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Das Kloster Ammensleben ist eine ehemalige Benediktinerabtei in Gross Ammensleben im heutigen Sachsen Anhalt die 1120 als Augustiner Chorherrenstift gegrundet wurde aber kurz darauf bereits den Benediktinern ubertragen wurde Es uberstand die Reformation als katholische Einrichtung und wurde erst 1804 sakularisiert Die ehemalige Abteikirche dient heute als katholische Pfarrkirche Sie ist heute Teil der Strasse der Romanik Ehemalige Abteikirche Chor Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundungszeit 1 2 Entwicklung im Mittelalter 1 3 Fruhe Neuzeit 1 4 Seit der Sakularisation 2 Kirche 3 Abte 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundungszeit Bearbeiten Theoderich II von Ammensleben und seine Frau stifteten 1110 auf ihrem Besitz eine Kirche Aus dieser entstand 1120 ein Augustinerchorherrenstift welches Papst Honorius II 1124 unter papstlichen Schutz nahm Im Jahr 1127 kam die Eigenkirche an das Erzbistum Magdeburg Die Vogteirechte blieben bei der Stifterfamilie Zwei Jahre spater wurde das Stift in ein Benediktinerkloster umgewandelt Die bisherigen Chorherren zogen nach Sachsen Die ersten Monche kamen aus der Abtei Berge in Magdeburg Gepragt war das Kloster in der ersten Zeit von der Hirsauer Reform Entwicklung im Mittelalter Bearbeiten Die Klosterkirche wurde 1135 geweiht und das Kloster wurde zur Abtei erhoben Seither trug der Leiter nicht mehr den Titel eines Priors sondern den eines Abtes Papst Innozenz II bestatigte das Schutzprivileg Gleichzeitig unterstellte er es der Aufsicht des Abtei Berge Im Suden der Ammenslebener Abteikirche wurde 1170 die Nikolauskapelle eingerichtet Diese erste Klosterkirche fiel 1193 zu einem Grossteil einem Brand zum Opfer und wurde in den folgenden Jahren wieder aufgebaut Nach dem Aussterben der Stifterfamilie ging die Vogtei 1208 auf die Grafen von Regenstein uber Weil die Vogte das Kloster bedruckten kaufte Abt Mourin 1273 die Vogteirechte zuruck Um die Kaufsumme aufbringen zu konnen mussten Besitzungen verkauft werden Dies fuhrte zum okonomischen Abstieg des Klosters Nach einer Phase des Niedergangs schloss sich die Abtei 1461 der Bursfelder Kongregation an Dabei wurde Ammensleben kurzzeitig der Abtei Berge untergeordnet Zuvor hatte sich Erzbischof Friedrich II von Hoym einer Auflosung der Gemeinschaft widersetzt und gilt daher als zweiter Grunder des Klosters Im Jahr 1470 war die Reformierung des Klosterlebens so weit abgeschlossen dass die Eigenstandigkeit wiederhergestellt werden konnte Fruhe Neuzeit Bearbeiten Es begannen in der Folge bauliche Umgestaltungen So wurde 1503 ein neuer Kreuzgang errichtet und seit 1521 wurde die Kirche teilweise gotisch umgestaltet Als eines der wenigen Kloster der Region uberstand Ammensleben den Bauernkrieg von 1525 unbeschadet Den Versuchen des evangelischen Landesherren die Reformation einzufuhren setzten die Monche nach anfanglichem Zogern im 16 Jahrhundert Widerstand entgegen Bereits seit dieser Zeit stellte das Kloster auch die Propste von Kloster Hamersleben Seit 1580 musste das Kloster auf Anweisung des Landesherren einen evangelischen Prediger beschaftigen Auch protestantische Gottesdienste mussten abgehalten werden Auch heute noch werden in der Kirche evangelische Gottesdienste abgehalten Das Kloster selbst blieb katholisch Zu Beginn des 17 Jahrhunderts gab es kleinere bauliche Veranderungen Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges flohen die Monche mehrfach vor anruckenden Truppen nach Wolfenbuttel Obwohl katholisch litt das Kloster insbesondere unter den kaiserlichen Truppen Der westfalische Friede sicherte dem Kloster den Fortbestand und die katholische Konfession zu Der Abt nahm unter den verbliebenen Klostervorstehern gegenuber dem brandenburgischen Landesherren eine Vorrangstellung ein Im Jahr 1677 wurde Abt Placidus Meinders zum Generalvikar fur die geistlichen Angelegenheiten im Furstentum Halberstadt ernannt Im 18 Jahrhundert war das Kloster auch zustandig fur die katholischen Soldaten in Gardelegen Salzwedel und Stendal Im Jahr 1765 erhielt die Abteikirche eine neue Orgel und 1769 einen neuen Hochaltar Seit der Sakularisation Bearbeiten Im Jahr 1804 wurde das Kloster sakularisiert Die dem Kloster Ammensleben inkorporierte katholische Pfarrei blieb auch uber die Sakularisation hinaus weiter bestehen die bisherige Klosterkirche wurde katholische Pfarrkirche Im Laufe des 19 Jahrhunderts wurde in der Kirche eine Westempore eingebaut wahrend die Klostergebaude abgebrochen wurden Von etwa 1860 an wurden durch Geistliche aus Gross Ammensleben auch in Wolmirstedt katholische Gottesdienste gehalten wo sich eine Tochtergemeinde entwickelte und es 1865 zur Einrichtung einer Notkapelle und 1936 zum Bau der Kirche St Josef kam Im Jahr 1953 wurde die Kirche in Volkseigentum uberfuhrt und 1972 durch Unwetter schwer beschadigt Erst 1981 wurde der Turm wieder errichtet Seit 2000 gehort die Kirche wieder der katholischen Pfarrei Am 1 Marz 2007 wurde der Gemeindeverbund Haldensleben Eichenbarleben Gross Ammensleben Weferlingen Wolmirstedt Aller Ohre St Christophorus gegrundet 1 zu dem von da an die Kirche gehorte Damals gehorten zur Pfarrei Gross Ammensleben rund 490 Katholiken Am 2 Mai 2010 entstand aus dem Gemeindeverbund die heutige Pfarrei St Christophorus Zu ihr gehoren ausser der Kirche St Peter und Paul in Gross Ammensleben auch die Kirchen St Johannes Baptist in Althaldensleben Heilig Kreuz in Calvorde St Nikolaus von der Flue in Colbitz St Benedikt in Eichenbarleben St Liborius in Haldensleben St Josef und St Theresia vom Kinde Jesu in Weferlingen St Josef in Wolmirstedt sowie die Wallfahrtskapelle St Anna auf Gut Glusig Seit 2011 unterstutzt ein Forderverein den Erhalt der Kirche Kirche Bearbeiten nbsp Ehemalige Abteikirche nbsp Inneres der KircheDer ursprungliche Kirchenbau wurde im 12 Jahrhundert im Stil der Romanik als ursprunglich querschifflose Basilika aus Bruchsteinen erbaut Dieser romanische geostete Bau pragt auch heute noch das Kirchenbild Von den anfanglich vier geplanten Turmen wurde nur der im Nordwesten fertig Das weitgehend romanische Langhaus ist dreischiffig mit acht Jochen Chor und Westbau dagegen wurden spater verandert Um 1170 wurde ein Saulenportal mit einem zweigeteilten Tympanon hinzugefugt Im Jahr 1334 wurde eine Marienkapelle und wahrscheinlich im 15 Jahrhundert eine Ursulakapelle errichtet Die bislang flach gedeckte Kirche erhielt im Zuge eines gotischen Umbaus zu Beginn des 16 Jahrhunderts teilweise ein Kreuzrippengewolbe Den westlichen Abschluss bildeten zwei Turme Der Hochaltar stammt aus dem Jahr 1769 Die Kanzel aus dem Jahr 1724 stammt ursprunglich aus der Klosterkirche in Althaldensleben Eine Memorialtumba wurde bei Grabungsarbeiten im Mittelgang der Kirche entdeckt und stammt wohl aus der Zeit um 1500 Sie soll an die Stifter erinnern Verschiedene Grabsteine erinnern an Abte des Klosters So ist ein barockes Epitaph aus dem Jahr 1704 Abt Placidus Meinders gewidmet Am 14 Mai 2017 wurde durch Bischof Gerhard Feige der Volksaltar geweiht der ursprunglich evangelischen Gottesdiensten diente 2 Abte Bearbeiten nbsp Grabplatte des Abtes Heinrich Schuckmann1140 1156 Berthold 1160 1163 Lubertus 1163 1173 Segebodo 1173 1190 Remboldus 1190 1194 Wolcmarus 1194 1208 Godefridus 1208 1226 Christianus 1226 1247 Caesarius 1247 1263 Volcwinus 1263 1273 Friedrich Mourin 1273 1281 Theodericus Lentzelini 1283 1286 Henricus de Hardestarp 1286 1300 Theodericus Poppo 1300 1308 Alexander de Bartelensleben 1308 1334 Bodo de Randow 1334 1346 Arnoldus Kolnen 1346 1355 Petrus von J 1355 1372 Arnoldus II 1372 1393 Henricus 1393 1425 Laurentius Clebe 1426 1447 Henricus Wullfhagen 1447 1449 Sebastian Kuntzen1449 1461 Sedisvakanz1463 1468 Theodericus 1468 1486 Tilmann Schoneback 1486 1518 Gregorius Kirchhoff 1518 1543 Egbertus Fischer 1543 1579 Henricus Schuckmann 1579 1580 Johannes Baumeister 1580 1608 Ludgerus Huffgenius 1608 1636 Casper Ulenberg 1636 1669 Johannes Torwesten 1669 1670 Ferdinand von Erwitte 1670 1704 Placidus Meinders 1704 1706 Benedictus Thombusch 1707 1724 Bonifacius Thier 1724 1733 Paulus Tonnies 1733 1741 Bonifacius Sieker 1741 1761 Carolus Riekes 1761 1765 Placidus Trier 1765 1771 Bonifacius Weyrather 1771 1773 Josephus Demeur 1773 1780 Placidus Schubeler 1780 1795 Beda Litze 1795 1804 Bonifacius SchoffsSiehe auch BearbeitenListe der Kulturdenkmale in Niedere Borde Liste von Sakralbauten im Landkreis Borde Peter und Paul KircheLiteratur BearbeitenAngelika Meyer Die ehem Klosterkirche in Gross Ammensleben Deutscher Kunstverlag Schriftenreihe Grosse Baudenkmaler Heft 440 2 Auflage Berlin 1993 Rudolf Joppen Das Erzbischofliche Kommissariat Magdeburg Band 7 Teil 1 S 20 23 Teil 2 S 215 217 St Benno Verlag Leipzig 1965 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Gross Ammensleben Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte Abte Kirche Archivalische Uberlieferung im LHA Sachsen Anhalt Die Abteikirche in 250 BildernEinzelnachweise Bearbeiten Nr 46 Errichtung eines Gemeindeverbundes Amtsblatt des Bistums Magdeburg Ausgabe 3 2007 abgerufen am 16 Januar 2022 Matthias Holluba Bischof freut sich uber Altar In tag des herrn de vom 18 Mai 2017 abgerufen am 4 Juli 2017 52 231309 11 519744 Koordinaten 52 13 52 7 N 11 31 11 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Ammensleben amp oldid 232478487