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Wolz Leben und Verklarung eines deutschen Anarchisten ist ein Spielfilm des DEFA Studios fur Spielfilme von 1973 uber den deutschen Revolutionar Max Hoelz FilmTitel Wolz Leben und Verklarung eines deutschen AnarchistenProduktionsland DDROriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1973Lange 110 MinutenStabRegie Gunter ReischDrehbuch Gunter Reisch Gunther Rucker Szenarium Werner Beck Dramaturgie Produktion DEFA Studio fur Spielfilme KAG Berlin Manfred Renger Produktionsleitung Musik Karl Ernst SasseKamera Jurgen BrauerSchnitt Barbel WeigelBesetzungRegimantas Adomaitis Ignaz Wolz Heidemarie Wenzel Agnes Stanislaw Lubschin Ludwig Jorg Panknin Morgner Begleiter von Wolz Peter Holzel Kassierer Rainer Kleinstuck Rudi Gunter Drescher Der Altere Klaus Gehrke Der Lange Wolfgang Brunecker Vater von Agnes Erwin Berner Bruder von Agnes Herwart Grosse Gustav Vetter von Agnes Erich Gerberding Fabrikant Rohne Adolf Peter Hoffmann Oberst Wolf Goette Burgermeister Rolf Colditz Verwalter Helga Goring Vermieterin Carin Abicht Kleine Hure Gunter Wolf Arthur Bernd Baier Junger Genosse Horst Hiemer Gefangnisbeamter Vaclav Kotva Geiger Helmut Bez Herr im Ulster Astrid Bless Dirne Horst Friedrich Neuer Gefangnisdirektor Helmut Schreiber Bierkutscher Traute Sense Frau Rohne Alfred Struwe 2 Polizeioffizier Klaus Tilsner 2 Begleiter Wolz Werner Riemann 4 Begleiter Wolz Hans Bussenius Gefangnisdirektor Hannelore Wust 2 Dame Rolf Ripperger Polizeioffizier Hans Hardt Hardtloff 2 Genosse Christoph Beyertt 3 Reporter Marylu Poolman 1 Dirne Christiane Lanzke 1 Hure Karl Ernst Sasse Klavierspieler Nico Turoff Mann am Spiess Alfred Rucker 3 Begleiter Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Hintergrund 3 Kritik 4 Zitate 5 Veroffentlichung 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksHandlung BearbeitenEnde des 19 Jahrhunderts Zu kurzen Einstellungen erzahlt aus dem Off eine Sprecherin Agnes Kindheit und Jugend von Ignaz Wolz Ignaz ist ein gutes christliches Kind von armen aber ehrlichen Eltern In seiner Vorstellung regiert ein strenger aber gerechter Gott die Welt Eines Tages ist Ignaz in einem Marionettentheater wo eine Auffuhrung uber das Leben von Hauptmann Dreyfus gezeigt wird Dreyfuss wendet sich an das Publikum Mir geschieht Unrecht Helft Menschen helft Ignaz ist beeindruckt Er wird erwachsen Wolz wird Landvermesser schliesslich Soldat Im Ersten Weltkrieg hat er an der Westfront ein Schlusselerlebnis Agnes aus dem Off Die Welt hatte ihre Ordnung bis zu diesem Tag Wolz wird durch Artilleriebeschuss am Oberarm verletzt In einem matschigen Granattrichter will sein Kumpel Ludwig ihn verbinden doch der Verbandsmull ist nicht aus Leinen sondern Papier Ludwig klart Wolz auf Die Mullfabrikanten produzieren lieber feine Damenmieder die mehr Profit als Verbandsmaterial abwerfen Wolz schwort Rache Er trifft die Krankenschwester Agnes die ihn verbindet Er will dass sie mit ihm geht doch sie lehnt ab 1919 Zuruck in Deutschland beginnt Wolz seine Revolution Mit einigen Gefahrten als Revolutionskomitee und einer ungeladenen Pistole uberfallen sie die Textilfabrik Rohne und nehmen die Besitzerfamilie gefangen Anhand der Geschaftsbucher beweist Wolz dass die Firma im Krieg mit Miederwaren grosse Summen verdient hat Wolz erpresst den Besitzer Rohne durch Androhung von Brandstiftung zur Zahlung einer Entschadigung fur seine Kriegskasse Einen Teil des Geldes ubergibt Wolz dem Ortsburgermeister mit dem Befehl das Geld an die Armen zu verteilen Wolz wird gewarnt Von Plauen aus nahert sich Polizei Wolz und seine Manner beobachten dass sie von Rohne begleitet werden Auf dessen Aufforderung schiessen die Beamten auf ein Haus in dem sie Wolz und seine Manner vermuten Wolz beschliesst sich und seine Gefahrten ebenfalls zu bewaffnen und flieht uber eine Hugelkette Er uberfallt nachts eine Polizeiwache und befreit Gefangene Darunter befindet sich zufallig auch Ludwig Wolz mochte dass Ludwig in seiner Gruppe mitmacht doch Ludwig warnt vor einer nichtorganisierten Revolution Sie schlagen Euch zusammen Die Gruppe trifft bei der Verteilung von Lebensmitteln drei gutburgerliche altere Manner die sich in der Provinz mit Prostituierten vergnugt haben Wolz erpresst sie auch sie zahlen in die Kriegskasse ein Seine Kolonne wachst Das Komitee besitzt Autos Fuhrwerke und Waffen In einem Gutshof zwingt Wolz den Verwalter einen alten Knecht fur die Spanndienste der letzten Jahrzehnte zu entschadigen Der Verwalter weigert sich zuerst doch Wolz droht an seine Pferde zum Rossschlachter zu bringen Der Knecht wird bezahlt Wolz ermuntert die Bevolkerung es ihm nachzumachen Mit der Waffe in der Hand bekommt man alles Zufallig trifft die Gruppe auf Agnes Sie will als Krankenschwester mitkampfen Doch Wolz will keine Frauen in seine Gruppe aufnehmen da sie nur Arger verursachen wurden Aber Agnes verweist auf August Bebel und seine Schriften zur Emanzipation der Frau so dass Wolz ihre Teilnahme akzeptiert In einem Bordell hat sich jemand fur Wolz ausgegeben und nicht bezahlt Wolz stellt sich den Prostituierten die ihm bestatigen dass er nicht ihr Kunde gewesen ist Er lernt eine junge Prostituierte kennen die ihn offensichtlich mag Das Komitee setzt uber einen Fluss uber Am Ufer bleibt eine Gruppe von Streikenden zuruck die ihn auffordern mitzumachen Doch Wolz will nicht streiken sondern kampfen Auch seinen Mitkampfern wird nun klar Es geht auf Leben oder Tod Sie uberfallen in einem Hinterhalt eine Polizeitruppe die gegen die Streikenden im Grubengebiet eingesetzt werden soll Wolz entwaffnet sie aber einer seiner jungen Anhanger wird von der Polizei erschossen Wolz schickt Agnes mit einer grossen Geldsumme nach Berlin wo Ludwig inzwischen in die KPD eingetreten ist Mit dem Geld soll Propaganda finanziert werden Mit einer Kutsche durchbrechen sie verkleidet eine Strassensperre der Polizei Agnes liefert das Geld in Berlin in einem KPD Buro ab das mit einem Lenin Bild geschmuckt ist Agnes erzahlt Ludwig ihre Lebensgeschichte Ihr Vater ist Ministerialdirigent sie wuchs in einem Internat auf Er untersagte ihr anfanglich ein Studium bis er sich schliesslich mit Kunstgeschichte einverstanden erklarte wovon sie aber keine eigene Existenz aufbauen konnte Ludwig gibt ihr eine Literaturliste Uber die dort aufgefuhrten Werke mochte er spater mit ihr diskutieren Agnes Vater will seine Tochter von revolutionaren politischen Einflussen isolieren Sie wird von ihrem Vetter bei einer Majorswitwe einquartiert Ludwig kehrt zu Wolz zuruck der grade einen Sieg feiert Er bringt ihm das von Agnes uberbrachte Geld zuruck In Moskau fragt die Sektion der Komintern was seine Strategie ist Wolz soll abwarten in 50 Jahren sei man viel starker Aber Wolz will nicht wissen was in 50 Jahren ist Ihr konnt nicht einmal Liebknecht und Luxemburg schutzen Nach einem Gefecht mit der Polizei wird Wolz Revolutionstruppe in alle Winde zerstreut Er hat sein Ausseres mit einem Bart verandert und macht Bombenanschlage Sein nachstes Attentat ist auf die Siegessaule in Berlin geplant aber ein Bekannter fordert ihn auf vorher ein Gefangnis zu sprengen in dem Mitkampfer einsitzen Doch kaum ist die Bombe explodiert erscheint Polizei und verfolgt Wolz Er wird in einem Bergbaugebiet gestellt und verhaftet Wolz wird zu lebenslanger Haft verurteilt Die KPD arrangiert im Gefangnis eine Scheinheirat mit Agnes damit Wolz Besuch empfangen kann und seine Isolationshaft durchbrochen wird Doch auch jetzt zeigt sich Wolz gegenuber der Partei uneinsichtig Disziplin ist eben Scheisse Agnes wird nach dem Bekanntwerden ihrer Hochzeit mit Wolz vom Vater enterbt und aus der Familie ausgestossen Sie wird Agitatorin der Partei und reist durch das Land Arthur ist fur ihre Sicherheit verantwortlich Ludwig und Agnes verlieben sich ineinander Wolz wird mit einem Musiker in eine Zelle zusammengelegt Dessen Traum ist der Bau einer richtigen Geige Als es ihm schliesslich gelingt und er klassische Musik spielt dringen die Warter in die Zelle ein und zerschlagen das Instrument In der folgenden Nacht bringt sich der Musiker um Wolz ist entsetzt Agnes setzt sich zusammen mit der Partei fur eine Amnestie von Wolz ein Bei den Demonstrationen kommt es zu Zusammenstossen mit Polizei und SA Als die Amnestie kommt ist Wolz ausgeschlossen Er randaliert in seiner Zelle und wird in eine Zwangsjacke gesteckt Agnes mochte ihn mit Gewalt befreien aber Ludwig warnt Solche Dummheiten bezahlt man mit Blut Ein Jahr spater wird Wolz amnestiert Kaum aus dem Gefangnis erkennen ihn zwei Bierkutscher wieder Sie sind von ihm immer noch begeistert und feiern mit ihm seine Freiheit Wolz revolutionarer Elan ist ungebrochen Vom Reichstag als Ort politischer Auseinandersetzung will er nichts wissen Die Pestbude werde ich in die Luft sprengen Agnes besucht ihn Ludwig und sie haben sieben Jahre um ihn gekampft Nun nimmt Wolz an Veranstaltungen der KPD teil wo der Rotfrontkampferbund auftritt Wolz ist begeistert Mit 2000 roten Soldaten werde er die Regierung zum Teufel jagen Die Partei verlangt jedoch ein Studium von Geschichte und Politik Aber Wolz will nicht studieren sondern kampfen Agnes ist verzweifelt da er aus den Kampfen und Erfahrungen der Partei nicht lernen will Wolz hat sich wieder einen Bart wachsen lassen und versucht alte Freunde fur neue Aktionen zu gewinnen Doch der Gastwirt den er aufsucht sympathisiert nun mit dem Faschismus Sozialismus ja aber national Wolz sieht jetzt nur noch einen Ausweg Ubersee Dort will er Revolution machen Er trifft in der Kneipe die junge Prostituierte wieder Sie will mit ihm zusammen sein aber nicht in Ubersee Sie ist nur bereit ihn bis zum Bahnhof zu begleiten Wolz kurzt den Weg durch einen Fluss ab trotz der Warnungen des Madchens die den Hauptmann aufhalten will Wolz gerat immer tiefer in den sumpfigen Untergrund Agnes aus dem Off Wir haben ihn nie vergessen Hintergrund BearbeitenDer Film wurde am 31 Januar 1974 im Berliner Kino Kosmos uraufgefuhrt Die deutschen Sprecher der sowjetischen und tschechischen Darsteller waren Gerry Wolff fur Regimantas Adomaitis Justus Fritzsche fur Stanislaw Lubschin und Peter Sturm fur Vaclav Kotva Kritik Bearbeiten Jahrelang geht Gunther Rucker mit der Absicht um einen Film um den beruhmten deutschen Anarchisten Rebellen und Kommunisten Max Hoelz zu machen im Kontext zu geschichtlichen Erfahrungen und Zeitstromungen Doch Wolz Leben und Verklarung eines deutschen Anarchisten wirkt trotz dialektischer Sicht Respekt und asthetischen Schonheiten zwiespaltig zu spat fur Auseinandersetzungen zu fruh vielleicht fur Weisheit 1 Als eigentliche Adressaten der filmischen Lektion kommen wohl vor allem jene Teile der radikalen jungen Linken im Westen in Frage die glauben die Gesellschaft mit Revolvern und selbstgebastelten Bomben andern zu konnen und weder etwas von geduldiger Parteiarbeit und disziplin noch von langfristiger politischer Strategie halten Autor und Regisseur wollten aus dem Stoff den das Leben dieser unbequemen tragischen Personlichkeit zwischen Robin Hood und Che Guevara bot eine Parabel machen und deuteten deshalb den historischen Hintergrund der zwanziger Jahre nur an Fern aller Didaktik ist die Figur des von dem sowjetischen Schauspieler Regimantas Adomaitis uberzeugend verkorperten Titelhelden mit verstandnisvoller Sympathie gezeichnet Auch dank seiner kunstlerischen Gestaltung ist dies wieder einmal eine DEFA Produktion uber die zu diskutieren lohnt 2 Zitate BearbeitenIch bin kein Nach Denker sondern ein Vor Kampfer Wolz Veroffentlichung Bearbeiten2012 erschien von Icestorm Entertainment eine DVD Edition auf der ebenfalls der Dokumentarfilm Max Hoelz von 1989 ediert ist Einzelnachweise Bearbeiten Klaus Wischnewski Traumer und gewohnliche Leute 1966 bis 1979 In Schenk Das zweite Leben S 256 Heinz Kersten So viele Traume S 67f Literatur BearbeitenFilm fur Sie Progress Filmverleih No 8 1974 Filmobibliografischer Jahresbericht 1974 Interview Margit Voss mit Gunter Reisch Das ABC eines einfachen Raubers in Aus Theorie und Praxis des Films 5 6 1980 S 64 71 Gunter Rucker Texte von sieben Spielfilmen Berlin Henschel 1988 Klaus Wischnewski Traumer und gewohnliche Leute 1966 bis 1979 in Ralf Schenk Hg Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg DEFA Spielfilme 1946 1992 S 212 263 Berlin Henschel 1994 ISBN 3 89487 175 X Wolz Leben und Verklarung eines deutschen Anarchisten in Heinz Kersten So viele Traume DEFA Film Kritiken aus drei Jahrzehnten Hg von Christel Drawer Berlin Vistas Verlag 1996 S 67f ISBN 3 89158 170 XRezensionen Freiheit Halle vom 15 Februar 1974 Film und Fernsehen 1 1975 Berliner Zeitung vom 5 Februar 1974 Sachsische Zeitung Dresden vom 14 Februar 1974 Freie Erde Neustrelitz vom 15 Februar 1974 Neues Deutschland vom 1 Februar 1974Weblinks BearbeitenWolz Leben und Verklarung eines deutschen Anarchisten in der Internet Movie Database englisch Wolz Leben und Verklarung eines deutschen Anarchisten bei filmportal de Wolz Leben und Verklarung eines deutschen Anarchisten bei der DEFA Stiftung Abgerufen von https de wikipedia org w 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