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Kieferstadtel polnisch Sosnicowice sɔˈɕnitsovʲitsɛ ist eine Stadt im Powiat Gliwicki Landkreis Gleiwitz in der polnischen Woiwodschaft Schlesien und zahlt rund 1700 Einwohner Sie ist Hauptort der gleichnamigen Stadt und Landgemeinde die seit 2013 offiziell zweisprachig ist Polnisch und Deutsch 2 KieferstadtelKieferstadtel Polen KieferstadtelBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft SchlesienPowiat GliwiceFlache 11 68 km Geographische Lage 50 17 N 18 32 O 50 283333333333 18 533333333333 Koordinaten 50 17 0 N 18 32 0 OHohe 250 m n p m Einwohner 1927 31 Dez 2020 1 Postleitzahl 44 153Telefonvorwahl 48 32Kfz Kennzeichen SGLWirtschaft und VerkehrStrasse Kedzierzyn Kozle GliwiceNachster int Flughafen KatowiceGminaGminatyp Stadt und LandgemeindeGminagliederung 9 OrtsteileFlache 116 24 km Einwohner 8906 31 Dez 2020 1 Bevolkerungsdichte 77 Einw km Gemeindenummer GUS 2405063Verwaltung Stand 2008 Burgermeister Czeslaw JakubekAdresse ul Rynek 19 44 153 SosnicowiceWebprasenz www sosnicowice pl Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Zweisprachige Ortsnamen 2 2 Demographie 3 Stadtepartnerschaften 4 Sehenswurdigkeiten 5 Sohne und Tochter der Stadt 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenKieferstadtel liegt in Oberschlesien an der Klodnitz und der Birawka am Westrand des Oberschlesischen Industriegebiets etwa 8 Kilometer sudwestlich der Stadtmitte von Gleiwitz Geschichte Bearbeiten nbsp Marktplatz nbsp Katholische Pfarrkirche St Jakob nbsp Barockschloss nbsp NepomukstatueBei seiner ersten urkundlichen Erwahnung im Besitz und Zehntverzeichnis des Bistums Breslau Liber fundationis Episcopatus Vratislawiensis um 1305 wurde Kieferstadtel als Sossnessowitz bezeichnet Gegrundet wurde die Ortschaft aber wahrscheinlich vom Oppelner Herzog Wladislaus I im 13 Jahrhundert wurde von Kolonisten besiedelt und erhielt damals wahrscheinlich das Stadtrecht Seit dieser Zeit war Kieferstadtel auch Parochie Auch wenn die Stadt im 14 Jahrhundert als Hauptort eines Kreises bzw Landes bezeichnet wird ging die wirtschaftliche Entwicklung nur langsam voran und Kieferstadtel hatte eher die Bedeutung eines Marktortes mit einem Ring Zudem erlebte Kieferstadtel schwere Verwustungen in den Hussitenkriegen so dass der Ort erst 1506 als oppidum also als Stadt erwahnt wurde 3 4 Im Jahr 1526 fiel die Stadt wie das ganze Gleiwitzer Land direkt an die Habsburger Schon im selben Jahr liess Kaiser Ferdinand I die Stadt neu erbauen und grunden wofur von aus Bohmen zugewanderten Einwohnern Wald gerodet worden war 5 Die Stadt nahm das Aussehen eines Handwerker und Ackerburgerstadtchens an und ihre Bebauung wurde durch einen Erdwall geschutzt Bis ins 16 Jahrhundert hinein gehorte Kieferstadtel den Oppelner Herzogen danach ging die Stadt in den Besitz verschiedener Adelsfamilien der von Seidlitz Trach von Brzezie der Grafen von Praschma der Grafen von Hodlitz und der Grafen von Chorinsky uber Bald darauf fasste die Reformation in der Stadt Fuss worauf die Pfarrkirche 1555 von den Protestanten ubernommen wurde in deren Handen sie bis 1679 verblieb Mit der Gegenreformation der Habsburger wurde die Stadt wieder rekatholisiert Nachdem die Stadt im Dreissigjahrigen Krieg 1626 verwustet worden war versuchte Kaiser Leopold I durch die Verleihung des Jahrmarkt und Wochenmarktrechts 1677 den Aufschwung der Stadt zu beschleunigen Doch machte der Siebenjahrige Krieg 1756 1763 jeglichen Wiederaufbau zunichte da die Stadt niedergebrannt wurde An der staatlichen Zugehorigkeit Kieferstadtels anderte dieser Krieg nichts es blieb wie der Grossteil Schlesiens seit 1742 preussisch Dem erneuten Wiederaufbau war das Aussetzen der Akzise forderlich wirtschaftlich bedeutend wurden Handwerk Handel und Viehmarkte nicht zuletzt dank der Handelsstrasse Krakau Troppau Den Wohlstand machte schliesslich 1768 ein grosser Stadtbrand endgultig zunichte von dem sich die Stadt lange nicht erholte und schliesslich 1808 das Stadtrecht endgultig verlor 6 Der Stadtbrand liess auch die uralte Kiefer in der Ortsmitte verkummern die an den Ortsnamen erinnerte und im folgenden Jahrhundert durch eine Statue des Heiligen Johann von Nepomuk ersetzt wurde Der alte Ortsname der sich auf das polnische Wort fur Kiefer sosna zuruckfuhren lasst unterlag in der Stadtgeschichte vielen kleineren Anderungen und im Jahre 1789 setzte sich die Bezeichnung Kieferstadtel endgultig durch Auch das Stadtwappen greift die Etymologie des Ortsnamens auf und ist seit dem 16 Jahrhundert nachgewiesen 1853 erhielt der Ort im Landkreis Tost Gleiwitz seine Stadtrechte zuruck und langsam fasste auch wieder die Industrie in Form eines Eisenwerks in der Stadt Fuss Bereits 1830 war der Ring und die Hauptstrassen Ratiborer und Gleiwitzer Strasse gepflastert worden 6 Die Eingemeindung des Gutsbezirkes des Schlosses und des sudlich vorgelagerten Dorfes Pohlsdorf heute Polska Wies liess das Stadtgebiet auf seine heutige Grosse anwachsen 7 In der Reichspogromnacht 1938 wurde die holzerne Bebauung des kleinen judischen Friedhofes sudostlich von Kieferstadtel niedergebrannt Damals lebten aber wohl keine Juden mehr in der Stadt 1844 hatten sie noch 93 der 926 Einwohner ausgemacht und ein eigenes Bethaus besessen 8 Im Jahr 1945 gehorte Kieferstadtel zum Landkreis Tost Gleiwitz der bis 1939 in den Regierungsbezirk Oppeln der preussischen Provinz Schlesien des Deutschen Reichs eingegliedert gewesen war und der danach dem Regierungsbezirk Kattowitz zugeordnet wurde Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Kieferstadtel am 27 Januar 1945 von der Roten Armee besetzt Zerstorungen hatten vor allem die Westseite des Rings und das Schloss aufzuweisen die ausgebrannt waren Nach Kriegsende wurde die Region von der Sowjetunion unter polnische Verwaltung gestellt Es wurde die polnische Ortsbezeichnung Sosnicowice eingefuhrt und die Stadtrechte gingen noch im selben Jahr erneut verloren Anschliessend begann die Zuwanderung polnischer Migranten die zum Teil aus Gebieten ostlich der Curzon Linie kamen wo sie der polnischen Minderheit angehort hatten Die deutschen Stadtbewohner wurden von der ortlichen polnischen Verwaltungsbehorde grosstenteils vertrieben Trotz seiner Nahe und wirtschaftlichen Abhangigkeit von der Grossstadt Gliwice konnte Sosnicowice seine Unabhangigkeit behaupten erhielt 1996 wieder das Stadtrecht und wurde Sitz einer Stadt und Landgemeinde Heute ist die Gemeinde von Leichtindustrie und Landwirtschaft gepragt und profitiert mit dem Autobahnanschluss Kleszczow Sosnica von der Nahe zur A4 Trotzdem nimmt die Einwohnerzahl der Stadt ab wahrend die der Gemeinde ansteigt Zweisprachige Ortsnamen Bearbeiten Am 10 Oktober 2013 wurden in der Gemeinde amtliche deutsche Ortsnamen fur sechs der neun Ortsteile eingefuhrt 9 nachdem vorher bereits Ortsbefragungen daruber durchgefuhrt wurden Somit erhielt der Ort zusatzlich den deutschen Ortsnamen Kieferstadtel und ist damit zweisprachig Am 11 Dezember 2013 wurden zudem zweisprachige Ortsschilder aufgestellt 10 Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen1783 370 11 1817 519 12 1825 616 darunter zehn Evangelische 46 Juden 13 1840 827 davon 15 Evangelische 739 Katholiken 73 Juden 14 1844 926 davon elf Evangelische 822 Katholiken 93 Juden 14 1855 906 15 1858 946 12 1861 984 davon 18 Evangelische 909 Katholiken 57 Juden 15 1867 1016 am 3 Dezember 16 1871 1015 meist Katholiken 530 Polen 17 nach anderen Angaben 1015 Einwohner am 1 Dezember davon 18 Evangelische 958 Katholiken 39 Juden 16 1900 1025 meist Katholiken 18 1910 1070 am 1 Dezember mit Schloss und Gutsbezirk 101 Personen 19 1933 1947 20 1939 2130 20 Anzahl Einwohner der Stadt seit dem Zweiten Weltkrieg ohne Gemeinde Jahr Stadt Anmerkungen2002 1804 21 2006 1715 21 Stadtepartnerschaften BearbeitenSeit 1993 besteht eine Partnerschaft mit der deutschen Stadt Linden in Hessen Sehenswurdigkeiten BearbeitenDas spatbarocke Schloss wurde um 1755 fur Karl von Hoditz errichtet und in U Form angelegt Bei diesem Neubau wurden allerdings die Fundamente des mittelalterlichen Vorgangerbaus ausgenutzt Das Aussere ist eher schlicht gehalten und mit Barock und Rokokoverzierungen geschmuckt Aus dem Jahre 1447 stammt die spatgotische Pfarrkirche St Jakobus in der Stadtmitte 1680 brannte sie aus und erhielt ihre heutige Gestalt beim Wiederaufbau von 1786 bis 1794 Den Bau leitete Baumeister Hainze und nutzte dabei die alten Fundamente der Kirche fur den Neubau Den Frontturm bekront seitdem eine barocke Haube Im Innern erhielt die Kirche eine bis heute erhaltene spatbarocke Ausstattung Neben dem Seiteneingang befindet sich ein Suhnekreuz aus Sandstein Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenTheodor von Pelchrzim 9 Oktober 1816 15 Januar 1892 preussischer Major und SchriftstellerLiteratur BearbeitenFelix Triest Topographisches Handbuch von Oberschlesien Wilh Gottl Korn Breslau 1865 S 535 539 Johann Georg Knie Alphabetisch statistisch topographische Uebersicht der Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preusz Provinz Schlesien 2 Auflage Grass Barth und Comp Breslau 1845 S 843 844 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sosnicowice Album mit Bildern Videos und Audiodateien Kieferstadtel In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 9 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 715 Informationsseite der GemeindeverwaltungEinzelnachweise Bearbeiten a b Population Size and Structure by Territorial Division As of December 31 2020 Glowny Urzad Statystyczny GUS PDF Dateien 0 72 MB abgerufen am 12 Juni 2021 Zweisprachige Ortsschilder in Kieferstadtel Memento des Originals vom 28 Dezember 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www vdg pl 12 Dezember 2013 vdg pl Deutsche Minderheit in Polen Vgl Alfons Hayduk Das siebenhundertjahrige Kieferstadtel In Oberschlesien im Bild Nummer 8 1932 Digitalisat Vgl sosnicowice pl Memento des Originals vom 15 September 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www sosnicowice pl abger am 17 August 2008 Felix Triest Topographisches Handbuch von Oberschlesien Wilh Gottl Korn Breslau 1865 S 535 a b Vgl Felix Triest Topographisches Handbuch von Oberschlesien Breslau 1865 Digitalisat Vgl territorial de abger um 20 Marz 2008 Vgl Johann Georg Knie Alphabetisch statistisch topographische Uebersicht der Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien Breslau 1845 Digitalisat Liste der Gemeinden nach Artikel 12 des Gesetzes vom 6 Januar 2005 uber nationale und ethnische Minderheiten sowie die Regionalsprache Memento des Originals vom 29 Oktober 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot mniejszosci narodowe mac gov pl PDF 294 kB Polnisches Ministerium fur Offentliche Verwaltung und Digitalisierung Zweisprachige Ortsschilder in Kieferstadtel Memento des Originals vom 14 Dezember 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot vdg pl markuskrzoska de a b Felix Triest Topographisches Handbuch von Oberschlesien Wilh Gottl Korn Breslau 1865 S 537 Johann Georg Knie Alphabetisch Statistisch Topographische Uebersicht der Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien mit Einschluss des jetzt ganz zur Provinz gehorenden Markgrafthums Ober Lausitz und der Grafschaft Glatz nebst beigefugter Nachweisung von der Eintheilung des Landes nach den verschiedenen Zweigen der Civil Verwaltung Melcher Breslau 1830 S 329 a b Johann Georg Knie Alphabetisch statistisch topographische Uebersicht der Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preusz Provinz Schlesien 2 Auflage Grass Barth und Comp Breslau 1845 S 843 844 a b Felix Triest Topographisches Handbuch von Oberschlesien Wilh Gottl Korn Breslau 1865 S 473 Ziffer 103 a b Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Schlesien und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 Dezember 1871 Berlin 1874 S 324 325 Ziffer 2 Gustav Neumann Das Deutsche Reich in geographischer statistischer und topographischer Beziehung Band 2 G F O Muller Berlin 1874 S 175 Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 10 Leipzig Wien 1907 S 886 gemeindeverzeichnis de a b Michael Rademacher Gleiwitz Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 a b Archivierte Kopie Memento des Originals vom 16 Februar 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stat gov plNormdaten Geografikum GND 3047074 2 lobid OGND AKS VIAF 156852126 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kieferstadtel amp oldid 228489925