule fur Medien Koln Daruber hinaus lehrte er vier Jahre an der Filmklasse der Universitat Kassel Von 1997 bis 2002 unterrichtete er als Lehrbeauftragter an der Fakultat Film der Bauhaus Universitat Weimar Anfang 2003 wurde er zu deren Honorarprofessor fur Filmgestaltung in den neuen Medien ernannt Er war Mitglied der Akademie der Kunste und der Deutschen Filmakademie Im November 2013 wurde er von der DEFA Stiftung fur sein filmkunstlerisches Lebenswerk geehrt Reisch war seit 1970 in zweiter Ehe mit der wissenschaftlichen Mitarbeiterin an der Akademie der Kunste Beate Reisch verheiratet Er war Vater von zwei Madchen aus seiner ersten Ehe und von zwei Jungen aus seiner zweiten Ehe Die Beisetzung erfolgte am 7 Marz 2014 auf dem Franzosischen Friedhof in Berlin Filmografie Bearbeiten1956 Junges Gemuse 1957 Spur in die Nacht auch Co Drehbuch 1958 Das Lied der Matrosen Co Regie 1959 Maibowle auch Co Drehbuch 1959 Der schweigende Stern nur Co Drehbuch 1960 Silvesterpunsch auch Co Drehbuch 1961 Gewissen in Aufruhr auch Co Drehbuch 1962 Ach du frohliche 1963 Der Dieb von San Marengo auch Co Drehbuch 1965 Solange Leben in mir ist auch Co Drehbuch 1967 Ein Lord am Alexanderplatz auch Co Drehbuch 1968 Jungfer sie gefallt mir auch Co Drehbuch 1970 Unterwegs zu Lenin auch Co Drehbuch 1972 Trotz alledem 1973 Wolz Leben und Verklarung eines deutschen Anarchisten 1976 Nelken in Aspik auch Co Drehbuch und Darsteller 1977 Anton der Zauberer 1978 Addio piccola mia nur Kurzauftritt 1980 Die Verlobte Co Regie 1987 Wie die Alten sungen auch Co Drehbuch 1989 Zimbabwe Dreams of the future Berater 1993 Der olympische Sommer Berater 1993 Glamour und Protest Ein Cowboy im Sozialismus Mitwirkung 2002 Nelken fur Reisch Mitwirkung Auszeichnungen Bearbeiten1958 Erich Weinert Medaille Kunstpreis der FDJ 2 fur Das Lied der Matrosen 1959 Nationalpreis der DDR II Klasse fur Das Lied der Matrosen im Kollektiv 1961 Nationalpreis der DDR I Klasse fur Gewissen im Aufruhr im Kollektiv 1966 Nationalpreis der DDR II Klasse fur Solange Leben in mir ist im Kollektiv 1970 Nationalpreis der DDR III Klasse fur Unterwegs zu Lenin im Kollektiv 1970 Spezialpreis der Jury beim IFF Karlovy Vary fur Unterwegs zu Lenin 1972 Kunstpreis des FDGB fur Trotz alledem 1978 Heinrich Greif Preis I Klasse fur Anton der Zauberer 1980 Nationalpreis der DDR I Klasse fur Kunst und Literatur fur Die Verlobte im Kollektiv 1980 Grand Prix auf dem IFF Karlovy Vary fur Die Verlobte 1980 1 Preis auf dem Sydney Film Festival fur Die Verlobte 1982 2 Nationales Spielfilmfestival der DDR in Karl Marx Stadt Grosser Preis fur Die Verlobte 1987 Vaterlandischer Verdienstorden in Gold 2013 Preis der DEFA Stiftung fur das kunstlerische LebenswerkLiteratur BearbeitenHans Michael Bock Gunter Reisch Regisseur In CineGraph Lexikon zum deutschsprachigen Film Lieferung 13 1989 Aune Renk Reisch Gunter In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Untersuchungsausschuss Freiheitlicher Juristen Hrsg Ehemalige Nationalsozialisten in Pankows Diensten Berlin Zehlendorf 1959 Broschiert 64 Seiten Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Sechster Band N R Mary Nolan Meg Ryan Schwarzkopf amp Schwarzkopf Verlag Berlin 2001 ISBN 3 89602 340 3 S 465 f Georg Seesslen Alltag und Geschichte Die Filme von Gunter Reisch In Stefanie Mathilde Frank amp Ralf Schenk Hrsg Publikumspiraten Das Genrekino der DEFA und seine Regisseure 1946 90 Schriftenreihe der DEFA Stiftung Bertz Fischer Verlag Berlin 2022 ISBN 978 3 86505 421 0 S 111 133 Weblinks Bearbeitenhttp www guenter reisch de Offizielle Internetprasenz Gunter Reisch in der Internet Movie Database englisch Gunter Reisch bei filmportal de Literatur von und uber Gunter Reisch im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 34340947 Ingrun Spazier Gunter Reisch In Homepage Gunter Reisch Archiviert vom Original am 3 August 2012 abgerufen am 15 August 2018 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www guenter reisch de Normdaten Person GND 118744356 lobid OGND AKS LCCN n84128838 VIAF 42633366 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reisch GunterALTERNATIVNAMEN Reisch Gunter Julius Hermann vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Filmregisseur Drehbuchautor und DozentGEBURTSDATUM 24 November 1927GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 24 Februar 2014STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gunter Reisch amp oldid 235483480