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Kilian Ignaz Dientzenhofer auch Dienzenhofer tschechisch Kilian Ignac Dientzenhofer 1 September 1689 in Prag 18 Dezember 1751 ebenda war ein Baumeister des bohmischen Spatbarock aus der deutschen Kunstlerfamilie Dientzenhofer Kilian Ignaz Dientzenhofer Zeichnung Jan Vilimek Nikolauskirche am Altstadter Ring in PragMagdalenenkirche in Karlsbad Karlovy Vary Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Ausbildung 2 Beruf und Erfolg 3 Familie 4 Werke Auswahl 4 1 In Prag 4 1 1 Sakralbauten 4 1 2 Profanbauten 4 2 In Bohmen 4 3 In Schlesien 4 4 In Ungarn 5 Literatur 6 WeblinksHerkunft und Ausbildung BearbeitenKilian Ignaz Dientzenhofer war der Sohn des Baumeisters Christoph Dientzenhofer und der Maria Anna geb Lang Obwohl er bald zu grossem Ruhm gelangte ist uber seine Ausbildung wenig bekannt Vermutlich besuchte er das Kleinseitner Jesuitengymnasium und studierte anschliessend ein Jahr Philosophie am Altstadter Clementinum Es wird angenommen dass er einen geistlichen Beruf erwahlen wollte und erst unter dem Einfluss seines Vaters zur Architektur gelangte Bei ihm der die Voraussetzungen fur seinen erfolgreichen kunstlerischen Werdegang schuf erlernte er das Maurerhandwerk Bei einem Aufenthalt in Wien soll Kilian Ignaz bei Johann Bernhard Fischer von Erlach und auch bei Johann Lucas von Hildebrandt praktiziert haben Wohl um 1709 unternahm er ausgedehnte Studien und Bildungsreisen ins Ausland deren Dauer nicht bekannt ist Sicher ist dass er ab 1716 seinem Vater beim Bau des Klosters Brevnov half Er soll sechs Sprachen erlernt und gesprochen haben Beruf und Erfolg BearbeitenKilian Ignaz Dientzenhofer entwarf und baute eine unubersehbare Zahl von Sakral und Profanbauten in Bohmen Mahren und Schlesien Das Prager Panorama ist von seiner Architektur gepragt Vor 1722 war er an verschiedenen Projekten seines Vaters beteiligt die er zum Teil nach dessen Tod vollendete Zu seinen fruhesten selbstandigen Bauten zahlt die Villa Amerika in Prag und die St Johann Nepomuk Kirche des Ursulinerinnenklosters auf dem Hradschin Nach dem Tod seines Vaters ubernahm er dessen Stelle eines Stiftsbaumeisters bei den Benediktinern in Brevnov und Braunau Das bedeutete dass er alle Bauten im Bereich der Brevnov Braunauer Klosterdomane sowie deren Propsteien in Politz und Wahlstatt entwerfen und ausfuhren musste Auch die Ordensgemeinschaften der bohmischen Jesuiten Augustiner und Kreuzherren mit dem Roten Stern erteilten ihm Auftrage Sein Erfolg und sein Ruhm fuhrten dazu dass er schon 1725 ein so begehrter und beschaftigter Baumeister war dass es selbst fur Bauherren aus dem Adel schwer war ihn fur ein Projekt zu gewinnen Zu den zahlreichen Auftragen die ihm Abt Othmar Daniel Zinke anvertraute gehorte die Klosteranlage und die Klosterkirche im schlesischen Wahlstatt die von 1703 bis 1810 eine Niederlassung des Braunauer Klosters war und deren Architektur als ein kunstlerischer Hohepunkt des jungen Dientzenhofer angesehen wird Im Gegensatz zur Architektur seines Vaters treten bei ihm die hochbarocken Formen zuruck Bei seinen Bauten bevorzugte er den Zentralbau und verband die bisherigen bohmischen Formen mit dem hofisch wienerischen Stil Kaiser Karl VI verlieh ihm 1730 den Titel eines Hofbaumeisters 1737 folgte die Ernennung zum Oberfestungsbaumeister Nach seinem Tode wurden zahlreiche der von ihm begonnenen und geplanten Projekte durch seinen Schwiegersohn Anselmo Lurago ausgefuhrt dem auch die frei gewordene Stelle des Hofbaumeisters anvertraut wurde Familie BearbeitenNoch zu Lebzeiten seines Vaters heiratete Kilian 1719 in der Kirche St Johann an der Furt einer Filialkirche von St Agidius in der Prager Altstadt die zehn Jahre jungere Anna Cacilia Popel die in den nachsten Jahren zehn Kinder gebar 1725 errichtete er in Smichov einem Vorort der Kleinseite fur seine Familie eine zweigeschossige Villa die vermutlich als Sommerresidenz diente und fur die sein Freund Wenzel Lorenz Reiner ein Fresko schuf Nach Cacilias Tod am 1 Januar 1729 vermahlte er sich am 1 Oktober 1729 mit Anna Theresia Henrych mit der er sechs Sohne und sieben Tochter hatte Sohn Wenzel wurde ein bekannter Jesuit und Jurist Sohn Wilhelm 1807 war Prior des Augustinerklosters in Hohenelbe Werke Auswahl BearbeitenIn Prag Bearbeiten nbsp Villa Amerika in PragSakralbauten Bearbeiten St Johann Nepomuk Kirche Hradschin 1720 1729 St Thomas Kirche Prager Kleinseite Barockisierung 1723 1731 Johann Nepomuk Kirche auf dem Felsen Prager Neustadt 1730 1739 Kirche der Hl Kyrill und Method Prager Neustadt 1730 St Nikolaus Kirche Altstadter Ring 1732 1735 St Nikolaus Kirche Prager Kleinseite 1737 1752 Fortfuhrung des 1703 durch seinen Vater begonnenen Baus St Katharina Kirche Prager Neustadt 1738 1741 gemeinsam mit Franz Maximilian Kanka Profanbauten Bearbeiten Villa Amerika Prager Neustadt 1717 1720 Sylva Taroucca Palais Prager Neustadt 1743 1751 gemeinsam mit Anselmo Lurago Palais Goltz Kinsky am Altstadter Ring 1755 1765 nach Entwurfen von K I Dientzenhofer errichtet durch Anselmo Lurago In Bohmen Bearbeiten Brevnover Klostergebiet Stift Brevnov Gartenpavillon uber der Quelle der Vojteska 1724 1726 Umbau des Klosters gleichzeitig Einbau eines Infirmariums mit einer Kapelle 1738 1739 Entwurf fur ein Glashaus im Klostergarten 1737 1738 Sloupno Umbau des Schlosses 1748 Hrdly Umbau des Verwaltungsgebaudes und Errichtung einer Kapelle mit einer flachen Vorhalle und einem Presbyterium 1746 1747 Potschapl an der Elbe St Adalbert Kirche 1724 1726 Braunauer Klostergebiet Stift Braunau Barockisierung der Klostergebaude 1727 1735 Ruppersdorf Kirche Jakobus des Alteren 1720 1723 nach Planen seines Vaters Hermsdorf Kirche Allerheiligen 1723 Wiesen St Anna Kirche 1725 1727 Johannesberg Kirche des hl Johannes des Taufers 1725 Ottendorf St Barbara Kirche 1725 1726 Schonau Kirche der hl Margarethe 1726 1730 Weckersdorf Kapelle der Jungfrau Maria am Kamm des Sterngebirges Hvezda 1732 1733 Barzdorf Kirche St Maria Magdalena nach 1733 vollendet Halbstadt Schloss 1749 Politzer Klostergebiet Politz Barockisierung der Eingangsfront der Klosterkirche Bosig Kirche des hl Prokop 1724 1727 Chodau St Laurentius Gutwasser Wallfahrtskirche der Sieben Schmerzen Mariens 1733 1735 Heiliger Berg Umbau der Heiligen Stiege 1727 1728 Horice Pfarrkirche Maria Geburt 1741 1748 Karlsbad Maria Magdalenen Kirche 1731 1737 Kloster Kladrub Konventsgebaude fur das Benediktinerkloster Kuttenberg Ursulinenkloster 1733 1743 Nepomuk Johannes Nepomuk Kirche 1734 1738 Nicov Wallfahrtskirche Maria Geburt 1720 1730 Odolenswasser St Klemens Kirche 1733 1735 Woporschan Wallfahrtskirche St Franziskus Xaverius 1732 1735 Paschtik Kirche Johannes des Taufers 1747 1753 Zisterzienserkloster Plass Konventsgebaude fertiggestellt nach Planen von Johann Blasius Santini Aichl Pocaply Barockkirche Maria Himmelfahrt auf dem Hugel 1730 1733 Prestice Maria Himmelfahrts Kirche 1748 1775 Priesen Wallfahrtskirche St Peter und Paul 1739 1763 Dolni Rocov Bezirk Louny Kirche des ehemaligen Augustinerklosters 1746 1750 Taus Barockisierung der Maria Geburt Kirche 1747 Svaty Jan pod Skalou Pralatur des Klosters 1726 1731 In Schlesien Bearbeiten Wahlstatt Benediktinerklosteranlage und Klosterkirche 1723 1738 In Ungarn Bearbeiten Erlau MinoritenkircheLiteratur BearbeitenConstantin von Wurzbach Dinzenhofer Kilian Ignaz In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 3 Theil Verlag der typogr literar artist Anstalt L C Zamarski C Dittmarsch amp Comp Wien 1858 S 307 f Digitalisat Bernhard Grueber Dinzenhofer Kilian Ignaz In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 5 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 245 f Biographisches Lexikon zur Geschichte der bohmischen Lander Band I ISBN 3 486 44051 9 S 247 248 Heinrich Gerhard Franz Dientzenhofer Kilian Ignaz von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 650 f Digitalisat Hans Zimmer Die Dientzenhofer Ein bayerisches Baumeistergeschlecht in der Zeit des Barock Rosenheim 1976 Joachim Bahlcke Winfried Eberhard Miloslav Polivka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Bohmen und Mahren Kroners Taschenausgabe Band 329 Kroner Stuttgart 1998 ISBN 3 520 32901 8 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 03109 X Erhard Gorys DuMont Kunst Reisefuhrer Tschechische Republik Kultur Landschaft und Geschichte in Bohmen und Mahren DuMont Koln 1994 ISBN 3 7701 2844 3 Knaurs Kunstfuhrer Tschechische Republik ISBN 3 426 26609 1 Franz Tichy Studie zu Sakralbauten des Kilian Ignaz Dientzenhofer Munchen 1996 ISBN 3 88073 519 0 Milada Vilimkova Johannes Brucker Dientzenhofer Eine bayerische Baumeisterfamilie in der Barockzeit Rosenheimer Verlagshaus ISBN 3 475 52610 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kilian Ignac Dientzenhofer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Kilian Ignaz Dientzenhofer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kilian Ignaz Dientzenhofer In archINFORM Karte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap Normdaten 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