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Alauna war ein romisches Hilfstruppenkastell nahe der Hafenstadt Maryport in der Unitary Authority Cumberland im Nordwesten Englands Kastell MaryportAlternativname Alauna Carvetiorvm Alone AlioneLimes BritannienAbschnitt Hadrianswall Kustenschutz Cumbria Datierung Belegung hadrianisch bis ins 4 Jh Typ Kohortenkastell Nachschubdepot Flottenstation Einheit Vexillationes Bautrupps der Legio II Augusta Legio XX Valeria Victrix Cohors I Aelia Hispanorum Cohors I Delmatarum Cohors I Baetasiorum Cohors III Nerviorum Classis Britannica Grosse rund 2 haBauweise Holz Erde Kastell SteinkastellErhaltungszustand nur noch wenig sichtbarOrt MaryportGeographische Lage 54 43 12 N 3 29 34 8 W 54 72 3 493 Koordinaten 54 43 12 N 3 29 34 8 WhfVorhergehend Kastell Bibra nordostlich Anschliessend Kastell Magis sudwestlich Ruckwartig Kastell Derventio ostlich Munzportrat des HadrianBefundskizze des KastellsInfotafel am MuseumsgelandeRekonstruktionszeichnung des Kastells und der Zivilsiedlung Link zum Bild Bitte Urheberrechte beachten Der Ellen nahe der Einmundung in die Irische SeeSerpent Stone Senhouse Museum Bauinschrift der II und XX Legion aus MaryportAltar des Gaius Cornelius PeregrinusAltar des Gaius Caballius Priscus Tribun der Coh I HispanorumAltar des Gaius Caballius PriscusAltar des Titus Attius TutorAltar des Titus Attius Tutor im Senhouse MuseumAltar des Lucius Caecilius VegetusWeiheinschrift des Postumius Acilianus fur Iupiter CapitolinusAbzeichnung eines heute verschollenen Grabsteinfragment mit christlichen Chi Rho Symbol um 1794 Befundskizze des Mithraums Maryport 1 Weihinschrift fur die Gottheit Aescolapoius Senhouse Museum Senhouse MuseumRekonstruktionszeichnung des 2013 in Maryport ausgegrabenen Gebaudes der Zivilsiedlung Hadrians Wall Trust 2014Link zum Bild Bitte Urheberrechte beachten Das Kastell und seine Zivilsiedlung waren fur mehr als 300 Jahre ein wichtiger Bestandteil der Kustenverteidigung am Solway Firth an der nordwestlichen Grenze des Romischen Reiches Diese bestand aus einer Reihe von Kastellen Kleinkastellen und Wachturmen und diente als westlicher Flankenschutz des Hadrianswalls Das Kastell war vermutlich Hauptquartier sowie Nachschubhafen fur die Garnisonen der Kustenkastelle und wohl auch Flottenstutzpunkt Die dortige romische Zivilsiedlung gilt als die grosste die bislang im Umfeld des Hadrianswalls entdeckt werden konnte Das Senhouse Museum untergebracht in einem 1885 von der Royal Navy errichteten Gebaude verfugt uber eine umfangreiche und international bedeutende Sammlung romischer Altare und andere in Maryport oder seinem Umland geborgenen archaologischen Funde Funf dieser Altare wurden von den jeweiligen Kastellkommandeuren gestiftet Bei einigen von ihnen konnte man ihren Lebenslauf und Karriere teilweise rekonstruieren und ihre Stationen quer durch das romische Reich nachverfolgen Das Areal befindet sich heute in Privatbesitz dennoch konnen seine Uberreste von den umliegenden Strassen und Wegen aus betrachtet werden Daruber hinaus kann man seine Besichtigung mit einem Besuch des Museums verbinden Beim Museumsgebaude befindet sich eine einem Limesturm nachempfundene Aussichtsplattform von wo man aus das gesamte Kastellareal uberblicken kann Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Lage 3 Forschungsgeschichte 4 Fundspektrum 5 Entwicklung 6 Kastell 7 Garnison 8 Tempelbezirk 9 Vicus und Hafen 10 Graberfeld 11 Fruhchristliche Kirche 12 Siehe auch 13 Literatur 14 Anmerkungen 15 WeblinksName BearbeitenBis heute herrschen noch berechtigte Zweifel daruber ob der romische Name fur Maryport tatsachlich Alauna lautete Als Alauna wurde in der Antike wohl auch der Ellen bezeichnet der knapp sudlich am Kastell vorbeifloss Er wird in dieser Schreibart nur in der Cosmographia des Geografen von Ravenna erwahnt Die Station wird dort zwischen Gabrosentum Moresby und Bibra Beckfoot angefuhrt Im Itinerarium Antonini scheint eine Station namens Alone auf der Route von Ravenglass nach Whitchurch auf aber wahrscheinlich ist damit entweder Watercrook Alavana am Fluss Kent in der Nahe von Kendal oder eine Station an der heutigen Low Borrow Bridge am Fluss Lune in der Nahe von Tebay gemeint In der Truppenliste der spatantiken Notitia Dignitatum wiederum ist eine Festung Alione als Standort einer Nervierkohorte eingetragen Alauna ist die weibliche Form des gallischen Gottes Alaunus oder einer keltischen Wassergottheit Es ware auch moglich dass sich der romische Ortsname von der keltischen Bezeichnung fur schon wunderbar ableitet galisch alainn e Eine Alternative dazu ware angesichts der vielen Altarsteine die in Maryport gefunden wurden dass sich der Name evt auch vom Wort fur Schrein oder Altar herleitet walisisch Allor Plural Allorau Das Suffix Carvetiorum wird oft als Zusatz verwendet um diese bemerkenswerte archaologische Statte von anderen zu unterscheiden die in der Romerzeit ebenfalls Alauna genannt wurden In Forscherkreisen wird heute uberwiegend Alauna mit Maryport gleichgesetzt Die heutige Stadt wurde im achtzehnten Jahrhundert gegrundet und nach der Ehefrau des Grossgrundbesitzers und Industriellen Humphrey Senhouse Mary benannt 1 Lage BearbeitenDas Kastell lag auf einem 45 bis 56 Meter hohen Sandsteinrucken uber dem Westufer des Ellen und nahe den Kustenklippen Von dort aus hatte man einen guten Blick in alle Himmelsrichtungen besonders auf den Solway Firth die Irische See das 16 km entfernte schottische Ufer und das Kustenhinterland Das Kastell und das Senhouse Museum befinden sich zwischen den Strassen The Promenade und Camp Road am nordlichen Ende von Maryport Ostlich davon stehen die Gebaude der Camp Farm Strassenverbindungen bestanden nach Beckfoot Bibra Burrow Walls Magis vermutlich auch nach Old Carlisle Maglona und Papcastle Derventio Im spaten 2 Jahrhundert gehorte die Kustenregion zur Provinz Britannia inferior ab dem 4 Jahrhundert zur Provinz Britannia secunda und nach einer weiteren Verwaltungsreform vermutlich zur Provinz Valentia Forschungsgeschichte BearbeitenDie fruhesten Berichte von romischen Altaren aus Maryport stammen von William Camden aus dem spaten 16 Jahrhundert Viele von ihnen wurden seit 1570 vom Lord of Ellenborough John Senhouse aufgekauft und seiner Antikensammlung in Netherhall einverleibt Erste Grabungen wurden Ende des 18 Jahrhunderts durchgefuhrt 1870 entdeckte Humphrey Pocklington Senhouse in einer Reihe von Gruben nahe dem Kastell siebzehn Altare fur Gott Jupiter 1880 grub der Amateurarchaologe Joseph Robinson in den Feldern nordlich des Kastells und enthullte dabei eine romische Strasse die vom Nordtor kommend den Vicus durchquerte sowie die Uberreste des Mithraums des angrenzenden Rundtempels und Altarfragmente Eine weitere Ausgrabung wurde durch Jarrett und Birley 1966 in der Nordostecke vorgenommen Dort wurde ein einziger Suchschnitt durch die Kastellmauer gegraben und dabei auch ein Kasernenblock angeschnitten Luftbilder aufgenommen zwischen den Jahren 1949 und 1977 liessen die Reste des Vicus erkennen Das Kastell wurde von der Royal Commission of Historic Monuments in England zwischen 1992 und 1993 vermessen Im Jahr 1998 ubergab Joe Scott Plummer die Senhouse Sammlung in die Obhut des Senhouse Museum Trust der heute das romische Museum in Maryport verwaltet Zwischen Mai 2000 und September 2004 fuhrte ein Team des Time Scape Surveys Leitung Biggins Taylor unterstutzt durch den Maryport Heritage Trust auf dem Gelande der Camp Farm eine geomagnetische Untersuchung durch Mit einer Flache von 72 5 Hektar war es die grosste geophysikalische Untersuchung die bisher an der ehemaligen romischen Nordgrenze durchgefuhrt wurde Dabei wurden wieder Spuren der romischen Zivilsiedlung entdeckt Weitere geophysikalische Messungen durch Kris Strutt Southampton University an der auch wieder ein Team von Time Scape teilnahm fand 2010 statt Diese Untersuchungen deckten einen weitaus umfangreicheren Vicus auf als bislang vermutet wurde 2011 wurde von Ian Haynes und Tony Wilmott Newcastle University jener Platz untersucht wo man 1870 bei Aushubarbeiten auf zahlreiche Jupiteraltare gestossen war Bei Ausgrabungen wurde auch ein fruheres Holz Erde Kastell nachgewiesen dass spater vom Steinkastell uberbaut wurde Zwischen 2013 und 2014 legte ein Team um Ian Haynes und Tony Wilmott Newcastle University und des Senhouse Museum Trust nahe dem Kastell neuerlich die zwei Tempel am Ostrand des Vicus frei 2 Fundspektrum BearbeitenDas Kastellareal befindet sich seit dem 16 Jahrhundert im Besitz der Familie Senhouse Ihre uber die Jahrhunderte zusammengetragenen romischen Artefakte bildeten spater die Sammlung des Senhouse Roman Museum die seit 1992 in einem ehemaligen Gebaude der Royal Naval Artillery ausgestellt wird Sie ist die alteste in Grossbritannien und gelangte auch zu internationaler Bedeutung Die Sammlung wurde von John Senhouse in der Regierungszeit Elizabeth I gegrundet und erstmals 1599 von William Camden in seiner Britannia erwahnt In Maryport wurden mit Abstand die meisten aus dem lokal vorkommenden rotem Sandstein St Bees Sandstein gehauenen romischen Jupiteraltare Englands geborgen Als das Kastell im 18 Jahrhundert abgetragen wurde beauftragte Colonel Humphrey Senhouse 1772 einen Bediensteten alle bei den Abbrucharbeiten im Kastell gefundenen romischen Inschriftensteine auszusortieren und so vor der Verbauung zu retten Sie bildeten die Grundlage der Netherhall Collection 1870 wurden 300 Meter nordostlich des Kastells siebzehn weitere romische Altare gefunden Das Mysterium der vergrabenen Jupiteraltare von Maryport wurde jahrzehntelang in der Forschung diskutiert R G Collingwood nahm an dass sie in der Regierungszeit von Kaiser Commodus 176 192 vielleicht auf einer Art Exerzierplatz campus ausserhalb des Lagers vergraben worden sein da man dort auch einen Schrein oder Tempel fur Iupiter Optimus Maximus vermutete Die Altare waren demnach dort jedes Jahr symbolisch beerdigt worden wenn der Lagerkommandant einen neuen Altar gestiftet hatte Diese Zeremonie soll immer am 3 Januar stattgefunden haben als die Truppen ihren Treueeid an Kaiser und Staat erneuerten Es ist auch moglich dass solche Altare anlasslich des Geburtstages des regierenden Kaisers gestiftet wurden Einige glaubten auch sie wurden 196 angesichts einer drohenden Barbareninvasion dort versteckt um ihre Entweihung zu verhindern Das hugelige Terrain ist jedoch kaum fur einen Campus geeignet Die Untersuchung des Platzes von 2011 hat jedoch klar gezeigt dass die Altare einfach nur wiederverwendet Spolie und als Fullmaterial in die Fundamente eines spatromischen Holzstandergebaudes aus dem 4 Jahrhundert eingelegt worden waren siehe hierzu Abschnitt fruhchristliche Kirche Seit dem spaten dritten Jahrhundert wurden bereits alte Grabsteine Gebaudeinschriften und Altare wiederverwendet um z B den Hadrianswall zu reparieren oder daraus Fundamente fur Backofen zu errichten Es konnte aber auch darauf hindeuten dass sich die Bewohner Alaunas in der Endphase der romischen Besatzungszeit grosstenteils schon dem Christentum zugewandt hatten 3 Ein weiterer bemerkenswerter Fund aus Maryport ist eine Steinstele der sog Serpent Stone Er besteht aus einer 1 2 Meter hohen achteckigen Saule aus rotem Sandstein abgeschlossen durch einen menschlichen Kopf An der Ruckseite der Stele ist eine Schlange dargestellt die von der Stelenbasis bis zum Kopf reicht Dieser scheint mit einem Ring gekront zu sein Vielleicht eine Torques die die Kelten oft als Schmuck oder Zeichen ihrer Tapferkeit trugen Moglicherweise war sie einst Bestandteil eines grosseren Schreins oder Altars auf dem Graberfeld Ob sie romischer oder kelto britischer Provenienz ist ist noch umstritten Die Ausgrabungsteams konnten daneben in jungster Zeit auch eine Vielzahl von Keramikfragmenten bergen die aus Topfereien in Gallien und dem Rheinland stammten und die weitgespannten Handelsbeziehungen von Alauna bezeugen Viele von ihnen stammen von Vorratsgefassen in denen Produkte wie z B spanisches Olivenol und gallische Weine transportiert wurden Im Kastell wurden auch mehrere Schalen von Meerestieren freigelegt darunter die von Austern Muscheln und Schnecken fanden sich in weiterer Folge auch Scherben von Glasgefassen und mehrere Schmuckstucke darunter ein Fingerring und ein Bruchstuck von einem aufwendig dekorierten Glasarmband 4 Entwicklung BearbeitenDie Region um Maryport war fruhestens seit der Eisenzeit besiedelt und gehorte zum Siedlungsgebiet der Carvetii Bei den archaologischen Untersuchungen wurden Reste von Gebauden aus dieser Zeit beobachtet Der Mundungstrichter des Ellen sudwestlich des Kastellhugels bildete vermutlich einen naturlichen Hafen wo Schiffe problemlos anlegen konnten und vor Sturmen geschutzt waren Eine Textstelle in der Geographica des Claudius Ptolemaeus fruhes 2 Jahrhundert berichtet wiederum dass die Otalini Otadini Votadini in Alauna Bremenium und Coria ansassig gewesen sein sollen Es ist moglich dass von den Romern schon im ausgehenden 1 Jahrhundert n Chr in Alauna Carvetiorum eine Holz Erde Befestigung errichtet wurde Vielleicht im Zuge der Feldzuge des Statthalters Gnaeus Iulius Agricola der 80 n Chr mit seiner Armee bis ans nordliche Ende von Schottland vordrang Das Steinkastell wurde wohl erst unter Kaiser Hadrian um 122 gegrundet Der Hadrianswall endete in Bowness on Solway Maia daruber hinaus wurde eine Kette von Kleinkastellen mit Wachturmen verbunden durch Palisaden und einen Patrouillenweg angelegt Es ist allerdings nicht bekannt wie weit sie die cumbrische Kuste hinabreichte Damit sollte verhindert werden dass der Wall durch eine Landung an der Westkuste oder Durchwatung der beiden relativ flachen Solway Fjorde umgangen wurde Das Steinlager wurde vermutlich von Soldaten der Legio II und der Legio XX errichtet Einige der Bauarbeiten durften von der Hispanierkohorte und moglicherweise auch von deren unmittelbaren Nachfolgern durchgefuhrt worden sein Um 138 wurde der Hadrianswall zum grossten Teil aufgegeben als die romische Armee die Central Lowlands besetzte und als neue Grenzsperre an der Clyde Firth of Forth Landenge den Antoninuswall errichtete Alauna durfte aber zu dieser Zeit besetzt gewesen sein Die Hispanierkohorte wurde durch eine in Dalmatien aufgestellte Kophorte ersetzt Als der Antoninuswall um 158 wieder aufgegeben wurde wurde sie von einer Baetasereinheit abgelost Alauna diente den Romern ca 300 Jahre lang als Nachschubhafen fur die Kastelle im Nordbritannien und vielleicht auch als Basis der Classis Britannica Im Laufe dieser Zeit entwickelte sich nordostlich des Lagers entlang der Strasse nach Beckfoot Bibra eine grossere Zivilsiedlung Vicus Auch die Festung war erheblich grosser als zur Unterbringung einer Hilfstruppenkohorte notig Es wird vermutet dass sich die Einwohner Alaunas aus indigenen Briten Zuwanderern aus anderen Provinzen des Romischen Reiches einschliesslich der dort stationierten Soldaten und Veteranen zusammensetzte Einige Forscher nehmen an dass sie das Befehls und Verwaltungszentrum fur die gesamte Westkustenverteidigung war Diese Theorie konnte jedoch mangels diesbezuglicher Funden noch nicht bewiesen werden Das Lager wurde im fruhen dritten Jahrhundert umfassend renoviert vielleicht im Rahmen des grossangelegten Feldzuges gegen die Pikten unter Septimius Severus Mitte des dritten Jahrhunderts wurden weitere Bau oder Reparaturarbeiten vorgenommen diesmal wieder durch eine Vexillation der Legio XX Das Kastell durfte bis ungefahr 409 oder sogar noch etwas daruber hinaus mit regularen Soldaten besetzt gewesen sein Als die Romer zu Beginn des 5 Jahrhunderts endgultig ihre Truppen aus Britannien abzogen wurde es wahrscheinlich von der Armee aufgegeben Beweise dafur existieren jedoch nicht Alauna verlor aber wohl seine bisherige militarische Funktion Die jungsten Untersuchungen lassen annehmen dass das Kastell vielleicht sogar noch bis um 600 bewohnt war und hier eine Kirche oder Kloster und ein Friedhof angelegt wurden Es wurde erst im Laufe der nachfolgenden Jahrhunderte durch Steinraub und landwirtschaftliche Tatigkeit fast vollkommen abgetragen Im spaten 16 Jahrhundert legte John Senhouse den Grundstock fur die Sammlung des Senhouse Museums 1749 grundete Humphrey Senhouse nahe Ellenfoot die heutige Stadt Maryport Das Baumaterial dafur wurde u a auch aus der Kastellruine entnommen 1762 begannen die Arbeiten am Hafen und wieder wurden dafur Steine des Kastells verwendet Die Steine vom Durchgangsbogen des Nordtors des Kastells wurden geborgen und 1880 im Chor der St John s Kirche in Crosscanonby verbaut Diese Kirche entstand vermutlich schon in fruhchristlicher Zeit 5 Kastell BearbeitenVom Kastell ist nur noch eine leicht erhohte Erdplattform direkt neben dem Senhouse Museum zu sehen Es hatte den fur mittelkaiserzeitliche Festungen typischen rechteckigen Grundriss mit abgerundeten Ecken Spielkartenform Die nach Nordwesten ausgerichtete Anlage misst 135 Meter von Nord nach Sud und 139 Meter von Ost nach West Der einzige noch sichtbare Mauerrest befindet sich neben dem Nordtor Das Lager bedeckte eine Flache von 2 58 ha Seine Umfassungsmauern waren 1 80 Meter dick und sind teilweise noch 3 1 Meter hoch erhalten Sie waren durch innen angesetzte quadratische Zwischenturme verstarkt und von mehreren Graben als Annaherungshindernisse umgeben vier an der Nordseite drei auf der Sudseite zwei an der West und Ostseite Als Wehrgang diente eine ruckwartig aufgeschuttete Erdrampe Betreten werden konnte das Lager durch vier Tore im Norden Suden Westen und Osten Die Ecken waren zusatzlich mit innen angesetzten langrechteckigen Turmen verstarkt Die Zwischen und Eckturme sind noch als leichte Bodenerhebungen zu erkennen Das Steinkastell ersetzte vermutlich auch den Wachturm 23B Innerhalb der Festung konnten nur die Positionen der Lagerverwaltung Principia des Kommandantenhauses Praetorium exakt bestimmt werden Sicherlich verfugte es auch uber mehrere Getreidespeicher Horreum Kasernenblocke Contubernia und diverse Funktionsgebaude wie ein Bad Therme Balineum Backstuben und Werkstatten Fabricia Von den Ausgrabungen des 18 Jahrhunderts ist bekannt dass das Lagerhauptquartier und das Pratorium im Zentrum des Lagers standen Ihre Positionen sind heute nur anhand einiger linear verlaufender Bodenerhebungen erkennbar Eine im Jahr 2000 durchgefuhrte magnetometrische Untersuchung machte die Umrisse der Principia sichtbar Deutlich erkennbar war auch der Kellerraum unter dem Fahnenheiligtum aedes im hinteren Bereich des Gebaudes Einige Graben ausgeschachtet von Raubgrabern an der Sudseite des Kastells markieren die Uberreste von Kasernenblocken Bei den Grabungen am Ende der 1960er Jahre konnten bei diesen Kasernen zwei Bauphasen identifiziert werden Laut den Keramikfunden und einer stark abgenutzten Munze von 164 167 stammt Phase I aus dem zweiten Jahrhundert An der ostlichen Kaserne entdeckte man ein separat stehendes Zenturionsquartier Ahnliche Gebaude fand man in Watercrook sowie am Wall in Caernavon und Chester Diese Gebaude wurden spater durch zwei lange schmale Steinhauser ersetzt von denen eines anscheinend als Stall genutzt wurde Weiters wurden auf dem Gelande noch eine Reihe von mit Stein ausgelegte Pfostenlocher beobachtet die wahrscheinlich am Ende des 4 Jahrhunderts entstanden sind 6 Garnison BearbeitenAlauna muss fruhestens ab der Mitte des 2 Jahrhunderts mit regularen romischen Soldaten besetzt gewesen sein Im Lager konnten sich vorubergehend auch Legionare aufgehalten haben Sie wurden fur gewohnlich nicht zum Garnisonsdienst an der Grenze eingeteilt sondern entsandten Spezialkrafte fur die anspruchsvolleren Bauvorhaben am Hadrianswall Welche Einheiten dort lagen weiss man von den zahlreichen dort aufgefundenen Altarinschriften Ihre Offiziere stammten aus Italien der Provence Sudfrankreich Noricum Osterreich Nordafrika und moglicherweise auch aus Spanien Einige der Lagerkommandanten sind auch namentlich bekannt Ein Altar gewidmet dem Genius Loci der Fortuna der Roma und Fata Bona heute im Britischen Museum London wurde von Gaius Cornelius Peregrinus gestiftet Peregrinus war im 2 Jahrhundert befehlshabender Offizier Tribunus der Garnison von Alauna er stieg spater zum Decurion Ratsmitglied der nordafrikanischen Stadt Saldae Bejaia Algerien auf Der Prafekt Helstrius Novellus widmete dem Gott des Feuers und der Schmiedekunst Vulcanus einen Altar Julius Civilis ein Optio stiftete dem Belatucadrus einem kelto britischen Kriegsgott einen Altar Welchen Einheiten diese Offiziere angehorten ist jedoch unbekannt Das Lager wird auch noch in einer der wichtigsten epigraphischen Quellen fur die spatromische Armee der Notitia Dignitatum erwahnt In der Spatantike zahlte seine Besatzung zu den Limitanei 7 Folgende Einheiten stellten entweder die Besatzung des Kastells oder konnten sich fur eine begrenzte Zeit dort aufgehalten haben Zeitstellung Truppenname Beschreibung2 Jahrhundert n Chr Legio secundae Augusta die zweite Legion des Augustus Eine ihrer Vexillationen war hier wohl bis zum Abschluss der Bauarbeiten am Kastell stationiert wie eine in Maryport aufgefundene Bauinschrift annehmen lasst 8 2 und 3 Jahrhundert n Chr Legio vicesimae Valeria Victrix Gordiana die zwanzigste valerische Legion die siegreiche die Gordianer Eine ihrer Vexillationen war hier zur Durchfuhrung von Bau oder Reparaturarbeiten abgestellt worden Ihren Ehrennamen erhielt sie wohl unter der Herrschaft von Gordian III 9 2 Jahrhundert n Chr Cohors primae Hispanorum equitata millaria die erste teilberittene Kohorte der Hispanier 1000 Mann stark Sie war diejenige Einheit von der in Maryport die meisten Inschriften sichergestellt werden konnte Wahrend der Regierungszeit Trajans standen wahrscheinlich zwei Hispanierkohorten mit der ON I in Britannien Eine davon wurde zu Beginn der Herrschaft des Hadrian zu einer Cohors milliaria aufgestockt und von Ardoch Alauna Veniconum in Schottland nach Maryport verlegt Wahrscheinlich stellte sie die erste Garnisonstruppe der Festung und war wohl uber einen langeren Zeitraum dort stationiert Es handelte sich zunachst eine ca funfhundert Mann starke Teileinheit quinquenaria die aus den Ibererstammen der spanischen Provinzen rekrutiert wurde Laut der Notitia Dignitatum standen die Hispanier an der Wende zum 5 Jahrhundert in Stanwix Uxelodunum Vier weitere Inschriften dieser Einheit datiert zwischen 213 und 222 wurden auch im Vorpostenkastell von Netherby Castra Exploratorum entdeckt Von den dreiundzwanzig Altaren fur Jupiter die in Maryport gefunden wurden sind zehn von dieser Kohorte gestiftet worden Der fruheste Altar datiert zwischen die Jahre 123 138 Einige davon wurden auch von ihren befehlshabenden Offizieren in Auftrag gegeben Gaius Caballius Priscus Tribun Publius Cornelius Uṛ Marcus Maenius Agrippa Tribun Marcus Censorius Cornelianus Prafekt Lucius Antistius Lupus Verianus Prafekt Helstrius Novellus Prafekt Lucius Cammius Maximus Prafekt Marcus Maenius Agrippa entstammte dem romischen Ritteradel Seine Familie war in Camerinum Umbria Italien ansassig Er befehligte zuerst eine teilberittene Kohorte von Briten im Kastell von Sexaginta Prista Provinz Moesia inferior am sudlichen Donauufer heute Bulgarien Zur Zeit des Hadrian wurde er nach Britannien versetzt und ubernahm in Maryport im Zeitraum von 123 bis 126 die Hispanierkohorte Es scheint dass er dann nach Italien zuruckkehrte wo er vermutlich 127 den Kaiser in seinem Anwesen beherbergte als dieser Umbrien besuchte Seinen nachsten Militarposten trat er wiederum in der Moesia inferior an wo er eine Einheit Panzerreiter eine Ala catafractaria befehligte Danach diente er als Kommandant der britannischen Flotte In der zweiten Halfte der 130er Jahre stieg er zum Prokurator von Britannien auf und hatte damit nach dem Statthalter die zweitwichtigste Position in der Provinzverwaltung inne Er war dort u a fur das Eintreiben der Steuern die Verwaltung der staatlich betriebenen Bergwerke und Liegenschaften sowie die Besoldung des Heeres zustandig Der in der gallischen Stadt Nemausus Nimes geborene Marcus Censorius Cornelianus befehligte von 132 bis 135 die Kohorte in Maryport und wurde anschliessend zur Legio X Fretensis nach Judaa versetzt Lucius Antistus Lupus Verianus stammte aus Sicca Veneria Africa proconsularis Nordafrika und bekleidete dort zunachst das Amt eines Decurio Ratsmitglied Er wurde 136 Befehlshaber der Hispaniereinheit 10 2 Jahrhundert n Chr Cohors primae Delmatarum die erste Kohorte der Dalmatier Die zweite fur Maryport identifizierte Garnisonseinheit war eine aus 500 Mann bestehende Kohorte die aus an der Adriakuste des heutigen Kroatien siedelnden Stammesangehorigen aufgestellt wurde Provinz Dalmatia Sie stiftete mehreren Inschriften von denen zwei in die Jahre zwischen 138 und 161 n Chr datiert werden konnten Zu dieser Zeit regierte Antoninus Pius das Romische Reich Da die Anwesenheit der Einheit fur Maryport gut belegt ist ist es moglich dass ein dieser Einheit zugeordnetes Grabsteinfragment aus High Rochester Bremenium in Wahrheit der Cohors I Dacorum zugeschrieben werden muss Aus den Altarinschriften sind auch die Namen von zwei ihrer Prafekten bekannt Lucius Caecilius Vegetus und Paulus Postumius Acilianus 11 2 Jahrhundert n Chr Cohors prima Baetasiorum civium romanorum die erste Kohorte der Baetasii romische Burger Eine weitere durch insgesamt funf Altarinschriften aus Maryport nachgewiesene Auxilarkohorte war eine aus 500 Niedergermanen stammende Soldaten aufgestellte Einheit Ihr Siedlungsgebiet lag zwischen Rhein und Maas im Westen von Novaesium Neuss in der Provinz Germania Inferior das heutige Westfalen Einige Altare wurden von ihren kommandierenden Offizieren den Prafekten Titus Attius Tutor und Ulpius Titianus gestiftet Tutor wuchs in Flavia Solva Provinz Noricum heutiges Osterreich auf Nach seinem Dienst in Maryport diente er als Tribun in der Legio II Adiutrix in Budapest Aquincum Bevor er seine militarische Karriere im Range eines Prafekten der Ala I Batavorum in Dakien heutiges Rumanien beendete war er vorher dort noch Prafekt einer anderen Kavallerieeinheit Im Zivilleben stieg er zum Decurio seiner Heimatstadt auf Die Baetasiereinheit lag zuerst in den Kastellen von Old Kilpatrick und Bar Hill am Antoninuswall Sie durfte wahrend der spatantoninischen Zeitperiode nach Maryport verlegt worden sein und war vermutlich von der Mitte der 160er bis in die fruhen 180er dort stationiert In weiterer Folge scheint sie in der Mitte des 4 Jahrhunderts an der Sachsenkuste Litus saxonicum im Kastell Regulbium Reculver in Kent wieder auf 12 3 5 Jahrhundert n Chr Cohors tertiae Nerviorum die dritte Kohorte der Nervier Ihre Soldaten wurden ursprunglich aus dem belgischen Volksstamm der Nervier Provinz Gallia Belgica ausgehoben Die Anwesenheit der Truppe in Maryport ist nur durch einen Eintrag in der Notitia Dignitatum bekannt In der Truppenliste des Dux Britanniarum ist fur das Alione des 4 Jahrhunderts u a auch der Rang des Lagerkommandanten ein Tribunus uberliefert Da die Nervier noch in diesem spatantiken Dokument aufscheinen konnten sie bis zur Auflosung der Provinzarmee im 5 Jahrhundert dort gestanden haben 13 2 4 Jahrhundert n Chr Classis Britannica die britannische Flotte Ob im Hafen des Kastells auch Marineeinheiten oder Schiffe der Kanalflotte stationiert waren ist bis dato mangels diesbezuglicher Funde unbewiesen aber aufgrund der Lage Grosse und Funktion des Kastells wahrscheinlich 14 Tempelbezirk BearbeitenBei den Ausgrabungen von 1880 und 2013 bis 2014 konnten nordostlich des Kastells an der ostlichen Peripherie des Vicus die Uberreste von zwei Tempeln aufgedeckt bzw untersucht werden Sie durften zeitgleich mit den 1877 ausgegrabenen Altaren entstanden sein und scheinen mit ihnen in Verbindung zu stehen Der Standort der beiden Tempel war mit einem Kopfsteinpflaster bedeckt das eine Flache von etwa 50 95 Meter umfasste und die Grenzen des Kultbezirkes nach Norden Westen und Suden markierte Die Ausdehnung nach Osten konnte nicht mit letzter Sicherheit festgestellt werden fiel aber moglicherweise mit einem naturlichen Gelandeeinschnitt zusammen ungefahr 1 5 Meter tief der das gepflasterte Areal von dem Hugel trennte wo im 19 Jahrhundert die Altare geborgen wurden Es wird angenommen dass die beiden Tempel von Soldaten der Garnison erbaut wurden Sie wurden aber ziemlich sicher auch von Zivilisten aufgesucht Mithraeum Maryport 1 Das Kultgebaude wurde etwa 150 Meter ostlich der Festung entdeckt und freigelegt Die Falllagen der Dachziegel erlaubten es eine Rekonstruktion des Gebaudes zu erstellen Eine Statuen oder Altarbasis stand ausserhalb des Tempels Es handelte sich vermutlich um einen ursprunglich etwa 8 4 Meter hohen Tempel mit Mauern aus rotem Sandstein die mit gelben Sandsteineinlagen dekoriert waren abgedeckt mit einem Schieferdach Geweiht war er dem persischen Lichtgott Mithras der besonders von den Soldaten verehrt wurde Es war dem von Carrawburgh Brocolitia Bauperiode II sehr ahnlich Der Eingang lag im Norden auch Saulenbasen am Eingang des Gebaudes wurden identifiziert Durch einen Narthex gelangte man in eine teilweise mit Steinplatten ausgelegte Kammer Diese endete an einer rechteckigen Apsis wo einst das Kultbild der Gottheit aufgestellt war Insgesamt mass das Gebaude 14 7 6 Meter und hatte durchschnittlich 0 75 Meter dicke Steinmauern Die Westwand der Nische war im Laufe der Zeit kollabiert und nach aussen gefallen Ein Steinpodest befand sich direkt neben dem Eingang ein Altar des Jupiter stand direkt vor der Nische In der Nahe des Mithraums fand Joseph Robinson Steinfragmente die mit jenen Altaren ahnelten die Humphrey Senhouse in den 1870er Jahren 100 Meter weiter nordlich freigelegt hatte Im Mithraum fanden sich 2014 auch Lamm und Geflugelknochen Rundtempel Maryport 2 Dieser Tempel stand direkt neben dem Mithraum Es handelte sich dabei um ein kreisformiges Gebaude mit 0 7 Meter breiten Wanden und einem Durchmesser von 10 3 Meter Sein Dach wurde von einem zentralen Stutzpfosten und vermutlich funf an den Randern aufgestellten Balken getragen Drei von ihnen waren bei der Ausgrabung noch in situ im Norden und Westen vorhanden Der Eingang befand sich im Nordosten Die Ausgrabungen forderten noch einen Altar mit stark verwitterter Inschrift zwei Steinkopfe funf romische Munzen aus dem fruhen und spaten zweiten Jahrhundert sowie eine kleine Figurengruppe der Muttergottinnen Matronen ans Tageslicht Vielleicht ein Hinweis darauf wem dieser Tempel geweiht gewesen sein konnte 15 Vicus und Hafen BearbeitenDie extramurale Zivilsiedlung Vicus die sich nordlich und nordostlich der romischen Festung ausbreitete gilt als die grosste die bislang im Umfeld des Hadrianswalls entdeckt werden konnte Seine Lage ist hauptsachlich durch Luftaufnahmen und geophysikalische Untersuchungen bekannt Es wird angenommen dass sich die bebaute Flache der Siedlung auf einer Lange von 420 Meter entlang der vom Nordtor ausgehenden Strasse erstreckte Es muss in Alauna auch ein grosserer Hafen existiert haben seine exakte Position ist aber nicht bekannt Collingwood nahm an dass der Vicus aus dem dritten oder vierten Jahrhundert stammt und uber dem fruheren Graberfeld des Kastells erbaut wurde Die 2014 durchgefuhrten Bodenradaruntersuchungen deckten eine Art Anleger noch gut erhaltene Fundamente einer komplexen mehrperiodigen Zivilsiedlung und eine Strasse die mutmasslich zu einem Lagerhaus fuhrte auf Die Siedlung war ausserdem von ausgedehnten Feldern und kleineren Gartenparzellen umgeben Einige davon waren auch mit Gebauden bebaut Die im Jahr 1880 durchgefuhrte Untersuchung ergab dass besonders die Strasse nach Beckfoot von zahlreichen Gebauden Streifenhaus flankiert wurde Die meisten dieser Hauser durften um 200 n Chr erbaut worden sein 2013 deckte man die Uberreste ein romisches Gebaude das ungefahr 20 Meter lang und 5 Meter breit war und uber drei Hauptraume verfugte Die Archaologen sind sich noch nicht sicher fur welchen Zweck es verwendet wurde Solche Multifunktionsgebaude wurden meist gleichzeitig als Werkstatten Laden und fur Wohnzwecke genutzt Die im Gebaude vorgefundenen Munzen und Keramikscherben deuten darauf hin dass es nicht langer als 50 Jahre bewohnt war und in spatromischer Zeit aufgegeben wurde Die grosse Ausdehnung des Trummerschuttes und diverser Funde deutete auf eine beachtliche Grosse der Zivilsiedlung hin Bei den Untersuchungen wurde auch ein Erddamm beobachtet die einen Teil des Vicus umschliesst Sie wurde spater als Erweiterung des Kastellwalls interpretiert ist aber wahrscheinlich nichts anderes als eine relativ neue Feldbegrenzung Aus den Altarinschriften sind einige Namen seiner Bewohner bekannt geworden Darunter ein mit griechischen Buchstaben beschrifteter Altar der dem Asklepios AEsculapius dem Gott der Heilkunst gewidmet war Sein Stifter war Aulus Egnatius Pastor Die drei Namen zeichnen ihn als romischen Burger aus Er bekleidete aber kein Verwaltungsamt oder militarischen Rang Dies deutet darauf hin dass er Zivilist privatus war moglicherweise arbeitete er als Arzt medicus Zwei weitere Altare die hier gefunden wurden wurden von einer Frau namens iana Hermionae Tochter des Quintus in Auftrag gegeben 16 Graberfeld BearbeitenAn einer romischen Strasse die das Feld Deer Park nach Sudosten in Richtung des Sudosttores des Kastells kreuzt fand man 2011 zehn Brandbestattungen Ustrina Der Bestattungsplatz befindet sich auf einem niedrigen flachen Hugel Zwei der dort befindlichen Bestattungen wurden ausgegraben die restlichen acht wurden in situ belassen Eine wies einen Durchmesser von 0 5 Meter auf und waren 0 1 Meter tief Darin wurden romische Keramik und Fragmente von verbrannten Knochen zusammen mit Holzkohle entdeckt Die zweite ausgegrabene Grabstatte enthielt zwei romische Urnen die ebenfalls verbrannte Knochen enthielten Wahrscheinlich aber die Uberreste eines einzelnen erwachsenen Menschen Daneben wurden daraus auch Nagel verkohlte Haselnussschalen und Traubenkerne geborgen Wahrscheinlich wurde der Tote auf einem Scheiterhaufen verbrannt In Maryport wurden auch Grabsteine gefunden die das Vorhandensein eines weiteren Graberfeldes nahe dem Kastell und Vicus bezeugt Dort wurden wahrscheinlich neben den Soldaten auch Zivilisten begraben Aus den Inschriften sind einige Namen der damaligen Bewohner bekannt z B Vireius Paulinus Ingenuus sein Vater Julius Simplex und Luca Neben einem griechischen Arzt lebte vermutlich auch eine griechischstammige Frau in Alauna Die Freigelassene Sotera setzte fur ihren Ehemann Iulius Senecianus wahrscheinlich ein romanisierter Kelte einen Grabstein Auch zwei fruhchristliche Grabsteine sind aus Maryport bekannt die des Rianorix und Spurcius sowie ein heute verlorener Stein mit einem Chi Rho Monogramm 17 Fruhchristliche Kirche Bearbeiten2011 wurde nordostlich des Kastells der Platz neu untersucht an dem 1870 mehrere Jupiteraltare gefunden wurden Die Archaologen stiessen dabei auf die Fundamente eines langrechteckigen mehrphasigen Gebaudes aus dem 4 Jahrhundert Es kann wohl auch als Musterbeispiel fur das Aussehen und Konstruktion der meisten Vicusgebaude in Alauna angesehen werden Sein Oberbau bestand vollstandig aus Holz Von seiner Nord und Sudwand waren nur noch die mit Steinen gefullten Fundamentgruben der Stutzpfosten vorhanden Die Altarsteine wurden um die Basis der Stutzpfosten gepackt um sie in Position zu halten Zumindest ein Teil des Bodens bestand aus Stampflehm Ein Abwasserkanal war mit Steinplatten ausgekleidet Im Umfeld des Gebaudes stiess man in weiterer Folge auch auf einige Graber aus der Spatantike Nach den Beifunden und Konstruktionsmerkmalen Apsis zu urteilen konnte es sich hierbei um die Reste einer fruhchristlichen Kirche handeln Siehe auch BearbeitenHadrianswall Meilenkastelle und Wachturme am HadrianswallLiteratur BearbeitenWilliam Camden Britannia or A Chorographical Description of the Flourishing Kingdoms of England Scotland and Ireland 1586 Erstausgabe Ubersetzung der 1607 erschienenen 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auf Vici org Senhouse Museum Maryport Popular Archaeology Magazine Archaeologists Excavate Roman Temple Area at Maryport mit Rekonstruktionszeichnung des Tempelbezirks BBC Maryport Roman settlement Unearthing a Roman civilian s pastHadrianswall Kastelle an der Westkuste von Cumbria Kastell Bibra Beckfoot Kastell Alauna Maryport Kastell Magis Burrow Walls Kastell Gabrosentum Moresby Kastell Tunnocelum Calder Bridge Kastell Glannoventa Ravenglass Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kastell Alauna amp oldid 233483515