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Karl Ludwig Manzel 3 Juni 1858 in Kagendorf Kreis Anklam 20 November 1936 in Berlin war ein deutscher Bildhauer Medailleur 1 Maler und Grafiker Ludwig Manzel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLudwig Manzel stammte aus einfachen Verhaltnissen Sein in Neustrelitz geborener Vater Georg war Schneider und Landarbeiter Seine Mutter Wilhelmine geb Jakobs war die Tochter eines Budners aus Gnevezin und arbeitete spater als Hebamme Die Familie zog zunachst nach Boldekow und 1867 nach Anklam wo er das Gymnasium besuchte Der bei Lehrern und Mitschulern als hochbegabt geltende Ludwig Manzel wollte Kunst studieren konnte von seinen Eltern jedoch nicht unterstutzt werden zumal der Vater 1872 starb 1875 ging Ludwig Manzel vollig mittellos an die Berliner Kunstakademie Als Zeichenlehrer an der Fortbildungsschule fur Handwerker und mit Auftragen fur die Zeitschriften Ulk und Lustige Blatter versuchte er nebenher seinen Lebensunterhalt zu finanzieren Er war Schuler von Albert Wolff und Fritz Schaper Mit der Skulpturengruppe Am Wege erzielte er einen ersten Erfolg und erlangte den Grossen Akademischen Staatspreis sowie das Reisestipendium der von Rohr Stiftung Mit diesem einjahrigen Reisestipendium ging er nach Paris wo er schliesslich drei Jahre blieb und in einem grossen Studioatelier arbeitete Seit 1889 selbstandig in Berlin tatig stellte er vor allem Plastiken und Modelle fur das Kunstgewerbe her Zusammen mit Moritz von Reymond gab er unter dem Titel Berliner Pflaster eine Reihe von illustrierten Schilderungen aus dem Berliner Leben heraus die er zu grossen Teilen mit eigenen Zeichnungen bebilderte In diesen Jahren entwickelte sich ein Kontakt zum Kaiserpaar es entstand eine Reihe von Busten und Reliefs In der Mitte der 1890er Jahre gelang Manzel der Durchbruch Ab 1894 wurde er mit der Herstellung von Figuren fur den Berliner Dom und das Reichstagsgebaude beauftragt Dazu kamen Kaiserdenkmale in verschiedenen preussischen Provinzstadten Seit 1895 war er Mitglied der Preussischen Akademie der Kunste und erhielt 1896 den Titel Professor Ebenfalls 1896 erhielt er auf der Grossen Berliner Kunstausstellung eine grosse Goldmedaille Ab 1898 lehrte er zunachst an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin 1903 wurde er Nachfolger von Reinhold Begas als Vorsteher eines Meisterateliers an der Berliner Kunstakademie das er bis 1925 leitete Zu seinen Schulern gehorte unter anderen Josef Thorak Von 1912 bis 1915 sowie von 1918 bis 1920 war Ludwig Manzel Prasident der Preussischen Akademie der Kunste nbsp Manzel Portrat von Fritz Burger 1912 nbsp Manzels SignaturNachdem sich Manzel als Kunstler etabliert hatte wohnte er zunachst in Wilmersdorf an der Kaiserallee und unterhielt spater ein Atelier an der Friedenauer Wilhelmstrasse spater Gorresstrasse wo etliche damals bekannte Kunstler arbeiteten 1908 liess er sich von den renommierten Berliner Architekten Heinrich Kayser und Carl von Grossheim in Charlottenburg an der Sophienstrasse ein Wohnhaus im englischen Cottage Stil errichten Ludwig Manzel war mit Kaiser Wilhelm II befreundet was zahlreiche Auftrage uberhaupt ermoglichte Auch mit dem wie Manzel aus Vorderpommern stammenden Warenhaus Unternehmer Georg Wertheim stand er in freundschaftlicher Beziehung Nachdem Manzel das Kaiserwappen der Sommerresidenz in Cadinen aus gebranntem Ton gefertigt hatte beauftragte ihn der Kaiser nach der Modernisierung der Cadiner Tonwarenfabrik mit Entwurfen fur die Majolika Produktion sowie fur Kannen Vasen und Dosen im Jugendstil Das Warenhaus Wertheim erhielt das Alleinverkaufsrecht fur die Cadiner Produkte nbsp GrabstatteIn seinen letzten Lebensjahren widmete sich Manzel der Malerei und fertigte unter anderem mehrere Altarbilder fur Kirchen in Charlottenburg Er starb 1936 und wurde auf dem Sudwestkirchhof Stahnsdorf beigesetzt Sein Grabmal wird von einem Frauenkopf aus der Anfangszeit seines kunstlerischen Schaffens gekront Der Grabstein tragt eine Portratplakette aus Bronze von Willibald Fritsch die Manzel 1908 von seinen Schulern zum funfzigsten Geburtstag gewidmet worden war Familie BearbeitenLudwig Manzel war seit 1902 mit Alice geb Tonn 1951 verheiratet der Tochter eines Rittmeisters aus Nakel die in erster Ehe mit dem Bildhauer Fritz Heinemann verheiratet war Aus der Ehe gingen ein Sohn und zwei Tochter hervor Edit von Coler war seine Stieftochter Manzel starb 1936 sein Grab befindet sich auf dem Sudwestkirchhof Stahnsdorf 2 Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Christus Relief auf dem Sudwestkirchhof StahnsdorfAus dem Jahr 1889 stammt die Gruppenplastik Der Friede durch Waffen geschutzt die in Bronze gegossen als Stiftung des preussischen Kultusministers Robert Bosse in Quedlinburg Aufstellung fand 1945 zerstort Fur den Berliner Dom schuf er 1894 Apostelfiguren und fur den Reichstag eine Statue Kaiser Heinrichs III Von ihm entworfene und modellierte Denkmale fur Kaiser Wilhelm I wurden in Anklam Strassburg und Bernburg aufgestellt In Stettin wurde 1898 sein Brunnen mit der Darstellung der Sedina als Verkorperung der Stadt Stettin eingeweiht spater Manzelbrunnen genannt Fur ihn erhielt Manzel 1896 die Grosse Goldene Medaille der Grossen Berliner Kunst Ausstellung Der Brunnen wurde 1942 im Rahmen der Metallspende des deutschen Volkes eingeschmolzen Fur den Monumentalboulevard Wilhelms II die Berliner Siegesallee gestaltete Manzel die Denkmalgruppe 15 mit einem Standbild des Brandenburger Markgrafen und Kurfursten Friedrich I 1371 1440 im Zentrum flankiert von den Seitenfiguren Busten von Johann Graf von Hohenlohe links und Landeshauptmann Wend von Ileburg Die Ruckbank zierte ein Relief das die Kurfurstin Elisabeth zeigte Die Enthullung der Gruppe fand am 28 August 1900 statt Sein bedeutendstes Werk ist das zwolf Meter breite und zwei Meter hohe monumentale Christus Relief Kommet her zu mir alle die ihr muhselig und beladen seit ich will euch erquicken mit 24 Figuren an dem er von 1909 bis 1924 gearbeitet hatte Es war fur eine evangelische Kirche in Gnesen bestimmt deren Bau infolge der Abtretung der Stadt an Polen im Jahre 1920 nicht fertiggestellt werden konnte 3 Seit 1924 befindet es sich wie das 1932 geschaffene Grabmal fur Friedrich Wilhelm Murnau auf dem Sudwestkirchhof Stahnsdorf wo auch Manzel 1936 seine letzte Ruhe fand Das Standbild Die Arbeit im mittleren Lichthof des Warenhauses Wertheim am Leipziger Platz gehort zu seinen Arbeiten genauso wie die Kaiser Wilhelm Statue im Grunewalder Kaiser Wilhelm Turm bei Schildhorn ie Kaiserstatue sollte zunachst nur eine Buste werden Sie wurde aus Anlass des Kaisergeburtstags am 22 Marz 1902 aufgestellt 4 Weitere hervorhebenswerte Werke Manzeks sind ein Reiterstandbild des Kaisers Friedrich III fur Stettin von 1910 eine Kolossalbuste Wilhelms II 1906 sowie ein Bildnis von Paul von Hindenburg Diese Bildnisse wurden in zahlreichen Kopien uber ganz Deutschland verteilt Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten schuf er eine Bronzemedaille mit dem Portrat von Joseph Goebbels Die idealistisch ausgerichtete Monumentalkunst Manzels kam den Nationalsozialisten gelegen Galerie nbsp Standbild Frieden durch Waffen geschutzt 1889 nbsp Marmor Standbild Wilhelms I im Grunewaldturm nbsp Grabmal fur Friedrich Wilhelm Murnau auf dem Sudwestkirchhof Stahnsdorf nbsp Gruppe 15 der Siegesallee mitFriedrich I nbsp Standbild Die Arbeit 1904 nbsp Buste Kaiser Wilhelm II 1906Literatur BearbeitenJulius Norden Skulpturen von Ludwig Manzel Otto Baumgartel Berlin 1905 Digitalisat Manzel Ludwig In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 24 Mandere Mohl E A Seemann Leipzig 1930 S 47 biblos pk edu pl Peter Hahn Zum 70 Todestag des Bildhauers Karl Ludwig Manzel In Markische Allgemeine 15 Februar 2007 Jurgen Schroder Fleissig und technisch brillant Vor 150 Jahren wurde der Bildhauer Ludwig Manzel in Kagendorf bei Anklam geboren In Heimatkurier Beilage zum Nordkurier vom 2 Juni 2008 S 28 Ilse Krumpock Die Bildwerke im Heeresgeschichtlichen Museum Wien 2004 S 115 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Ludwig Manzel Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Prof Ludwig Manzel Kunstler Deutsche Gesellschaft fur Medaillenkunst e V abgerufen am 27 November 2015 Plan Sudwestkirchhof abgerufen am 12 Marz 2020 Siehe dazu Historische Gesellschaft fur Posen Mitteilungen Erstes Heft Verlag der Historischen Gesellschaft fur Posen Berlin 1925 S 79 Lokales gt linke Spalte unten in Koniglich privilegierte Berlinische Zeitung 22 Marz 1902 Normdaten Person GND 116737492 lobid OGND AKS VIAF 57374336 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Manzel LudwigALTERNATIVNAMEN Manzel Karl Ludwig vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer Medailleur Maler und GrafikerGEBURTSDATUM 3 Juni 1858GEBURTSORT Kagendorf VorpommernSTERBEDATUM 20 November 1936STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Manzel amp oldid 233969526